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Metakonsens

*******oul Mann
353 Beiträge
Themenersteller 
Metakonsens
Ich möchte gern mal mit euch über das Thema Metakonsens und CnC reden. Gestern im Stammtisch von Triskelia wurde darüber erzählt, dass der Sub der eigentliche Dom innerhalb der Dynamik ist. Doch dies sehe ich für mich eben nicht. Für mich haben diese oben erwähnten Worte eine Bedeutung, die sich durch mein Leben zieht und meine Art von BDSM beschreibt. Nun muss ich gestehen, dass ich beide Worte noch nicht lange kenne. Das was sie aussagen und für was sie stehen, jedoch seit anbeginn meiner Zeit im BDSM so lebe.
Für mich ist es extrem wichtig, eben nichts zu fordern oder von vornherein Grenzen festzulegen. Tabus sind etwas anderes. Ich musste jedoch feststellen, dass wenn sich die Tabus decken, dann ist man innerhalb der Dynamik tatsächlich Tabulos. Ich betone dabei, innerhalb dieser Dynamik mit der Herrin, dem Herrn, oder wie in meinem Fall mit einer Herrschaft.
Das man Metakonsens wirklich leben kann, hat unfassbar viel mit Vertrauen zu tun und damit, die gesamte Persönlichkeit des Gegenübers zu kennen und seine ebenso preiszugeben. Denn ich gebe eben nichts vor, ich nenne auch nur 2 Vorlieben. Das ist das Dienen in seiner wundervollen Gänze und das ich gern Fetischoutfits trage, die aber eben meine Persönlichkeit lediglich unterstützen und nicht ausschlaggebend sind.
Die reine Unterwerfung ist für mich der eine Konsens, den ich gebe, alles was danach folgt, liegt nicht in meiner Hand. Darin eingeschlossen sind natürlich auch Freiheiten, die die Herrschaft gibt, denn es bleibt ihr Wille. Dies können aber auch Dinge sein, die einer Überwindung bedürfen, wo sich eine Seite sträubt und auf der anderen reizt es. Es hat also alles einen positiven Unterton, auch wenn es sich nach außen hin als negativ darstellt. Das ist meine Art innerhalb des BDSM und des D/S. Es ist fernab der uns anerzogenen Norm, doch wenn uns diese Norm nicht glücklich macht, sondern eben genau das. Seinen Alltag anders wahrzunehmen. Natürlich muss man realist sein und sich der gesellschaftlichen Norm irgendwie dennoch beugen und ein wenig die eigene Persönlichkeit vertuschen, doch immer im gesunden Rahmen. Nur so kann man erfüllt sein.
Daher sind diese Worte, Metakonsens und CnC, eben einfach auch Ideen für das Leben in dieser speziellen Art der Realität. Damit meine ich aber auch das Leben in seiner Fülle und nicht auf eine Session bezogen. Wichtig ist, dass es glücklich macht und man zufrieden ist. Wie denkt Ihr darüber, wie seht ihr es und ist diese Art des BDSM auch das, was euch glücklich macht?
**********egina Frau
163 Beiträge
So, wie Du es beschreibst, sehen wir das auch - und leben es. Mehr gibt es aus unserer Sicht kaum hinzuzufügen. Danke dafür.
******023
115 Beiträge
Nun ja, so grob überschlagen würde ich mich an Focault halten. So ist Macht nie und immer an einer Stelle, sondern auf bestimmte Kontexte bezogen ein Interaktionsprozess. Wer führen will braucht eben auch jene, die bereit sind zu folgen.
Macht hat etwas mit Zuschreibung zu tun. Die Macht zu geben ist der Macht zu nehmen ganz gleich und läuft im glücklichsten Fall im Gegenseitigen ab. Bestenfalls hält sich dadurch aufrecht, dass eben beide zufrieden und glücklich innerhalb dieser Dynamik sind. Wen interessiert es dann noch wie sich das Unsichtbare bewegt😊. Liebe Grüße
***ie Frau
5.638 Beiträge
Guten Morgen

Ich sehe es realistisch betrachtet auch so .
Ich bin der Sub des Sub .

