Putzig
Es ist Samstag. Meine Herrin hat heute keine Zeit für mich. Vielleicht spielt sie gerade mit einem ihrer anderen Sklaven? Egal, das geht mich nichts an. Wenn sie wollte, würde sie es mir schon mitteilen. Zum Beispiel, um mich zu teasen. Ich bin jedenfalls keusch. Und mäßig rollig. Nicht so sehr, daß es nicht auszuhalten ist. Aber doch genug, daß ich stetig daran erinnert werde. Selbst wenn ich nicht daran denke, wenn ich abgelenkt bin, merke ich doch stetig die leichten Schmerzen in den Eiern, die mit „längerer“ Keuschheit verbunden sind, so ab Tag fünf, meistens. Und an dem leichten Gefühl, irgendwie „angekekst" zu sein, mich in meinem Körper nicht so völlig wohl zu fühlen. Ich beschliesse, den Küchenschrank zu putzen. Meine Frau wird sich freuen, wenn ich es endlich mache. Ich bin genau im richtigen Mindset für Putzaufgaben. Mäßig rollig. Ich räume Teller und Gläser aus dem Schrank ganz rechts, mache mir einen kleinen Eimer mit Putzwasser - mit etwas Spüli - und beginne, die Schrankböden auszuwischen. An der Innenseite der Tür und an zwei Innenwänden ist etwas Klebriges, hier muss man gründlicher putzen, und nochmal nachleuchten, ob es auch wirklich sauber ist. Noch trockenwischen und noch einmal in die Runde leuchten. Ja, jetzt ist es wirklich sauber. Ich räume Teller und Gläser wieder ein und wende mich dem mittleren Schrank zu. Meine Gedanken wandern.
Ich geniesse es sehr, diese stete Spannung. Das Gefühl, immer ein bisschen auf den Zehenspitzen zu sein. Für Sie, Herrin. Ein schönes Gefühl des Opfers. Ein Gefühl des Verzichts, das eine wunderschöne Abhängigkeit, eine starke, erfüllende Verbindung schafft. Und das Geniale ist: Sie müssen einfach nur warten. Sonst nichts. OK, außer es geht mir plötzlich, unerwartet, schlechter als geplant. Dann müssen Sie sich mit meiner Bettelnachricht auseinandersetzen. Ob ich heute noch so geil werde, daß ich betteln werde? Manchmal kommt die Steigerung unerwartet. Aber im Moment fühlt es sich nicht so an.
Letztlich kommt meine Keuschhaltung beiden Frauen in meinem Leben zugute: meiner Frau (Vanilla, der ich sehr dankbar bin, daß sie mir das Ausleben meiner Kinks zugesteht), weil ich lieber und gründlicher putze, wenn ich das richtige Maß an Sehnsucht in mir trage. Und meiner Herrin, weil meine Hingabe an sie mit jedem Tag der Keuschhaltung wächst. Wie schön, wenn beide glücklich sind !
Ich räume den letzten Schrank wieder ein, den ganz links. Jetzt noch die Flaschen, Thermoskannen, den Weinkühler oben vom Schrank räumen. Puh, hier lohnt es sich, zu putzen. Hier muss ich dreimal, viermal d’rübergehen, bis es wirklich sauber ist. Die Kabel der Schrankbeleuchtung müssen auch abgewischt werden. Als oben alles sauber und wieder trockengewischt ist, noch den dicken Staubfilm von den Flaschen wischen, nein: besser waschen. Abtrocknen. Wieder hochstellen. Sehr schön. Sieht viel sauberer aus. Aber nur, wenn man es weiss, das ist eben so.
So, fertig. Jetzt holt mich die Geilheit, die Sehnsucht wieder ein. Aus mäßig rollig wird ziemlich rollig. Aus ziemlich rollig wird sehr rollig. Ich geniesse es, für Sie zu leiden. Doch es wird mühsam. Ob ich doch heute abend noch bettele? Was nicht heisst, daß Sie mich erlösen. Aber ohne zu fragen, ohne zu betteln werde ich ganz sicher nicht erlöst… Wieder und wieder durchlebe ich diese Gedankenspiralen. Es ist oft schön, für Sie keusch zu sein. Aber nicht immer leicht. Und trotzdem geniesse ich es.
(Reale Geschichte)