...wie es bereits erwähnt wurde, trägt die Pornoindustrie schon sehr stark dazu bei, wie wir alle "zu sein haben"...
Wenn man sich daran orientiert was einem an Bildern im Netz präsentiert wird, dann stellt man fest das dort sehr häufig die strenge, unnahbare und gefühlskalte Femdom gezeigt wird. Ein Klischee das betont wird, vermutlich weil es viele Männer kickt.
Von 1000 Fotos wo er mit einem Strapon bedient wird findest Du 1 Foto wo sich eine dominante Frau und ihr sub liebevoll und glücklich in die Augen sehen.
Von 5000 Fotos auf den sie sich über ihn im Peniskäfig lustig macht findet man 5 Fotos wo er hingebungsvoll und serviceorientiert irgend etwas im Haushalt für seine Femdom tut.
Diese Art der Darstellungen hat alles mit dem wirklichen Leben nicht viel zu tun. Mich persönlich öden diese unpersönlichen Abbildungen zunehmend an - da wird rein sexuelle Begierde ohne Zuneigung, Hingabe, Fürsorge und Liebe dargestellt. Pornoklischee statt gelebte (Zu-) Neigung und Sinnlichkeit.
...ich frage mich warum das Einfühlsame in der Welt immer mehr vor die Hunde geht
Allgemein wehre ich mich gegen Äußerungen, das die Menschen immer kälter und egoistischer werden. Ich denke, das man aufpassen muss so zu denken, weil man sonst Gefahr läuft überall das Schlechte in den Menschen zu sehen, weil man dann u.U. auch das Schlechte bekommt im Sinne einer selbsterfüllenden Prophezeiung.
Ich bin keineswegs blauäugig und sehe auch das vieles verkehrt läuft – aber früher war nichts besser, einiges war anders aber letztendlich gab es immer schon Gutes und Schlechtes was Menschen sich untereinander angetan haben.
Ich will mich lieber über die Nachbarin freuen die Morgens, wenn ich zur Arbeit fahre, ihre Tochter an der Haustür mit einem Kuss und einem Streicheln über die Haare verabschiedet. Auf Arbeit über die netten Kollegen die bereits vor Arbeitsbeginn Kaffee gekocht und ein paar selbstgebackene Kekse auf den Tisch gestellt haben, usw.
Ich wollte nur eine mögliche Tendenz bei der angesprochenen Zielgruppe hinweisen - wer sich gern als "Göttin" betiteln lässt bzw. angesprochen fühlt, könnte auch eher zu einer gewissen "göttlichen" Abgehobenheit und Distanz neigen...
Ja es kann manch dominante Frau sehr kicken aktiv „erhöht“ zu werden – auf einen Thron gehoben zu werden. Das ist legitim und u.U. ein Bedürfnis was gestillt werden will.
Das Problem dabei ist nur das viele Männer das nur tun, um so für sich eine ausreichende Fallhöhe zu erzeugen – am besten wenn die dominante Dame ihn dann auch noch zusätzlich erniedrigt – dann ist die Distanz zwischen beiden noch größer. So kann er sich dann machtlos und ausgeliefert fühlen. Irgendwann stellt sich eine Gewöhnung ein und dann muss es noch härter, kälter, distanzierter und erniedrigender für ihn werden sonst verliert er das Interesse...
Und wenn es sich dann „ausgesext hat“ - er abgespri.... hat und sie ihren Führungsanspruch weiter aufrecht erhält, wird schnell mal aus der „Heiligen“ eine „Hure“ gemacht – aus dem angeblich devoten Mann ein fieses verletzendes Wesen... Das ist halt des Pudels trauriger Kern. Wenn man nur die Fallhöhe sucht und keine Partnerin dann benutzt man das dominante Gegenüber für die eigene Lust.
Wenn man hingegen aus Liebe handelt, dann dient man bedingungslos. Weil man für den anderen da sein will – seiner Partnerin ganz nah sein will. Man(n) wird weich, zart und hingebungsvoll. Das folgen und dienen geschieht dann ganz leicht aus dem Inneren heraus. Wenn z.B. die Partnerin mit Bauchweh Nachhause kommt und sich auf dem Sofa an einen schmiegt – man ihr mit einer Hand den Bauch wärmt und sich ihren Kopf auf dem anderen Oberarm ablegt und man den ganzen Abend so ausharrt, weil sie friedlich eingeschlafen ist – dann ist selbst das Champions League Finale im Fernsehen egal, weil man sich um sie sorgt und die Zweisamkeit genießt.
Wenn diese Vertrautheit und Liebe beidseitg gelebt wird, dann kann es auch für beiderseitige Lust Augenblicke der Distanziertheit, Kühle und auch „Göttlichkeit“ geben, sofern es Top kickt. Top kann dann gelassen sie selbst sein und alle Facetten ihrer Persönlichkeit - warme, weiche als auch kühle und distanzierte Seiten - ausleben, weil sie der Liebe ihres subs sicher ist.