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Wieviel Fürsorge braucht eine gute FLR ?

Wieviel Fürsorge braucht eine gute FLR ?
Hallo, ich möchte hier gerne das Thema aufgreifen, was mich schon in der Vorstellung bewegte.

Was eine gute weiblich geführte Beziehung ist, wirft u.a. die Frage auf, was eine gute Beziehung überhaupt ist, und was gute Führung überhaupt ist.

Was macht eine Beziehung für euch aus? Wo liegen die Stolperstricke?

Was muss beim "Führen" beachtet werden, damit ggf. ein Sklave (sofern er sich als solcher versteht) nicht wirklich "versklavt" wird und dann sein Commitment aufgibt?

Wie egozentriert darf das Führen sein, denn anders als im Job möchte ich ja als Partnerin keine Dienstleisterin sein - oder doch, weil es eben AUCH eine Partnerschaft (im Sinne einer "guten" Beziehung ist)?

Wieviel Reziprokität, wenn auch asymmetrische Reziprokität, ist also nötig, damit es nicht nur eine leidenschaftliche FL-Affäre, sondern eine Jahre überdauernde (vielleicht sogar: bis das der Tod euch scheidet !) GLÜCKLICHE FL-Beziehung sein kann (und nicht etwa eine, wo der Sub nur aufgrund einer Persönlichkeitsstörung oder anderen unbewältigten Psycho-Problematik durchhält) ?

Kann und/oder muss sogar die Top den Bottom auch zu seiner eigenen Entfaltung führen? Auch zur Entfaltung von Stolz und Selbstbewusstsein, damit die Unterwerfung stets eine frei-willige (was das Vorhandensein von Willens-KRAFT voraussetzt) sein kann?

Freue mich auf Diskussion / Meinungsäußerungen von Frauen und Männern! Das Gra-Gra
******dja Frau
1.279 Beiträge
Meine Antwort ist: JA.

All das was du schreibst muss für mich genau so gegeben sein.
*********stnut Frau
1.321 Beiträge
Viele kluge Menschen haben sich Gedanken darüber gemacht, wie eine "gute" Beziehung zu führen sei. Meine persönlichen Lieblingsmenschen: David Schnarch und Brené Brown.

Es gilt, sich ausführlich darüber zu verständigen, was eine "gute Beziehung" meint, in den Grundsätzen. Und sich beiderseits bewusst dafür zu entscheiden.

Hernach: Reflexion... Kommunikation... Reflexion... Kommunikation... Refl...
Medusa rules
*******ich Mann
974 Beiträge
Letztendlich ist die Kommunikation wohl immer der entscheidende Faktor.

Wobei es da ganz viel auf die verschiedenen Ebenen der Kommunikation ankommt.

Wer nur auf der informellen Seite bleibt und die vielen anderen dabei nicht berücksichtigt, der hat eine ganze Menge Fallstricke und Unebenheiten.
*********ising Mann
79 Beiträge
Ohne selbst in einer FLR zu leben, würde ich immer sagen, dass Egoismus oder Egozentrik nie gute Ansätze für eine Beziehung ist, weder in einer FLR noch sonst. In jeder Beziehung - egal ob mit oder ohne explizites Machtgefälle - wird es auf die Dauer darauf ankommen, dass beide Partner auf ihre Kosten kommen und mit der Konstellation glücklich sind. Deshalb volle Zustimmung zu jedem Rat, der die Bedeutung von Kommunikation hervorhebt! Kommunikation darüber, was die Bedürfnisse der Beteiligten sind, ist zentral. Und das schließt ja Machtgefälle und Führung nicht aus.
*******odot Frau
1.709 Beiträge
Gruppen-Mod 
Für mich ist auch Kommunikation sehr wichtig. Dazu gehört außerdem die eigenen (und die des Partners) Bedürfnisse wahrnehmen und äußern oder ggf. zurück stellen zu können.
Empathie, Harmonie -und Konfliktfähigkeit, Durchsetzungsvermögen und der Wille zur Selbstfürsorge sind ebenfalls wichtige Faktoren.

Ich persönlich richte meine Beziehungen ja nicht auf die Ewigkeit aus, in meinem Fall ist das schlicht unrealistisch. Aber mir ist die Qualität der Beziehung wichtig und es müssen die wichtigsten Bedürfnisse beider Befriedigung finden, unabhängig davon, dass ich entscheide wann und wie.
*********nixx Paar
481 Beiträge
Wir leben in einer FLR Beziehung und auch hier muss man wie in jeder anderen Beziehung kontinuierlich daran arbeiten.
Kommunikation ist ein Schlüsselwort .
Es gehören aber auch Verständnis, Fürsorge sowie Durchsetzungsvermögen dazu.
Konflikte wird es immer mal geben wichtig ist wie man damit umgeht...

Die Befriedigung der grundlegenden Bedürfnisse ist daher sehr wichtig für Top und Bottom.
*********Lady Frau
2.367 Beiträge
Gruppen-Mod 
Über ähnliche, angrenzende Themen wurde ja hier schon viel geschrieben und diskutiert.

M. E. steht am Anfang jeder FLR zunächst die Beziehung zu einem Menschen als solche, die für mich / uns gar nichts mit FLR zu tun hat / hatte (bei uns) oder haben sollte. Wenn die zwischenmenschliche Komponente für jede Art einer Beziehung nicht kompatibel ist oder sich kompatibel gestalten lässt, weil beide ein Interesse daran haben, sind m. M. n. alle weiteren Versuche nur der Kitt, der später brüchig wird und nicht hält.

Wenn eine Beziehung zwischen zwei Menschen Bestand hat und beide spüren, dass sie einander lieben, sich respektieren und füreinander einstehen, ist jede Art der "Erweiterung", Veränderung oder Akzentuierung in welcher Richtung oder in welcher Form auch immer, wesentlich leichter umsetzbar und trägt i. d. R. auch das Prädikat der Langfristigkeit oder Dauerhaftigkeit in sich.

So sehe ich es auch bzgl. einer FLR. Die Basis der Beziehung ist nicht die FLR. Sie ist eine Lebensform, die ein zwischenmenschlich funktionierendes Fundament braucht. Steht die Beziehung auf wackligen Füßen kann auch "der neue Anstrich" keinen dauerhaften Glanz in die Beziehung bringen.

