Zitat von **********hen70:
„
Nehmen wir doch ein Beispiel, um es besser verbildlichen zu können. Und wir waren ja beim (rein) sexuellen Kontext, von daher wähle ich daraus etwas aus.
Cunnilingus ist da ein super Beispiel. Femdom/Frau liegt da (passiv) und lässt sich von der Zunge des Sub (aktiv) verwöhnen. Frau/Femdom ist also nun deiner These nach devot und Sub ist dadurch dominant.
Gleich gilt für's Blasen. Jemand (egal welcher Part) bläst (aktives tun) dem anderen einen (passiver Part). Bei dir würde das heißen, der Aktive ist zwingend dominant und der Nehmend/Genießende ist zwingend devot.
Aus meiner Brille gibt es hier aber unterschiedliche Konstellationen. Femdom kann Sub einen blasen ohne deshalb an Dominanz zu verlieren. Femsub kann ihrem Dom einen blasen oder Sub kann einem anderen Sub einen blasen. Huch... ist nun einer der beiden Subs plötzlich dominant? Auch wenn es sich um forced-bi handelt und eine Femdom den Befehl dazu gegeben hat, aber überhaupt nichts an der Handlung tatsächlich selber macht?
Den Seestern zu machen ist nicht zwingend gleichzusetzen mit devot.
Bei Sadist und Masochist da würde es dann eher passen - einer schlägt und einer erhält Schläge. Aber selbst bei Riger:in und Model passt es nicht. Der Rigger ist zwar deutlich aktiver im Tun, wenn das Model aber wie ein Mehlsack dahängt, dann haben vermutlich beide keine Freude an der Session. Auch das Model hat einen Part beim Bondage für ein gelingendes Bondage.
Und im Übrigen scheint mir hier auch ein weiteres Missverständnis vorzuliegen.
Devot und submissiv ist nicht identisch in der Bedeutung. Und beide Begriffe sind nicht deckungsgleich mit passiv. Und ja, ich weiß, es wird oft vom "Aktiven" und vom "Passiven" gesprochen. Aber so richtig zutreffend ist der Begriff im BDSM Kontext nicht.
Ich setze sogar noch einen drauf: Ich mutmaße mal ganz mutig, dass die meisten Femdoms hier nicht nach einem Seestern, der sich nur bespassen lassen will, als Sub/Sklave/Partern/Whatever suchen.
Links zur Vertiefung empfehle ich:
Devot = Passiv?
Unterschied zwischen Devotion und Submissivität
Zitat von *******rego:
„...
Devot vs Passiv? Gut, dann stelle ich die These auf, es gibt keine Devoten aktiver Ausprägung und keine Dominanten passiver Ausprägung? Daher zähle ich passiv zu einer Untermenge des devoten Verhaltensspektrums. Das darf gern wiederlegt werden.
...
Sehr gerne doch!Devot vs Passiv? Gut, dann stelle ich die These auf, es gibt keine Devoten aktiver Ausprägung und keine Dominanten passiver Ausprägung? Daher zähle ich passiv zu einer Untermenge des devoten Verhaltensspektrums. Das darf gern wiederlegt werden.
...
Nehmen wir doch ein Beispiel, um es besser verbildlichen zu können. Und wir waren ja beim (rein) sexuellen Kontext, von daher wähle ich daraus etwas aus.
Cunnilingus ist da ein super Beispiel. Femdom/Frau liegt da (passiv) und lässt sich von der Zunge des Sub (aktiv) verwöhnen. Frau/Femdom ist also nun deiner These nach devot und Sub ist dadurch dominant.
Gleich gilt für's Blasen. Jemand (egal welcher Part) bläst (aktives tun) dem anderen einen (passiver Part). Bei dir würde das heißen, der Aktive ist zwingend dominant und der Nehmend/Genießende ist zwingend devot.
Aus meiner Brille gibt es hier aber unterschiedliche Konstellationen. Femdom kann Sub einen blasen ohne deshalb an Dominanz zu verlieren. Femsub kann ihrem Dom einen blasen oder Sub kann einem anderen Sub einen blasen. Huch... ist nun einer der beiden Subs plötzlich dominant? Auch wenn es sich um forced-bi handelt und eine Femdom den Befehl dazu gegeben hat, aber überhaupt nichts an der Handlung tatsächlich selber macht?
Den Seestern zu machen ist nicht zwingend gleichzusetzen mit devot.
Bei Sadist und Masochist da würde es dann eher passen - einer schlägt und einer erhält Schläge. Aber selbst bei Riger:in und Model passt es nicht. Der Rigger ist zwar deutlich aktiver im Tun, wenn das Model aber wie ein Mehlsack dahängt, dann haben vermutlich beide keine Freude an der Session. Auch das Model hat einen Part beim Bondage für ein gelingendes Bondage.
Und im Übrigen scheint mir hier auch ein weiteres Missverständnis vorzuliegen.
Devot und submissiv ist nicht identisch in der Bedeutung. Und beide Begriffe sind nicht deckungsgleich mit passiv. Und ja, ich weiß, es wird oft vom "Aktiven" und vom "Passiven" gesprochen. Aber so richtig zutreffend ist der Begriff im BDSM Kontext nicht.
Ich setze sogar noch einen drauf: Ich mutmaße mal ganz mutig, dass die meisten Femdoms hier nicht nach einem Seestern, der sich nur bespassen lassen will, als Sub/Sklave/Partern/Whatever suchen.
Links zur Vertiefung empfehle ich:
Devot = Passiv?
Unterschied zwischen Devotion und Submissivität
Vielen Dank für deinen Beitrag. Ja es ging ja darum die These mittels schlüssiger Argumentation zu wiederlegen. Dazu wurde sie aufgestellt.
Ich selbst begreife den Begriff „aktiv“ im BDSM-Kontext mit der Freiheit das Geschehen aktiv zu gestalten. Also aktiv Entscheidungen zu treffen und diese auch durchzusetzen. „Passiv“ hingegen ist für mich die Teilnahme am Geschehen ohne die Möglichkeit eigene Entscheidungen zu treffen oder gar durchzusetzen.
Unter diesem Begriff habe ich daher nicht betrachtet, wer im Sinne von sexuellen Handlungen aktiv gibt oder passiv empfängt. Ich finde diese Betrachtung auch schön, somit kann es durchaus aktiv Passive geben.
Missverständnisse gehören zum Leben dazu. Zeigen sie doch nur auf, dass sich die konkurrierenden Seiten eines Diskurses/Konfliktes (was auch immer) missverstehen. Nicht dass, das Verständnis oder die Position einer Seite unwiederlegbar richtig oder falsch (oder auch gut oder böse) ist, da diese Definition immer eine Frage der Perspektive resp. Interessenlage ist.
Zu Submission und Devotion habe ich mich nicht geäussert, daher geh ich davon aus, dass Du hier ein generelles Missverständnis anführst.
Jetzt bin ich aber noch neugierig zum Begriff Seestern. Ich meine verstanden zu haben, dass das einen Sub der nur bedient werden will beschreibt. Also gerne auch das Attribut faul. Aber woher leitet sich das ab?
LG Eva