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(be)Herrschen VS. Führen / Leiten

*********esen Mann
319 Beiträge
Themenersteller 
(be)Herrschen VS. Führen / Leiten
Eine Femdom, mit welcher ich seit Jahre hinweg befreundet bin, erklärte mir einmal, den Unterschied zwischen HERRSCHEN und FÜHREN.

Beides ist legitim, beides hat seine Berechtigung, beides unterscheidet sich jedoch erheblich in den Schwerpunkten voneinander.

Ich würde mich eindeutig eher als Mensch sehen, der sich wünscht GEFÜHRT und GELEITET zu werden. Ich denke, dass dies jedoch eine deutlich gefestigtere Partnerin voraussetzt als für eine Herrschaft.

Es geht nicht darum zu befehlen, zu bestimmen und Macht auszuüben. Leiten und Führen empfinde ich als wesentlich filigraner in dessen Ausführungsart. Sie ist subtiler, für viele vielleicht gar nicht spürbar. Dennoch führt die Femdom in diesem Kontext den Sub zu etwas hin.

Sie hat ein Ziel und dies verfolgt sie, in dem sie genau erspürt und weiß WIE der Sub geleitet werden muss, damit eben dieses Ziel erreicht wird (dies ist bei jedem Sub sicherlich unterschiedlich).

Sie beherrscht ihn im Grunde auch, aber auf eine gänzlich andere Art und Weise als wie beim Herrschen. Beim reinen Herrschen hinterfragt die Femdom sich vielleicht nicht unbedingt immer selbst, sie agiert aus ihren Emotionen heraus, aus ihrem Vergnügen, ihrem reinen Trieb.

Das (Be)herrschen kommt durch das Führen und Leiten von ganz allein, ist aber eben nicht krampfhaft im Fokus.

Ein gefühlsvolles Miteinander ist mir wichtig. Die Femdom kann sich an mich anlehnen, genauso wie ich mich an sie anlehnen kann. Dies macht sie nicht schwach, sondern - für mich - noch einmal mehr stärker.

Schmerz ist für mich Mittel zum Zweck und nicht grundsätzlich erregend (ausgenommen der Lustschmerz / Strafschmerz ist etwas anderes).

In Form von Lob und Bestrafung, welche für mich dazu gehört und dafür auch Dinge aus dem Alltag genommen werden können, ist Schmerz etwas, was ich bereit bin für meine Femdom zu ertragen.

Ich zeige ihr damit, dass nur sie mich strafen darf, dass ich meine Verfehlung einsehe und sie künftig versuche zu verhindern. Sie vermittelt mir damit meine Stellung und die ihrige.
Für mich ist dies die höchste Ebene tiefster Verbundenheit, Vertrautheit und Geborgenheit.

Wie seht Ihr es? Welchen Stellenwert nimmt für euch das Führen ein?

Ich persönlich habe durchaus bereits einmal die Erfahrung machen dürfen, das genau dieses Führen, mir auf der einen Seite soviel Halt, Wärme und Stabilität brachte, als auch auf der anderen Seite Antrieb, Ansporn und Orientierung um das beste aus all meinen Fähigkeiten, auch im Alltag herauszuholen und zu verbessern.
*********esen Mann
319 Beiträge
Themenersteller 
Als kleiner Nachtrag von mir:

ja ich habe einen sehr großen D/S Anteil in mir, und daher sehe ich das GEFÜHRT und GELEITET werden, als etwas besonders schönes und zielführendes an. Dazu können für mich gehören u.a. klare Regeln / Ansagen / Rituale etc. sowie entsprechende Strafen für Verfehlungen auch im Alltag, allgegenwärtig.

Und aus dem Führen und Leiten entwickelt sich ein herrschen, über den den gesamten sub, in all seinen Gefühlen und Emotionen. Und genau diese Energie kann ich positiv zur Verbesserung der eigenen Fähigkeiten umsetzen, um die Erwartungen / Anforderungen der Partnerin zu erfüllen, und zu dem werden, was sie in mir sieht bzw. wohin sie mit mir möchte....mich im positven Sinne weiterentwickeln und darüber hinaus...

Ein reines Herrschen, ist für mich etwas ähnliches, beinhaltet aber nicht das zielgerichtete Führen.....

