Mal eine etwas andere Betrachtung
Hallöchen,Manchmal überkommen mich leicht philosophische Gedanken. Den folgenden würde ich aber gern Mal teilen.
1.
Schauen wir uns zuerst die Standard-Beziehung an. Standard im Sinne der "alten Gesellschaft". Mann= geht arbeiten, führt, dominante Rolle eben vs. Frau= ordnet sich unter, Hausfrau etc...
Diese Aufteilung wird speziell im Femdom millieux als alt-patriarchisch betrachtet und auch so verurteilt. Dabei verurteilt mancher diese Beziehungsart nicht wegen des bloßen Daseins, sondern wegen der aktiven Unterdrückung der Dame. Nehmen wir einmal an, das stimmt und der Mann legt der Frau diese Beziehungsform auf.
Ich schließe hier absichtlich das beidseitige Einverständnis aus, einfach nur zur einfacheren Betrachtung.
2.
Die Femdom Beziehung oder FLR/TPE Beziehung. Hier übernimmt die Frau die Führung, manche wünschen es sich sogar. Was ist, wenn wir auch hier aus der Richtung des männlichen Patriarchats denken. Der devote Mann, speziell im Internet sucht mit aller Macht nach einer Devotion, die ihnen auferlegt wird. Speziell in Foren und auf Plattformen wie dem Joyclub betteln Männer sogar darum gedemütigt, unterdrückt und geführt zu werden.
Ist das nicht auch eine Art, die parriarchische ist? Mit aller Macht zu versuchen sich einer Frau zu unterwerfen, sie zu überreden, so zu führen, dass es den Mann befriedigt. Ich spreche hier nicht vom Alltag, sondern ausschließlich von der sexuellen Seite aus. "Drückt der Mann einer Femdom nicht auch nur seinen Willen auf?" Diese Frage kam in meinem Kopf auf.
Beide haben Sehnsucht nach einem Partner , sie sucht jemandem zum führen und genießt es, er will geführt werden und kriegt ebenso seinen Willen, wie der Mann, der die Frau unterdrückt und eine Hausfrau sucht, die ihn sexuell so verwöhnt, wie er es fordert.
Eine echte Femdom Beziehung könnte, sofern der Fall eintritt also eigentlich nicht vom Mann ausgehen, denn dann wäre er der, der es anspielt und damit topping from the bottom betreibt.
Bei 1. nimmt die allgemeine Meinung ja an, dass die Frau nicht gern als Hausfrau"unterstellt" bleibt. Während der Mann bei einer FLR Beziehung sich ja gern unterwirft und bei vielen sexuellen Dingen sogar noch nach "mehr" schreit.
Mir ist natürlich bewusst dass es nicht nur schwarz/weiß ist in der Betrachtung. Mich haben diese Gedanken nur zum Nachdenken angeregt bei all der Feminismus-Diskussionen der letzten Jahre.(nicht dass ich die Entwicklung der weiblichen Gesellschaftsrolle negativ finde, ich freue mich über das empowerment!)
Nur kann es nicht sein, dass das "Drängen" eines Mannes auf eine Beziehung mit einer Femdom ebenso ein "patriarchischer Akt" ist, wie der des altbackenen Mannes, der eine Frau "hinter den Herd zwingt"?
Würde diese Betrachtungsweise nicht bedeuten, dass eine echte FLR zwangsläufig auch Teile beinhalten müsste, die der Mann nicht erregend findet und vor allem auch als unerfreulich einstuft? Zusätzlich würde bei dieser Betrachtung das Kopfkino vieler devoter Männer, die nach einer FLR schreien ganz schnell abflachen.
Das hier sind nur Gedankenfetzen und soll auch keine seriöse Diskussion über meine privaten Ansichten in Bezug auf die geselllschaftliche Rollenentwicklung von Mann und Frau hervorrufen. Ich bin selbst ein devoter Mann und bin ebenfalls auf der Suche nach einer nicht nur sexuell befriedigenden FLR. Sich selbst und seine Wünsche zu hinterfragen, kann aber nie verkehrt sein.
Viele Grüße