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Gefahr der Dekadenz: Lösungswege?

Gefahr der Dekadenz: Lösungswege?
Ihr kennt es sicherlich gut - das scheinbar unstillbare Verlangen nach mehr.

Höher, weiter, fester, tiefer - egal! Hauptsache mehr!

Die Befriedigung, die man durch das Durchbrechen vorhandener Grenzen erlangt, ist kaum auf eine andere Weise zu erreichen, doch ganz gleich wie viel Freude man am Spiel auf höchstem Niveau hat - irgendwann vergeht der Rausch des Mehr und die persönliche Empfindung ebbt ab.

Die Antwort darauf: noch mehr Mehr. Aber was ist, wenn man den Gipfel des BDSM-Berges bereits erklommen hat oder vielmehr die Risiken des weiteren Aufstiegs scheut? Man verweilt auf der Stelle.

Die Kehrseite der Freude stellt sich ein - Dekadenz; genauer gesagt: der Verfall der Empfindsamkeit - und erinnert uns daran, dass nach jedem Hoch auch stets ein Tief folgt und wir in unserem Erleben als Mensch begrenzt wie auch endlich sind.

Meine Fragen an Euch wären also:

Wie schützt Ihr Euch innerhalb von BDSM gegen das Phänomen der Dekadenz?

Wie gelingt es Euch immer wieder neue, aufregende Höhen im Spiel mit Macht oder Schmerz zu erleben, ohne dabei zu weit zu gehen, bzw. Euch zu weit treiben zu lassen?

Wie erhaltet Ihr Euch die Lust am Altbekannten, wenn Euch die Überschreitung vorhandener Grenzen als zu gefährlich oder unmöglich erscheint?


Speziell an die Damen: Was tut Ihr um Euch die Lust an der Dominanz langfristig zu bewahren, unter Berücksichtigung der Art der geführten Beziehung?

Speziell an die Männer: Was tut Ihr um Euch die Lust an der Devotion langfristig zu bewahren, unter Berücksichtigung der Art der gelebten Beziehung?
*********atten Frau
89 Beiträge
Ich brauche mir...
nicht die Lust an der Dominanz zu bewahren...es ist keine Empfindung, die eine Art Höhenflug benötigt, sondern ein Charakterzug, dem ich nachkomme und der ein Selbstläufer ist.
*********Black Frau
3.066 Beiträge
Speziell an die Damen: Was tut Ihr um Euch die Lust an der Dominanz langfristig zu bewahren, unter Berücksichtigung der Art der geführten Beziehung?

Sonnenschatten
Ich brauche mir...nicht die Lust an der Dominanz zu bewahren...es ist keine Empfindung, die eine Art Höhenflug benötigt, sondern ein Charakterzug, dem ich nachkomme und der ein Selbstläufer ist.
Eben.
Es hat sich gefestigt und gefunden, in Laufe der Jahre seine Richtung eingenommen und manifestiert. Darum gibt es für mich kein höher und weiter...vielleicht nur ein intensiver und tiefer.
*********atten Frau
89 Beiträge
Vllt meinst du aber eher Sadismus? ;)
Mein Sadismus erhält sich durch Ausprobieren von Neuem. Und Grenzerweiterung....und die ist letztlich fast unendlich möglich, in Kombination mit 'Ablaufveränderung währenddessen, Wechsel der 'Werkzeuge'....
****ven Paar
626 Beiträge
Nichts berechnen
Ich kann mich nur meinen Vorgängerinnen anschliessen. Ich muss meine Dominanz nicht absichtlich speisen, ankurbeln oder gar zügeln. Es ist ein Charakterzug der sich mal mehr und mal weniger in unsere D/s Beziehung bemerkbar macht. Natürlich kann ich in einer Session ein Spiel "vorausplanen" (wobei es dann eh anders kommt...), dennoch kann ich in keiner Art und Weise von Dekadenz reden.

Grundsätzlich finde ich, dass nichts zur Selbsverständlichkeit werden sollte. Das Verlangen nach Macht oder Ausgeliefertsein soll auf die Unberechenbarkeit basieren. Denn ansonsten kann es längerfristig gesehen zu einer Abstumpfung der Empfindungen kommen und somit zur Dekadenz.

Ausserdem bin ich nicht damit einverstanden, dass ein Hoch zwingend zu einem Tief führen muss. Ist dies der Fall, war das Hoch eine Nummer zu gross und der nötige Halt für "danach" hat wohl gefehlt. Was wiederum zum Nachdenken animieren sollte, wie weit die eigenen Grenzen tatsächlich sind und warum- trotz bestehendem Risiko- dieses Verkangen nach Mehr da ist.

