Balance zwischen Zuneigung und Dominanz?

Nein, du denkst nicht zu träumerisch, ich finde das schließt sich gar nicht aus. Dominanz bedeutet doch nicht, dass man kein Bedürfnis nach Nähe hat

Warum sollte sich das ausschließen? Wäre das so, hätten mein Mann und ich niemals vor fast 50 Jahren heiraten dürfen.
Bei uns war zuerst die Liebe, dann die D/s Spiele.

Wir haben ein Alltags BDSM auf Basis Prinzessin und ihr Diener/Graf. Respektvoll BDSM mit Herz, immer Platz für ein ich liebe dich. Da passt ein Kuscheln auch während des Spieles und für derbe Sessions mit anlegen und abnehmen des Halsband einen Schalter zum umschalten für Domina/Sklave..

Ein interessanter Beitrag und direkt vorweg, ich teile Deine Sicht. Auch für mich ist es wichtig Momente der Nähe und ohne BDSM zu haben. Ich finde auch nicht, dass dies einer grundsätzlich devoten oder dominanten Haltung widerspricht. Menschen (und damit meine ich auch Subs, Doms, Sklaven, oder als was auch immer man sich definiert) sind doch eigentlich vielschichtige Wesen, die meisten kennen doch auch an sich selbst widersprüchliche Charaktereigenschaften und Bedürfnisse. Diese gegenseitig zu achten, zu respektieren und zu entwickeln ist doch das, was eine Beziehung ausmachen sollte, vor allem wenn sie auf lange Sicht funktionieren soll... Gerade im BDSM Kontext ist doch auch das ausprobieren und sich stetig weiterentwickeln spannend. Vielleicht solltest Du Deinen Kontakten mal vorschlagen diese neue Dimension (Nähe und Zärtlichkeit) zu erkunden, sie könnten etwas entdecken, was auch wundervoll ist.

Ich bin mir sicher, dass irgendwo der richtige Partner auf Dich wartet, der dies auch verstanden hat und die Momente der Nähe mit Dir genauso genießt wie er es vorher oder danach genossen hat vor Dir zu Knien, Dir Deine von den Augen abzulesen und zu erfüllen!

Ich verstehe gar nicht warum sich in deinem EP Härte und Zärtlichkeit auszuschließen scheinen. Ich kann doch jemanden hart schlagen und nur Sekunden später zärtlich streicheln.

Und anders herum aus dem Kuscheln heraus die Krallen ausfahren etc.

Das scheint mir das eigentliche Problem zu sein. Literatur oder Porno mit der Glorifizierung der eiskalten, gefühllosen Domina (... denn oftmals ist es ja noch nicht mal eine Femdom) und die Leute steigern sich in solch merkwürdige Fantasien rein.
Wenn sie Domina wollen, sollen sie halt auch zu einer gehen. Die will dann weder Gefühle noch kuscheln.

Das war bei uns auch so 1959!
Als wir uns verliebten, wußten wir noch nicht,
* daß wir schwer krank und pervers * waren!
So war das damals, und es dauerte noch sehr sehr lange,
ehe sich in winzigen Schritten etwas änderte.

Hallo YoungMistressJP,

ich kann dich sehr gut verstehen und sehe das ganz ähnlich wie du. Für mich ist es wichtig, dass in einer D/s-Dynamik zuerst eine tiefe emotionale Verbindung vorhanden ist. Eine reine Aktivität oder ein oberflächliches "Abspulen" von Rollen wäre für mich persönlich einfach zu unpersönlich und würde mich nicht wirklich ganz erfüllen.

Ich bevorzuge eine Art Diener-Dynamik, doch es ist mir genauso wichtig, dass diese Verbindung auf gegenseitiger Wertschätzung basiert und dass wir uns als Menschen wirklich sehen – nicht nur in der jeweiligen Rolle. Eine solche Basis erlaubt es, sowohl intensive Momente als auch Nähe und Zärtlichkeit auszuleben, ohne dass etwas davon an Authentizität verliert. Ich denke, wenn man als Dom wirklich in die Bedürfnisse und die Persönlichkeit des Sub eintaucht, kann daraus eine einzigartige Bindung entstehen, die über die D/s Aktivitäten hinausgeht.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Suche nach jemandem, der diese Balance ebenso wertschätzt!

Liebe Grüße

Auch bei uns kommt beides vor. Es schließt sich absolut nicht aus. Gehe da voll mit dem Beitrag von @**********hen70 . Ist schön das ganze variieren zu können, wonach einem gerade ist. Wer nur die kalte Seite will sucht keine Partnerin, sondern eine Schauspielerin. Kein lebendiger Mensch hat nur eine emotionale Seite.

Ich hätte noch eine Verständnisfrage: wenn du "die" Sub schreibst meinst du eigentlich "der" Sub, oder? Weil bei weiblichen Subs wäre es mir neu, dass die keine kuschelnden Doms haben wollen würden. Dort ist das schon immer ganz normal, soweit ich das mitbekommen habe.

