"Er" schreibt...
Ein älterer Thread, aber ein interessantes Thema wie ich finde.
Erst einmal teile ich die Aussage aus dem Eingangspost, dass die Femdom/Frau (wir führen gleichzeitig eine Ehe mit Kindern usw.) "das Beste" verdient. Femdom/Malesub Aspekte haben sich bei uns aus einer ganz normalen und monogamen Ehe entwickelt. "Das Beste" ist immer hoch gegriffen und gilt nicht nur für die Frau, sondern auch für den Mann in der Beziehung. Nur eben jeder auf seine Weise und in seiner Position.
Der Femdom/Frau das Beste geben ist nicht so einfach ohne sie in die Richtung der eigenen Wünsche und Fantasien "zu drängen".
"Das Beste" ergibt sich für mich daraus, dass sie sich nimmt und fordert, was sie für sich als "das Beste" empfindet woraus sich die Erfüllung meiner eigenen Wünsche ihr zu folgen sowie zu "unterstehen" ergibt.
Nehme ich Dinge wie hier angesprochen,
Ich hatte Antworten dieser Art erwartet:
“Mein Sub konnte zu Beginn nicht massieren, dann habe ich ihn auf einen Kurs geschickt .. “ etc.
...dann kann ich sagen, dass sowas durchaus in gewisser Weise zwischenzeitlich gemacht wurde. Sie war, um dieses konkrete Beispiel zu nehmen, mit meinen Massagen nicht unzufrieden, aber besser geht immer irgendwie, weshalb ich in/während angekettete/fixierte Zeiten mit lesen etwas Beschäftigung bekam. Ein Buch für die ein oder andere Massagetechnik, den ein oder anderen Handgriff sollte ich selber bestellen, was dann in solchen Zeiten gelesen werden konnte/sollte. In der Folge gab es des öfteren Massagen um zeigen zu können was ich gelernt habe. So wurde eine Steigerung für Empfinden erreicht, was die Massagen besser und entspannender machte, aber wirklich "auf Kurs" bringen musste sie mich nach ihren eigenen Aussagen nicht. Lediglich ein wenig optimieren.
Da gibt es durchaus auch noch einige andere Beispiele, was aber weniger mit auf Kurs bringen zu tun hat, sondern mehr mit dem Ausnutzen ihrer Position. Ich bin kein besserer Hausmann geworden durch ihre Anleitungen und Anweisungen, sondern habe als "Nebenprodukt" ihrer Position einfach die ihr eher unliebsamen Aufgaben übernehmen müssen.
Generell ist die von dir angesprochene "Lenkung" bei uns aber anders. Als wir die ersten Schritte in Richtung Femdom/Malesub gegangen sind, spielte ein schlechtes Sexleben keine Rolle. Unsere Sex war augenscheinlich bestens und es gab nichts zu meckern, also auch keinen Grund irgendetwas zu "lenken". Das von dir auch angesprochene Cuckolding hat sich mit den Jahren und nach einigen Dreiern allerdings daraus entwickelt.
Erst da wurde offensichtlich, dass unser eigenes Sexleben doch so manches Defizit hatte und hat. Der Sex mit anderen Männern und meine zurückhaltende und mit der Zeit immer untergeordneteren Position und die gesamte Konstellation zeigte in aller Deutlichkeit, dass unser Sex zwar ordentlich war, aber mit der Intensität eines Dates für sie nicht im Ansatz vergleichbar war/ist.
Ein Grund, warum es immer mehr in die Cuckoldrichtung ging, denn auch hier folgte die Erkenntnis, dass es immer noch ein Stück besser geht.
Da gab es dann auch kein formen mehr, denn warum mühsam etwas "formen", wenn man das was einem gefällt auch schon "fertig" bekommen kann?
Entsprechend entwickelte sich unsere gemeinsame Sexualität deutlich zurück und beschränkte/beschränkt sich in der Hauptsache auf die Dinge, die ich in ihren Augen gut und zu ihrer vollen Zufriedenheit beherrsche. So beschränkt sich unser Sexueller Kontakt bis auf einige Ausnahmen dann auch auf das orale Verwöhnen im Bett.
