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Toyboy

****dat Frau
3.739 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Toyboy
„Habe ich das richtig verstanden? Du magst keinen Geschlechtsverkehr?“

Wir starren uns gegenseitig an, jeweils völlig erstaunt vom Erstaunen des Gegenüber.
Du zuckst mit dem Schultern: „Es gibt mir halt nix.“

„Okay“, beginne ich zögerlich, reibe mir die Stirn und krame in der unordentlichen Schublade meiner Erinnerungen. Da muss unbedingt mal aufgeräumt werden. „Aber hattest du nicht geschrieben, dass du für die Lust deiner Lady da sein möchtest? Dich als Toyboy und Sexsklave angeboten, der sich nach den Wünschen der Frau benutzen lässt?“

Wieder zucken die Schultern: „Ja, ich stehe da ziemlich drauf, wenn eine Frau sich nimmt, was sie will.“
Ich blinzele verwirrt. „Du musst mir helfen, ich stehe aufm Schlauch: Wie soll das denn aussehen, das Nehmen? Beschreibe mir doch mal so eine Situation.“

Dein Lächeln wirkt leicht beschämt und du senkst den Blick. Eigentlich bist du ja voll mein Typ: Schlank, gerade Körperhaltung, hübsches Gesicht und kluger Kopf. Aber meine Vermutung von deiner Vorstellung von der Sexualität dominanter Frauen lassen die Dämonen in meinem Keller nur leise schnarchen. Und tatsächlich, wie erwartet, wird mir die unausrottbare Wichsphantasie passiver Männer präsentiert:
„Naja, also“, stotterst du verlegen, „ich stelle mir halt gerne vor, wie ich gefesselt bin und eine Frau setzt sich einfach auf mein Gesicht.“ Du blickst hoch und ich lese in deinen Augen eine Mischung aus Beschämung und freudiger Erwartung.

„Und?“ frage ich neugierig. Du antwortest ein wenig irritiert: „Naja, und dann muss ich dich oral verwöhnen.“

„Aha. Und dann?“ Ich gebe mir Mühe, aufmerksam und einladend zu wirken, obwohl ich tief in mir eine große Müdigkeit spüre.
„Dann?“ fragst du und wirkst jetzt ebenfalls verwirrt.

„Nun, ich sitze, knie, hocke auf dir und du leckst mich. Da muss doch noch mehr sein, das kann doch nicht alles sein? Was stellst du dir denn vor, nachdem wir das so zehn Minuten gemacht haben und ich aufhören muss, weil ich nen Krampf in den Waden bekomme?“
Nun wirst du rot, aber ich vermute, nicht aufgrund meiner Anspielung auf die anstrengende Körperhaltung, die du für mich in deiner Phantasie vorgesehen hast.

„Naja“, fängst du wieder an und ich überlege, mir in meinem Kopf eine Strichliste für jedes ‚naja‘ anzulegen und sie dir mit Rohrstockhieben zu vergelten. „Natürlich steht mir selbst kein Orgasmus zu, aber du würdest mir vielleicht einen Orgasmus ruinieren oder mich abmelken.“ Dein Kopf glüht nun und aus dem süßen Lächeln ist ein ziemlich gieriges Grinsen geworden.

„Natürlich.“ Ich nicke wissend, um dir aufzuzeigen, dass ich dir intellektuell folgen kann. Ich verschränke meine Finger, blicke auf meine Hände und zähle innerlich bis fünf, damit ich mich nicht zickig anhöre: „Gut, das Szenario sieht also so aus, dass ich dich fessele, mich auf dein Gesicht bewege, dort zehn Minuten ausharre und mich anschließend auf deinen Schwanz konzentriere? Habe ich das richtig verstanden?“

Ich schaue hoch. Du wirkst verblüfft. Du denkst nach. Ich kann fast die Zahnräder knirschen hören. Du bist klug genug zu wissen, dass dich so ziemlich alles, was du jetzt sagst, in einem schlechten Licht da stehen lässt. Schwierige Situation, ich weiß.

Ich erlöse dich: “Lassen wir das erstmal. Fangen wir einfach etwas früher an. Was geschieht denn vor dieser Szene? Wie sorgst du dafür, dass ich so weit erregt bin, um mir überhaupt oralen Verkehr zu wünschen?“
Du bist gerade völlig überfordert, das sehe ich. Aber ich kann darauf keine Rücksicht nehmen. Und so starre ich dich fragend an.

