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Story: Das Medium

********2014 Mann
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Story: Das Medium
Medium

Es ging kein Wind, aber die Nebel des Morgens wallten über die Felder. Noch war wenig zu erkennen, doch auf mancher Lichtung drangen die ersten Strahlen der Sonne durch. Er kam gut voran, auch war er natürlich sehr daran gewöhnt, lange Strecken zu gehen. Es stellte keine große Anstrengung für ihn dar. Noch etwa eine Stunde Fußmarsch mochte vor ihm liegen, trödeln durfte er indes nicht.

Schon oft konnte er die Tiere des Waldes beobachten, wenn der Wind günstig stand. Heute hatte er schon eine Bache mit ihren Frischlingen gesehen. Er fand immer, dass dies sehr erhebend sei. Noch einmal beschleunigte er seinen Schritt, erklomm einen Anstieg rasch, ohne außer Atem zu kommen. Die Anhöhe war wunderschön und bot einen weiten Blick über das Tal. Dann ging es nur noch hinab über sich verzweigende Wege, bis hinab in jenes Tal, das er schon von der Anhöhe hatte sehen können. Hier floss auch ein klarer Bach, an dem er nun seinen Durst stillte.

Das linke Schulterblatt schmerzte ihn noch, und er nahm vorsichtig das Tuch von der Stelle. Wenn er nachher ankommen würde, müsste alles ganz frei von Blut sein. Er fand, dass er es wirklich gut getroffen hatte, im Leben. Eine so gütige Herrin, wie die Contessa Silvia, konnte kaum ein Anderer sein Eigen nennen. Nein, - scholt er sich sogleich! Wie konnte er SIE sein Eigen nennen, wo er doch ganz und gar ihr gehörte, ihr Eigentum war, mit dem sie umzugehen pflegte, wie immer es ihr gefiel?!

Trotz der nun ansteigenden Sonne war es kühl und schattig in diesem waldigen Tal, was ihm aber durchaus zu Pass war. Langsam trat nun dieser Wald zurück, erste Gehöfte kamen in Sicht. Er grüßte, wen er kannte, und machte sich schließlich auf den Weg hinauf zur gräflichen Residenz.

Der Graf war schon vor Jahren verstorben, doch seine Tochter lebte nun dort mit ihrem Gefolge.
In der Gegend wurde vor allem Weinanbau betrieben, darüber hinaus konnte man einmal im Jahr den König bewirten, wenn er in dieser Gegend zu jagen pflegte.

Er kannte die Gebäude genau und ging schnurstracks durch den Hof zu einem der hinteren Eingänge des Haupthauses. Wie gewöhnlich wurde er bereits von einer Magd erwartet. Sie lächelte ein wenig und reichte ihm schweigend frische Kleidung. Er ging auf das Zimmer, das er hier immer aufzusuchen pflegte, und zog sich um. Eine gewisse Aufregung konnte er nun doch vor sich selbst nicht leugnen und rieb sich die kühlen, feuchten Hände. In welcher Stimmung mochte die Gräfin Isabella heute sein? Natürlich half es nichts, der Augenblick der Wahrheit rückte näher. Die Kunde seiner Ankunft war natürlich längst zu ihr durchgedrungen. Nun war es an ihm, zu warten.

Das Klingen der kleinen Glocke über ihm ließ ihn jäh aus seinen Gedanken aufschrecken. Nun war es so weit. Aufgeregt trat er auf den Flur hinaus und schloss die Tür hinter sich. Zum Salon war es kein weiter Weg. Er klopfte zaghaft und wurde nach ein paar Augenblicken von ihrer schönen, aber auch befehlsgewohnten Stimme hinein beordert. Die Türen schwangen auf, und da saß sie, zum Fenster gewandt, vor ihrem kleinen Sekretär. Ein formidables Kleid, das sie da trug. Sie ignorierte ihn beflissentlich. Er trat noch näher zu ihr und räusperte sich. Noch schrieb sie etwas und dies schien ihm endlos zu dauern. Endlich legte sie die Feder nieder und wandte sich zu ihm um.