Nun ist das nicht das, was ich will !

Ergo, muss ich viel mit diesem Mann reden.
Ein Gespür bekommen und mir meine Möglichkeiten erweitern, damit ich nimmer der Sub bin.

Und manche denken tatsächlich, sie könnten an mich heran treten mit der Forderung , sie möchten dies und jenes !
Als wäre ich das, was ich eindeutig nicht bin.

Am Ende , bin ich für solche Männer nicht geeignet.
Ich brauche eine emotionale Verbindung , die dann alles komplett dreht und mir Möglichkeiten lässt mich auszuleben, wie ich das auch brauche!
Sollen ja beide glücklich sein.
Nur so wird da ein Schuh draus.

Die emotionale Ebene, verändert für mich alles !
******ady Frau
2.993 Beiträge
Gruppen-Mod 
Vielen Dank für dieses Thema.
Dann nutze ich mal die Gunst der Stunde, solange ich noch beidhändig längere Texte schreiben kann.

Die Frage, wer hier das Heft in der Hand ist, wird wohl nie geklärt werden.
Tatsächlich finde ich auch, dass das im Femdombereich noch weniger klar ist als in einer Maledom-Beziehung. Die Femdom hat nur so viel "Macht" wie der/die Sub ihr zugesteht. Und das ist auch gut so, denn wir reden nicht von Gegenständen, sondern von Menschen.
Während ein Maledom allein durch seine körperliche Präsenz schon überlegen ist und ihm unsere Gesellschaft einen Vorsprung einräumt, muss die Femdom in vielen Fällen erst mal zu sich finden und dann den Schritt in die Verwirklichung schaffen. Auch wenn sie schon immer Femdom war heißt das nicht, dass ihr das bewusst war.

Trotzdem wird auch ein verantwortungsvoller Maledom sich nicht auf seiner natürlichen Kraft und bestens trainierten Durchsetzungsstärke ausruhen, sondern sehr auf seine/n Sub achten. Ohne Sub, ist er schließlich kein Dom, sondern nur ein Macho.

Die Devotion ist ein Geschenk. Und ja es ist Hingabe auf beiden Seiten. Ich nutze die Verfügungsbandbreite, die mir der Sub gibt nach meinem Belieben. Er gibt die Grenzen vor und ich bewege ich darin, wie ich möchte - oder auch nicht.
Metakonsens: Wenn ich spüre, dass ich etwas möchte, wovon ich nicht sicher bin, ob er es will/kann/wüscht, kann ich natürlich erst mal drüber reden ... oder ich kann mich langsam an die Grenze tasten und vielleicht ein Ruckerle drüber gehen.
Es besteht ja auch die Möglichkeit, dass die Grenze einfach nur ein Glaubenssatz ist der den Sub grundlos ausbremst. Vieles ist uns nicht bewusst.
Ich erinnere mich an die ersten Ohrfeigen, die "von mir gefordert wurden". Ich hatte einen Schrank von einem Mann mit fast 1,90 vor mir und sollte ihn ohrfeigen. Klar, die Vorstellung fand ich reizvoll ... aber neee! Das macht man nicht. Woher weiß ich, ob er nicht reflexartig zurückschlägt? (ich in seinem Fall hätte es nämlich getan) Ich habe hyperventiliert, geschwitzt, gezittert - war völlig durch. Er blieb ruhig, verständnisvoll, fast schon stoisch und hat mir meine Hand immer wieder geführt. Solange, bis ich ihm - den Tränen nahe, wirklich eine geballert habe.
Danach bin ich wirklich zusammengebrochen und er musste mich erst mal in den Arm nehmen und meine Tränenflut ertragen. Aber es war kein Absturz. Nein, es war das Gegenteil. Glück, Euphorie, Stolz ... die pure Befreiung.
Eine wirklich krasse Bremse wurde in mir gelöst. Ein Glaubenssatz ist verpufft in einer wunderbaren Wolke aus Glitzerstaub, die mich noch lange begleitet hat.
Stimmt, mein damaliger Sub hat mich dominiert und ich danke ihm dafür.
Was ist denn daran schlecht?
*******nado Mann
400 Beiträge
Das sind alles sehr interpretierbare Begriffe
Hier mal zwei beispielhafte Interpretation:
1)
Metakosens = CNC
=Einvernehmliche nicht Nichteinvernehmlichkeit
2)
Metakonsens = Über-Einwilligung
CNC= Einvernehmliche-Nichteinwilligung