Lady C.
@Sonnenschatten @Victoria_Black
Danke Ihnen beiden für die Äußerung Ihre Ansichten!

Haben Sie tatsächlich keine Bedenken, dass die Lust, die Sie aus Ihrer Dominanz ziehen, über die Jahre hinweg weniger wird, bzw. zur gefühlten Belanglosigkeit verkommt, wenn sie dauerhaft gelebt wird?

Ich frage zudem nicht, weil ich Ihnen etwas absprechen will, sondern aus Mangel an entsprechenden Erfahrungswerten.

*********atten:
Vllt meinst du aber eher Sadismus? ;)

Nein, ich meinte schon speziell die Lust an der Dominanz. *g* Aber die Frage nach der Lust an Sadismus und Masochismus ist natürlich ein guter Einwand!

Wer möchte, kann sich natürlich auch gerne zu den Auswirkungen der Dekadenz auf Sadismus und Masochismus äußern.
*********Black Frau
3.066 Beiträge
Nach 23 Jahre Erfahrung
Haben Sie tatsächlich keine Bedenken, dass die Lust, die Sie aus Ihrer Dominanz ziehen, über die Jahre hinweg weniger wird, bzw. zur gefühlten Belanglosigkeit verkommt, wenn sie dauerhaft gelebt wird?

Nein.
*********atten Frau
89 Beiträge
Wie kann...
ein Charakterzug abstumpfen?
25 Jahre dominant unterwegs, inklusive 10 Jahre Dauerauslebung innerhalb einer FLR kann ich nur sagen, es hat nichts, aber auch gar nichts mit Lust zutun für mich.
Es ist ein Charakterzug, mein Wesen. Es gehört zu mir wie Fürsorglichkeit oder Ehrlichkeit mich ausmacht.
Aus meinem Sadismus ziehe ich Lust, aber abstumpfen oder es als Selbstverständlichkeit habe ich es noch nie betrachtet. Es fickt meinen Kopf und nicht meine Sexualität in dem Sinne.
Es ist für mmich keine Sportart, in der ich Erfolge erzielen will.
******ose Frau
4.604 Beiträge
Könnte es sein @TE, dass du die Lust, Erregung und Erotik in den Sessions meinst, also den Erhalt der Spannung - und nicht generell das Gefühl der Dominanz oder der Submission.

Es ist nicht zu verleugnen, dass jedes erste Mal etwas Besonderes ist, und die nächsten Male desselben Wiederholungen werden. Das ist jedoch beim Sex generell so.

Das Neue, Spannende wird teilweise abgelöst durch noch mehr Intimität, Vertrauen und das kostbare Gefühl, des einander kennen und sich hingeben können, in das was auch immer kommt! Auch tiefe Dankbarkeit, so viele wundervolle, intensive Sessions erlebt zu haben und die Erinnerung an spezielle Sessions, erzeugen schöne Gefühle.

Tatsächlich ist es eine Herausforderung die Spannung aufrecht zu erhalten.

Meine Ansätze sind Herunterfahren der Anteile, die Gefühle der Gewohnheit aufkommen lassen und Abwechslung und Überraschung. Glücklicherweise gehen mir weder Ideen noch Freude aus und es gibt schliesslich unzählige Möglichkeiten des Auslebens. Es muss nicht immer höher, weiter und mehr vom Gleichen sein. Vielmehr entwickeln, kombinieren und abwechseln unterschiedlicher Spiele und in Kontakt bleiben mit den inneren Bedürfnissen.

Rituale im Alltag geben dem DS Gefüge einen zusätzlichen Halt und versprechen, dass sich keine Gleichgültigkeit zum Thema BDSM einschleicht.

In einer Partnerschaft sind wir immer gefordert, dass wir diese nicht wie einen Felsen als gegeben und fest sehen, sondern eher wie ein tägliches frische Brötchen backen, und davon ist BDSM nicht ausgeschlossen, oder so...
****ven Paar
626 Beiträge
Selbstverständlichkeit
Dieser Aspekt bezog sich auf die Sichtweise und Erwarungshaltung von Sub. Meine Dominanz erachte ich selbstverständlich als Selbstverständlichkeit, die sich mit meiner Persönlichkeit immer weiterentfaltet *g*

Lady C.
*******osen:
Könnte es sein @TE, dass du die Lust, Erregung und Erotik in den Sessions meinst, also den Erhalt der Spannung - und nicht generell das Gefühl der Dominanz oder der Submission.

Ja, genau darauf wollte ich hinaus. Ich schätze, meine Wortwahl war etwas unglücklich getroffen.

