Liebe als solches und im Zusammenhang mit BDSM
Guten Morgen verehrte Femdoms und Subs,angeregt durch einen kurz erwähnten Begriff in einem anderen Beitrag, möchte ich Sie einladen, uns über die Liebe im Kontext mit BDSM auszutauschen. Diesen Eintrag habe ich mit Erlaubnis jedoch ohne inhaltliche Abstimmung meiner Herrin @*******odot verfasst.
Ich weiß, dass "Liebe" als Begriff schon ein abendfüllendes Thema sein wird. Und wenn das in den folgenden Beiträgen Raum einnehmen sollte, freue ich mich.
Unabhängig davon finde ich es spannend, zu erfahren, ob Sie in einer Beziehung, die von BDSM geprägt ist, Liebe als hilfreich, störend, notwendig, unwichtig oder sogar schädlich empfinden bzw. erlebt haben.
Um einen kurzen Einblick in mein Gedankenkonstrukt zu geben, hier ein paar Impulse.
Für mich bedeutet Liebe unter anderem, dass ich in jedem Augenblick neu entscheide, ob ich Liebe als Empfindung spüre. Es ist kein Versprechen auf Zeit oder Dauer. Es ist auch kein absoluter, auf Dauerhaftigkeit angelegter Zustand. Es ist für mich eine situationsspezifische Empfindung. Dass ich Liebe spüren kann, bedarf es vor allem die Fähigkeit, zu meiner Gegenüber in ihrer Ganzheit und in der aktuellen Situation voll und ganz ja sagen zu können. Es ist ein Gefühl, in dem ich Alles um mich herum vergessen kann und nur noch im Jetzt sein will.
Wenn ich diese Deutung auf mich beziehe, erkenne ich auch, wann ich wirklich in mir selbst ruhe und fest stellen darf, dass ich mich selbst liebe. Dies wäre für mich der ideale Ausgangspunkt, mich einem anderen Menschen hingeben zu können. Aus meiner Sicht, ist dies als Grundlage die Chance, dass ich ohne Erwartungen (nicht die Andere muss mein Bedürfnis nach Liebe befriedigen, sondern sie legt ihre Liebe sich selbst und mir gegenüber noch dazu) Alles mir Angebotene als Geschenk annehmen kann.
Und damit ist für mich Liebe auch nicht exklusiv einer Partnerschaft vorbehalten. Ich empfinde dieses Gefühl unterschiedlichsten Situationen, mit unterschiedlichsten Menschen und Tieren. Es erfüllt mich, ohne Ansprüche zu haben. Allen im Zusammenhang mit der Angst und der Gewissheit, das Gefühl verändert sich auch immer wieder, habe ich noch viel zu üben. Und auch das darf sein.
So, und jetzt noch kurz zum Thema BDSM und Liebe.
In einer von mir gewünschten D/S- und 24/7-Beziehung hoffe ich, dass die Liebe einen sehr großen Raum einnimmt. Jedoch wird es Phasen geben, in denen der innere Kampf in mir verhindern wird, dass ich mich selbst und noch viel weniger die Situation in der ich mich in diesem Augenblick befinde, lieben kann. Daher glaube ich, dass BDSM in meiner Welt nicht ohne Liebe gehen wird, ich aber lernen muss, phasenweise auszuhalten, keine Liebe zu spüren.
Ich bin gespannt auf Ihre Gedanken zu diesem für mich so spannenden Thema.