* Darf sich hier eine "brave" Hausfrau zum Thema äußern??? *
1939 geboren.
Bis zur mittleren Reife (so nannte man früher den Realschulabschluß)
in sehr autoritärem Elternhaus groß geworden.
Ich hatte zwei "Freiheitsspläne" (Träume) im Kopf.
Plan A
Meine Ausbildung ( drei Jahre damals) zur Kindergärtnerin machen, ich liebte Kinder über alles.
beenden, am liebsten den Mann meines Lebens finden, heiraten, eigene Kinder bekommen,
und mich in dem vielschichtigen Leben eines "Familienoberhauptes" wieder zu finden.
Plan B
Ausbildung wie oben, (bis 25 kein liebenswerter Mann in Sicht) Weiterbildung zur Jugendleiterin,
dann Leitung eines Kinderheimes oder Vergleichbares.
Möglicherweise ( war auch damals möglich) noch Weiterbildung zur Grundschullehrerin.
( von wegen der Sicherheit im öffentlichen Dienst)
1960 hatte ich mein Examen hinter mir,
und den Mann meines Lebens nicht nur gefunden,
wir waren zweitgleich verlobt!
(nannte man damals Kennenlernphase - und da ist was dran)
Mein Mann war dann nicht ganz so spießig und normal wie ich.
(kein Sex vor der Hochzeit
)
er öffnete sich und sprach verhalten von seiner TV Neigung,
auch davon, wie gern er "Fesseln" mag.
Vor der Hochzeit!
1961 begann
MEIN WUNDERSCHÖNES LEBEN; MIT MEINEM MANN !
Wir hatten alles zwischen uns geklärt, offen direkt und ehrlich.
Abgecheckt, wie wir es mit "Kinderkriegen" etc. halten würden.
Beide waren wir der Meinung,
wenn man Kinder kriegt, ist man für sie verantwortlich.
Da mein Schatz den Job hatte,
der mehr einbrachte, war klar, daß ich die "Familienarbeit" übernehme!
Ich tat es gern, sehr gern, es war MEIN WUNSCH!
Zu absolut keiner Zeit hätte mein Mann mich zu irgendetwas gezwungen.
Im Gegenteil,
er hat mich überall unterstützt, denn ich habe vieles gemacht.
Ich wurde in der Ehe frei, emanzipiert, als noch kein Mensch davon redet.
1962 kam unser erster Sohn (probiert und gleich gekonnt, sagte man früher).
1963 kam unser zweiter Sohn.
Berufsbedingt (bei meinem Mann) mußten wir aufs Land ziehen!
(Für meinen Mann eine "Kröte die er schluckte, weil es seiner Weiterbildung diente)
Für mich, waren es die schönstens fünf Jahre meines Lebens.
Ich hatte was mir so unendlich wertvoll war.
Einen Menn, den ich über alles liebte ( wie umgekehrt er mich)
Zwei gesunde Kinder, die in dieser Naturfreiheit prächtig groß wurden.
UND
einen Haushalt, in dem ich der Boß war.
Denn hinter unserer Wohnungstür galt für meinen Mann.
Hier hast du es mit "DEINEM" ganz persönlichen Chef zu tun.
Verwandtschaft war so weit weg,
(sie hatten keineswegs alle schon ein Auto)
mußten vom entfernten Bahnhof abgeholt werden,
Spontanbesuche waren nicht möglich!
Herrlich.
Geld hatten wir nicht besonders viel,
(aber bei sparsamer Haushaltsführung !!
reichte es)
aber ich machte ganz viel selbst,
aus "alt neu",
zumindest für unsere Jungs,
meine gesamte Garderobe nähte ich selbst.
Viele Sachen für meinen TV Mann ebenfalls,
• - damals gab es für Männer so gut wie nichts zu kaufen,
und wenn, dann zu Mondpreisen,
die wir uns nicht leisten konnten.
Ich kochte täglich für uns Vier, und hatte meinen Schatz zu Mittag mit den Kindern am Tisch.
Das Schönste für mich.
Ich kochte gern, und tue es immer noch gern.
Hielt eine Vorratshaltung, (über die gerade jetzt zu Coronazeiten wieder viel gesprochen wurde).
die, und das kann ich mit Fug und Recht sagen, unsere kleine Familie ca. drei Wochen komplett ernährt hätte, aber durchaus für einen Winter ausreichte,
um uns alle mit dem Nötigsten zu versorgen.
Ich backte immer gern, sehr gern sogar.
Die vielen Torten, die ich gebacken haben, sind bestimmt so hoch wie der Eifelturm.
Ich war nie eine pingelige Superhausfrau,
aber unsere Wohnung und alles Drum Herum war zu 100% in Ordnung,
( wer in alle Ecken guckte, war selbst schuld)
Unsere Kinder wuchsen quasi in der Natur auf,
waren abgehärtet und gesund.
Ich erledigte im Sommer auch alles draußen.