Ich dachte allerdings auch, da ich aus dem bloßen Vorhandensein meiner eigenen Neigung, bzw. deren Akzeptanz eine gewisse Freude ziehen kann, dass andere vielleicht ebenso empfinden und habe die Frage deswegen etwas offener formuliert. Wie gesagt, ein Fehler, den ich zugeben muss.

Danke aber für Ihren Beitrag, da dieser eigentlich genau auf das eingeht, worauf ich hinaus wollte und zudem einige Bedenken meinerseits beseitigt hat!

Ich habe das Er- und Ausleben meiner Neigung, bzw. des Charakterzugs bisher immer mit der Kreativität eines Künstlers verglichen, da beides auf Leidenschaft beruht. Wenn ein Künstler jedoch seine Kreativität zu sehr beansprucht, kann es passieren, dass diese auf unbestimmte Zeit verloren geht.

Ich dachte daher, dass es sich mit dem konstanten Ausleben der eigenen Neigung ähnlich verhält und deswegen nach möglichen Lösungswegen gefragt, um diesen möglichen Verfall zu verhindern.
*********inee
3.588 Beiträge
******z0n:
Ich habe das Er- und Ausleben meiner Neigung, bzw. des Charakterzugs bisher immer mit der Kreativität eines Künstlers verglichen, da beides auf Leidenschaft beruht. Wenn ein Künstler jedoch seine Kreativität zu sehr beansprucht, kann es passieren, dass diese auf unbestimmte Zeit verloren geht.

Ich wiederspreche dir da aus künstlerischer Sicht. Die Musw für eine Sache (z.b. das Akt zeichnen) kann verloren gehen oder eine verschnaufspause einfordern. Das kann aus den verschiedenstem Gründen passieren. Es verleidet einem, weil immer das Gleiche langweilig ist (wie wenn man immer nur Spagetthi isst, verleidet das einem auch irgendwann). Oder weil man alles ausgeschöpft hat und weiteres Verbesserungspotenzial nur noch durch Stilentwicklung oder Erweiterung möglich ist (das was meistens am meisten Aufwand braucht und auch oft damit überein geht, dass man Neues lernt (z.B. PinUp Zeichnungen). Oder es fasziniert einem einfach was Neues, was man unbedingt jetzt entdecken muss. Aber Kreativität kann man nicht überbeanspruchen und deswegen verlieren, höchstens nicht (mehr) zufriedenstellend zum Ausdruck bringen (unter anderem wegen den oben genannten Beispielen).

Trotzdem finde ich den Vergleich mit der Kreatitvität eines Künstlers in diesem Fall gut. Denn auch in der Sexualität und oder in der Beziehungsgestaltung kann eine Ermüdung eintreten.

******z0n:
Ich dachte daher, dass es sich mit dem konstanten Ausleben der eigenen Neigung ähnlich verhält und deswegen nach möglichen Lösungswegen gefragt, um diesen möglichen Verfall zu verhindern.

Ich denke das stimmt. Meine nicht immer hundertprozentig funktionierende Lösung ist, meine und seine Experimentierfreudigkeit zu erhalten. Für mich gibts nichts schlimmeres, als wenn die Kreativität sich nicht entfaltet und zusammen explodiert.
******nee:
Meine nicht immer hundertprozentig funktionierende Lösung ist, meine und seine Experimentierfreudigkeit zu erhalten. Für mich gibts nichts schlimmeres, als wenn die Kreativität sich nicht entfaltet und zusammen explodiert.

Und auf welche Weise erhaltet Ihr Euch diese Freude am Experimentieren?
****ven Paar
626 Beiträge
Experimentieren
Ich pers. muss mir diese Freude nicht erhalten. Sie ist einfach da. Mal mehr, mal weniger...

Lady C.
*********inee
3.588 Beiträge
****ven:
Ich pers. muss mir diese Freude nicht erhalten. Sie ist einfach da. Mal mehr, mal weniger...

Je nach Situation kenne icj es schon, dass es "verloren" geht. Ich als Unerfahrene Femdom bin selber noch so viel am entdecken, dass es schon mal passieren kann, dass ich mich vo einer Reaktion soweit beeinflussen lasse, dass meine Experimentierfreudigkeit schlagartig verloren geht. Blöd für beide Anschliessend.

******z0n:
Und auf welche Weise erhaltet Ihr Euch diese Freude am Experimentieren?

Momentan dadurch, dass ich Dinge aus der Welt schaffe, die das beeinträchtigen.
Es gibt für alles ein Rezept
Wir sind ein Paar das Grenzen und auch das Überschreiten dieser Grenzen mag. 

