Der Hort
Da ich heute den dritten (und wahrscheinlich letzten) Teil meiner Geschichte veröffentlicht habe, und man mir sagte, es sei okay, wenn ich hier ausnahmsweise doppelposte, hier also meine eigene Femdomgeschichte: Der Hort
Für manche Leser mag das, was ich erzähle, schwer vorstellbar sein, ja geradezu absurd klingen. Jene haben selbstverständlich vollkommen Recht und ihr Empfinden meiner Geschichte gegenüber zeugt von Vernunft und gesundem Menschenverstand. Man glaube mir also bitte kein Wort.
So viel vorab.
Geheimgesellschaften und verschwiegene Zirkel üben ja schon immer eine gewisse Faszination auf Menschen aus, mehr vielleicht sogar, als sie eigentlich verdienen. Denn die meisten dieser Gruppierungen sind, wenn wir mal ehrlich sind, aus der Nähe betrachtet gar nicht mehr so spannend, wie man es sich erhofft und ausgemalt hatte: Alte Männer, verstaubte, hochtrabende Titel, halb vergessene, inzwischen weitestgehend bedeutungslose Rituale. Und viel Geld, das im Kreis herumgeschoben wird. Eher langweilige Angelegenheiten.
Eine glorreiche Ausnahme dieser Regel bildet definitiv Der Hort.
Der Hort ist grundsätzlich für jeden zugänglich, unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Einkommen. Hinein schaffen es dennoch nur die Wenigsten und das hat seine guten Gründe:
Der Hort ist eine Gesellschaft inmitten der Gesellschaft, eine parallele Realität, eine selbstständige und erstaunlich unabhängige Wirklichkeit für Eingeweihte. Er ist obszön, pervers, verdreht und mit den gängigen, gesellschaftlichen Normen weitestgehend inkompatibel. Dennoch unterliegt er strengen Regeln und Gesetzen - und heißt selbstverständlich nicht wirklich „Der Hort“.
Die Agora ist ein großes, achtundvierzig Stunden andauerndes Marktspektakel, welches jährlich von wechselnden Persönlichkeiten des Horts ausgerichtet wird, wobei diese mit weitreichender Unterstützung durch die Mitglieder rechnen können. Sie dient, sagen wir es ganz offen, neben dem Sehen und Gesehen werden, hauptsächlich dem Knüpfen neuer Kontakte und dem Kauf und Verkauf von Sklavenmaterial. Außerdem bekommt man an den kleinen Ständen der Agora meist das ausgefallendste Streetfood.
Da ich, durch gute Gesellschaft und noch besseren Wein ungewöhnlich leichtsinnig geworden, leider meine niedliche Sklavin S. kürzlich während eines gemeinsamen Kurztrips nach Porto dort an einen viel zu charmanten Senhor Àlvaro verschenkt hatte, brauchte ich nun dringend Ersatz. Verdammter Fado, gegen den ist einfach kein Kraut gewachsen, ich kann mir nicht helfen.
Senhor Àlvaro züchtete Lusitanos, und S. mochte Pferde. Das war mir ein kleiner Trost – und ihr womöglich ebenfalls, sicher bin ich mir allerdings nicht.
Zwar blieben mir noch B. und H., meine beiden Burschen, aber ohne weibliche Unterstützung auf meiner Seite, machten die zwei irgendwann doch deutlich mehr Mühe, als ich bereit war zu investieren.
Dieses Jahr also, fand die Agora in einer beeindruckend großen, stillgelegten und entkernten Fabrikhalle aus der Nachkriegszeit statt. Als wir ankamen, war der durch Bauzäune optisch abgeschirmte Parkplatz bereits gut gefüllt - nicht verwunderlich, denn ich komme äußerst ungerne zu früh auf Veranstaltungen.
B. und H. hatten sich schon die ganze, dreistündige Fahrt über zwar unterschwellig, aber dennoch für mich unangenehm, aufgedreht verhalten, ein Benehmen, welches ich auf der Agora ganz entschieden nicht dulden können oder wollen würde. Auch, wenn ich ihre Aufregung ja etwas nachvollziehen konnte. Immerhin ging es um die Erweiterung meines Haushaltes.
So unauffällig und heruntergekommen das bräunliche Ziegelgebäude der Fabrik von außen mit seinen vernagelten Fensterfronten auch aussah, desto beeindruckender wirkte es im Inneren: Vielfältige, warme Lichtquellen erweckten funkelndes Metall und Glas zum Leben und beleuchteten das, was hier zur Schau gestellt wurde, aufs Vorteilhafteste.
Unzählige, kleine, bunte Stände bildeten enge Gässchen, so dass die gigantische Halle, mit ihrer enormen Deckenhöhe geradezu eher wie ein eigenes, unwirkliches Stadtviertel wirkte, denn wie ein in sich geschlossener Raum.