Eine FLR ist viel Verantwortung. Für beide Parteien. Daher ist sie gerade durch die gewollte Verschiebung der Machtverhältnisse besonders anspruchsvoll. Eine ausgelotete und gleichberechtigte Beziehung zu führen oder deren Anspruch zu leben ist da leichter, jedenfalls dann, wenn beide Seiten über gesunde kognitive Fähigkeiten verfügen und Gleichberechtigung für richtig erachten. Allein unsere gesellschaftliche Ausrichtung schafft nahezu in allen Lebensbereichen die Grundlage für Gleichberechtigung. Auch wenn sie oftmals (noch) nicht überall angekommen ist, gelebt wird oder werden soll. Dennoch klagen wir da häufig auch auf hohem Niveau. Anderes Thema...

Verschiebt sich eine Beziehung aus dem festen Willen beider in Richtung einer FLR, ist die Kommunikation wohl so etwas wie der Schlüssel zum Erfolg - wenngleich auch Kommunikation alles andere als einfach ist.

Gerade weil das gesprochene Wort allein kaum eine Basis schafft richtig verstanden zu werden. Das Zusammenspiel aus verbaler, non-verbaler (Gestik und Mimik...) bis hin zu paraverbaler Kommunikation (Stimmlage, Betonung...) führt erst dazu verstanden zu werden - sofern man sich die Mühe macht, auf genau diese feinen Noten zu achten. Denn wer ja sagt, meint nicht immer ja. Diese Zwischentöne, wie z. B. Absichten, Vorstellungen oder Vorlieben, die sich auf der Beziehungsebene abspielen, sind nur selten klar erkennbar. Gute Kommunikation ist vielschichtig, ermöglicht es aber, gerade bei Beziehungen wie einer FLR die Intensionen der Partner richtig zu entschlüsseln und für beide Seiten zum Erfolg zu führen. Und das ist bei einer Verschiebung der Machtverhältnisse, wie z.B. bei der FLR sehr wichtig, um Erlebtes ständig zu reflektieren, zu bewerten und ggf. erfolgreich gegenzusteuern i. S. der beiderseitigen Interessen.

Die Wechselbeziehung (Reziprozität) und eine gute, stetige und gehaltvolle Kommunikation zwischen beiden Partnern einer FLR wirkt sich allemal positiv auf die Langfristigkeit der Beziehungsform aus.
Iihr antwortet sehr allgemein. Wie läuft die Kommunikation ab, wenn es erstes Machtgefälle und zweitens Intellektgefälle gibt. Wie wiegt die Top, die ja letztlich entscheiden darf, ihre eigenen Bedürfnisse gegen die des Bottoms ab - oder ist es nur ein Schein, dass sie entscheiden darf? Beziehungen sind bei mir, allerdings nicht-monogam, für die Ewigkeit ausgelegt. Die bestehende Beziehung läuft seit 2006, und es deutet nichts darauf hin, dass sich das je auflöst - ist aber keine D/S-Beziehung, und wir führen in der Tat sehr viele reflektierende Gespräche. Die D/S-Beziehung (FLR) ist nach 15 Monaten gescheitert, obwohl sie auch auf Ewigkeit ausgelegt war - von beiden Seiten aus. Mir war zugesichert worden, dass ich auf "ich will nicht..." auch "mach es trotzdem" sagen darf, wenn es MIR wirklich wichtig ist - und umgekehrt auch seine Bitten ausschlagen, wenn ich aus meiner Sicht "gute" Gründe dafür habe - ich habe diese Macht genossen. Bis er mir sagte, dass es so für ihn nicht funktioniert und er daran kaputtgeht - da war ich sofort redebereit, und wollte die Optionen, wie wir die Beziehung ändern (inclusive der Option, dass ich in die passive Rolle gehe, da ich Switch bin!) in Ruhe mit ihm besprechen. Es war eine Fernbeziehung, in der wir uns meist jedes Wochenende getroffen hatten, aber dann wegen diverser Dienst- und Privatreisen tatsächlich zwei längere Pausen von 3 bzw. 4 Wochen hatten - während einer dieser Pausen kam der "Warnschuß", und bis es zur realen Begegnung gab, in welcher ich das Klärungsgespräch wünschte, hatte er sich ganz zurückgezogen und "kündigte" mir die Beziehung ohne weitere Gesprächsbereitschaft - er habe zu lange zu viel "hingenommen" und sich das jetzt erst "eingestanden". Bis dahin hatte ich mich auf seinen Meta-Konsens verlassen, dass ich so entscheiden darf, wie ich es darf, und dass er mir rechtzeitig deutlich sagen würde, wenn das so nicht funktioniere. Es gab kein direktes Codeword, aber "wir müssen etwas ändern, sonst gehe ich kaputt" hatte ganz klar diese Codeword-Funktion. Seither denke ich viel darüber nach, wie wir "besser" hätten reden können. (Dies war eine private Beziehung. In meinem Nebenjob als Domina gibt es auch "Sklaven", aber zugleich bin ich deren "Dienstleisterin" und schauspiele bestenfalls die Rolle der Herrin, die sie sich wünschen - das mache ich auch immer klar, weil ich Illusionsverkauf ablehne. Ich war skeptisch, ob es privat anders geht. Besagter Sub ließ mich dies 15 Monate lang glaube, überredete zunächst mich, auf die Belastbarkeit des Arrangements zu vertrauen...... ) Also, wieviel echte Macht und viel echte Unterwerfung habe Top und Sub im Privaten letztlich? Ich habe ihn geliebt - und wirklich nach meinen Wünschen benutzt. Dies war metakonsensuell auch explizit sein Wunsch gewesen, und ich hatte mehrmals darauf hingewiesen, dass meine Wünsche dann aber vermutlich nicht mit seinen deckungsgleich wären - er hatte mich bestärkt, dennoch "ganz für mich da sein" zu wollen. Und als er das nicht mehr wollte, hat er es in sich hineingefressen, bis sein Herz ganz abgekühlt war....
*******ubus Frau
1.368 Beiträge
Kommunikation ist der Schlüssel. grad auch in Bezug auf den letzten Beitrag.
Es wurde nicht genug geredet und plötzlich ist das Kind im Brunnen gewesen.

Zur Fürsorge...

