FLR und Überlastung
Liebe Leute, ich würde mich über Eure Meinungen zu einem FLR-Beziehungsthema freuen.Nachdem ich schon einmal versucht habe, selbst einen Ratschlag zu diesem Thema zu geben, trifft es mich dieses Mal wieder selbst :-(. Ich bin leider aktuell wieder im Burnout. Das Schlimmste ist überstanden, und versuche langsam, mich wieder aufzurappeln. Dieses Mal werde ich mir auch eine Psychotherapie suchen. Natürlich überlegt man selber schon für sich, was schiefläuft und was man denn besser machen kann.
Ich bin auf den Trichter gekommen, daß meine FLR-Beziehung in letzter Zeit ein wichtiger Stressfaktor für mich war. Daran gebe ich nicht meiner Göttin die Schuld, sondern (zumindest überwiegend) mir. Ich habe immerzu versucht, sie zu entlasten (sie ist auch im Dauerstress) und habe meine eigenen Grenzen nicht gespürt, oder nicht spüren wollen. Vielleicht hat mich mein Ehrgeiz oder mein Stolz dazu bewogen, immer weiter zu machen. Meine Frau hat mich auch schon dazu aufgefordert, vorsichtiger mit mir zu sein und zu kommunizieren, wenn es mir zuviel wird.
Vielleicht ist es wichtig, hier kurz meine Vorgeschichte zu erwähnen: wir führen (zumindest aus meiner Sicht) eine „lovingFLR“ nach Erika Te Patterson, und zwar ohne kinky Anteile, weil meine Frau nicht kinky ist. Wir haben das auf meine Initiative begonnen, und sie hat es nie ernsthaft aktiv eingefordert (selten mal spielerisch). Sie meinte damals nur „Wenn ich der Chef bin, OK“ und hat die Veränderung kurzfristig als recht positiv, längerfristig aber gar nicht mehr wahrgenommen. Mag sein, daß ich in meine neue Rolle hineingesteigert und es daher anders erlebt habe als sie. Vermutlich hat sie sich aber auch einfach daran gewöhnt, daß ich viel mehr im Haushalt mache, und wahrscheinlich schlägt die Haushaltsfalle jetzt mal umgekehrt zu: die ganzen kleinen Tätigkeiten, die ich immer übernehme, bemerkt sie gar nicht mehr.
Im Zuge meines Burnouts lerne ich gerade, meine Grenzen wahrzunehmen und zu wahren. Was - jetzt wo es mir nicht so gut geht - auch mal bedeutet, daß ich mich aus gewohnten Haushaltstätigkeiten zurückziehe. Hier finde es schwer, mir treu zu bleiben, weil ich einerseits schnell ein schlechtes Gewissen bekomme, wenn sie mehr im Haushalt machen muss, und andererseits sie es auch nicht gerade unterstützt, zumindest nicht in der Praxis. Sie findet es zwar grundsätzlich gut und richtig, daß ich mich schone, ist aber dann doch genervt, wenn sie etwas selbst machen muss, was ich sonst immer getan habe. Das ist ja auch verständlich. Ich fühle mich nur manchmal emotional nicht unterstützt.
Im Moment fühlt es sich für mich gar nicht FLR-mäßig an, sondern ich fühle mich in die Zeit vorher zurückversetzt, wo wir leider häufig wenig fruchtbare Streits hatten.
Jetzt meine Frage: wie kann ich wieder in eine FLR-Konstellation zurückfinden, ohne mich wieder zu überfordern? Natürlich werde ich, wenn ich mich erholt habe (ich habe ein Yoga-Retreat geplant), wieder mehr „wuppen“ können. Trotzdem wird es weniger sein müssen, als die Leistung, an die sie sich in den letzten 2 Jahren gewöhnt hat …
Mal sehen, was mein Psychotherapeut/meine Psychotherapeutin dazu sagt (ich suche noch, habe mehrere Probetermine vereinbart, um jemanden zu finden, mit dem/der es passt). Hier finde es es schwierig, jemanden zu finden, der das Thema FLR nicht seltsam findet, deshalb rechne ich nicht damit, in diesem speziellen Punkt dort Hilfe zu bekommen.
Habt Ihr Tipps und gute Ideen, wie ich mir diesem Zwiespalt umgehen kann?