Ich musste meine beiden Sklaven energisch an den an ihren Halsbändern befestigten Ketten hinter mir herziehen, wollte ich nicht alle paar Meter unnötig stehenbleiben. Die beiden hatten, wie es die Regeln der Agora vorschreiben nichts an, außer Schuhwerk, Halsband und ein paar strategische Lederriemen. Dass sie auch ihre metallenen Peniskäfige trugen, war mein Wille, der letztendlich auf Rücksichtnahme gegenüber allen anderen Besuchern fußte. Außerdem waren die Burschen so deutlich leichter zu handeln, und das Letzte, was ich an diesem Abend brauchte, war Stress.
Da die erste, für mich interessante Versteigerung laut vorheriger Ankündigung frühestens gegen Mitternacht beginnen würde, wollte ich die Zeit nutzen, etwas zu essen und mich ein wenig an den Ständen umzusehen.
Zu allererst steuerte ich Mayaris Stand an, den ich sehr wahrscheinlich blind und nur unter Zuhilfenahme meiner Nase, in jedem Gewimmel zuverlässig hätte finden können. Mayari serviert jedes Jahr das köstlichste und sicherlich schärfste Green Thai Curry das man sich nur vorstellen kann und ist somit zu einer festen Instanz der Agora geworden.
Wir begrüßten uns herzlich und brachten uns schnell auf den neuesten Stand, was den relevanten Klatsch und Tratsch der letzten Monate betraf. Mayari schalt mich energisch aber gutmütig dafür, dass ich S. an Senhor Àlvaro verschenkt hatte, hätte sie die Kleine doch liebend gerne selbst übernommen. Und in der Tat: Das Eigentum der launischen uns fantasievollen Mayari zu werden, dürfte für S. vielleicht sogar das Fehlen von Pferden aufwiegen.
Während ich auf einem der schnörkellosen, hohen Barhocker darauf wartete, dass mir ein exotischer Drink mit Schirmchen und übertrieben viel Obst serviert wurde, knieten meine Sklaven links und rechts neben mir auf dem leicht klebrigen Boden. Ihre Handgelenke waren hinter dem Rücken gebunden und die Ketten hatte ich an eigens dafür vorgesehenen Metallringen der Theke befestigt, so dass ich die Hände frei hatte und mich um nichts kümmern musste, als meinen Imbiss. Sobald ich mein ersehntes Curry gereicht bekam, wies Mayari ihr Personal an, auch meinen Burschen je einen kleinen, gefüllten Metallnapf auf den Boden zu stellen. Sie denkt wirklich an alles, das gefiel mir schon immer an ihr.
H. schlabberte und schleckte mit offensichtlichem Genuss seine Portion, wohingegen B. wohl mit der thailändischen Schärfe zu kämpfen hatte, die ihm die Tränen in die Augen trieb. Ohne Hände auf Bodenniveau zu essen, das konnten inzwischen beide ganz passabel, hatten wir dergleichen doch ausgiebig geübt.
Während des Essens genoss ich es, dem Treiben um mich herum zuzusehen und die Besucherinnen zu beobachten. Einige Gesichter kamen mir bekannt vor, andere hingegen hatte ich noch nie gesehen. Der Abend versprach interessant zu werden und meine Vorfreude auf die Versteigerung wuchs.
Als ich mich von Mayari verabschiedet und ihr noch eine gewinnbringende Agora gewünscht hatte, bemerkte ich, dass B. doch tatsächlich seinen Napf noch immer nicht geleert hatte. Das war ärgerlich und würde mich unnötig aufhalten. Ich drückte also sein Gesicht in das restliche Curry und hielt seinen Kopf dann dort mit meinem Stiefel fixiert. Er stellte sich sehr an, stöhnte und hustete übertrieben und machte das Ganze zu einer eher unangenehm peinlichen Show. Erst meine leise Drohung, seinen KG mit Mayaris selbstgemachter und unvergleichlicher Ingwerchilipaste Bekanntschaft machen zu lassen, brachte ihn dazu, doch noch anstandslos aufzuessen. H.s Lachen machte die Situation nicht gerade würdevoller, was ihm eine korrigierende Ohrfeige und einen bösen Blick einbrachte. Die Beiden können echt unmöglich sein!
Durch das alberne Currydebakel etwas gedämpfter Stimmung, zog es mich nun an die Ausstellungsbuden der Versteigerungsanbieter. Da ich vorhatte, selbst mitzubieten, wollte ich mir das Angebot vorab einmal gründlich betrachten.
Wie üblich und zu erwarten, waren die männlichen Sklaven wieder in der deutlichen Überzahl. Zwar gab es da durchaus auch leckere, optische Schmankerl, aber noch so einen Kerl würde ich mir ganz sicher nicht aufhalsen! Im Gegenteil: Vielleicht sollte ich sogar einen von Meinen heute Abend hier anbieten, ganz spontan. Das würde ihm dann aber eine überraschende Lehre sein.