Ein "Umformen" oder "Anlernen" würde für uns persönlich auch überhaupt nicht funktionieren, denn sie macht die devote Ader meinerseits beim vögeln nicht wirklich an. Würden wir daran allerdings schrauben, würde ich mich verstellen. Ich kann nicht einfach so beide Seiten verkörpern. Für Sex will und braucht sie einen Mann, der ihr auf Augenhöhe begegnet, der sie (wie beim Tanz) leicht führt ohne wirklich dominant zu sein. Sie will sich hingeben und fallen lassen können dabei ohne einen Sub noch anleiten und "führen" zu müssen.
Natürlich könnte ich sie auf diese Art nehmen und beglücken, aber es passt nicht zu der Position die ich ansonsten inne habe im sexuellen Bereich. Zudem könnte sie es nicht so wirklich erst nehmen... Wie auch, wenn Bilder im Kopf sind, Erlebnisse und Erfahrungen, wo ich kniend neben dem Bett einen ihrer Lover darum bitte meine Frau so zu befriedigen wie ich es nicht kann? Ich ihrem Wunsch folge ihren Saft vom Schwanz des Lovers zu lecken um ihre Lust zu schmecken während sie den Sex bekommt, denn sie sich vorstellt? Ich vor ihr und ihrem Lover knie und darauf warte, dass er sich in meinem Mund/meinem Gesicht entlädt?
Selbst wenn ich in ihren Augen der "Superstecher" wäre, könnte ich diesen überhaupt nicht verkörpern... Weder in ihren, noch in meinen eigenen Augen, denn meine Position ist eine gänzlich andere.
So hat es sich dann eben auch entwickelt, dass es kaum mehr einen Reiz dafür gibt von mir entsprechendes im Bett zu erwarten/zu verlangen. Für uns persönlich passen die Positionen Malesub und "Hengst im Bett" nicht zusammen, da weder sie mich, noch ich mich selber einmal so und nen Tag später auf Knopfdruck wieder anders sehen und empfinden kann.
Es gibt Tage, wo es einfach passt und die Verteilung der Positionen keine Rolle spielt. Dann haben wir auch guten Sex miteinander, aber es ist selten und ergibt sich einfach.
Genau da liegt dann für mich auch der Punkt....
Man(n) kann an fast allem arbeiten, denke ich. Auch Verhaltensweisen sollte man bis zu einem gewissen Punkt antrainieren können.
Man kann vieles antrainieren und mit Arbeit an sich selber erreichen, aber für mich persönlich gibt es Bereiche die sich ab einem gewissen Punkt irgendwie widersprechen. Das ich besser massiere, Hausarbeiten anders und wie selbstverständlich erledige (das normale geteilte war bei uns immer gegeben, mit der Zeit ist es ein wenig auf meine Seite gewandert), in anderen Bereichen mehr Arbeit abnehmen, Verhalten während einer Session usw. etc, kann man ohne Frage antrainieren und konditionieren....
Einen gänzlichen Positionenwechsel vom Sub zum perfekten Lover, wenn die devote Position im Bett eine gewisse Ausprägung hat, ist für mich persönlich unrealistisch, da es immer wieder die ausgelebten Positionen untergraben und schwächen würde.
Abschließend noch...
Einiges wurde aktiv und offenkundig angebracht ihrerseits, wie zB. das bessere Massieren, anderes legt sie völlig in meine Hände....
Im Bett wird nicht angleitetet was ich verbessern könnte/sollte, sondern platt gesagt, dass ich auf sie zu achten und entsprechend selber besser werden soll.
"Willst du, dass ich scharf darauf bin mit dir zu vögeln, dann geb mir was ich brauche...." Bedeutet nichts anderes als ein breites Grinsen mit der Aussage, dass ich weiß was sie will und braucht, in dem Wissen, dass ich es ihr aufgrund meiner Neigung nicht geben kann. Kein Anleiten oder formen besser oder anders im Bett zu agieren, sondern die Einforderung der Erkenntnis, dass andere mich diesbezüglich mehr und mehr ersetzen.
Wo wir wieder bei der Ausgangsaussage angekommen sind.... Ich bin ihre Unterstützung dabei, wenn sie sich das für sie Beste nimmt, was in meinem Fall die aktive Suche nach Männern betrifft, die den "Hengst" einfach verkörpern und ihr den Sex geben den sie sich vorstellt ohne "geformt" werden zu müssen.
Ich hoffe ich war/bin nicht am Thema vorbei und langweile euch mit meinem Roman...
LG "Er" von NeueReize