Dabei könnte sein:
"Über-Einwilligung" in etwa, den Rahmen festlegen ohne Einzelheiten zu besprechen.

"Einvernehmliche-Nichteinwilligung" in etwa, Einwilligung in Vorraus, dass Grenzen auch mal überschritten werden können.

"Einvernehmliche nicht Nichteinvernehmlichkeit" z.B. Tunnelspiele oder verzichten auf das Safeword.

Ich persönlich Interpretiert so unklare Dinge eigendlich immer so wie sie für mich gut pass.

Damit wäre mir "Über-Einwilligung" sogar wichtig, weil ich nur so Macht übergeben kann. Na ja und für jeden "Handgriff" eine Einwilligung, wer will das schon.
Zudem entsteht für mich dadurch eine gewisse Gefahr und Angst. Gefahr und Angst sind für mich wie das Salz in der Suppe. Zu viel Salz schrecklich, zu wenig nicht gut, aber geht schon.
Ich würde sagen, gemäß meiner Interpretation ist "Über-Einwilligung" für mich ein guter Startmodus.

Später kann "Einvernehmliche-Nichteinwilligung" gemäß meiner Interpretation besser passen. Man kennt sich schon gut, vertraut sich noch mehr. Dann finde ich es sehr Reizvoll neues zu entdecken und Grenzen behutsam zu verschieben (auf beiden Seiten). Zudem schläft bei mir dadurch der Reiz durch Gefahr und Angst nicht ein.

Bei "Einvernehmliche nicht Nichteinvernehmlichkeit" wird Gefahr und Angst natürlich weiter stimuliert. Für mich ist diese Modus aber ehr nichts, weil das immer mögliche "Nein" zu einem "Spiel-Nein" wird und niemand mehr weiß, ob ein "Nein" ein "Spiel-Nein" oder ein "Nein" ist.

!!!Disclamer!!! Ich hab "Angst und Gefahr" einfach als konkretes Beispiel gewählt. Dieser Reiz ist für mich nicht unabdingbar.

Bei "Wer dominiert die Dynamik?" geht es vermutlich um die Dynamik in einer gemeinsamen Handlung, also quasi "Wer bestimmt über die Art, Geschwindigkeit und Intensität der Handlung?"
Als Sub möchte ich diese Dynamik nicht dominieren, sonst wäre ich ja kein Sub. Mir ist es aber absolut wichtig, sicher zu sein, daß ich es kann.
Die Möglichkeit des Subs die Dynamik zu dominieren, bedeutet nicht, dass er sie dominiert.
Doch ja, gerade in der Anfangsphase kann es sinnvoll sein, wenn der Sub stärkeren Einfluss auf die Dynamik nimmt, damit z.B. "die Suppe nicht ungewollt versalzen wird" weil man sich noch nicht so gut kennt.
Ich denke, dies ist in etwa deckungsgleich mit der Aussage von @***ie, dass sie häufig als Sub des Subs startet.
******dja Frau
1.276 Beiträge
Das böse Wort mit M... (ja Joyclub, ich habe eure Rüge diesbezüglich nicht vergessen!) oder CnC sind für mich die einzigen Wege BDSM zu betreiben. Nur so fühle ich mich frei genug ich zu sein. Und ja, man braucht das passende Gegenüber dazu, sonst kann man sich die ganze Idee von Grenzenlosigkeit aufmalen.

