"Er" schreibt...
*********K2017:
Mein Sub reagiert teilweise ausfallend wenn er Strafen von mir erhält.
Es artet teilweise soweit aus, dass er dann sauer auf mich ist. Er diskutiert viel und stellt vieles in Frage....wo ich dann wiederum denke das es auch sein gutes Recht ist. Er ist ein Mensch der sich sehr viele Gedanken um alles macht. Manchmal zu viel.
Ist diese Reaktion normal?
Das dein Sub ausfallend reagiert und sogar sauer auf dich ist untergräbt doch irgendwie deine letzte Aussage, dass ihr verbunden seid und sich eine starke Liebe entwickelt hat. Auf Grundlage dessen (und auch sonst) sollte man doch in der Lage sein sein Missfallen über irgendetwas in vernünftiger Art und Weise kundzutun. Damit ist nicht emotionslos gemeint, aber eben respektvoll und ohne dem Gegenüber womöglich noch ein schlechtes Gewissen zu bereiten, weil er ja nun auch noch sauer ist.
Das er sich sehr viele Gedanken macht ist ja grundsätzlich nicht verkehrt. Wozu diese Gedanken dann führen, wann und wie sie zum Ausdruck gebracht werden ist wieder etwas anderes.
Ich sehe es nicht direkt so wie TigerBB hier beschrieben hat...
****rBB:
Er stellt durch seine Fragen Deine Autorität in Frage. Auch das es sich eher als nachdenklich oder sogar als Grübler gibt, signalisiert, dass er seine Gedanken und sein Befinden zu sehr in den Focus setzt. Damit wird Deine Rolle und vor allem Deine Zufriedenheit beeinträchtigt.
...,denn für mich ist das eher ein Zeichen dafür, dass sich dein Sub noch nicht wirklich gefunden hat. Er kann sich nicht wirklich auf eine solche Lebensweise, ob nun permanent oder "nur" in Sessions, einlassen. Sein Grübeln beeinträchtigt eben auch SEINE Zufriedenheit, denn es geht nicht nur um ihre, sondern um die Zufriedenheit
beider.
Mir scheint da ein gemeinsamer Konsens zu fehlen in welchem Rahmen man sich bewegt, wie weit das alles gehen soll und darf. Derzeit scheinen die vielleicht ausgesprochenen Strafen seine Grenzen zu sprengen. Damit meine ich nicht einfach nur die Grenzen dessen was vielleicht möglich ist, sondern auch seine psychischen Grenzen. Diese Beiden Faktoren spielen nämlich zusammen eine entscheidende Rolle.
Sagen, dass man als Strafe 5 Stunden fixiert werden kann und dann tatsächlich vor dieser Strafe zu stehen und sie zu ertragen sind zwei verschiedene Paar Schuhe. (Dies soll nur ein Beispiel sein...)
Ich habe eher den Eindruck, dass der gemeinsame Weg noch nicht so richtig gefunden wurde. Sub muss sich auf seine Herrin einlassen und sie selbstredend mit entsprechendem Respekt behandeln (also ausfallend oder gar sauer werden ist nicht wirklich angebracht), aber auch die Herrin muss sich auf ihren Sub individuell einlassen. Ein Charakter, der wie es mir scheint, sehr auf Selbstschutz ausgelegt ist muss für mich langsam und stetig herangeführt werden sich wirklich unterzuordnen.
Gegen seine Gedanken und das Grübeln wird er nicht von heute auf morgen etwas machen können und ich behaupte auch einfach mal, dass er selber sich daran stört, denn es macht ihm seinen eigenen Genuss ja kein Stück weniger zu nichte wie auch den der Herrin.
*********K2017:
Ist diese Reaktion normal?
Heißt für mich und auf deine knappen Beschreibungen bezogen: Ja... Ich finde diese Reaktion normal, sofern es eben sein Charakter ist viel zu grübeln und nachzudenken. Im Zusammenhang mit dem scheinbar auch vorhandenen Bedürfnis und Wunsch in einer Femdom/Malesub Beziehung zu leben sind es erstmal erschwerte Bedingungen, schließt sich aber für mich nicht aus. Die Bereitschaft an sich zu arbeiten und die zwei Ebenen der Beziehung selber und des D/s Verhältnis im Kopf einfach zu trennen.
*********K2017:
Sollte er es nicht einfach dankend annehmen und mich nur stolz machen, anstatt mir seinen Ärger über mich mitzuteilen? Sollte er nicht lieber aus seinen Fehlern lernen?
Ja sollte er... "sollte"... Da ich dieses Gefühl von mir selber kenne und lange brauchte damit umgehen zu können, kann ich aber sagen, dass es nicht so einfach ist. Völlig egal wie überzeugt man davon ist sich unterordnen zu wollen. Strafen sind oder sollten zumindest eher unliebsame Dinge sein und am Ende muss man sich dieser eben aus Überzeugung und gleichzeitig freiwillig stellen. Dies zu tun und zu können ist für einige einfach, für andere ein Prozess der nicht von heute auf morgen abgeschlossen ist.
Ich sehe bei euch irgendwie eher Gesprächsbedarf anstatt die noch größere Keule herauszuholen und strenger/härter zu werden. Das würde in meinen Augen eher eine noch größere Schutzhaltung mit noch größerem Konfliktpotential wahrscheinlich machen.
Gespräche, in denen er sich bewusst werden muss und soll, was er wirklich will und wie weit das gehen soll und darf, damit ein Bewusstsein dafür entsteht was dafür von seiner Seite nötig und wichtig ist. Ebenso, dass auf deiner Seite ein Bewusstsein entsteht wie weit du gehen kannst ohne ihn zu überfordern. Dann in ganz langsamen Schritten daran arbeiten, dass er sich fallen lässt und deine Führung inklusive der ausgesprochenen Strafen akzeptiert.
Immer wieder Gespräche auf Augenhöhe führen um sich über Unklarheiten und die Richtung auszutauschen, Grenzen zu erkennen und neu setzen zu können und gleichzeitig zu zeigen, dass es nicht nur um dein Wohlbefinden geht, sondern auch er sich in seiner Position wohl fühlen muss, denn erst dann kann er dich mit seinen Diensten wirklich stolz machen, Fehler eingestehen und die Strafen für diese dankend hinnehmen.
LG "Er" von NeueReize