Sehnsucht
Es ist Mittwoch abend. Sechs Tage ist mein letzter Orgasmus her. So langsam werde ich unruhig. Rollig. Notgeil. Seit ich Sie kenne, ist die Zeit auf etwa die Hälfte gesunken. Die Zeit, bis es unangenehm wird. Früher hatte ich meistens etwa 12, 13, 14 Tage bis zu diesem Punkt. Morgen werde ich betteln. Um einen Orgasmus.Dabei ist es wunderschön, nicht mehr Herr über meine Lust zu sein. Fragen zu müssen. Bitten. Betteln. Es verbindet. Es stärkt das Band zwischen uns. Das Band aus Ihrer Dominanz und meiner Submission. Ich werde wunderbar demütig, wenn meine Notgeilheit steigt. Und ich weiß, daß es Ihnen Vergnügen bereitet, wenn Sie wissen, daß ich für Sie diese Art von Bedürftigkeit ertrage. Wenn Sie wissen, daß ich für Sie leide. Für Sie geil bin. Was mich wiederum stolz und glücklich macht.
Ich habe gelernt, schön zu betteln. Ihnen zu zeigen, wie sehr uns die Keuschhaltung verbindet. Wie gerne ich Ihnen diese Macht über mich gebe. Ihnen zu versichern, dass ich es geniesse. Sie wissen zu lassen, dass ich Ihre Entscheidung mit Freude hinnehme, egal wie sie ausfällt. Auch wenn sie unangenehm ist. Wie sehr sie mich kickt, Ihre Macht über mich, über meine Lust!
Sie mögen es, meine Lust zu steigern, anzuheizen, mich zu erregen. Darin sind Sie unheimlich gut, vielleicht besser, als Sie ahnen. Und Sie mögen es, mich dann ein bisschen zappeln zu lassen. Daß Sie darin gut sind, wissen Sie. Und: die Zeit ist auf Ihrer Seite. Jetzt bin ich schon beim Zappeln angelangt. Ich bin unruhig, gehe oft auf die Toilette. Mit voller Blase ist die Keuschheit noch unangenehmer. Oh, wie sehr geniesse ich diese süße Qual! Eine Mischung aus Masochismus und Vorfreude.
Es ist paradox, wie so vieles im BDSM. Die Lust im Leid, das durch ein Lustverbot entsteht. Und doch gewinne ich soviel. Keuschhaltung ist nicht lustfeindlich. Nicht so, wie Sie sie handhaben. Im Gegenteil. Sie verstärkt meine Lust, solange bis sie quälend wird. Selten war ich so erregt und glücklich wie die letzten Tage, ich schwebe auf Wolken. Und dennoch ist sie manchmal verflixt unangenehm. Wie jetzt gerade.
Oh, meine Herrin, wie geniesse ich es, für Sie keusch zu sein. Wie geniesse ich es, für Sie zu leiden. Wie schön ist es, Ihnen dieses diebische Vergnügen schenken zu können! Ich drehe mich im Bett auf die Seite, winkle die Beine an, kuschle mich ganz ein, in Embronalstellung. Ich spüre in meinen Unterbauch, in meinen Schwanz. Hier wohnt die fiese, süße Sehnsucht. Diese süße Qual, die an mir nagt, und mich langsam klein kriegt. So klein, wie Sie mich haben wollen. Ich spüre hinein, in diese süße Qual, und bin ganz und gar bei Ihnen. Tief unter Ihnen.
Morgen werde ich betteln.
(Real erlebte Geschichte, gewidmet meiner wundervollen Herrin @******ame)