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Demütigung und Befriedigung - Erklärungsversuch - Gedanke

******384 Mann
119 Beiträge
Themenersteller 
Demütigung und Befriedigung - Erklärungsversuch - Gedanke
Hallo liebe Liebenden und geliebten,

Das Thema Demütigung kam bei mir sowohl in Vanilla- als auch Femdom-Beziehungen immer wieder vor. Vor allem die Frage "Warum magst du es, gedemütigt zu werden?!". Oft in einem Ton, der eher Unverständnis ausdrückt und in nicht wenigen Gesprächen auch auf komplette ABlehnung stieß. "Warum sollte ich meinen Partner demütigen und "beschimpfen", selbst wenn ich in der dominanten Rolle bin?!"

Bis heute hatte ich wirklich keine Erklärung die verständlich war. Die folgende finde ich aber irgendwie schön und auch ein wenig "einleuchtend".


"Warum stehst du darauf gedemütigt zu werden?"
• SPH
• Female Domination
• Verbal Domination
• Fußdominanz
• alle anderen demütigenden Themen



Die Antwort:
Demütigung bedeutet für mich und viele andere Subs, weiblich wie männlich wohl auch eine Art Entblößung von vermeindlichen Schwächen ihrer selbst.

Nehmen wir beispielsweise die Small-Penis-Humiliation. Vor einer Dame nackt und entblößt zu sein, ausgelacht zu werden wegen eines zu kleinen Penises. Die Scham und Demütigung die dadurch entsteht gibt mir eine Art Sicherheit. Doch warum? Weil ich das nur mit einer Partnerin auslebe, die mich danach auffängt, mich trotzdem liebt und hält. In meinen begrenzten aber vorhandenen Femdom-Erfahrungen war es nur dann schön, mit den Füßen dominiert zu werden, geschlagen, (sensual und intelligent) beschimpft zu werden, benutzt zu werden, wenn danach Aftercare eine Rolle gespielt hat. Die Zugehörigkeit, die ich in diesem Momenten gespürt habe und die ich gern öfter spüren würde, als nur alle paar Jahre angedeutet, macht die Demütigungen erst erregend. Nicht ausschließlich körperlich, eher geistig. Bei mir persönlich entsteht da psychisch und auf nicht körperlicher Ebene so ein großes Vertrauen und Wohl-Gefühl, dass es das Größte für mich ist.

Also Demütigung (-) und Aftercare (+) ergibt für mich hier sozusagen (++). Was in der Mathematik und den Köpfen vieler, die nicht im D/s Thema unterwegs sind, das Minus-Ergebnis ergibt, ist für mich ein Doppel-Plus.


Vielleicht können hier ja gern die Damen und auch Herren/Subs mal Stellung beziehen. Zugegeben, es ist etwas mataphorisch und sicherlich auch nicht 100%ig klar. Wie gesagt, ein Hinrgespinst.....


Liebe Grüße und auf eine schöne Diskussion

P.S.: Das Beispiel mit der SPH schoss mir einfach durch den Kopf. Egal welches Fetisch-Spektrum (und ja, meins ist sehr groß) hat dieses Prinzip für mich. (Fußdominanz, Ageplay, Strapon etc.)
Hallo,

Ein sehr interessantes Thema, genau diese Frage hat mich selbst längere Zeit umgetrieben.
Dazu muss ich sagen: In meinem früheren, nennen wir es Vanilla-Leben war Demütigung nie ein Thema… und ich habe mich selbst immer gefragt, was manche daran finden.

Als mich dann eine Femdom (meine Ex-Freundin) langsam in ihre Welt eingeführt hat, war z.B. SPH auch ein präsentes Thema. Und plötzlich hat es mich erregt. Meine Erklärung, die ich für mich selbst gefunden habe ist, dass Demütigungen meine Devotion sozusagen festigen. Es entsteht ein noch größeres Gefälle zwischen mir und der Dame… und irgendwie scheine ich das sehr zu genießen.

Gerade was SPH angeht: das wäre früher undenkbar gewesen. Zwar war ich mir immer um meine Unzulänglickeit bewusst, aber ich kommte damit nicht umgehen. Habe das verdrängt.
Bis mir die einfache Erklärung geliefert wurde:
„Du bist eben nicht zum Ficken gemacht… aber du kannst dienen“.

Dieser Satz hat sich bei mir eingebrannt… und wenn eine Frau mir empathisch klar macht, dass sie mich für andere Qualitäten schätzt, dann berührt mich das sehr.

Und, wie du schon beschrieben hast, kann sowas sehr intim sein und ein großes Verbundenheitsgefühl zwischen zwei Menschen entstehen lassen.
*********stnut Frau
1.327 Beiträge
Scham befindet sich auf der Skala der tolerierten Gefühle im Unterunterkeller. Niemand gibt ohne große Not zu, sich für etwas zu schämen — das ist bäh.