Eine FLR braucht 100 % Fürsorge um zu funktionieren:

Dame gibt 50% in die FLR an Fürsorge, Männchen gibt 50% Fürsorge. Zack FLR hat 100%.
Aber es fordert auch Eigenfürsorge. von beiden....


Alles ist keine Einbahnstraße... wie zu jeder Beziehung gehören (mindestens) 2 dazu. Eine FLR will getragen werden... von allen Partnern.
*********stnut Frau
1.321 Beiträge
@****Gra Wow... wie traurig, diese Geschichte.

Intellektgefälle deutet ja irgendwie darauf hin, dass einer sich nicht so differenziert ausdrücken konnte, wie er vielleicht gewollt hätte. Schwierig. Wir können nicht für andere denken und sprechen — das müssen die schon selber tun. So weit geht Fürsorge für mich eindeutig nicht.

Und es sieht auch so aus, als sei er unter die Räder seiner eigenen Ansprüche an sich selbst gekommen. Er wollte das alles ja so sehr, sonst hätte er nicht so lange "durchgehalten", etwas zu leben, das ihm eigentlich nicht entspricht.

So, wie Du es schilderst, müssen zwei Menschen superduperreflektiert sein, um die Sache an der entscheidenden Stelle zu drehen.

Ehrlich gesagt — und das klingt jetzt hart — liegt der Haken für mich beim Intellektgefälle. Es funktioniert einfach nicht...
*********tute Frau
814 Beiträge
Ich, singel, hatte eine flr Beziehung die immer mehr ausgebaut wurde. Am Anfang war alles besprochen und wurde in Angriff genommen... Es wurde mit der Zeit immer einseitiger. Es ist nur mal eine Beziehung, und wenn ein Partner devot ist, hat eine Lady doch auch darauf zu achten....
*********Lady Frau
2.367 Beiträge
Gruppen-Mod 
@****Gra

M.E. wäre Deine Geschichte, die Du geschildert und beschrieben hast, ein guter Eröffnungspost gewesen. Danke für Deine Präzisierung und Deine Offenheit in Deinem Folgepost. Jetzt ist es für mich leichter Deine Erlebnisse und Fragen einzuordnen.

Schade, dass es sich so entwickelt hat und ich kann gut verstehen, dass Du Dich dabei vermutlich hilflos und verletzt gefühlt hast?! Hilflos, weil Du wahrscheinlich ein früheres Signal von ihm erwartet hast. Verletzt, weil Du ihn geliebt hast.

Das eine ausgeprägte Reflexionsfähigkeit eine gute Voraussetzung für beide in einer Beziehung darstellt, ist zwar richtig, sagt aber per se ja noch nichts über die daraus resultierenden Entscheidungen und Ergebnisse aus.

Wer sich also bewusst mit etwas Erlebtem (FLR) auseinandersetzt, um für sich wertvolle Erkenntnisse daraus zu ziehen, kann ja auch zu dem Schluss kommen, dass eine FLR als Beziehungsform nichts für sie oder ihn ist. Gerade weil eine FLR eine Verschiebung der Machtverhältnisse voraussetzt, kann die Realität den anfänglichen Vorstellungen, Fantasien und Träumen schnell einen Streich spielen. Und das gilt sowohl für sie ebenso, wie auch für ihn. Was ihr z. B. zu wenig ist, ist ihm ggf. zu viel und umgekehrt.

Die Fragen sind ja dann: Ab wann fällt ihm oder ihr das auf? Wie früh oder spät kommuniziert er oder sie das? Welche unausgesprochenen Signale nimmt jeder wahr? Gibt es überhaupt einen "idealen" Zeitpunkt für ein grundsätzliches "nein" zur Fortführung einer FLR, ohne das der andere verletzt wird? Wie lange oder dauerhaft lohnt es sich am Fortbestand der Beziehung zu arbeiten, wenn einer das Gefühl hat, dass es nicht (mehr) stimmig ist? Solche Fragen ließen sich vermutlich noch fortsetzen...

Du hast Dir die Frage gestellt, wie ihr besser miteinander hättet reden können? Ohne zu wissen, wir ihr das gehandhabt habt - zu welchem Schluss bist Du denn für Dich gekommen?

Auch wenn Dein Verlustschmerz ggf. momentan vielleicht noch viel Strahlkraft entfaltet, hast Du dennoch etwas mehr als ein, bestimmt gutes, erlebnisreiches Jahr mit ihm verbringen dürfen. Auch so kannst Du es sehen.

Dass Du Dir die Frage stellst, wie die Kommunikation hätte besser laufen können, ist nachvollziehbar und spricht für Dich. Muster oder Vorlagen mit Erfolgsgarantie, gibt es dafür m.E. nicht. Wer mit Menschen zu tun hat, wird immer wieder überrascht. *zwinker* Du hast auf sein Wort vertraut und die FLR mit Leben erfüllt. Das er, für Dein Gefühl, zu lange mit Warnsignalen gewartet hat und dann die Beendigung einer Fortsetzung vorzog, ist für Dich schmerzhaft. Aber vielleicht hat er ja auch Warnsignale gesetzt, die Du an der Stelle oder zu der Zeit einfach nicht wahrgenommen hast? Das kannst aber nur Du in der Rückschau beurteilen.

Ein Punkt fiel mir auf, den ich Dir gerne beschreiben möchte, der ggf. seine Abkehr verstärkt hat. Als er Dir mitteilte, dass es so nicht funktioniert und er daran kaputtgeht, warst Du sofort gesprächsbereit und auch offen für einen Rollentausch, also in die passive Rolle zu switchen. Genau dieses Angebot könnte aber sein Interesse gänzlich zum Erliegen gebracht haben.

Lies Dir dazu bitte mal einen kürzlich von @*******ress initiierten Thread durch, wo es im Kern um das Phänomen ging, dass Männer häufig das Interesse an Frauen (bzgl. einer FLR) verlieren, wenn die Frau sich für seine Interessen, ihn als Mensch und seine Wünsche, Grenzen usw. im Vorwege eines ersten Treffens interessiert.