„Mein lieber Jean, was bin ich erfreut, Dich wiederzusehen!“ Ein strahlendes Lächeln ging über ihr Gesicht. „Komm näher und lass Dich ansehen!“ Überglücklich trat er sofort nah zu ihr und ließ ihre Berührung zu. „War Dein Weg hierher beschwerlich, warst du Gefahren ausgesetzt?“ Er schüttelte sofort den Kopf. „Oh nein, Frau Gräfin, es war ein schöner Morgen und kein Leid ist mir widerfahren“ Sie blickte an ihm vorbei: „Sehr schön, sehr schön…“ sagte sie gedankenverloren und hörte nicht auf, ihn mit den Händen sanft über die Arme und über den Rücken zu streichen. – Eine Weile schwieg sie und er wagte nicht, seine Position zu verändern.

Mit einem Mal schenkte die Gräfin Isabella dem Mann namens Jean ihre volle Aufmerksamkeit, sah ihm direkt in die Augen: „Nun, wie schon einige Male zuvor ist Deine Ankunft hier etwas ganz Besonderes für mich, wie Du ja weißt.“ Sie nahm seine Hände. Er erwiderte ihren Blick sehr kurz und senkte ihn dann auf das sehr gepflegte Parkett des Salons. „..ja, Frau Gräfin..“ Sie genoss den Moment.
„Nun also, mein lieber Jean, ..gehe er auf die Knie vor mir“. Noch bevor sie den Satz ganz vollendet hatte, lag Jean der Gräfin Isabella bereits zu Füßen. Er beugte seinen Oberkörper und war seiner Gräfin sehr nahe. „Gut, gut“ flüsterte sie und tastete mit ihren schönen Händen über seinen Rücken. „Zieh Dein Hemd aus“ sagte sie sanft. Sofort richtete sich Jean etwas auf, entledigte sich des frisch gestärkten Hemdes mit einer Bewegung und ging wieder in die tief gebeugte Stellung vor Ihr. Er war ein gut gebauter Mann, nicht zu sehnig, mit recht dunkler Haut. Sie umfing seine Arme mit ihren Händen, streichelte ihn, streichelte seine Haare. Jean atmete tief und hielt seine Augen geschlossen. Langsam taste die Gräfin Isabella nun nach dem linken Schulterblatt des Dieners zu ihren Füßen. Jean brachte sich unwillkürlich etwas besser in Stellung, sodass sie die Stelle besser sehen könne. Es war nun heller Tag und die Sonne schien direkt in den Salon. Die Gräfin Isabella nahm ein Vergrößerungsglas zur Hand, um die Haut des Schulterblattes genauer zu betrachten. „Oh, oh, es ist noch ganz frisch…“ sagte sie und fuhr fort: „Dann ist es wirklich, wie es meine liebe Freundin schon das letzte Mal angedeutet hat, diesmal das linke Schulterblatt. Wie delikat!“ Sie beugte sich noch etwas weiter vor, um die Stelle auf dem Rücken des Dieners zu betrachten.

Nicht lange und sie konnte lesen, was dort geschrieben stand. Eine ganz makellose Tätowierung, wie sie fand. Nein, die Contessa Silvia hatte es wohl nicht von eigener Hand gefertigt, sondern dieses kleine Kunstwerk in Auftrag gegeben. Eine ganze Weile betrachtete sie die Stelle, lachte manchmal, schmunzelte oder wirkte bass erstaunt. Einmal verhielt die Gräfin Isabella kichernd und wurde aber schließlich sehr schweigsam und nachdenklich. Langsam zog Sie sich ein wenig zurück, bedeutet Jean mit einer Geste aufzustehen und trat zum Fenster. Jean stand dort und wartete ergeben auf ein Zeichen der Gräfin Isabella. Sie sah hinaus und sagte unvermittelt: „Dies ist doch wirklich eine der schönsten Jahreszeiten, findest Du nicht?“ Fast hätte er vergessen, zu antworten. „Oh ja werte Frau Gräfin, gerade wenn es so warm ist, bin ich am Liebsten in der Natur“. Sie lächelte, ohne dass er das hätte sehen können.

Sie wandte sich um, eine Veränderung war in ihr vorgegangen. Sehr bestimmt sagte sie: „Du kannst Dich nun zurückziehen und Dir auch ein wenig Speise und Trank in der Gesinde-Küche geben lassen. Am Abend wünsche ich Dich dann erneut hier zu sehen. Und nun geh!“ Er erschrak fast, verbeugte sich einige Male, warf sich sein Hemd über und trat rasch aber nicht hektisch den Rückzug an.
‚Welch ein feiner und guter Diener er doch ist‘, dachte die Gräfin Isabella bei sich.

