"sich wehren oder Schockstarre"
Als Tramperin in den 70ern war das ein häufiges Thema unter uns Tramperfrauen.
Und auch: "Pfefferspray oder Teaser"
Zu "sich wehren oder Schockstarre" konnte ich immer nur sagen: beides ist möglich. Eine aussichtslose Situation hinnehmen kann dein Leben retten.
Hier in den Strassenzügen wo ich wohne (gepflegte Gegend, Seniorenheime, Mietwohnungsblöcke, und auch kleine Strässchen mit kleinen Einfamilienhäuschen ... ehrlich gesagt, eine etwas provozierende Spiessbürgerlichkeit in Augen derer, die nicht dazugehören) liegt derzeit abends Gewalt in der Luft, ausgehend von einzelnen weissen Männern die hier nicht wohnen, und von Migranten (2 Busstationen weiter gibt es Flüchtlingsunterkünfte). Die Hitze feuert das Testosteron an. Aus den offenen Fenstern schallert manchmal heftiger Streit heraus. - Es bringt nichts, sich darüber aufzuregen.
Ich bin da ganz pragmatisch: Mein Wohnpartner und ich werden aufs TV schauen verzichten, und freundlich, gelassen, gut gelaunt abends ebenfalls durch die Strassen ziehn. Aus ganz egoistischen Gründen: ich will morgens keine Blutlachen mehr sehn müssen.
Eine softe Art von "Bürgerwehr" ist das einzige was ich persönlich tun kann. Es ist ein Tropfen auf den heissen Stein. Viele Tropfen können den heissen Stein kühlen.
In den 80ern gab es eine zeitlang viele Überfälle auf Frauen in Schwabing, wo ich damals wohnte. Im Park ein Frauenmord. Ich hatte damals einen Freund, mit dem ich dann auch nachts einen kleinen Rundgang machte. - Natürlich ist das "Grossstadt" und nicht auf die ländliche Gegend übertragbar.
Trotzdem: es kann immer und überall ein persönlicher Gewinn für einen selbst sein, mal auf die eigene Bequemlichkeit zu verzichten und ein wenig Schutz zu geben, durch schlichte Aufmerksamkeit.
Liebe Männer, raus aus der Komfortzone!
Verbal und physisch.
Und danke an die aufmerksamen und reflektierten Männer hier im Forum!