Ich hoffe man konnte hier einigermaßen verstehen, was ich sagen wollte, werde aber sicher im Laufe des Themas mich klarer ausdrücken können, manchmal ist es am Anfang schwer die richtigen Worte zu finden *zwinker*
*****aar Paar
192 Beiträge
... das hätte auch von mir geschrieben sein können *rotwerd*
Von daher kann ich deinen Ausführungen zu 100% zustimmen *top*

LG Er schrieb ...
*********fnung Mann
2.293 Beiträge
dunkles_wesen, nun ich muß mir eingestehen, diese Dir bekannte Femdom ist mit dieser Sichtweise sehr klug. Ja ich selbst denke, hätte man damals so jemand an seiner Seite gehabt, dann wäre so manches im eigenen Leben, ganz anders gelaufen, um auch Talente, im Beruflichen noch mehr aus sich zu machen, als wenn man ohne direkte Führung ist.....Hatte mal ein Buch, das beschrieb es auf ganz wundervolle Weise wie eine Eheherrin Ihren Partner zu mehr Leistung im Beruf, im Haushalt, ja ganz woanders verhalf....In einer Art Ehezuchtgesetz mit klaren Regeln, aber auch wirklichen Strafen, die seine Leistung deutlich verbesserten....ich hasse geschlagenwerden, dennoch ich fands dennoch inspirierend, einfach weil es dann einfach wirklich nachhaltig wirken dürfte, Fehler wiedergutzumachen, in Zukunft sich zu verbessern.....
********ker1 Mann
3.679 Beiträge
Für mich persönlich sind Unterscheidungen nach Begrifflichkeiten zwar nachvollziehbar, doch teile ich diese Sichtweise nicht.

Die Frau führt und ich folge. Das ist mein (!!) Bild der ganzen Sache. Wenn dabei irgendwas nicht rund läuft, dann redet man miteinander und arbeitet an der Feineinstellung. Ob es nun herrschen, leiten, führen, unterwerfen, dominieren oder was sonst noch ist, ist allein für diese eine Beziehung wichtig und schlußendlich nur ein Wort. Keiner der "Führungstile" ist dabei in meinen Augen besser, schlechter oder weniger empatisch. Und wer "herrscht" kann genauso gefühlvoll verbunden sein, wie jemand der leitet. Ausser natürlich man lebt in einem Klischee und denkt nur an eine keifende Lady voller brutalem Sadismus. Aber so voller Klischees wird hier sicher keine sein. *zwinker*


*my2cents*
****dat Frau
3.739 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich kann deine Denke in weiten Teilen nachvollziehen, @*********esen, aber mich irritieren dann auch wieder einige Punkte.

Führung bzw. Leitung kommt bei mir (und in allen erzieherischen und beruflichen Situationen, die mir dazu einfallen) ohne Strafen aus.
Mein Mann leitet ein sehr großes, weltweites Team. Er motiviert, lenkt, entscheidet und bremst vorsichtig aus. Wenn etwas nicht so funktioniert, wie er es geplant hat, holt er den / die Mitarbeiter da ab, wo es hakt. Fragt nach, hört zu, zeigt neue Wege auf und lehrt neue Fähigkeiten, um den Plan zu erfüllen.
Wir tauschen uns oft darüber aus, deshalb weiß ich, wie er agiert (und Homeoffice sei Dank erlebe ich ihn dabei zu Genüge).

Ich lebe meinen Führungswunsch privat aus. Leite meine Mann und erziehe unsere Hunde. Ich beobachte sie, korrigiere, schnalze missbilligend mit der Zunge, entscheide, lobe, fördere positives Verhalten und ignoriere Blödheiten. Bei meinem Mann habe ich noch den Vorteil des Gespräches *mrgreen*
Falls die von mir gewünschte Veränderung nicht stattfindet, muss ich mich auf den Hintern setzen und nacharbeiten: Habe ich die Ausgangslage nicht genügend betrachtet? War ich zu forsch? Zu unaufmerksam oder zu lasch in der Korrektur?

Wenn gestraft werden muss habe ich (resp. mein Mann), etwas falsch gemacht. Es gibt einen Grund, warum mein Gegenüber so und nicht anders gehandelt hat. Den muss ich herausfinden. Pisst mir mein Welpe auf den Teppich, habe ich zu langsam auf seine Anzeichen reagiert. Motzt mein Mann mich an, habe ich ihm wohl das Gefühl vermittelt, dass er das darf. In beiden Fällen ist das mein Problem und ich werde es lösen. Strafe würde möglicherweise das Verhalten ändern, aber nicht die dahinter liegende Motivation.

Ich beherrsche weder meinen Mann, noch meine Hunde.

Aber!
Jetzt kommt’s. *mrgreen*
Ich will meinen Sklaven beherrschen. Ich will, dass er tut, was ich sage, right now. Ich will, dass es ihm unangenehm ist und er sich windet, will ihn dabei angrinsen und auf seine Erektion hinweisen. Ich will, dass er bettelt und sich schämt. Er soll Willkür erleben und Ungerechtigkeiten. Er bekommt für jede Unachtsamkeit den Arsch voll und er wird es geil finden.

