Betrübnis ist auch keine Lösung !
Also versuche ich es noch einmal mit einer humorvollen Einlage, allerdings aus der Welt der Vanillas.
Der Toy Boy - Chapter Two
Obwohl ich mich nie so definierte, wurde ich unwissentlich zu einem gemacht.
Sie war eine faszinierende Frau, mit zwei Doktortiteln, davon den einen in Italien, in einer Fremdsprache erworben, mit sehr exotischem Flair, als Halbägypterin mit koptischen Wurzeln, sehr Mariengläubig, eine unfassbar schillernde Kombination.
Was Ihr die meiste Frustration bereitete, war sexuelle Unausgeglichenheit.
Um der zu begegnen hielt Sie sich zwei Lover.
Der eine war zwar gut aussehend und im Bett sehr befriedigend, aber Steuerberater und tödlich langweilig.
Der musste Ihre Wohnung immer sofort verlassen, wenn Sie bekommen hatte was Sie wollte.
Der andere, Ihr kleiner Philosoph, mit dem Sie nächtelang wundervoll reden konnte, war für den eigentlich Nutzen leider nur mäßig brauchbar.
Nun wurde ich also die dritte Blume in Ihrer Vase.
Sie malte gerne Stilleben und Pferde und das ausgebildet.
Heute ist Sie freischaffende Kunstmalerin.
Nach zwei drei Wochen erfuhr ich, dass Sie noch keinen einzigen Film von Jim Jarmusch kannte, eine Lücke die ich schleunigst schließen musste.
Bewaffnet mit einer DVD-Sammlung aller seiner Filme, Laptop und Beamer, denn Sie besaß keinen Fernseher, starteten wir von Ihrem Bett aus eine lange Filmnacht.
Es wurde spät und als ich am folgenden Morgen in der früh aufwachte, hatte ich dieses Männerproblem.
Sie wachte auf, sah mein Problem und stürzte sich begeistert darauf. Jetzt war ich nur nicht ausgeschlafen.
Ich ahnte Komplikationen und um kein Desaster heraufzubeschwören band ich den herumliegenden Gürtel eines Morgenmantels um die Problemstelle und ...
Ich war halt müüüüde!
... schlummerte wieder ein.
Als ich erneut wach wurde, lag Sie friedlich schlummernd lächelnd neben mir.
Ich streichelte Ihre Wange und als Sie die Augen aufschlug frug ich Sie leise, eine Frage, die ich schon immer stellen wollte, aber noch nie die Gelegenheit dazu fand:
"Du mit vorhin, das tut mir echt leid, aber ich war noch so müde. Das gehört sich natürlich nicht mittendrin einzuschlafen, aber sag mal, war ich denn wenigstens gut?"
Ein heftiger Schlag auf meine Brust.
Dann erhob Sie sich beschwingt und verschwand leise summend unter der Dusche.
Auf meine Antwort warte ich bis heute.