Dir wünsche ich, dass Du bei einer nächsten FLR-Beziehung das von Dir gesetzte Vertrauen, aufgrund der gemachten Erfahrungen, nicht einschränkst. Denn der nächste Partner kann nichts für das, was Du erlebt hast. Das ist zwar leichter gesagt als getan, aber dennoch hast Du es ja in der Hand inwieweit Du dem, was Du (negativ) erlebt hast, Raum gibst.
Ich denke, es fehlte sowohl an seiner sprachlichen Ausdrucksfähigkeit als auch an meiner Menschenkenntnis, den Mangel an Mitteilungsvermögen auch nur zu erahnen.
Aber wie gesagt, aufgrund der Kommunikation hatte ich Grund zu der Annahme, wirklich in vielerlei Dingen den Entscheidungs-Freibrief nicht nur zähneknirschend gewährt zu bekommen, sondern auch in seinem Sinne gewünscht zu erhalten. Was an UNSERER Kommunikation schief lief, habe ich inzwischen recht gut analysiert.

Angenommen, es gäbe im Rahmen einer Fernbeziehung einen kommunikationsfähigen Menschen, der seiner Herrin ebenfalls den Entscheidungs-Freibrief "aushändigt" (oder gar gegen ihre anfänglichen Bedenken aufdrängt!) , und zwar nicht als EPE, sondern als TPE mit Ausnahme des Arbeitslebens (was beinhaltet, ggf. auch nicht vor einem Arbeitstag die Nächte durchzumachen und ggf. vor wichtigen Präsentationen auch komplett die Zügel stillzuhalten).

Aber mal ein paar konkrete Beispiele, bei denen ich nun weiß, dass sie in UNSERER Konstellation offenbar über (sein) Ziel hinausschossen, wo ich aber nicht wüßte, ob sie das grundsätzlich -wäre die Absprache tragfähig gewesen- auch aus Sicht anderer TPE-Subs tun?

Wer entscheidet, wann (in den Zeiten, an denen grundsätzlich beide nicht durch Arbeit oder Arbeitsvorbereitung gebunden sind) Treffen stattfinden? Und wo?

Darf ein Anruf : "Komm sofort her, mir geht es gerade schlecht!" besagen, auch wenn das eine Autofahrt von 2 Stunden wäre und es mitten in der Nacht ist? Darf, wenn es Gegengründe gegen das Autofahren (z.B. weil bereits Alkhohol konsumiert wurde) gar die entsprechend umständliche Zugfahrt abverlangt werden? Ist die persönliche Befindlichkeit der Herrin (nicht die persönliche Geilheit, sondern etwas, was sie subjektiv wichtig findet, was aber nicht objektivierbar wichtig ist) ein ausreichender Grund für einen entsprechenden Befehl ? (Wäre es mir weniger wichtig gewesen, hätte ich es als Bitte und nicht als Befehl formuliert! Eine Bitte ließ immer ein "Nein, es paßt mir heute nicht" zu, ein Befehl war - davon ausgehend, dass es das metakonsensuelle Okay gäbe - hingegen meinerseits an eine klare Erwartung geknüpft, und offenbar an seinen zunehmend widerwilligeren Gehorsam.)

Wer entscheidet, was an gemeinsamen Wochenenden passiert? Ob "schon wieder" gevögelt wird (anstrengend für ihn, recht neu für mich, da ich sonst eher lesbisch orientiert bin) oder ob es Praktiken gibt, die seinen Sub-Fantasien zwar entsprechen, aber nicht meiner momentanen echten Lust?

Was ist, wenn er ein 24-Stunden-Autorennen sehen will, aber in der Planung versäumt hat, das anzukündigen und die Herrin erwartet, dass er sich an den bereits verabredeten Paln hält? (Da haben wir de facto letztlich sogar das Rennen geguckt, aber lange darüber diskutiert. Besagte nächtliche Zugfahrt fand auch nicht statt, war aber ebenfalls eine heftige Diskussion. - Ich hatte das Gefühl, er entzieht mir nach und nach EINZELNE Rechte, aber offenbar hätte er mir am liebsten da schon ALLE entzogen und hat viele eben noch "hingenommen". Auch nicht gerade schmeichelhaft, als ich dies erfuhr: ich wollte nicht "hingenommen", sondern "angehimmelt" sein. Oder aber wenigstens einen Partner mit dem Mumm, mir direkt und offen zu sagen, was er anfangs nicht bedacht hat und um eine Auszeit aus dem D/S zu bitten, um nachzuverhandeln. Aber das hat er sich nicht "getraut". Schöne Scheiße. Ich finde es nicht besser, stattdessen verlassen zu werden, als währenddessen offen kritisiert...

wie seht ihr das? Habt ihr ähnliche Beispiele, wo ihr von Partnerpersonen entttäuscht wart, weil anfängliche Versprechen nicht gehalten wurden (weil sie erkannten, sich übernommen zu haben) oder wart ihr von euch selbst enttäuscht (weil ihr erkanntet, euch übernommen zu haben) und konntet ihr das lösen, habt ihr es versucht, habt ihr eine Änderung oder eine Trennung eingeleitet, war die Trennung einvernehmlich etc.?
Aber vielleicht hat er ja auch Warnsignale gesetzt, die Du an der Stelle oder zu der Zeit einfach nicht wahrgenommen hast? Das kannst aber nur Du in der Rückschau beurteilen.

Das meinte ich u.a. mit der Frage, wie Kommunikation hätte besser laufen können. Ich denke, wir haben beide "so gut wir konnten" kommuniziert und es fehlte ihm an Selbstbewusstsein und Selbstreflexion, mir an Erfahrung mit derart unsicheren und unreflektierten Menschen, und deswegen habe ich die Signale nicht erkannt. Inzwischen sind wir übrigens wieder im Gespräch, aber nicht über die Fortsetzung der Beziehung, sondern ich signalisiere ihm im Nachhinein Verständnis UND arbeite an meiner "Entschlüsselung indirekter Rede", indem ich Hypothesen aufstelle, was er mir mit welcher Andeutung "eigentlich" hatte sagen wollen und ich lerne daraus, während er eben erleichtert ist, dass ich ihn verstehe. Ich denke, ich bräuchte ggf. einen stärkeren Partner. Aber DAMIT stellt sich wieder die Frage, ob es DAS wirklich gibt. Ich hielt es ja von Anfang an für ausgeschlossen, ich dachte, die meisten Männer würden nur den "Illusionsverkauf" (egal ob entgeltlich oder unentgeltlich) wünschen, dass die "Herrin" nur das zu befehlen hat, was sie sich eben wünschen. Es ANDERS zu machen war tatsächlich GEIL. Und zu denken, dass ich es DÜRFTE. Und ja, es war ein großartiges Jahr. Und dennoch oder gerade deshalb weiß ich nicht, ob meine ursprüngliche Einschätzung eben doch richtig war, dass KEIN(e) SUB so etwas SO will, oder ob es wirklich "nur" andere Faktoren waren, an denen es scheiterte. Lohnt es sich, nach so einer (mit Befehlen wie im vorherigen Thread gepostet) zu suchen, oder will jeder Mann, der sich FLR nennt, eigentlich nur, dass sein Gesicht geritten wird und nennt das (völlig zu unrecht) Submission?



