Ansich ein interessanter Thread.
Was genau ist es was wir Frauen an unseren "devoten" Männern so lieben?
Und dann setzt das übliche definieren ein, indem man versucht irgendwie alles in bestimmte Kästchen zu packen und richtig voneinander abzugrenzen, was nie so wirklich gelingen kann. Dann fällt auf, dass es ja auch in anderen Beziehungen normal ist Vertrauen und Hingabe zu erleben, also wieder nichts was exklusiv FLR ist. Dann kommt die übliche Frage, ist er nun ein "richtiger" Mann oder nicht? Und dann wird irgendwie dem letzten deutlich, dass es irgendwie nicht so recht klappen will eine ganz bestimmte, FLR-typische Konstellation mit den üblichen Begriffen zu greifen.
Und dann nehme ich wahr, dass man dazu übergeht einfach zu idealisieren. Dann ist es eben doch irgendwie schon so wie anderen Beziehungen aber eben doch irgendwie idealer, die Männer sind ergebene Ritter, die Frauen Göttinnen etc. Dann finden alle wieder ihren Frieden. Am Ende ist es eben doch das besondere, beste, individuell einzigartigste und schönste.
Mir fällt auf, dass man immer wieder versucht die Beziehungsform in ganz klare abgrenzbare Kategorien zu fassen, was eigentlich immer wieder im selben definitorischen Kreisen endet. Mit immer wieder ähnlichen Antworten auf alle möglichen Fragen. Und ich frage mich warum das so ist.
Braucht man diese Form der Selbstdefinition so dringend, um sich und seine (viell. ungewöhnliche) Beziehungsform zu fassen? Und dann gibt es ja auch die Bestrebungen möglichst "richtig" FLR zu leben etc.
Man möchte sich gern irgendwo einsortieren. Man möchte sich "richtig" wissen. Obwohl es doch so unfassbar subjektiv und variabel ist, wie man seine Beziehung führt.
Auch die Frage, ist er nun ein richtiger Mann oder nicht ist doch eigentlich hinfällig. Er ist ein Mann mit einer bestimmten Persönlichkeit und Neigung, die eben gut zu meiner Persönlichkeit passt. So wie in allen längeren Beziehungen. Nichts ungewöhnliches.
Vielleicht ist es daher auch so schwer zu fassen wenn man darüber schreiben will, was genau man an devoten Männern mag, weil es eine Persönlichkeitseigenschaft, eine innere Anziehung gibt, die sich einfach so nicht glasklar beschreiben lässt. Ich stelle mir vor, dass man heterosexuelle fragt was sie eigentlich am gegengeschlechtlichen Part gut finden? Oder homosexuelle, was sie jeweils an Männern oder Frauen so reizt und warum das so ist. Schwer zu beantworten, woher diese Neigungen, Passungen und Präferenzen kommen, oder?
Ich habe es mir jedenfalls nicht kategorisch ausgesucht, sondern bin durch Zufall auf einen Mann gestoßen, der eben ein anderer Typ war, als die Männer die ich vorher kannte, obschon es bei mir immer einen bestimmten Faible für sensible Männer mit Feinsinnigkeit, großer Offenheit und flexiblem Denken gab. Mein aktueller Partner hat auch etwas zartes und sanftes an sich, das mir sehr gut gefällt. Andererseits bin ich manchmal auch etwas grober, robuster, extrovertierter und manchmal auch provokativ und herausfordernd, so dass ich glaube, dass es hier einfach eine gute Passung der individuellen Persönlichkeiten gibt. Wir ergänzen uns super und haben jeder unsere Stärken. Zusammen sind wir viel stärker und produktiver als jeder für sich. Er kann mich wunderbar runterholen, ich kann ihn ordentlich pushen usw.
Also ich fände es sehr schwierig zu sagen was den "devoten" Mann so attraktiv macht, weil es eben DEN devoten Mann so nicht gibt. Ich kann aber sagen, das ich das Zarte, das Sanfte und Feine an meinem Partner sehr mag. Ich denke am Ende ist das typische FLR ein Ergebnis einer zwischenmenschlichen Konstellation, in der eben zwei Persönlichkeiten aufeinandertreffen die gut zusammenpassen und dann eben eine Beziehung erleben, die vielleicht etwas abweicht von anderen Beziehungen, mit klassischem Weibchen-Männchen Muster.
Vielleicht ist es auch so, wie Wolf sagte, dass es eben schwer ist, nicht zur Masse zu gehören, und es deswegen auch immer wieder hier diese definitorischen Bemühungen gibt. Man merkt ja selbst, das man in seiner Beziehung etwas anderes lebt, als vielleicht manche Freundinnen.
Finde es jedenfalls immer schwierig, etwas so zu bewerten in richtig, falsch, devot, männlich oder nicht etc.
Ich glaube es ist einfacher.
Es ist, was es ist, sagt die Liebe.