Die Vorstellung von der ständig kühlen und Peitsche schwingenden Herrin gehört natürlich in den Bereich des Kopfkinos und mag für die Dauer einer Session Bestand haben. Aber wie schön ist es, einander auch in den Arm zu nehmen und Nähe und Zärtlichkeit zu schenken. Und einen Sub erfüllt es mit Stolz und Freude, wenn er auch seine starke, behütende Seite leben kann. Wer sagt denn, dass eine Femdom immer stark sein muss? BDSM ist in erster Linie Beziehung.

Mit solchen Aussagen wäre ich in einer feministischen Gruppe wie dieser vorsichtig. Darüber gab es schon endlos lange Diskussionen.

Ich sehe noch nicht einmal die "Härte" zwischen Dominanz und Kuscheln. Wenn er derjenige ist, der Ihnen von Herzen dient, die besagten Wünsche von den Lippen abliest und dankbar ist, Ihnen gehorchen zu dürfen, dann ist das nicht "hart" sondern die Erfüllung Ihrer beider Sehnsüchte.
Er wird das anschließende Kuscheln genießen, weil er dieses genauso zu schätzen weiß wie die sicher wieder folgende Erzeihung.

Kleiner Einwurf dazu von meiner Seite: Nimm mir das bitte nicht übel, aber ich kann das aufgrund deiner Profilgestaltung durchaus nachvollziehen.

Dass es viele Männer gibt, die das rein als Kick außerhalb ihres normalen Alltags erleben, und dann wieder zurück zu ihrer eigentlichen Partnerin, usw gehen möchten, gibt, ist nichts neues. Diese haben meist zwei Dinge gemeinsam: Sie hängen häufig in einem "Femdom = Domina" Klischeebild, und sie wollen ein konzentriertes, krasses Erlebnis, weil sie es ja nur kurzzeitig außerhalb des Normalen erleben können.
Lass dich da nicht von "aber ich möchte doch langfristig, dauerhaft, tiefergehend" täuschen; je spezieller das Kopfkino, desto größer die Angst vor der tatsächlichen Umsetzung.

Jemand, der den Menschen hinter der Femdom kennenlernen und sich darauf einlassen mag, springt aber tendenziell nicht direkt in ein krasses Rollenspiel. Was anderes kann das ja zumindest zu Beginn gar nicht sein, denn man kennt sich nicht, es hat sich noch nichts Gemeinsames entwickelt.
Du zeigst auf deinem Profil wenig vom "Menschen". Du bist komplett in der Rolle, die du dir gegeben hast, und erwartest von deinem Gegenüber, die Gegenseite der Rolle zu erfüllen. Mir persönlich würde da der Raum fehlen, in dem sich das schrittweise und so, dass es zu beiden passt, entwickeln kann.

Dh wer rührt sich? Jemand, der sich vorstellen kann, da direkt reinzuspringen. Was aus meiner Sicht mit ganz vielen Alarmzeichen einhergeht, wenn das jemand tut, und gar nicht die Tiefe und menschliche Zugewandheit entwickeln KANN, die du dir laut EP wünschst.

Wenn du den Fokus im Miteinander eigentlich anders legen möchtest, könntest du davon profitieren, dafür auch in deinem Auftreten und deinen geäußerten Wünschen mehr Raum zu geben.

@*****n27

Ziemlich treffend und dennoch Raum gebend beschrieben!

Ich glaub auch nicht dass das eine das andere ausschließt. Glaube eher das der Umgang miteinander der entscheidende Punkt ist. Da das Thema breit gefächert ist braucht es einfach Zeit auf den richtigen Weg zu kommen. Auch wenn mir der praktische Teil nur wenig bekannt ist so habe ich doch mit den Erwartungen anderen durch sorgfältig lesen mir diese Meinung bilden können. Hoffe ich liege damit nicht komplett daneben sonst höre ich mir andere Meinungen gerne an.

Und nicht den Mut verlieren, wenn sich die bisherigen weiterhin melden. Das geht uns ja allen so. Der Unterschied ist nur, dass sich andere, die besser passen, dann auch melden

Wenn ich mit meinem Sub kuschele und Nähe erfahre, erlebe ich es nicht als Verlassen unseres DS-Verhältnisses. Sondern genau daraus formt sich die Tiefe und Intensität, die dann auch während der Session so reinkickt.

In meinen Augen also überhaupt kein Widerspruch, sondern beides befruchtet sich sogar gegenseitig.

Bacca

Ich finde Bdsm zeichnet die tiefe Nähe und Verbundenheit aus.

Egal wie hard es beim spielen zugehen mag- danach wird es innig gekuschelt und geküsst.
Ich mag das sehr. Liebende hingebungsvolle Augen zu sehen und soooo frei angenommen in allen Facetten sein zu können….

Es ist warm innig und sehr erfüllend für beide.

Guter Punkt. Ich hatte ja auch oben schonmal geschrieben, dass wir vielschichtige Wesen mit komplexen sind und idealerweise möglichst viele Schichten angesprochen werden sollten.

Insbesondere aber im BDSM Kontext ist das natürlich nochmals bedeutender, hier ist schon von vornherein ein gewisser Kontrast angelegt. Süßer Schmerz und ähnliches… Nähe und Härte schafft auch wieder so einen Kontrast und kann dadurch die Wahrnehmung von beiden gegenseitig verstärken.