Als er Dir mitteilte, dass es so nicht funktioniert und er daran kaputtgeht, warst Du sofort gesprächsbereit und auch offen für einen Rollentausch, also in die passive Rolle zu switchen. Genau dieses Angebot könnte aber sein Interesse gänzlich zum Erliegen gebracht haben.

Ich verstehe, was du meinst. Aber das war nicht der Fall. Das Angebot kam einerseits zu spät, und zweitens hätte er es nicht zu nutzen gewusst - nicht zwingend, weil er es nicht wollte, sondern vor allem aus denselben Gründen, aus denen er mir nichtmal seine Meinung offen sagen konnte.


Dir wünsche ich, dass Du bei einer nächsten FLR-Beziehung das von Dir gesetzte Vertrauen, aufgrund der gemachten Erfahrungen, nicht einschränkst. Denn der nächste Partner kann nichts für das, was Du erlebt hast.

Falls es einen nächsten Partner gibt, möchte ich im Gegenteil aus der letzten Beziehungserfahrung lernen und werte sie deswegen aus. Vielmehr ist allerdings die Frage, ob die überhaupt erst durch ihn erweckte Hoffnung völliger Unterwerfung (ah, wenn wir getauscht hätten, hätte ICH Einschränkungen gehabt!!!) eben doch GRUNDSÄTZLICH eine (Selbst-)Täuschung (beider Partnerpersonen) ist. DAS ist die Frage, die ich hier im Forum vor allem an euch stellen möchte. Falls ihr "alle" sagt, dass ich naiv war, "sowas" zu verlangen und dabei einen glücklichen Sub an meiner Seite zu erwarten, wäre mein Fazit, dass es eben doch "keine" FLR in voller Konsequenz gibt. (Ich setze "alle" und "keine" bewußt in Anführungszeichen, weil natürlich eine Statistik, zumal mit nicht-repräsentativer Stichprobe, keine Absolutaussagen machen kann.)

Ich bin gespannt, wie ihr FLR in den Alltag einbezieht. LG, das Gra-Gra
*********stnut Frau
1.321 Beiträge
Ich sehe meine Überzeugung bestätigt, dass D/S ohne wach- und aufmerksame Metaebene (beide sind sich der Dinge bewusst, die sie tun, und tauschen sich darüber aus oder weisen einander darauf hin — angemessen natürlich 😉) früher oder später gegen die Wand läuft.
*****ro7 Mann
313 Beiträge
@****Gra
Aber genau das macht doch eine. fLR aus, dass du (oder allgemein die Frau) in letzter Konsequenz entscheidest. Egal ob es ihm schmeckt oder er anders entscheiden würde.

Entscheidend dabei ist, dass erstens
auch die Frau ein gewisses Einfühlungsvermögen zeigt und von sich aus etwas auf ihren Partner/Sub eingeht, auch wenn sie dabei natürlich nicht zur Befriedigung seiner Bedürfnisse verpflichtet ist, trotzdem sollte sie diese im Auge haben, auch wenn ihre eigenen Bedürfnisse natürlich vorne anstehen,
und zweitens dass der Sub im Zweifel auch die rote Karte zieht, wenn es ihm zu viel wird.

Ob dein Ex-Partner sich seiner Devotion und einer FLR auch richtig bewusst war, steht auf nem anderen Blatt. Es gibt doch nichts schöneres für einen Sub, als seine Mistress glücklich zu machen! Natürlich möchte ich dabei nicht links liegen gelassen werden und genieße die Fürsorge, die mir meine Partnerin neben ihrer Dominanz entgegenbringt. Das ist für mich wahre Liebe.
******dja Frau
1.279 Beiträge
Wer entscheidet, wann (in den Zeiten, an denen grundsätzlich beide nicht durch Arbeit oder Arbeitsvorbereitung gebunden sind) Treffen stattfinden? Und wo?

Darf ein Anruf : "Komm sofort her, mir geht es gerade schlecht!" besagen, auch wenn das eine Autofahrt von 2 Stunden wäre und es mitten in der Nacht ist? Darf, wenn es Gegengründe gegen das Autofahren (z.B. weil bereits Alkhohol konsumiert wurde) gar die entsprechend umständliche Zugfahrt abverlangt werden? Ist die persönliche Befindlichkeit der Herrin (nicht die persönliche Geilheit, sondern etwas, was sie subjektiv wichtig findet, was aber nicht objektivierbar wichtig ist) ein ausreichender Grund für einen entsprechenden Befehl ? (Wäre es mir weniger wichtig gewesen, hätte ich es als Bitte und nicht als Befehl formuliert! Eine Bitte ließ immer ein "Nein, es paßt mir heute nicht" zu, ein Befehl war - davon ausgehend, dass es das metakonsensuelle Okay gäbe - hingegen meinerseits an eine klare Erwartung geknüpft, und offenbar an seinen zunehmend widerwilligeren Gehorsam.)

Wer entscheidet, was an gemeinsamen Wochenenden passiert? Ob "schon wieder" gevögelt wird (anstrengend für ihn, recht neu für mich, da ich sonst eher lesbisch orientiert bin) oder ob es Praktiken gibt, die seinen Sub-Fantasien zwar entsprechen, aber nicht meiner momentanen echten Lust?

Es klingt, als ob du sehr im ICH gewesen wärst und wenig im WIR bzw. seine Bedürfnisse, seinen Charakter nicht genug berücksichtigt hättest. Das ist bestimmt das, was du als Domina tust. Dort wird es ja auch erwartet. Für kurze Zeit. Nur eine FLR geht über eine sehr lange Zeit und da wird es schwierig für die Jungs durchzuhalten. Weniger ist dann oft mehr.