Es mag diesen düsteren Gedanken geschuldet sein, dass ich irgendwie nicht in der Lage schien, mich trotz all der Vielfältigkeit wirklich für ein Ausstellungsstück zu begeistern. Im Vergleich mit meiner kleinen S., schienen sie mir die Mädchen allesamt enttäuschend und auf die ein oder andere Weise ungenügend. Verfluchte, mangelnde Impulskontrolle, verdammter Fado und böser, portugiesischer Vinho Tinto!
Die mit Abstand bemerkenswertesten Sklavinnen der gesamten Agora, hatte wie gewohnt mal wieder eine gewisse „Rote Lady“ im Angebot. Ich frage mich ernsthaft, wo sie die jedes Jahr aufs Neue herbekommt. Mit nach Hause nimmt sie jedenfalls am Ende der Veranstaltung keine.
Sie, die „Rote Lady“ und ich, wir haben Geschichte. Keine immer einfache, aber definitiv auch keine langweilige. Es ist sehr gut möglich, dass sie diesen Bericht mitliest, ein Umstand der es mir weise erscheinen lässt, mich zu ihrer Person möglichst kurz zu fassen. Nur so viel: Wer einmal mit ihr zu tun hatte, vergisst sie nicht so schnell. Und sie ist eine höllische Verhandlerin.
H. und B. immer wieder unter Zuhilfenahme der Ketten oder meines Stiefels in ihre Schranken verweisend (es ist doch wirklich unfassbar, dass das überhaupt nötig ist!), begutachtete ich die Ware.
Es ist mir bewusst, dass ich eine schwierige Kundin sein kann – und die „Rote Lady“ weiß das ebenfalls. Da ihr aber auch bekannt ist, dass ich mich bei Versteigerungen keineswegs lumpen lasse und die Reputation habe, eher zu viel, als zu wenig zu bezahlen, ist sie generell nachsichtig mit mir. Zumindest für ihre Verhältnisse.
Sie zeigte mir Mädchen um Mädchen, lobte die Vorzüge und Fähigkeiten Dieser und Jener, ließ mich großzügig betrachten, fühlen und tasten. Während ich also weibliche Hintern und Brüste begutachtete und sich meine zwei Sklaven auf allen Vieren immer dämlicher benahmen, gewann ich nach und nach die Überzeugung, dass ich in dieser Nacht wohl nicht finden würde, was ich suchte. Was das aber genau gewesen wäre, konnte ich leider, trotz aller Nachfragen der Lady, nicht konkret benennen.
Ich war schon kurz davor, die Suche für heute komplett an den Nagel zu hängen, als mir auffiel, dass mir ein bestimmtes Mädchen nicht wie die Anderen angeboten und angepriesen worden war: Sie stand nackt und halsbandlos in einer unausgeleuchtetn Ecke, an einen Pfosten gebunden, die Hände im Genick gefesselt, die Haare dunkel, kurz und wild . Und ihr Blick! Ihr Blick hätte uns sehr wahrscheinlich alle getötet, hätte er es nur vermocht.
An dieser Stelle muss ich mich wohl mit einer kurzen Erklärung selbst unterbrechen: Es ist so, dass man bei den Sklaven und Sklavinnen des Horts eine sehr große Bandbreite von Gefühlen erkennen kann. Hass ist allerdings so gut wie nie dabei. Der einfache Grund hierfür ist, dass sie alle vollkommen freiwillig in ihre Position gefunden haben und auch freiwillig dort verbleiben. Manche von ihnen haben Jahre oder gar Jahrzehnte dafür gebraucht, überhaupt als Sklavin oder Sklave angenommen zu werden – und ein einziges Wort von ihnen würde diesen Zustand sofort wieder beenden. Dies dann allerdings definitiv und unumkehrbar. Man findet in den Hort und bleibt dann dort. Oder man verlässt ihn und findet nie wieder zurück, das ist eine Gewissheit. Den Damen ergeht es da übrigens nicht anders, das ist vielleicht wichtig für das Verständnis meiner Erzählung, ebenso wie das Wissen darum, dass auf der Agora nicht mit Geld gezahlt wird. Der Hort hat seine eigene, wesentlich stabilere Währung.
Als die „Rote Lady“ sah, dass ich das Mädchen in der Ecke nachdenklich betrachtete, kam sie eilend auf mich zu.
„Oh nein. Nein, nein, nein Commandress. Die ist ganz sicher nichts für dich! Vergiss es. Die macht nur Ärger und steht sowieso nicht zum Verkauf. Such dir eine von den Anderen aus, sieh nur, was für hübsche, liebreizende Dinger ich im Angebot habe“ rief sie und versuchte, mich am Arm zu einer süßen, zierlichen Blonden zu bugsieren, die mich schüchtern anblinzelte. Nun war aber meine Neugierde aber erst recht geweckt und ich hatte nicht vor, mich ablenken zu lassen. Ich hatte endlich ein konkretes Ziel, in welches ich vorhatte mich sprichwörtlich zu verbeissen, wie der Terrier in die Kanalratte!
(Ende des ersten Teils)