Das hält mich nicht davon ab, ihn gleichzeitig zu führen. Aber das sind für mich zwei Paar Schuhe. Ich laufe in beiden.
*********esen Mann
319 Beiträge
Themenersteller 
@****dat

Danke für deine ausführliche Antwort, welche ich durchaus sehr gut nachvollziehen kann....und dir in vielem zustimme, von dem was du schreibst

Eine Frage an dieser Stelle, wie würdest du es sehen, wenn dein Mann und dein sklave die gleiche Person wären, und es nicht zwei verschiedene sind?
******tes Mann
202 Beiträge
@****dat Mylady Ihr habt das alles wundervoll beschrieben. Besser geht es nicht.
Vor allem der letzte Ansatz- ganz ganz toll. Offen, klar und ehrlich - einfach erotisch. Super
******ird Frau
1.341 Beiträge
Ich finde es höchst bedenklich wenn Mann/Frau (bzw. Beziehungspartner) den dominanten Part braucht um beruflich klar zu kommen oder auch in den restlichen Lebenslagen.
Abhängigkeit im Sinne von Überlebensfähigkeit... Finde ich höchst bedenklich, da gehen bei mir die Alarmglocken an.
*********esen Mann
319 Beiträge
Themenersteller 
@******ird die Rede hier ist ausdrücklich nicht davon, um im Leben klar zu kommen, oder gar Überlebensfähigkeit.

Dass ein sub durchaus jederzeit auch allein und selbstbewusst durchs Leben gehen kann, und sollte versteht sich von selbst. *zwinker* Wahre Abhänigkeiten gleich welcher Form, wären in jeder Form bedenklich, da gebe ich dir recht.

Dennoch bin ich der Meinung, dass ein zielgerichtes führen, weitere Stabilität, und Motivation ist, welche einen sub auf seinem Weg unterstützt, und stärkt.

Als Rahmen würde ich z.b. FLR sehen.
****dat Frau
3.739 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *********esen:
@****dat

Danke für deine ausführliche Antwort, welche ich durchaus sehr gut nachvollziehen kann....und dir in vielem zustimme, von dem was du schreibst

Eine Frage an dieser Stelle, wie würdest du es sehen, wenn dein Mann und dein sklave die gleiche Person wären, und es nicht zwei verschiedene sind?

Gerne.

Im Alltag agiere ich mit dem Ehemann (Führung) und wenn’s mich juckt, bitte ich den Sklaven in ihm zu Tisch (Beherrschung). So mein Wunschtraum.

Aber auch wenn ich in einer Beziehung mit einem devoten Mann bin, ist ja nicht 24/7 Halligalli. Ich muss ja auch mal schlafen, essen und die Fensterbank abstauben...
******tes Mann
202 Beiträge
@****dat naja die Fensterbank könnte ja "er" abstauben.
Wie seht Ihr es? Welchen Stellenwert nimmt für euch das Führen ein?

Ich persönlich habe durchaus bereits einmal die Erfahrung machen dürfen, das genau dieses Führen, mir auf der einen Seite soviel Halt, Wärme und Stabilität brachte, als auch auf der anderen Seite Antrieb, Ansporn und Orientierung um das beste aus all meinen Fähigkeiten, auch im Alltag herauszuholen und zu verbessern.

Für mich ist beides gut. Wobei ich Schläge als Führungsmethode eher als "Kopfkino" erachte. Für mich ist die Auseinandersetzung - die offenen Gespräche über Bedürfnisse, Motivationen, Ängste und Störungen etc. ein Geschenk und Motivation mich zu reflektieren, zu wachsen, bewußter zu werden etc. Das hat etwas aktives und bedarf kein gewaltsames "hinpeitschen".

Dafür liebe ich die Spontanität und die Willkür - die Macht die meine Partnerin über mich hat. Wenn sie beispielsweise bei einer Fahrradtour mich am Wegesrand auffordert die Hose runterzuziehen und vor ihr zu knien, und sie mir mit einer abgebrochenen Rute den Arsch verstriemt während die vorbeifahrenden Radfahrer mich auslachen.

Dieses beherrscht werden hat seine Wurzeln darin das ich tiefen Respekt für meine Herrin empfinde, ihrer Führung und ihrem Willen vertraue und mich durch Loslassen ihrer Herrschaft unterordne. So das ich Dinge für sie tue, die ich mir vor einigen Monaten nicht mal im Traum hätte vorstellen können.