Dieses Gefühl ganz offiziell haben zu dürfen und damit sogar genießerisch zu spielen, hat offenbar genau deshalb einen besonderen Reiz und erzeugt intensive Intimität. Ähnlich wie Natursekt. Hab ich früher auch nie verstanden.

Ich finds toll, dass Ihr jungen reflektierten Kerle uns diesen Einblick in Euer Inneres gewährt!
Wenn man das aus Wikipedia zum Thema Masochismus gefundene Zitat von Daniel Leuwers zugrunde legt: "Der Masochist sucht die Haltung der Frau zu konditionieren, um sie an einem Spiel teilhaben zu lassen, dessen Regie er allein zu übernehmen beabsichtigt. Es geht darum, der Frau die Illusion von Macht zu geben, während sie unter dem heimtückischen Joch des Mannes steht, der sie zwingt, ihn zu schlagen." - dann passt das Thema schon ganz gut in diese Gruppe.

Die kluge Frau wird das Ansinnen eines nach Demütigung Suchenden erkennen und seine Manipulationsversuche in die für sie richtigen Bahnen lenken - entweder in dem sie ihm die Tür zeigt oder sein Begehr für sich zweckdienlich nutzt. *zwinker*
*******1167 Mann
349 Beiträge
Guten Tag zusammen,
ich kann mich mit ganz vielen, oben Genannten identifizieren.

Dazu stellen würde ich noch den Aspekt, dass auch die Erniedrigung und Demütigung eine Art von Aufmerksamkeit der dominierenden Person gegenüber dem Erniedrigenden ist. Diese Aufmerksamkeit wiederum stellt für mich die Basis eines Funktionierens der beiden Anteile dar.
Und das "Erfüllen" entsteht dann, wenn beide Partner eine innere Zufriedenheit erfahren, auch wenn sich das Gefühl teilweise erst ein stellt, nachdem/währenddessen die dominierende Person den Gedemütigten auffängt (oder ihn in seinem Schmerz kontrolliert alleine lässt).
Ich könnte noch einige Erfahrunge dazu stellen, da ich genau über dieses Thema auch unendlich lange nachgedacht und mit Anderen (unter anderem Profis) gesprochen habe.
Demütige Grüße
severin
*******ress Frau
1.172 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ein spannendes Thema!
Eine ganze Zeit lang konnte ich mit der verbalen Demütigung überhaupt nichts anfangen. Auch konnte ich mir nicht vorstellen, inwiefern das positive Gefühle bei meinem Gegenüber auslösen sollte. Reflexartig möchte ich lieber aufbauen und stärken, als kleinmachen und verunsichern.
Generell fällt es mir oft sehr schwer, mich in die devote Rolle hineinzuversetzen, da ich davon irgendwie so gar keinen Persönlichkeitsanteil abbekommen habe. Aber mit der Zeit habe ich erfahren, wie erregend und tatsächlich auch befriedigend es für einen submissiven Menschen sein kann, verbal gedemütigt zu verden.
Ich habe übrigens die starke Vermutung, dass dies letztendlich etwas mit dem Gefühl des "Erkannt- und Verstandenwerdens" zu tun hat. Denn wenn etwas, für das man sich schämt, aber dennoch erotisiert, spielerisch und auf letztendlich positive Weise in die Sexualität miteinbezogen wird, zeugt das ja davon, dass man gerade so angenommen wird, wie man ist - insbesondere und explizit auch mit seinen vermeintlichen Unzulänglichkeiten.
*********Lady Frau
2.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
@******384

Bei uns lässt sich das recht leicht definieren.

Mein Ehepartner ist im beruflichen Kontext sehr selbstbewusst, entscheidungsfreudig und tonangebend. Das wird in Verbindung mit seiner Tätigkeit auch erwartet und ist praktisch eine Art Erfolgsfaktor, um die notwendige Wirkung im Berufsalltag zu zeigen. Da er ein reflektierter Mensch ist, der mit seinen Mitmenschen offen, ehrlich und wertschätzend umgeht, schätze ich diese Seite an ihm sehr.

Seine Triebkraft im privaten Rahmen ist deshalb eher umgekehrt geprägt, weil es eine Art Balance für ihn darstellt, durch die er sich geerdet, glücklich und ausgeglichen fühlt. Dabei steht für ihn das "Dienen" im Vordergrund. Also ein Verhalten, was an Selbstlosigkeit geknüpft ist und nicht von dem Gedanken getragen wird aufzurechnen und seine "verdienten" Gegenleistungen einzufordern. Er dient mir, weil es ihm Freude bereit mir das Leben zu versüßen und weil er in einer Ehe das umgekehrt verteilte Rollenverständnis für richtig erachtet.