Und auch in dieser Konstellation bleibt es nicht aus, über Grenzen zu sprechen, immer wieder. Nur wie ich beobachte, verschwinden diese mit der Zeit auf beiden Seiten, wenn das Vertrauen und die Zuneigung wächst. Da ich BDSM nur in Beziehungen auslebe, kann ich auch nur für diese Art der Verbindung sprechen. Weil alles andere ist herzlose Spielerei, die niemanden richtig befriedigt. Also mich zumindest nicht. Beziehungen können aber verschieden Formen und Intensitäten haben. Ich definiere Beziehung mal als "regelmäßiger intensiver Kontakt".

Dass der Sub der Dom ist sehe ich nicht so. Klar, wenn er nimmer mitspielt kann ich brausen gehen. Es geht nicht darum, wer wen dominiert oder überwältigt oder überragt, sondern wer wem was gibt um ihn/sie glücklich zu machen. Mein Sklave gibt mir zb. sehr viel Macht, extrem viel Macht, über ihn. In allen Bereichen. Ich nehme sie mir nicht, er gibt sie mir, freiwillig, weil er es schön findet, wenn er geführt wird. Wenn ich entscheide, wie es mir gefällt. Und dazu kann der Mann 150kg wiegen und ich 50 (schön wärs *traenenlach*).... es hat nichts mit körperlicher Überlegenheit zu tun. Klar könnte man jetzt sage: aber damit dominiert er dich doch! Nein! Tut er nicht! Weil wenn ich etwas nicht will was er mir gibt kann ich nein sagen. Ich kann seine Geschenke auch ablehnen und sagen: entscheide selbst, ich mag darüber nicht entscheiden!

Der Schlüssel zu einer funktionierenden BDSM-Beziehung ist Ehrlichkeit! Und Kommunikation. Sehr viel Kommunikation über alles was einem im Kopf rumspukt.
*********stnut Frau
1.320 Beiträge
@******ady Die Schilderung Deiner ersten Ohrfeige und des Momentes der Befreiung geht mir ins Mark. Gefälle hin, Gefälle her -- wir begegnen uns auf so vielen verschiedenen Ebenen gleichzeitig . Bei meiner ersten D/S-Erfahrung wusste ich manchmal nicht, wo oben und wo unten ist, so viele waren es. Der Führende ist auf einer anderen Ebene der Geführte, der Empfangende Ermächtiger und der Anweisende erhält die berührendsten Lehren seines Lebens...
*******oul Mann
353 Beiträge
Themenersteller 
Danke für eure Beiträge bisher. Das Thema ist wirklich nicht einfach und Ich denke man muss differenzieren. Metakonsens und CnC sind Konzepte, die nie nie nie ohne tiefstes vertrauen funktionieren können. Das geht nur wenn man die Persönlichkeiten in Gänze kennt. Denn man legt als devoter Part die Macht in die Hände des Gegenübers und das vollumfänglich. Dazu Bedarf es meiner Meinung nach, auch einer wirklich immer währenden Devotion. Da ist die Körpergröße oder Kraft vollkommen egal, denn das verdampft ja weil die Persönlichkeit das niemals nutzen würde und gar nicht sieht. Bei mir ist das zum Beispiel so.

Es gibt im BDSM auch noch andere Konzepte und Ideen, die das ganze natürlich anders darlegen.

Für mich ist es ein Geschenk was ich mache, das Geschenk der Unterwerfung und dies folgt daraus, wenn ich mein Gegenüber kenne und Grundvertrauen habe. Dann kann ich meine Sklave Seele verschenken und damit mich. Dann obliegt alles, ob Freiheiten und Pflichten nicht mehr bei mir. Doch das geht nicht, wenn die Wege nicht parallel verlaufen. Außerdem muss man spüren, das das gegenüber sich der Ernsthaftigkeit bewusst ist und ebenso viel Freude hat, dieses Geschenk zu erhalten. Dann ist es wie der start von 3 bunten Raketen zum Mars 🥰🥰🥰🥰🥰
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