„Kneifen“ vor dem ersten Treffen - warum passiert so etwas?

Kopfkino ist meines Erachtens nicht das primäre Problem- hab ich ja auch und ist eigentlich die Basis für jeglichen Kink. Das Problem ist die Diskrepanz zwischen Sub sein wollen und der Egozentrierung. Es geht vielen Männern nicht darum ihre Dame glücklich zu machen und ihre Bedürfnisse bedingungslos in den Fokus zu stellen... (Auch wenn sie sich das einreden) sondern im Grunde nur darum das der eigene Wunschzettel abgearbeitet wird. Sie finden alles solang toll, bis es anstrengend wird... Bis sie erkennen das die Dame in ihrer Dominanz echt und authentisch ist und... sie sich halt nur gern mal ab und an devot fühlen wenns gerade ins Konzept passt.



eigentlich nur mal zur Abwechslung einen Mann der weiß was er möchte, seinen

Theoretisch vllt. eine charmante Idee. Praktisch ist das Feld BDSM so weit, dass das alleine längst nicht reicht. Denn oftmals sind die "must haves" des Einen die "NoGos" des Anderen. Und dann hilft es halt nicht, dass sich beide für BDSM begeistern.
Mir zumindest ist es schon oft passiert, dass die Ansichten und Neigungen beim Kennenlernprozess zeigten, dass es nicht passt.

@*****sso
Leider schützt das weder vor Kopfkino, noch vorm Kneifen.
Ich habe hier die Neigungsliste extra weggelassen (um damit nicht per Suche gefunden zu werden), auf einem anderen Portal habe ich sie mit angegeben und auf einem weiteren habe ich nur meine Neigungen und sonst weiter keinen persönlichen Text, dort erwarte ich aber eh keine Nachrichten und bin nur zum Lesen.
Die ersten beiden Portale zeigen keinen Unterschied in der Anfragequalität, abgesehen von den häufiger auftretenden ‚eigentlich bin ich dominant, aber peggen / schlagen / xyz würde ich mich auch mal von dir‘-Nachrichten auf dem zweiten Portal.

Aber ich finde es trotzdem gut, wenn man sich einfach mal Gedanken macht, wie man das Ungleichgewicht ein wenig reduzieren könnte.

Was die
angeht: Ich hoffe, ich kann auch für @*********mite schreiben: Das geschah weder aus Frust, noch aus dem Wunsch heraus, euch ein schlechtes Gefühl zu machen. Aber mal aufzuzeigen, was das auslösen kann, ist vielleicht auch hilfreich für diejenigen, die nicht einordnen können, warum manche Frauen so reagieren, wie sie es häufig tun. Woher das kommt, dass Profile sich oft so abweisend lesen, warum gereizt auf eine eigentlich freundlich gemeinte Anfrage reagiert wird oder warum ein Kontakt wegen einer gefühlten Lappalie abgebrochen wird. Das geschieht in den seltensten Fällen aus Hochmut, sondern meist, weil viele von uns eine paar wirklich unschöne Erlebnisse hinter sich haben.

Natürlich kann Mann 2 nichts für die Probleme, die Mann 1 verursacht hat. Trotzdem hinterlässt es Spuren und den Wunsch, sich vor einer weiteren Verletzung zu schützen.

Das sind ja wirklich heftige Geschichten. Das mit dem Ghosting habe ich noch nicht so ganz verstanden. Das muss ja eigentlich auch nur mäßig Empathiebegabten einleuchten, was sie man damit beim Gegenüber auslösen.
Das ist natürlich noch mal eine andere Liga, als beim ersten Date zu kneifen.

@*********mite ich glaube schon, dass es letztendlich auch ein Kopfkino-Problem ist, wenn sich die FLR überraschenderweise auch als anstrengend für den Sub erweist.
Ich kann als bekennender der „Teilzeit-BDSMler“ klar sagen, dass mich die Vorstellung einer FLR auch erregt. Gleichzeitig weiß ich aber auch, dass ich in jeder Beziehung auch meinen Freiraum brauche und möglichst selbst entscheiden möchte, was ich tue.