Die Situation wo er "streikt" oder "rebelliert" kenn ich gut. Und ja, es nervt. Aber der Mann ist auch nur ein Mensch und macht nunmal Fehler. Diese gehören dann - für beide Seiten zufriedenstellend - besprochen bis zu einer endgültigen Lösung. Es bringt in so einem Fall nichts, wenn man seinen Willen durchsetzt und der andere darunter aber leidet. Eine FLR ist auch nur eine Beziehung zwischen 2 Menschen, die sich im Idealfall, gern haben. Und an Beziehungen muss man ständig arbeiten.

Und nein, einen Besuch jetzt sofort mit 2 Stunden Anreise, koste es was es wolle, würde ich nie verlangen. Da muss ich auch meine Bedürfnisse etwas zurück schauben und auf das Wohl meines Partners achten. Man muss nicht immer alles verlangen, was einem jetzt sofort in den Sinn kommt. Der führende Part hat auch die Verantwortung für das Wohlergehen des Folgenden.

Die Rollenumkehr anzubieten halte ich auch nicht für sinnvoll, weil du deine Glaubwürdigkeit verlierst in dem Moment.
Aber das ist nur meine persönliche Einstellung zu dem Thema.
*******ubus Frau
1.368 Beiträge
Ich versuch jetzt mal meine Gedanken dazu in Worte zu fassen.
Ich sag schonmal vorweg, dass es nur ein Eindruck ist, meine Vermutungen sind, die ich äußere. Ich kenne euch nicht und man kann nur auf den einen kleinen Bruchteil eingehen, den ich hier lese. Bitte nicht als irgendeine Art von Veruteilung verstehen.


Prinzipiell finde ich bereits die Ausgangssituation schwierig. Es besteht bereits eine (Main-)Beziehung, die FLR ist nur eine "Zweitbeziehung" gewesen, es fiel auch das Wort FL-Affaire. Eigentlich bevorzugt man Frauen, aber ein Mann ist auch ok.

Das sind schonmal 2 dicke "Mankos", wo von Anfang an klar ist, dass auf 2 Ebenen Sub (ich nenn nen FLR Partner hier einfach immer nur Sub), eine zweite Wahl ist.

Für mich persönlich, wenn ich eine FLR eingehe, dass ist derjenige mein Mainsub... meine Nummer 1. Grad im Bezug auf TPE... wo ich ERWARTE dass er 100% gibt, dann bekommt er auch annähernd 100% von mir zurück. Und nicht maximal 50... Das ist für mich ein Ungleichgewicht und generell sehr schwierig.


2 Stunden Fahrt nachts erwarten.. nur weil es mir schlecht geht? Ernsthaft?
Zum einen würde die reine Anwesenheit von jemanden an der Situation bei mir nichts ändern. Zum anderen halte ich dies für nicht besonders Verwantwortungsvoll/klug/sich kümmernd/Liebevoll (irgendwie fehlt mir da grad das richtige Wort). Zudem sollte dies, in jener Konstellation, ja eher in die Erstbeziehung gehören.

Wer entscheidet wann und wo man sich in einer Fernbeziehung tifft? In meiner Variante reden beide über das pro und contra und DANN entscheidet Frau final.

Wer entscheidet was gemacht wird? Na die Dame.
Vögeln ist für ihn anstregend? Oha, das wäre nicht mein Sub geworden.... *ggg*
Praktiken auf die man selbst grad keine Lust hat... Ähm nee... alles macht mehr Spaß, wenn ich Lust drauf habe. Aber es kommen bei mir auch Dinge vor, die Sub mag aber ich nicht, ich setz das gern als Belohnung ein oder nutze sie so, dass Sub definitiv die Lust drauf verlieren wird. Aber ich ziehe meine Lust dann nicht aus der Praktik (tu ich eh so gut wie nie), sondern aus ihm... seinen Reaktionen...oder einfach drauf aus der Lust ihm was gutes zu tun.




Nun das ich von meienm Partner enttäuscht war, weil er Versprechen nicht hielt... aus dem Grund hab ich meine letzte FLR beendet. Er hatte viel um die Ohren, Vollzeitarbeit mit Notdienst-Wochenenden übendrauf, saniert ein altes Haus beinah komplett allein... sprich seine Zeit war rar. Aber umso wichtiger war es mir, dass wir uns dann auch sehen wenn wir uns verabredet haben. Und nicht nur wenn ich bei seiner Baustelle vorbeischaue. Tja... nur hat er diese Treffen gern mal verpennt... oder war am Vorabend doch mit Kumpels los und Kater.. etc pp. Bis wir dann zu einer Hochzeit in meiner Familie los sollten, ich monatelang vorher geagt hab kümmer dich bitte um Urlaub, (hat er gemacht)... aber am Vortag dann nur knapp erreichabr zu sein, im Kater nach einem Konzert (man muss den Urlaub auch ausnutzen)... und dann zu sagen er muss schauen ob er morgen mitkommen kann... das war der Tropfen im überlaufenden Fass....


Unterm strich..... wenn ich alles zusammenfasse glaub ich war hier einfach das anfangs erwähnte Ungleichgewiht ein großes Manko.
Wenn ich dann noch lese von einem Intellektgefälle,... dann frage ich mich auch, ob dem Sub überhaupt eine gewisse Wertschätzung entgegengebracht wurde.
Zitat von ******dja:


Es klingt, als ob du sehr im ICH gewesen wärst und wenig im WIR bzw. seine Bedürfnisse, seinen Charakter nicht genug berücksichtigt hättest. Das ist bestimmt das, was du als Domina tust. Dort wird es ja auch erwartet.

Nö. Im Gegenteil. Als Domina bin ich reine Erfüllungsgehilfin und befehle, was mein Kunde gern befohlen bekommen möchte. Das mache ich auch (anders als viele Kolleginnen) auf meiner Webseite sehr transparent. Aber auch die Kolleginnen tun das, denn nur dann kommen die Kunden wieder.