„Naja“, beginnst du und ich zucke innerlich zusammen, „ich könnte dir die Füße massieren.“ Hoffnung schimmert in deinem Gesicht und es tut mir fast ein wenig leid, sie gleich zu zerstören: „Hast du die Erfahrung gemacht, dass Fußmassagen Frauen sexuell erregen?“ Ich wedele dein Atemholen mit einer Hand weg, damit du mir keine Antwort gibst.

„Ich glaube, du suchst eher ein Toygirl, als dass du selbst ein Toyboy bist, mein Kleiner. Du suchst jemand, der dich bespaßt, nicht eine Frau, die von dir erwartet, dass du sie sexuell befriedigst.“
Dein Gesicht zeigt deutliche Anzeichen von Ablehnung. „Wenn du das so siehst.“ antwortest du verschnupft.

„Ja, das sehe ich so.“ Ich lehne mich entspannt zurück. „Tu mir doch mal einen Gefallen und stelle dir für eine Minute vor, ich wäre devot und du dominant.“
Ich ignoriere deine Verwirrung und fahre fort: „Ich stelle mich als devote Sexsklavin vor, deren einzige Freude es ist, den Mann zu befriedigen. Wir lernen uns kennen, du freust dich schon, ordentlich von mir bedient zu werden. Und nun erkläre ich dir, dass du bitte in die Hocke gehen sollst, ja genau so und dann öffne ich meinen Mund und biete dir an, dass du da deinen Lachs reinhängen kannst. Leider, leider, bin ich ja gefesselt und kann dich vorab nicht stimulieren, damit du eine Erektion hast, dafür musst du schon selbst sorgen. Ich kann dir dabei auch weder liebevoll an den Brustwarzen spielen, noch deinen Körper streicheln. Wenn du es einigermaßen geschickt anstellst, kann ich deine Eier lecken, du muss halt schauen, dass ich da irgendwie rankomme. Ich kann dir aber keinen Finger in den Hintern stecken und ein zärtliches Abwichsen kannst du in der Pfeife rauchen.“

Inzwischen blickst du grimmig auf den Tisch vor dir und an deiner Schläfe pulsiert ein Äderlein.

„Aber“, rufe ich erfreut, „wenn deine Knie anfangen zu schmerzen, kannst du dich ja meiner Möse widmen. Da kannst du dich dann austoben und dich ganz deiner Lust hingeben: Du kannst mich lecken und fingern und mir nen Dildo in den Hintern schieben, so lange, wie du willst! Deinen Schwanz lässt du natürlich aus dem Spiel, weil, das gibt mir nix. Einen Orgasmus bekomme ich zwar nicht, aber ehrlich gesagt, macht mich das tierisch an.“
Du hast inzwischen dein Handy und deine Schlüssel eingepackt und ich höre dich noch murmeln: „Das muss ich mir nicht anhören.“ Ruckartig schiebst du den Stuhl zurück und stehst auf.

Du willst noch etwas sagen, aber ich bin schneller: „Außerdem massiere ich dir vorher die Füße. Nicht, weil dir das gefällt. In erster Linie, weil mich das selbst unglaublich geil macht und weil mir dabei fast einer abgeht.“ Du hast dich umgedreht und greifst energisch nach der Jacke, die über der Stuhllehne hängt.

„Aber hey“, rufe ich dir hinterher „es geht ja schließlich einzig um dich, nicht wahr? Ich bin nichts weiter als ein Spielzeug, das man benutzt, ich bin eine Sexsklavin, Yeah!“ Bei den letzten Worten breite ich theatralisch meine Arme aus, wie, um mich der ganzen Welt zu offenbaren.

Die Tür klickt leise ins Schloß.