Jean saß mit der Magd Helga in der Gesindeküche und löffelte eine dünne Suppe. Diese war durchaus wohlschmeckend. Er fragte sie: „Hast du wohl auch Fleisch hier?“ Sie schüttelte lachend den Kopf. „Wo denkst du hin, du Einfaltspinsel!“ Er verschüttete das Salz und sie geriet in einige Aufregung. „Du Tölpel, kannst Du nicht aufpassen?!“ Mit den Händen suchte er, das Salz aufzuwischen, doch sie wollte ihn aus der Küche scheuchen. Als sie ihn am Hemd zog, fiel ihr Blick auf seinen Rücken und sie verhielt plötzlich sehr still, zog es noch höher. Nach einer Weile stopfte er sein Hemd ein wenig schüchtern zurück in die Hose und sah sie an. Er konnte ihren Blick nicht deuten, aber er war sehr eindringlich. Sie wollte seine Hand fassen, aber er lief hinaus auf sein Zimmer.

Am Abend war noch eine weitere Person zugegen. Ein kleiner, wohlgekleideter Mann in fortgeschrittenem Alter. Nun, er war Jean wohlbekannt und so hatte er keine Scheu, als er hinzutrat. Die Gräfin Isabella erhob das Wort: „Nun, da wir sehr schön diniert haben, ist es Zeit, noch etwas Hocherfreuliches zum Abschluss des Abends zu tun.“ Sie winkte Jean heran, der sich der Gräfin Isabella schon zu Füßen werfen wollte, doch sie bedeute ihm, stehen zu bleiben. „Nein, nein. Entledige Dich Deiner Beinkleider!“ sagte sie. Er zögerte nur kurz und ließ dann die Hosen herab. Gerade, muskulöse Beine kamen zum Vorschein, nahezu perfekt. Schönheit war kein Begriff, der sich nur auf die Gestalt von Frauen beschränkte. Der gut gekleidete Mann und die Gräfin Isabella blickten voll Wohlgefallen auf die Statur und die Beine des Dieners. „Komm er näher“, sagte der kleine Mann und die Gräfin Isabella nickte. Jean trat zu ihm, und der Mann breitete sorgfältig sein feines Werkzeug aus.

„Nun denn..“ sagte die Gräfin Isabella: „Sie kennen ja die Stelle, direkt auf der Hüfte, nicht wahr?“ Der kleine Mann nickte“ Die Gräfin Isabella fuhr fort, räusperte sich: „Lasst uns jetzt beginnen...“

Von außen besehen wirkte das Anwesen gerade am Abend besonders schön und einladend. Die Lüster im Inneren erhellten noch den gepflegten Rasen, der an die Terrasse angrenzte. Ein kurzer Regen war niedergegangen und alles roch wunderbar frisch. Er wandte sich schließlich ab von diesem Anblick und ging seines Weges den Pfad hinab und hin zu dem Weg, an dem die Gehöfte lagen. Er verspürte keine Angst in der Dunkelheit. Das unterschied ihn von so ziemlich jedem Menschen, den er kannte. Er liebte die Nacht, und keine war wirklich schwarz, so wie viele behaupteten. - und nie war er auch nur einem einzigen Geist begegnet. Sternenklar war es und der Weg war ihm hell erleuchtet. Schon schritt er kräftig aus und füllte seine Lungen mit der Luft des Waldes, auf seinem Weg zurück zu seiner eigentlichen Herrin. Es war ein wunderschönes Leben, das Gott ihm gegeben hatte.

Am Ende des dritten Tage wurde der Schmerz der Contessa Silvia übermenschlich. Sie schrie und weinte, keiner der Diener konnte sie beruhigen. Erst nachdem der Arzt ihr ein starkes Mittel verabreicht hatte, fand sie ein klein wenig Schlaf. Immer wieder hatte sie nach dem Verbleib ihres lieben Dieners gefragt, ob er nun endlich zurück sei. Sie stand dort schließlich stundenlang am Hoftor des Landschlosses und blickte den Weg entlang, als müsste er jeden Moment um die Ecke kommen. Die Musiklehrerin sah sie noch des Abends dort stehen. Sie war es auch, die schließlich nach dem Arzt schicken ließ.

