Wirklich viel Auswahl gibt es da heute nicht mehr. Früher, also so vor 7-8 Jahren, war ich noch viel auf der SZ oder im SM-Chat unterwegs. Beide Seiten sind allerdings mittlerweile unbrauchbar. Hinzu kommt noch, dass sich im SM-Chat fast nur noch Catfishe und Findoms herumtreiben und in der SZ habe ich über 90% meiner schlechten Erfahrungen gemacht.
Heute nutze ich im Online-Bereich nur noch den Joy und FetLife - letztes tendenziell mehr als ersteren, da nahezu alle Events und Stammtische, die ich regelmäßig besuche, nur auf Fet gelistet sind.
Joyclub und FetLife haben zwei sehr unterschiedliche Klientele. Beide haben aus meiner Sicht so ihre Vor- und Nachteile.
Hier im Joy ist der Fokus auf Sexualität eben sehr hoch und das merkt man, bzw. Frau an der Art von PNs, die hier versendet werden.
Im Forum und vielen Gruppen ist es meiner Erfahrung nach ähnlich, aber die Femdomgruppen hier möchte ich keinesfalls missen. In diesen Gruppen spürt man noch, dass BDSM wirklich gelebt wird und auch Leidenschaft dafür vorhanden ist, die über die Grenzen des eigenen Schlafzimmers hinaus gehen.
Hinzu kommt, dass hier sehr viele reifere, sehr erfahrene Leute unterwegs sind, die ihr Wissen auch gerne mit anderen UserInnen teilen. Das hat man auf FetLife hingegen kaum. Dort sind (im deutschsprachigen Raum) größtenteils Leute unter 45 unterwegs.
Es werden dort zwar viele spannende Texte geteilt, die sich zum Lernen und Weiterbilden eignen, aber es ist es sehr schwierig (auch als Frau) mit Leuten ins Gespräch zu kommen, die man nicht persönlich aus dem realen Leben kennt.
FetLife ist sehr Peer-lastig. Soll heißen, wer viele 'Freunde' hat gilt als beliebt und steht im Mittelpunkt. Hinzu kommt, dass Fet den Fokus für meinen Geschmack etwas zu sehr auf hübsche, 'sinnliche', hochbearbeitete Fotos legt. Mir wird dort zu viel geprahlt und über das hochheilige SSC gepredigt.
Es mag schon stimmen, dass es wichtig ist über Sicherheit zu sprechen, aber Fet (und die Szenegrößen dort) übertreiben es für meinen Geschmack oft.
Auch problematisch an Fet ist aus meiner Perspektive, dass eher Kink und alternative Lebenskonzepte im Vordergrund stehen - nicht BDSM. Manchmal habe ich auf der Plattform als Domme, die es etwas klassischer hält, den Eindruck dass ich dort nicht richtig rein passe und den meisten anderen zu "konservativ" oder zu "einschlägig" bin.
Das ist aber auch nur mein Gefühl und auf den dort gehosteten Stammtischen fühle ich mich größtenteils sehr wohl und auch angekommen.
Auch schön an FetLife ist, dass die Community dort sehr queerpositiv ist (also fantastisch ist für Leute wie mich) und es Stammtische und Events für Queers, etc. gibt. Im Joy fehlt mir das z.T. noch sehr, zumal man hier als Transmensch in vielen Gruppen noch eher als Fetisch, sexuelles Abenteuer, oder Lustobjekt gesehen wird - nicht als Mensch. Deswegen bin ich nur in einer einzigen Gruppe mit queerem Kontext...
Zur Partnersuche taugt eindeutig der Joy mehr, da Fet ganz ausdrücklich eine Community-Seite ist. Allerdings ist diese Aussage kein Ritterschlag für Joy, da das Niveau und die Aufmerksamkeitsspanne bei InteressentInnen meist extrem... bescheiden ist.
Was Playpartys betrifft, liegt dahingehend Joy für mich eindeutig vorne. Die Auswahl hier ist deutlich größer als in Fet und viele Veranstalter haben hier eigene Communities und sind zudem online sehr präsent.
Über FetLife kommt man allerdings recht einfach an viele regulär stattfindende Treffs und Events, wo man wiederum die Gelegenheit hat Leute im echten Leben kennenzulernen. Worauf ich damit hinaus will ist, dass das reale Leben in Sachen Partnersuche einfach unschlagbar ist.
Die besten Kontakte ergeben sich zudem, wenn man selbst nicht aktiv sucht und sich folglich in einem anderen, offeneren Mindset befindet als z.B. beim Online-Dating. Sicherlich versuche ich es hin und wieder auch noch über den Onlineweg, aber nicht mehr aktiv.
Deswegen, lieber
@******erv, kann ich dir wie so viele andere hier auch nur empfehlen, dich raus ins echte Leben zu trauen. Für Single-Männer ist der Einstand in die Szene zwar erstmal alles andere als leicht (die Leute sind z.T. fürs Erste etwas distanziert, bis sie merken, dass du einfach nur Anschluss suchst und niemanden belästigst), aber nach einer Weile wird es einfacher und man wird auch offen auf dich zugehen.