Als wir dann, bevor die Kinder in die Schule kamen,
wieder in die Großstadt zogen,
mußte ich mich erst wieder daran gewöhnen.
Mein Mann nicht, er war ein Großstadtmensch.
IMMER HABEN WIR UNSEREN JEWEILIGEN SM GELEBT:
Probiert und sind miteinander und aneinander gewachsen.
Als ich dann merkte, die Kinder brauchten mich nicht mehr soviel,
überlegte ich oft, in meinen Beruf zu gehen.
ABER:
Meine schöne Selbstständigkeit aufgeben !!!!
weniger Zeit zu haben, um mir all die Fantasien auszudenken,
und für die gemeinsame Freizeit vorzubereiten !!!!
Keine Zeit mehr zu haben,
zu Hause alles weiter machen zu können,
wie es mir wichtig war !!!
Kochen backen, handarbeiten, mich den Kindern widmen,
für meinen Geliebten dazu sein,
und vieles mehr.
Wollte ich das wirklich??
Mit meinem Mann rechnete ich, was uns das finanziell bringen würde.
Da ich immer -Familienfinanzministerin- war, rechnete ich scharf.
Mein Mann sollte mir helfen zu überlegen,
WAS ich eigentlich einbringe,
WENN ich dagegen weiter meine Arbeit zu Hause sehe.
Letzteres war deutlich mehr, als es mein Verdienst gewesen wäre.
(Kindergärtnerin/ Erzieherin ist immer noch kein best bezahlter Job)
Nun, ICH ENTSCHIED
es bleibt wie es ist !
(ich hatte danach lange Zeit mit so genannten emanzipierten Frauen zu tun,
die die Familienarbeit bewerteten, wie sie immer bewertet wird, auch heute noch, als minderwertig!!)
Ich hatte dann unendlich viele Ehrenämter im Laufe der folgenden Jahre.
1, Parteiarbeit ( über 25 Jahre)
2. Eine Pflegschaft (Vermögensbetreuung einer geistig behinderten Frau, - 15 Jahre)
3. Clubleiterin eines Fotoclubs ( die erste Frau - in der damaligen Männerdomäne - in unserer Stadt)
4. in Amts - und Landgericht, Jugendschöffin ( auch ca. 15 Jahre)
Ich betone es nur zu zwischendurch:
Immer haben wir uns weiterentwickelt und unseren SM gelebt.
Ich hatte mit ca. 40 immer mindestens einen sklaven,
-- ganz nebenbei, für mich ganz allein !!!! --
(mein Mann bekam davon immer soviel mit,
daß ich ihm alles erzählte,
und außerdem die schönsten Intimgeschichten zauberte.
Live, nur für ihn!)
Außerdem die Familie, mein Mann standen immer an erster Stelle!
Immer habe ich geschrieben.
Es gibt eine elfbändige Familienchronik, eine Biografie, Reiseberichte und Gedichte u.ä.
Auch und besonders SM Geschichten.
Letztere lagen in einem Dominastudio aus und im Nu waren 40 verkauft.
Und 1994 ging ich dann in die Öffentlichkeit, besuchte zum ersten Mal einen Stammtisch in unserer Stadt. Ein wundervolles, ein herrliches, ein unfaßbar schönes Gefühl mit Gleichgesinnten.
Dort habe ich mich dann in echte Arbeit gestürzt.
Dreckige Keller hergerichtet für Parties, organisiert usw. müßig, das alles aufzuzählen.
Wir mußten richtig viel tun.
Zuletzt meinen geliebten herzkranken Mann versorgt,
der in meinen Armen starb.
"Affären"
Aber auch lange Beziehungen, Freundschaften aus die SM erwuchsen, - wenn das nicht mehr praktiziert wurde,
(Die längste über 30 Jahre, - bis zum Tod-, mein SM Freund 18 Jahre, bis er starb)
Wer bis hierher gelesen hat,
dem ist hoffentlich klar geworden,
I C H habe alles freiwillig, gern und voller Freude und Lust gemacht.
Wenn bei uns einer --- auch mal --- gezwungen wurde,
dann war das mein Schatz.
Hat ihm keineswegs IMMER gepaßt.
So nun werde ich mir diesen langen Text,
--- der mir ein Bedürfnis war, hier niederzuschreiben, --
kopieren und ihn zu einer neuen Homepage archivieren!
Schüttet jetzt aus über mich, was euch gefällt.
Muß ich aushalten,
ich bin da auch einiges gewöhnt, bei all dem, was ich so im Leben machte.
Ich denke, ich habe auch noch das Eine oder Andere vergessen aufzuschreiben,
denn mein Leben war bunt.
ICH
schreibe in meiner vor gefertigten Trauerrede!
* Das Leben mit meinem Mann war,
Frühling, Sommer, Herbst und Winter! *
Seit nun schon 16 Jahren fehlt mir das Wichtigste:
Mein Mann!
Dennoch verssuche ich, so gut es geht,
mit diesem immer beschwerlicher werdenden Leben gut umzugehen. L. Ingrid