@****Gra
M.E. wäre Deine Geschichte, die Du geschildert und beschrieben hast, ein guter Eröffnungspost gewesen. Danke für Deine Präzisierung und Deine Offenheit in Deinem Folgepost. Jetzt ist es für mich leichter Deine Erlebnisse und Fragen einzuordnen.
Schade, dass es sich so entwickelt hat und ich kann gut verstehen, dass Du Dich dabei vermutlich hilflos und verletzt gefühlt hast?! Hilflos, weil Du wahrscheinlich ein früheres Signal von ihm erwartet hast. Verletzt, weil Du ihn geliebt hast.
Das eine ausgeprägte Reflexionsfähigkeit eine gute Voraussetzung für beide in einer Beziehung darstellt, ist zwar richtig, sagt aber per se ja noch nichts über die daraus resultierenden Entscheidungen und Ergebnisse aus.
Wer sich also bewusst mit etwas Erlebtem (FLR) auseinandersetzt, um für sich wertvolle Erkenntnisse daraus zu ziehen, kann ja auch zu dem Schluss kommen, dass eine FLR als Beziehungsform nichts für sie oder ihn ist. Gerade weil eine FLR eine Verschiebung der Machtverhältnisse voraussetzt, kann die Realität den anfänglichen Vorstellungen, Fantasien und Träumen schnell einen Streich spielen. Und das gilt sowohl für sie ebenso, wie auch für ihn. Was ihr z. B. zu wenig ist, ist ihm ggf. zu viel und umgekehrt.
Die Fragen sind ja dann: Ab wann fällt ihm oder ihr das auf? Wie früh oder spät kommuniziert er oder sie das? Welche unausgesprochenen Signale nimmt jeder wahr? Gibt es überhaupt einen "idealen" Zeitpunkt für ein grundsätzliches "nein" zur Fortführung einer FLR, ohne das der andere verletzt wird? Wie lange oder dauerhaft lohnt es sich am Fortbestand der Beziehung zu arbeiten, wenn einer das Gefühl hat, dass es nicht (mehr) stimmig ist? Solche Fragen ließen sich vermutlich noch fortsetzen...
Du hast Dir die Frage gestellt, wie ihr besser miteinander hättet reden können? Ohne zu wissen, wir ihr das gehandhabt habt - zu welchem Schluss bist Du denn für Dich gekommen?
Auch wenn Dein Verlustschmerz ggf. momentan vielleicht noch viel Strahlkraft entfaltet, hast Du dennoch etwas mehr als ein, bestimmt gutes, erlebnisreiches Jahr mit ihm verbringen dürfen. Auch so kannst Du es sehen.
Dass Du Dir die Frage stellst, wie die Kommunikation hätte besser laufen können, ist nachvollziehbar und spricht für Dich. Muster oder Vorlagen mit Erfolgsgarantie, gibt es dafür m.E. nicht. Wer mit Menschen zu tun hat, wird immer wieder überrascht.
Du hast auf sein Wort vertraut und die FLR mit Leben erfüllt. Das er, für Dein Gefühl, zu lange mit Warnsignalen gewartet hat und dann die Beendigung einer Fortsetzung vorzog, ist für Dich schmerzhaft. Aber vielleicht hat er ja auch Warnsignale gesetzt, die Du an der Stelle oder zu der Zeit einfach nicht wahrgenommen hast? Das kannst aber nur Du in der Rückschau beurteilen.
Ein Punkt fiel mir auf, den ich Dir gerne beschreiben möchte, der ggf. seine Abkehr verstärkt hat. Als er Dir mitteilte, dass es so nicht funktioniert und er daran kaputtgeht, warst Du sofort gesprächsbereit und auch offen für einen Rollentausch, also in die passive Rolle zu switchen. Genau dieses Angebot könnte aber sein Interesse gänzlich zum Erliegen gebracht haben.
Lies Dir dazu bitte mal einen kürzlich von
@*******ress initiierten Thread durch, wo es im Kern um das Phänomen ging, dass Männer häufig das Interesse an Frauen (bzgl. einer FLR) verlieren, wenn die Frau sich für seine Interessen, ihn als Mensch und seine Wünsche, Grenzen usw. im Vorwege eines ersten Treffens interessiert.
Dir wünsche ich, dass Du bei einer nächsten FLR-Beziehung das von Dir gesetzte Vertrauen, aufgrund der gemachten Erfahrungen, nicht einschränkst. Denn der nächste Partner kann nichts für das, was Du erlebt hast. Das ist zwar leichter gesagt als getan, aber dennoch hast Du es ja in der Hand inwieweit Du dem, was Du (negativ) erlebt hast, Raum gibst.