Dabei ziehen wir "die Vorarbeit" und Herangehensweise manchmal bewusst in die Länge, Stunden oder gar Tage, manchmal geht es aber auch sehr schnell. Je nach Lust und Laune...
Dabei sind wir uns durchaus bewusst das dies zu diesem "Höher, Weiter, Tiefer, Mehr" -Gefühl führen kann. Halten dies aber beide für eines der eher negativen BDSM Gefühle, welches wir wie andere dieser auch, versuchen zu umgehen, von uns fern zu halten. 
Ganz allgemein machen wir uns Negatives, wie natürlich auch Positives, beim BDSM, Fetisch und Co, Handlungen, Herangehensweisen, Folgen usw, durchs Reden und Zuhören bewusst und handeln dann entsprechend. Anders, abgewandelt oder gar nicht. So entstehen, neben den persönlichen, weil wir uns einig sind, auch gemeinsame Tabus. Dinge die wir aus welchen Gründen auch immer gar nicht oder zumindest nicht so tun wollen. Das können Praktiken, bestimmte Verhaltensweisen, in Anbetracht dessen wo wir uns hier befinden (Joy, Party, Bekanntschaften isw) auch bestimmte Dinge mit, neben oder vor anderen sein. Das bedeutet für uns u.a. Verantwortung Beider beim BDSM.

Nun, um auf dieses "Höher, weiter" und co zurück zu kommen, haben wir über die Jahre ein recht einfaches Rezept dafür entwickelt. Wobei es sich (Reden, Zuhören, Handeln) viel mehr fast von allein entwickelt hat. Was bewirkt das die Grenze von heute, auch die Grenze von morgen bleibt, und das der Spaß daran und die Lust darauf nicht so einfach vergehen. 

Das Geheimnis hierfür verbirgt sich zum einen im Trennen und Fixieren. Wir trennen bestimmte Dinge von einander, bsw unseren Alltag von unserer BDSM Welt und fixieren uns dann jweils darauf wo wir gerade sind. So handhaben wir es auch mit vielen, nicht allen, aber doch den meisten gerade extremeren Praktiken. Manche gehören für uns immer dazu, andere Speziellere werden fixiert, und so angegangen. 

Zum anderen liegt dies Geheimnis in unserer Offenheit und der Vielfalt dessen was wir so tun. Sprich: Die Grenze die wir Heute, vielleicht auch Morgen und Übermorgen suchen und entweder nur reizen oder auch überschreiten, wird dann, sobald sie erreicht ist, ersteinmal "ad acta" gelegt. Das heißt das wir zufrieden damit sind. Wir könnten diese Grenzen nun erweitern, tun es ab und an, jedoch so gut wie nie Anhaltend. So oder so, erreicht ist erreicht, dann hat es sich damit auch erstmal erledigt. Dann gehen wir über einen längeren Zeitraum neue oder alte oder beides, nur anders, bewehrte Dinge an. Und siehe da, die Grenze von einst hat auch heute wieder Bestand. Sie ist wie eh und je, und kann von neuem angegangen werden. Deshalb, weil wir zwar Grenzen überschreiten, es aber niemals wirklich übertreiben. Praktiken und Spielereien von irgendwann fühlen sich dann so neu an wie eh und je. 

Das da dann der Spass oder Reiz fehlen könnte hat sich in all den Jahren nie gezeigt. Und wenn mal doch, dann ist es einfach noch nicht lang genug her, dann machen wirs halt nicht, ganz einfach.

Diese Vorgehensweise hat sich bei uns bewährt und zeigt einige nicht zu verachtende Vorteile. Das Gefühl des "Höher, Weiter"usw stellt sich nicht ein weil wir wissen das wir morgen wieder etwas anderes angehen sobald wir eine Grenze oder auch ein Ziel erreicht haben. Mehr noch ist es sogar so das wir uns drauf freuen, womit dann der Reiz wächst. Es haben sich so über die Jahre X neue Vorlieben, Herangehensweisen, Verhaltensformen usw entwickelt, man sucht ja weiter, und so wird es so gut wie nie langweilig. 

Es gibt gefühlt immer irgendetwas Neues aufregendes, Altes auf das wir wieder Lust haben. Bsw kann es sein das wir heute sehr fixiert auf irgendetwas sind, dies so weit treiben das wir unsere jeweiligen Neigungen (Dom, Sad, Dev, Maso) daran befriedigen, und dann suchen wir uns zufrieden neue Themenfelder. Wir bleiben offen, finden neues, gehen das an, haben einfach Spass. 
Und zum Glück für uns, haben die Themen BDSM, DS, Fetisch und all das so viel zu bieten, das es nie langweilig wird... *g*
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