Wenn jemand dann im Laufe einer beginnenden FLR-Beziehung markt, dass das Kopfkino nicht mit der Realität übereinstimmt, dann ist es sicherlich legitim, sich zu erklären und ggf. die Beziehung zu beenden, aber bestimmt nicht so, wie Du es erlebt hast.

Besser noch sich vorher(!) allein Gedanken zu machen was man wirklich möchte. Ansonsten müssen andere Personen das ausbaden, was ich persönlich als rücksichtslos empfinde.
Ich weiß Selbstreflektion ist ein schwieriges Thema, erwarte ich dann aber doch von erwachsenen Menschen. Ansonsten schiebt man das Problem einfach der anderen Person zu die damit klar kommen muss.

In einer idealen Welt wäre das sicherlich so. Und so sehr ich Selbstreflexion schätze, kann man nicht alles im Kopf zu Ende durchspielen. Manche Dinge muss man sich trauen zu erleben.
Zumindest sollte man dann aber so fair sein, seine Fehleinschätzung mit Rücksicht auf die andere Person zu kommunizieren und sich nicht einfach vom Acker machen…

Ich stimme deiner Aussage total zu das man Dinge erst einmal erleben muss und ich kenne sehr viele Männer die nach einer Session mit mir sagten, dass sie zum ersten Mal überhaupt das Gefühl von Echtheit erlebt haben. Von dem Dunklen und Wilden- von Lachen und Weinen in einem Augenblick und das sie von meinem Spaß am Spiel überrascht waren, weil sie bis dato halt immer nur die Teilzeitdomsen kennen gelernt haben. Ich bin halt nicht mal Samstag Abend geil, buddel das rote Billo-Orion-Lackkleid aus und bin dann mal dominant für ein paar Stunden, sondern ich suche einen Sub weil ich eigentlich in allen Lebenslagen eine dominante Frau bin und das für mich ein natürlicher Zustand ist. Ich brauche weder ein tolles Fetisch Outfit, noch ein besonderes Setting oder irgendwelches Spielzeug- ich muss einfach nur das Tier kurz von der Kette lassen. Also wünsche ich mir natürlich auch einen Menschen an meiner Seite, der ähnlich tickt, die gleiche Leidenschaft hat wie ich. Aber ich erwarte im Umgang mit mir IMMER die entsprechende Geisteshaltung und es herrscht IMMER ein Machtgefälle- zwar liebevoll und zugewandt, aber halt auch immer mit einer gewissen Strenge und Konsequenz. Das muss man(n) auch erstmal abkönnen...

Hier kommen dann die Männer ins Spiel, die zwar behaupten genau DAS zu suchen , ein authentischer Sub zu sein und sich wirklich hingeben wollen, dienen wollen blabla... aber sie sind wie die Domsen auch... nur Teilzeitsubs- mal am Samstag Abend oder in ihrem Kopfkino devot und das ist auch völlig ok so. ABER sie geben etwas anderes vor und behaupten eine FLR zu wollen oder in meinem Fall halt mein fester Sub sein zu wollen obwohl sie meine Vorstellungen genau kennen. Sie merken dann aber schnell das es harte Arbeit ist und verschwinden dann einfach- oft eben ohne sich einen Deut darum zu scheren was es mit mir macht. Obwohl ich eine dominante Frau bin, stelle ich mich natürlich auch in Frage und reflektiere was wie wo schon wieder falsch gelaufen ist und warum ich Idiot es nicht einfach endlich lasse und meine Suche aufgebe. Hab halt eigentlich keinen Bock auf "nur mal spielen" sondern wünsche mir eine berührende und tiefgehende Top-Sub Beziehung.