Dass ich privat entweder "echt" befehle oder "gar nicht", habe ich zu Beginn der privaten FLR mehrmals gesagt. Dass es da eben nicht so laufen wird wie im Job, dass ich aber vermute, dass Subs das dennoch auch im Privaten eigentlich wollen. Und genauso wenig wirklich wissen wollen, dass das eben dann "für den Partner" befohlen wird und nicht "für die Herrin". Derartige Hirnfickerei lehne ich privat ab: Ich kann GERN Dinge für den Partner tun, aber die werde ich NIE befehlen. Um die darf er mich bitten, und er kann sie sogar verlangen - je nachdem, ob es eben ein "kleiner Wunsch" oder eine "beziehungs- /persönlichkeitsentfaltungs-relevantes Bedürfnis" ist. Wenn er sie verlangt, muss er solang das D/S aussetzen - oder es umdrehen, und selbst die dominante Rolle einnehmen. Das war schon früh Bestandteil unserer Absprache. Er hat es nur so gut wie nie genutzt, und dennoch immer betont, dass er mich liebt und MICH glücklich machen will. Und DESWEGEN kam seine Trennungs-Entscheidung für mich so überraschend. Und JETZT kann ich es verstehen, wenn ich seine Persönlichkeit (bzgl. Stärken und Schwächen) und meine Persönlichkeit (bzgl. Stärken und Schwächen) einerseits in Betracht ziehe und andererseits den Einblick, den er mir in seine AKTUELLEN Beziehungsschwierigkeiten mit einer nun monogam angelegten "normalen" Beziehung (ohne D/S, ohne S/M - obwohl er auch das "eigentlich nicht" will, aber er tut auch da, was sie von ihm erwartet, und er stellt sich auch dort hintenan und häuft mehr und mehr Frust an: dort heißt es dann aber nicht D/S).

Wie gesagt, was bei IHM + MIR "falsch" gelaufen ist, weiß ich inzwischen. Ich hatte geglaubt, dass es immer diese illusionäre Ebene im privaten D/S gibt, während es die im professionellen D/S zwar meistens (Verkaufstaktik der meisten Kolleginnen) und bei mir bewusst gar nicht gibt (u.a. weil ich mich an der lesbischen BDSM-Szene orientiere, in der ich vor 25 Jahren mein BDSM-Coming-Out hatte und wo es auch völlig transparente Unterscheidungen der Ebenen gibt) und die es bei mir auch privat, egal ob mit Männern oder mit Frauen, so nie geben wird. Deswegen war ich ja zunächst dagegen, eine private D/S-Beziehung zu starten, weil ich auf "verlogenen Scheiß" keinen Bock habe. Sorry, dass ich es nun so "platt" formuliere. Er hätte einiges haben können, aber mich dann eben NICHT gleichzeitig "Herrin" nennen. Und eigentlich will ich hier wissen, wie ich DAS in einer künftigen Beziehung vorab kommunizieren kann. Oder ob das dann sowieso ein K.O. Kriterium ist. Oder ob es zwar vorab kein K.O. ist, aber nur deswegen, weil die Herren nicht weiter als bis zur Nasen- (oder Schwanz-)Spitze denken. Und weil die Frauen (im privat-heterosexuellen Bereich; lesbisch kenne ich es ganz klar anders!!!) offenbar dieses "Spielchen" gerne mitspielen.... oder es selbst nicht bemerken? (Letzteres könnt ihr mir natürlich nicht beantworten. Was man nicht merkt, kann man nicht benennen. Das ist ja offenbar die Krux.)

Liebe Grüße, das Gra-Gra

P.S. Definitiv bin ich der Meinung, dass ein Sub, der Fürsorge will, auch in der Vorab-Kommunikation diesen Aspekt erwähnen und betonen sollte. Ihr verwendet hier ja das Wort Female Led Relationship, wir hatten das Wort D/S verwendet. In der Tat bringe ich Fürsorge mit LEITUNG oder FÜHRUNG durchaus in Einklang, mit dem Status einer "Herrin", die für jemand "alles tun will", allerdings nicht. Und MEINE Bedingung vorab war gewesen, dass ich mich DANN "voll ausfahren können" will und eben nicht zensieren werde, was ich "darf" oder "tue" oder mir "nehme". DAZU hatte ich das (vermeintliche) Meta-Okay. Dass ihn diese Konsequenz gerade anmachen würde. (Vorhin schrieb hier ja eine Dame, dass meine mangelnde Konsequenz ihm das Garaus gemacht haben könne. Keineswegs. Es war definitiv die Konsequenz im Vereinbarten, in Kombination mit der Nichtnutzung seiner Optionen, und meinem Nichtwissen darüber, dass er sie nicht würde nutzen können, ähnlich wie es ja auch im S/M manche Situation geben kann, wo jemand zwar ein Codeword hat, aber es dennoch nicht auszusprechen in der Lage ist. DAMIT hatte ich im D/S nicht gerechnet, DIESBEZÜGLICH bin ich schlauer, und DARAUF bezieht sich meine Frage zum Einen. Und zum Anderen darauf, wie "echt" euer D/S im FLR tatsächlich ist.

Danke nochmals;)
Zweitbeziehung = zeitlich ; Priorität = gleichrangig, aber völlig anders

Romantische Liebe spielte NUR in der Zweitbeziehung eine Rolle. Emotional war sie entsprechend die Intensivere.

Und ja, zwei Stunden Fahrt, wenn es mir schlecht geht, erwarte ich definitiv, wenn jemand sagt, dass er mich liebt. Und biete sie umgekehrt auch. Das hat tatsächlich nicht direkt was mit D/S zu tun, sondern mit Beziehung. Lediglich der Grad, ab welchem Level von "Schlechtsein" ich das Hinfahren für eine Selbstverständlichkeit halte. Wenn sowas nicht in "Herrin-Sein" drin ist bei jemandem, der "mir dienen" und "immer für mich da sein" will, dann weiß ich nicht, was sonst das Wesen davon ausmachen sollte.