Ich schaue mich um, es ist ziemlich still geworden in dem kleinen Café, es wirkt fast, als wären alle eingefroren.
Ich hebe in Richtung des Kellners meinen Zeigefinger und er grinst, als er auf mich zukommt. Eigentlich ein süßer Kerl: Schlank, gerade Körperhaltung, hübsches Gesicht. Als das typische Geklapper und Geplapper der Gäste wieder eingesetzt hat, winke ich ihn nahe an mich heran und schaue ihm tief in die Augen: „Sei so lieb und bring‘ mir etwas, was meine Nerven beruhigt. Überrasch‘ mich.“ Er senkt lächelnd den Blick und flüstert fast: „Es wird mir eine Freude sein, Ihnen etwas Gutes zu tun.“

Sowas.
Geht doch.
***ie Frau
5.587 Beiträge
*motz*
Mal einfach gut Dampf 💨 ablassen ! *spitze* *hi5*
******001 Frau
1.906 Beiträge
Schmerzensgeld soll man da verlangen!!
****a73 Frau
400 Beiträge
Danke für diese Geschichte!!!

Ich habe mir das auch schon mal genauso vorgestellt, als mir einer sagte, dass er meine Möse in seinem Gesicht haben wolle.

Bei einem Internethändler bin ich sogar mal auf eine Art Hocker gestoßen. Nette Idee, aber der hält keine 125 kg aus.

Merke: Fantasie und Realität gehen nicht immer Hand in Hand. 😉
*********n_75 Mann
1.113 Beiträge
Den Perspektivwechsel in der Geschichte finde ich richtig spannend. Kann man auch mal als Gedankenexperiment im Kopf als Selbstruflektion betreiben.

Als Mann, der für sich selbst durchaus den Vorsatz hat, der Frau eine maximal tolle Zeit zu bescheren wäre es jetzt als Ergänzung extrem hilfreich zu erfahren, wie Du Dir den Perfekten Toyboy in der Konstellation den vorstellen würdest. Was soll er denn tun, damit Du einen fantastischen Abend hast.
******001 Frau
1.906 Beiträge
@*********n_75
ist es wirklich eine Frage??

Einzig richtige- NUR für die Herrin da zu sein.
Ganz einfach eigentlich.
Mega *bravo*
Genau so stellen es sich einige kleine Nichtsnutze, ihre Daseinsberechtigung vor.
Toll geschrieben. 💯👍
**********nigin Frau
648 Beiträge
Ich klatsche hier ganz laut!

Genau so ist es bei den meisten Typen. Das hast du perfekt auf den Punkt getroffen.

Deine Erklärung ist phänomenal.
Ich habe da weder die Geduld noch die Motivation sowas solchen Typen zu erklären.

Und der Abschluss... Genial!



Einzig Traurige daran - genau solche "Toyboys" werden es weder lesen noch verstehen wollen.
****ra Frau
1.566 Beiträge
Die Realität sehr gut getroffen. Vielen Dank dafür, liebe @****dat.
Diese kleinen “Gönner” und selbstlosen “Toys” sind oftmals genau so. Gruselige Liebhaber, die bis heute nicht begriffen haben welche geistige Haltung angemessen ist und technisch noch zusätzlich eine Null sind. Reine Zeitverschwendung. Mit solchen Typen kann man auch kein schönes Dinner im Vorfeld genießen.
****one Frau
4.126 Beiträge
Wow, du hast auf den Punkt gebracht, was sich manche Männer unter Devot, Toyboy und Co so vorstellen.
Und trotz aller Wahrheit so gut geschrieben, dass ich zeitweise laut lachen musste.
Ich liebe liebe LIEBE diese Geschichte. So auf den Punkt.

Achso, @*********n_75 . Ein guter Toyboy zeichnet sich unter anderem durch Hingabe und einen schönen steifen (langanhaltend steifen) Schwanz aus. Und gute Fingerfertigkeit. Und Ausdauer in jeglicher Hinsicht. Und gut lecken können sollte er auch. 😁
*********id39 Frau
3.376 Beiträge
Zitat von ******irl:
Mega *bravo*
Genau so stellen es sich einige kleine Nichtsnutze, ihre Daseinsberechtigung vor.
Toll geschrieben. 💯👍


Wunderbar! L. Ingrid
*********id39 Frau
3.376 Beiträge
Zitat von ********_Eve:
Wow, du hast auf den Punkt gebracht, was sich manche Männer unter Devot, Toyboy und Co so vorstellen.
Und trotz aller Wahrheit so gut geschrieben, dass ich zeitweise laut lachen musste.