Wenn eine Femdom gerne "erzieht" und auf Ziele hin führt, ein ausgeprägtes Kontrollbedürfnis hat und auf einen sub trifft, der Sicherheit und Struktur durch eine führende und reglementierende Hand braucht und das genießt so folgen "zu müssen" dann werden beide ihre Bedürfnisse miteinander ausleben können und glücklich sein.

Die Femdom die es genießt ihren Impulsen zu folgen und keine Lust hat die "Erzieherin" zu spielen, weil sie vielleicht auch schon ihre Kinder erzogen hat, wird eher den sub genießen, der durch Selbstreflektion und Eigenantrieb die Bedürfnisse seiner Partnerin erkennt und erfüllt ohne das sie großartig führen und leiten muss. So können beide Loslassen - die Femdom ihre Spontanität und Willkür hemmungslos ausleben und der sub durch totales Vertrauen es genießen so umfassend beherrscht zu werden.

Es gibt kein falsch oder richtig - es muss einfach passen.
*********esen Mann
319 Beiträge
Themenersteller 
@**********entum

Ich stimme dir mit vielen überein, was du schreibst. Aber warum es als entweder oder sehen? Warum nicht gar beide Führungsstiele z.b. miteinander verschmelzen?

Auf der einen Seite z.b. Führung durch Regeln / Aufgaben / Rituale / Strafen (das müssen ja nicht immer Schläge etc. sein, da gibt es soooo viel mehr an Möglichkeiten, und war als Bsp. gemeint, und natürlich sollten ebenso die offenen Gespräche über Bedürfnisse, Motivationen, Ängste und Störungen etc. eine Selbstverständlichkeit sein) an welchen sich sub orientieren kann etc. auf der anderen Seite selbstverständlich sich der Spontanität und der Willkür jederzeit hingeben? (Siehe dein Beispiel am Wegesrand)

Dieses beherrscht werden hat seine Wurzeln darin das ich tiefen Respekt für meine Herrin empfinde, ihrer Führung und ihrem Willen vertraue und mich durch Loslassen ihrer Herrschaft unterordne. So das ich Dinge für sie tue, die ich mir vor einigen Monaten nicht mal im Traum hätte vorstellen können.

Dieser Aussage, kann ich mich vorbehaltlos anschließen

Einem sub, welcher feste Regeln und Führung mag (D/S / FLR Bereich), jedoch Selbstreflektion und Eigenantrieb die Bedürfnisse seiner Partnerin zu erkennen, ohne das es Führung Bedarf, und eigenständig zu erfüllen, abzusprechen, halte ich zumindest für kühn….

Aber vielleicht ist ist dieser Thread wirklich zu Definitionlastig *zwinker*

Grundsätzlich stimme ich aber mit dir überein: Es gibt kein falsch oder richtig - es muss einfach passen.
*********3_NRW Mann
116 Beiträge
wuff...es gibt Dinge, da mus sich als Hund, der ich nun mal bin, nicht drüber nach denken. Für mich ist es ganz normal geführt und geleitet zu werden. Und dies ist gut und richtig so, denn nur so fühle ich mich gut aufgehoben und weiß, wo ich hin gehöre. Oder besser gesagt, wem ich gehöre. Bin auf mein Frauchen angewiesen und ohne diese für mich normalen Dinge doch recht ziellos...wie jetzt halt...noch Streuner...wuff wuff
*********esen Mann
319 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********3_NRW:
Bin auf mein Frauchen angewiesen und ohne diese für mich normalen Dinge doch recht ziellos.

Hallo @*********3_NRW

In welchem Kontext meinst du denn normale Dinge, und ziellos?
*********3_NRW Mann
116 Beiträge
Dies ist für mich einfach zu beantworten. Benötige als Hund halt eine konsequente Führung meines Frauchens mit den demensprechenden Regeln und Verhaltensweisen. Sind diese mir nicht gegeben, bin ich mehr oder weniger ziellos.
*********esen Mann
319 Beiträge
Themenersteller 
Ahh so meinst du es, bitte nicht falsch verstehen, aber wenn ich lese, normale Dinge und _ziellos_, denke ich in erster Linie an im Sinne von Überlebensfähigkeit / Abhängigkeit von einer Person....und das wäre, in meinen Augen, dann nicht der richtige Weg.....Allgemeine Ziellosigkeit bei normalen (Alltags)dingen, finde ich höchst bedenklich... aber du scheinst es, auf dein reines Hundeleben zu beziehen (und nicht auf dein Menschenleben), und in diesem Kontext kann ich es dann wiederum etwas nachvollziehen....z.b. Hundetraining
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