Dass er Erniedrigung und Demütigung sucht und liebt, ist bei uns erst im Laufe der Jahre gewachsen.

Am Anfang unserer Beziehung stand das klassische Dienen. Wenn man sich nicht mit FLR beschäftigt, hätte man sein Verhalten vermutlich in einer "Vanilla" einfach als "er ist verliebt", hilfsbereit, umsorgend oder zuvorkommend wahrgenommen. Im Alltag verfliegt dann oft dieses Verhalten, je länger man zusammen ist. Bei ihm prägte es sich jedoch stärker aus und verfeinerte sich stetig. Da wir gerne und viel Zeit für den Austausch unserer Sichtweisen und Gefühle verwenden, kamen immer mehr Ansätze einer FLR ans Tageslicht, die auf einer beeindruckend deckungsgleichen Vorstellung basierten. So entwickelte es sich stetig fort und auch die Aspekte Erniedrigung und Demütigung bekamen immer mehr Raum. Die "Spielfelder" sind heute vielfältig. Fußdominanz, Verbaldominanz, Cuckolding, Vorführung usw. ...

Während wir FLR heute als festes und unumstößliches Beziehungsmodell verstehen, sind die Ausprägungen unserer Fantasien oft unterschiedlich. Mal intensiver, mal weniger, mal öfter, mal gar nicht und mal mag er nicht, aber ich oder umgekehrt. Vielleicht ist es gerade deshalb so tiefgehend, wenn wir uns ansehen und sofort wissen: Ja, das ist der Blick, den ich brauchte, um die Puppen tanzen zu lassen. *zwinker*

Das Leben ist facettenreicher, als nur Daily Life oder nur FLR... Beides zu vereinen ist der Schlüssel zu gegenseitigem Verständnis und gegenseitiger Erfüllung in einer solchen Beziehung.

Der Reiz meines Subs für die devote Seite entspringt jedenfalls dem Wunsch eine Balance zwischen den beruflichen und privaten Aktivitäten zu schaffen. Dazu bedarf es aber auch der passenden Partnerin, die sich davon angezogen und nicht überfordert fühlt.
******ion Mann
1 Beitrag
Zitat von *******ress:

...
Ich habe übrigens die starke Vermutung, dass dies letztendlich etwas mit dem Gefühl des "Erkannt- und Verstandenwerdens" zu tun hat. Denn wenn etwas, für das man sich schämt, aber dennoch erotisiert, spielerisch und auf letztendlich positive Weise in die Sexualität miteinbezogen wird, zeugt das ja davon, dass man gerade so angenommen wird, wie man ist - insbesondere und explizit auch mit seinen vermeintlichen Unzulänglichkeiten.

Das kann ich so zumindest von meiner Warte aus bestätigen.
Ihr meine Unsicherheiten und vermeintliche Schwächen zu zeigen und zu wissen dass sie mich nicht dafür verurteilt und so annimmt wie ich bin kann gleichzeitig etwas sehr befreiendes und erregendes sein und nicht zuletzt für eine tiefe Verbundenheit sorgen, mehr als viele andere Praktiken aus dem Bdsm Werkzeugkasten.
Was sagt der Masochist wenn er sieht das seine Femdom lächelt?

"Du würgst so zufrieden"...
**********Zarin Frau
47 Beiträge
Es sind wieder mal ganz tolle Beiträge hier, von beiden Seiten der Spielfläche. Interessant, diese Einblicke in die jeweiligen BDSM_Ansätze zu sehen und dabei festzustellen:
BDSM ist an Vielfältigkeit jeder normalen Beziehungsform inhaltlich enteilt
BDSM hat eine Tiefe auf beiden Seiten, die zweier Taucher gleicht, die es zusammen und nicht gegenseitig dank einer Sauerstoffflasche zum Ziel schaffen
BDSM bietet eine fast zeit- und altersunabhängige Spiel- und Beziehungsform
BDSM lebt von Offenheit der Partner, tiefem Vertrauen und dem öffnen der jeweiligen Seelentiefen

Wie ich hier immer wieder lese, gibt es viele Paare, die soviel weiter in ihrer Beziehungstiefe sind, das ich immer erstaunt bin und mich oft Frage - verdammt, wo neben die die Zeit her, sich so intensiv aufeinander einzulassen und das so zu leben. Die Anregungen für mehr "Gedanken" finden sich in diesem Forum zu hauf.
*******i65 Mann
521 Beiträge
Ich liebe und bewundere auch die weibliche Dominanz . Und prdne mich gern unter . Aber gedemütigt hab ich mich noch nie gefühlt , eher beachtet , gut aufgehoben oder so .
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