Ging mir ähnlich!L. Ingrid
*****n27 Frau
5.345 Beiträge
Zitat von **********najew:
Ich liebe liebe LIEBE diese Geschichte. So auf den Punkt.
Genau das dachte ich mir beim Lesen. 😍

Manchmal, nur manchmal, wenn ich wirklich gute Laune habe, nehme ich mir die Zeit und erkläre Männern, wie das, was sie aus Pornos über die Bedürfnisse dominanter Frauen verinnerlicht haben, aus der anderen Perspektive ausschaut. Der Effekt ist verblüffend.
**********hen70 Frau
14.389 Beiträge
Gruppen-Mod 
Köstlich amüsiert, auch wenn der Hintergrund eigentlich traurig ist. Denn "auf der Suche" scheint es mehr von solchen "toyboys" mit merkwürdigen Vorstellungen zu geben als tatsächlichen Bottoms.
********esel Mann
1.452 Beiträge
Schöne "Geschichte" ... leider steckt da scheinbar sehr viel Erfahrung dahinter um diese so erzählen zu können.

Vielen Dank für das schmunzeln in meinem Gesicht



Zitat von *****n27:
Der Effekt ist verblüffend.
Manchmal braucht man(n) scheinbar den Wink (mit dem ganzen Gartenzaun) um das ganze Mal zu reflektieren
****yli Frau
575 Beiträge
TRUE WORD ❣️
You made my day 🌞

Genauso schaut leider leider in der Male-Sub/ Toyboy Landschaft aus 😭

Madame soll ackern damit ein notgeiler Kerl sich seiner Geilheit entledigen kann....

Viele verwechseln leider Devotion mit passiv konsumierenden Sex ....

Deswegen habe ichs aufgegeben einen gescheiten Sub zu finden 🙄🤏
**al Frau
846 Beiträge
Gruppen-Mod 
@****dat Lieb von Dir das so schön auszuformulieren.
Jetzt müssen wir uns nicht mehr die Mühe machen selbst zu diskutieren, sondern können einfach Deinen Text verlinken *bussi* *knicks*
******ird Frau
1.339 Beiträge
Verlinken bei Bedarf okay für dich liebe @****dat ? *g*
****dat Frau
3.739 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ich würde mich geehrt fühlen, @******ird *blume*
****dat Frau
3.739 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Als Mann, der für sich selbst durchaus den Vorsatz hat, der Frau eine maximal tolle Zeit zu bescheren wäre es jetzt als Ergänzung extrem hilfreich zu erfahren, wie Du Dir den Perfekten Toyboy in der Konstellation den vorstellen würdest.

@*********n_75
Das werde ich einem Mann, der mir glaubhaft machen kann, dass er mir gefallen will, sehr gerne erklären. Er wäre nicht der erste.
Und ein Mann, der mir gut tun will, wird immer fragen. Er wird nie davon ausgehen, dass das, was er im Kopf hat / gesehen hat / bisher erlebt hat, zu 100 % zu meiner Sexualität passt. Ebenso, wie ich mich auf ihn einstelle, denn nicht jeder devote Mann ist gleich.

Was soll er denn tun, damit Du einen fantastischen Abend hast.

Das geht dich nichts an *g*
****yli Frau
575 Beiträge
@****dat ich fände es gut wenn du es auch in der BDSM Gruppe und Co posten, weil hier werden ja eher Betroffene Damen statt unfähige Toyboys sein 😅
****dat Frau
3.739 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ah, das ist so gar nicht meins, meine Geschichten in mehreren Gruppen zu posten. Ich finde, das hat immer sowas von Spam 😬
****yli Frau
575 Beiträge
Aber die Wahrheit gehört verbreitet 😂
******olz Frau
4.404 Beiträge
Ich fand die Geschichte köstlich und hörte Deine Stimme in meinen Ohren, während ich mich über den kleinen Nichtsnutz amüsiert habe.

Was ähnliches hatte ich mal bei einem Date in der City, was ca. 15 Minuten dauerte.
Deshalb treffe ich mich gerne in der Nähe von meinem Sohn, dann geh ich nach einer Niete noch gerne mit seinem Huskie spazieren. Der freut sich immer und quatscht auch keinen Blödsinn *hund*
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