Sehr schön geschrieben. 😇

Was mir momentan einfach nicht in den Kopf rein gehen will ist, auf der einen Seite suchen sie alle und aus jeder Ecke hört man wie schwer es ist eine Femdom zu finden. Und dann gibt es benching und ghosting... und davon offenbar viel denn ja, ich habe ähnliches auch mehr als einmal erlebt. Plötzlich war ER weg, furhr übers Wochenende mit Freunden zu einem Festival und meldete sich danach nie wieder. Der Wohnungsschlüssel lag im Briefkasten, mehr nicht. Das es mir weh tat, eine Sache, aber auch meinen Kids konnte ich nicht erklären warum dieser Mensch sie offenbar nach knapp 3 Jahren nicht mehr lieb hatte.
Seit dem lernen Männer meine Kids nicht mehr kennen, ich nehme Männer sozusagen nur noch ambulant auf. Und ich bin konsequent geworden nach diversen ghosting und benching Erfahrungen. Meldet er sich länger als fünf Tage nicht, verabschiede ich mich freundlich und wünsche noch ein schönes Leben.
Wer seine Chance nicht nutzt, wo es doch so schwer ist eine Femdom zu finden, hat es auch nicht besser verdient. Wir hängen alle so viel am Handy und die zwei Minuten um eine Nachricht zu schreiben kann man immer aufbringen. Man nimmt sich diese Zeit wenn es einem wichtig ist. Hat man diese zwei Minuten am Tag nicht übrig liegen die Prioritäten eindeutig woanders.

@*****eNo Leider eher Normalzustand statt Ausnahme. Aber die Logik dahinter erschliesst sich mir auch nicht.

Ob das dieselben Menschen sind, die ghosten und die, die sich beschweren keine Femdom zu finden, weiß man natürlich nicht.
Aber wenn Eure Erfahrung ist, dass das sehr oft passiert, bin ich schon ein bisschen schockiert. Gerade in unserer "Femdom/malesub-Blase" und wissend, dass es hier ein gewisses Ungleichgewicht zwischen suchenden Männern und Frauen gibt, hätte ich vermutet, dass die Mehrzahl Männer etwas schlauer an die Sache rangeht…

Benching kannte ich als Begriff nicht, und die Motivation verstehe ich auch nicht ganz. Ich kann verstehen, dass es im ersten Moment ganz gut fürs Ego sein kann, von mehreren Frauen potenziell (aber auch erst virtuell) begehrt zu werden. Aber wenn man die Damen über Wochen hinhält, artet es doch ein bisschen in Stress aus.
In jedem Fall habe ich jetzt einen neuen Begriff für mein Prokrastinieren gefunden: Task Benching! 😉

Ich habe auch schon zwei oder dreimal erlebt, dass es über Wochen nicht zu einem Treffen kam, obwohl Interesse bekundet wurde - und das in zwei Fällen von Frauen, die ein paar Jahre älter waren als ich (also kein ausschließliches Gen Z-Problem). Wenn man nicht mal einen Kaffee zusammen hinbekommt, wie soll da mehr raus werden?
Wahrscheinlich bin ich da auch auf die lange Bench geschoben worden 🤷‍♂️

Nun ist die Frage, wie man damit umgeht. Lernt man früher, Warnsignale zu erkennen? Schottet man sich ab, weil man die Gefahr sieht, verletzt zu werden? Läuft man dann nicht Gefahr, auch die "Guten" auszusortieren?

Das Leben bleibt kompliziert...

@*******imal ich hab einfach auf online Dating verzichtet, und nur noch wenn ich jemand auf Events getroffen habe oder über Bekannte das ich geschaut habe ob das passt.

Und wenn dann doch online was kam, drauf verwiesen "ja dann komm zu der Veranstaltung und wir treffen und quatschen dort".

Auf jeden Fall kein ewig langes Rumgeschreibe. Da baut sich beidseitig zudem nur viele Erwartungen auf denen man fast nicht gerecht werden kann.

Real getroffen sind dann schonmal die Spinner außen vor, die sich nur am rumtexten aufgeilen. Das hat mir enorm viel Zeit gespart.

Das Leben ist und bleibt kompliziert
für beide Seiten- das ist demokratische dabei.
Ich habe gelernt nicht so vieles zum Herzen zu nehmen. Harte Joy-Schule wohl.

Menschen sind selten Erwachsen und logisch, sondern ängstlich und voller Wiedersprüche.
MEn sind die Devote-Anwärter sehr oft komplett überfordert. Überschätzen sich maßlos und deshalb flüchten so schnell geht ins dunklen Unterschlupf.

Will man denn so einen Partner- nnnnnnein!