Ein älterer Text von mir, lang vor dieser Beziehung geschrieben, findet sich unter https://www.domina-frankfurt.net/vorlieben/ds-sessions.html
*******ubus Frau
1.368 Beiträge
weil ich auf "verlogenen Scheiß" keinen Bock habe. Sorry, dass ich es nun so "platt" formuliere. Er hätte einiges haben können, aber mich dann eben NICHT gleichzeitig "Herrin" nennen. Und eigentlich will ich hier wissen, wie ich DAS in einer künftigen Beziehung vorab kommunizieren kann. Oder ob das dann sowieso ein K.O. Kriterium ist. Oder ob es zwar vorab kein K.O. ist, aber nur deswegen, weil die Herren nicht weiter als bis zur Nasen- (oder Schwanz-)Spitze denken. Und weil die Frauen (im privat-heterosexuellen Bereich; lesbisch kenne ich es ganz klar anders!!!) offenbar dieses "Spielchen" gerne mitspielen....

Manche spielen die Spielchen mit.
Die Femdoms mit denen ich mich austausche... spielen die Spiele nicht mit. Allerdings sind sehr viele davon auch suchend, wie ich.
Zitat von ****Gra:
Zweitbeziehung = zeitlich ; Priorität = gleichrangig, aber völlig anders

Mein Zweitstudium (Psychologie) ist mir auch nicht weniger wichtig als mein Erststudium (Physik), aber auch völlig anders.

Insbesondere ist die Erstbeziehung pragmatischer, die Zweitbeziehung war euphorischer: Die Erstbeziehung beruht auf gegenseitiger Fürsorge und Unterstützung in Alltagspflcihten und Unterstützung in der jeweiligen Berufs- und Freizeit-Entwicklung auch da, wo sich die Interessen unterscheiden: dies führt zu einer nicht-romantischen, aber dennoch authentischen, Liebe. Eher Agape als Eros. Wir ermutigen einander eher zu getrennten als gemeinsamen Unternehmungen und tauschen uns hinterher interessiert darüber aus. In gewisser Hinsicht war die Zweitbeziehung wesentlich "monogamer", d.h. stärker auf gemeinsame Zeit ausgerichtet und auf exklusive Prio bzgl. des Stellenwerts in unserem Leben (ohne jedoch auf völlige Exklusivität bzgl. Sexual- und weiteren Beziehungs-Partnern abzuzielen).

Mein Erstpartner hat seinerseits auch eine Zweitbeziehung. Er und ich teilen uns eine Wohnung, er und sie teilen sich eine Wohnung, und ich und mein Ex haben uns eine Wohnung geteilt. Auf Langzeit angelegt, und mein Ex war seinerseits noch an Gaydates interessiert. Also schon alles "fair" in dieser Hinsicht;)


Das Wort FL-Affäre habe ich zwar oben erwähnt, aber nur in dem Zusammenhang, dass ich mit dem Ex eben eine BEZIEHUNG und "nicht nur eine Affäre" hatte, und dass ich auch nicht die Ratschläge derjenigen suche, die ihrerseits nur Affären anstreben!

Ich erwähnte oben, dass ich es lesbisch anders kenne. Ich kenne dort zwar viele Paare, auch D/S-Paare, aber niemand von denen behauptet, TPE zu praktikzieren, sondern bestenfalls EPE. Häufiger noch: eine gleichrangige Beziehung, in der es eben Vanilla-Sex auch D/S-Sessions gibt, die genauso einen klaren Anfang und ein klares Ende haben wie ein Beischlaf. Meist wird der Beginn durch Anlegen und das Ende durch Abnehmen des Halsbands festgelegt, und insofern ist D/S dabei klar Rollenspiel. Was ich vollends okay finde. Aber eben auch für mich persönlich so nicht reizvoll wäre, ich verabrede in gleichrangigen Beziehungen liebe S/M als D/S - D/S kam allerdings tatsächlich bereits "am Rande" in einer der Zweitbeziehung (MW) vorausgehenden Zweitbeziehung (MWW, zuerst nur sie+ich und er+sie, dann auch Dreieck und er+ich, dabei waren er und ich auch latent dem D/S zugeneigt, aber nicht ausreichend, um es D/S-Beziehung zu nennen) vor.
******dja Frau
1.279 Beiträge
Der Partner war vielleicht nicht der Richtige. Das kommt vor.

Ansonsten kann ich dir nur von meiner Beziehung erzählen. Wir leben eine TPE-Fernbeziehung die Ds-pur ist. Er kommt max zu einer FLR zu mir hoch (die ja kein Ds beinhalten muss), aber niemals über mir als dominanter Part. Das würde ihn maximal verwirren und das ganze Gefüge durcheinander wirbeln was keinem gut täte.
Allerdings haben wir keine Partner nebenher und somit auch nicht das Problem von Abwesenheit eines Parts - beziehungstechnisch.

Keiner von uns beiden spielt irgendwem irgendwas vor. Aber es gibt durchaus immer wieder Dinge, die einem von uns nicht gut tun. Dann sprechen wir das an und suchen eine Lösung, die beiden gut tut. Ich hab nichts davon wenn ich befehle was ich will, mein Partner damit aber unglücklich ist. Die Grundstruktur muss passen, dann wird der devote Part auch gern mal was tun, was ihm nicht gefällt weil er weiß, dass es mir gefällt. Aber es ist halt keine Einbahnstraße. Ist Beziehung nie. Beide müssen grundsätzlich das Gleiche wollen. Ab und zu kommt jemand im Laufe der Zeit aber auch drauf, dass es ihm doch nicht gut tut. Das kann auch in Stino-Beziehungen vorkommen, hat nichts mit FLR oder Ds zu tun. Menschen verändern sich und ändern schon auch mal ihre Meinung.

Mach einen Haken drunter. Eine Nachbearbeitung was schief ging ist eventuell gar nicht nötig.
Zitat von ******dja:
Aber es gibt durchaus immer wieder Dinge, die einem von uns nicht gut tun. Dann sprechen wir das an und suchen eine Lösung, die beiden gut tut.

Kannst du Beispiele nennen? Würde mich interessieren.

Mir persönlich ist die Reflexion wichtig. Allerdings auch unter philosophischen (oder zumindest grundsatz-theoretischen, psychologisch interessierten) Gesichtspunkten... deswegen ja nicht nur die Frage, was bei mir schief lief (das weiß ich), sondern was bei euch gut läuft oder auch schief lief bis zur Trennung oder schief lief und wie gelöst wurde. Eben am liebsten so konkret wie möglich, denn sonst kann ich mir darunter fast so wenig vorstellen wie bis dato eben auch...
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