Als sie es schließlich erfuhr, war sie ganz ruhig, ganz gefasst. Nach weiteren drei Tagen ließ sie die Kutsche vorfahren, um für einige Zeit zu verreisen. Nur Wenige wussten, welche die einzige Person hätte sein können, deren Nähe sie nun hätte suchen können.

...
Ein Tier konnte es nicht gewesen sein. Es war ganz eindeutig, dass der Mann durch einen Schlag auf den Kopf gestorben war. Wenn es ein Raubmord gewesen war, so konnte der Täter nicht weit sein. Der Körper war noch warm, die Wunde frisch. Nur ein Hemd und keine Hose? Was hatte der Täter an sich genommen? Schon bald fand man den üblen Halunken laut prahlend und saufend in einer Kneipe. Keinen Pfennig hätte der Mann bei sich gehabt, aber die Hose hätte er sich genommen. – Und welchen Schrecken er bekommen hätte, als er den Mann näher betrachtet hatte...

Der Oberste konnte den Leichnam nun erstmalig mit eigenen Augen sehen und musste sich nicht weiter von den aufgeregten Beschreibungen der Polizisten behelligen lassen. Er schob die Reste der Kleidung zurück und stellte eine helle Öllampe in die Nähe, ..dann untersuchte er den Körper des Mannes. Seine anmutige Kraft war nicht das Erste, was man bemerkte.

Der Körper dieses Mannes war über und über von Tätowierungen bedeckt, so dicht, dass nicht das kleinste Fleckchen Haut unbeschrieben schien, mal abgesehen vom Gesicht. ‘Beschrieben‘ traf es auch auf das Genaueste, denn jede Tätowierung war eine in kleinster Schrift gehaltene Mitteilung. Und da hieß es, Tote könnten nicht sprechen.

Dem Obersten aber entging der Sinn des Geschriebenen weitestgehend, da es so unzusammenhängend erschien. Viele Fragmente sah er, - Trauer, Leidenschaft, Lebenslust und Glück; kleine Begebenheiten, denen doch der rote Faden fehlte. Ein Puzzle, das zu Lösen er Anderen überlassen würde.

Manch fehlendes Bindeglied schlummert nur in der Erinnerung.

Epilog
Selten erzählten Körper so deutlich eine Geschichte, wie in diesem Fall. Die Zugehörigkeit des Mannes wurde auf diese Art schnell offenbar, nachdem ein sehr erfahrener und schriftkundiger Mann die Untersuchung übernommen hatte. Schon nach kurzer Zeit ließ er verlauten, dass höchstmögliche Diskretion in diesem Falle gewahrt werden müsse. Lange Zeit verbrachte er mit der Abschrift jeder dieser „Botschaften“ von der Haut des Toten und gewann nach und nach ein zusammenhängendes Bild. Die Reihenfolge der Nachrichten wiederzugewinnen, war schliesslich das Ergebnis seiner kombinatorischen Fähigkeiten.
Neben den Tätowierungen fand der Schriftkundige rätselhafte Einstiche in die Haut, wie sie wohl von Nadeln herrühren konnten. Erst viel später kam er auf die Idee, die Einstiche einfach wieder mit einigen Nadeln zu füllen. Die Nadeln mußten wohl ein- und ausgestochen worden sein, und auf diese Weise flach auf der Haut gelegen haben.
Niemand hätte sich das Erstaunen des Schriftkundigen vorstellen können. Trat man etwas zurück, ergaben all die Nadeln zusammen – Schrift! Auch hier handelte es sich um Mitteilungen. Es dauerte eine ganze Weile, diese Botschaften zu entschlüsseln, da sie sich mehrfach überdeckten.
Der Leichnam wurde überführt, und die Person der Gräfin Isabella geschont.
Körper erzählen Geschichten.
In diesem Fall erzählte er eine lange Geschichte, voller Leidenschaften, voller Trauer, aber auch voller Witz und Lebenslust.
-
Der lange und innige Dialog zweier guter Freundinnen, der auf eine besonders delikate, ganz außergewöhnlich leidenschaftliche Art und Weise geführt wurde.

ENDE

© darkstar
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