Ich bin hier seit ca. 3 jahren.
Habe zu verschiedenen Jahreszeiten3-5 “Zaungäste” die ständig kommunizieren wünschen oder einfach mich “in Ohnmacht” schmachten/denken😊😊
Ein Eldorado für jeden Therapeuten….

Abhacken, Krone richten und weiter leben.
😊😘😘

Stellenweise ja. Sie schreiben einem ja wie froh sie über eine Antwort sind und wie scher das ist. Doch ist die anfängliche Euphorie dann auch schnell verflogen. 😆


Natürlich wirkt es sich aus und jeder geht wohl anders damit um denke ich. Die eine wird sich abschotten, die nächste wird sp wie ich konsequent aussortieren. Ich mache von Beginn an klare Ansagen was ich für eine Kommunikation erwarte. Nämlich regelmäßig und mit nicht zu großen Abständen. Man(n) weiß also was ich erwarte und woran er ist.
Dennoch musste ich gestern wieder mal eine letzte Nachricht schreiben an jemanden der mir noch vor sechs Wochen erzählte wie schwierig es doch gerade als Anfänger ist.

Das am Anfang wenn alles noch unverbindlich ist nicht jeden Tag geschrieben wird okay spätestens aber jeden dritten Tag will ich etwas lesen. Und wenn ich zuletzt eine Frage gestellt habe erwarte ich auch eine Antwort. Wenn man mal zu viel um die Ohren hat kann man sogar dies mitteilen. Die Minuten eben. Ich habe gerade zu viel zu tun um dir die Aufmerksamkeit zu schenken die du verdient hast. Ich melde mich morgen bei dir.
Klingt nett oder? Und ist super easy.

Wenn man es sich anders überlegt hat ist es ebenfalls ganz easy. Ich habe mir unsere Gespräche durch den Kopf gehen lassen und bin zu dem Schluss gekommen das ich dich zwar sympathisch finde, für mehr reicht es aber leider nicht. Ich wünsche dir alles Gute.

Es tut nicht weh ehrlich zu sein. Es hilft der anderen Person sogar wenn sie auch weiß woran sie ist.

Vielleicht ist es gut, wenn die Erzählungen ein schlechtes Gefühl erzeugen und dadurch nachdenklich machen. Für mich musste es erst zu einer schonungslosen Rückmeldung kommen, bis ich eigentlich selbstverständliche Dinge begriffen habe. (Rational waren sie mir natürlich klar – ich hätte in einer freundschaftlichen Runde vernünftig und reif darüber sprechen können -, aber aus Ichbezogenheit habe ich sie in unserem Kontakt nicht wahrgenommen. Es war der typische, schon öfter beschriebene Fall: ewiges Schreiben, dem Treffen ausweichen, dann 'aus Vernunft' einen Schlussstrich ziehen, um irgendwann wieder den Kontakt zu suchen. Keine schöne Erinnerung.)

Für alle die Zahlen und Statistiken mögen, gibt es auf Statista ein paar Umfragen zu Ghosting etc., zum Beispiel (wie immer mit Vorsicht):

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Umfrage 2017: 5.600 Internetnutzer ab 18 Jahre, veröffentlicht von ElitePartner

Beim Daten/Kennenlernen habe ich den Kontakt zu einer Person einfach abgebrochen ("Ghosting")
Frauen: 23,5%; Männer 18,8%

Beim Daten/Kennenlernen hat mein Gegenüber den Kontakt zu mir einfach abgebrochen ("Ghosting")
Frauen: 17,8%; Männer: 21,6%

Ich habe mich bei einem Dating-Partner immer mal wieder gemeldet, ohne verbindlich zu werden, um mein Gegenüber verfügbar zu halten ("Benching")
Frauen: 12,3%; Männer: 17,2%

Ein Dating-Partner hat sich immer mal wieder bei mir gemeldet, ohne verbindlich zu werden ("Benching")
Frauen: 15,8%; Männer: 16,6%

In einer Beziehung habe ich mir parallel andere warm gehalten, damit ich im Falle einer Trennung weich falle ("Cushioning")
Frauen: 7,2%; Männer: 10,2%

Mein Partner hat mich emotional manipuliert ("Gaslighting")
Frauen: 16,4%; Männer: 9,8%