Das Tagebuch des (Single-) Subs

Vorwort: Dankenswerterweise inspiriert durch die Version von @*****eNo im Thread nebenan, ich hoffe auch an dieser Sichtweise kann die eine oder andere Schmunzelfalte trainiert werden... Könnte auch die eine oder andere nett gemeinte Referenz enthalten


Freitag morgen, 7:30

Alexa weckt mich standesgemäß mit der immer gleichen einprogrammierten Nummer von Ausbilder Schmidt. "Guten Morgen Ihr Luscheeeeen!" brüllt es aus dem Lautsprecher. In Sekundenbruchteilen sitze ich aufrecht im Bett. Ich bitte Alexa unterwürfigst, den Wecker auszuschalten, sofern es ihr beliebt. Tut es nicht. Vielleicht bin ich auch einfach nur zu leise und komme gegen den lauten Ton nicht an. Aber brüllen meinerseits, das geht ja nicht. Als ich auf den Knien zum Nachttisch robbe und ihr meine Bitte aus einem cm Entfernung leise ins imaginäre Ohr säusele, funktioniert es schließlich. Ich bedanke mich erleichtert.

Pflichtbewusst stehe ich nun auf, koche eine frische Tasse Tee und bringe sie ans Bett. Nachdem ich eine ausreichend lange Zeit kniend abgewartet habe und sicher sein kann, dass wirklich niemand da ist um sie entgegen zu nehmen, trinke ich sie selbst.

Nach dem Frühstück geht es an den PC um den Arbeitstag im Homeoffice zu starten. Selbstverständlich mit dem großen Plug und Ballstretcher, es ist Freitag, da muss man im morgendlichen Videocall ein möglichst gequältes Gesicht machen, um der harten Arbeitsleistung der letzten Tage und der damit einhergehenden Erschöpfung etwas mehr Ausdruck zu verleihen und hoffentlich Eindruck beim Chef zu wecken.

Etwas später dann die größte Hürde des Tages. Eine Chatnachricht einer Kollegin, sie müsste wegen des aktuellen Projektes nochmal was besprechen und welche Zeit mir denn am besten passen würde. Warum tut sie sowas...ich kann doch nicht aus meiner Haut. Kann sie nicht in meinen Kalender schauen und mir einen Termin aufdiktieren zu dem ich gefälligst Zeit zu haben habe? Ich verlange ja gar nicht, dass sie absichtlich einen meiner anderen Termine überbucht um mich in eine brenzlige Situation zu bringen, das tun schon genug andere ignor...äh, naturdominante Kollegen. Aber mich entscheiden lassen, das geht doch nicht. Irgendwie bringe ich den Tag dann rum wie jeden anderen auch.

Samstag. Den Vormittag habe ich frei. Ich entscheide mich spontan zu einer ausgedehnten Radtour, um brav meine Fitness zu trainieren. Spätestens nach 35 km beginnt mein Gesäß auf dem harten Mountainbike-Sattel ordentlich zu schmerzen, aber ich muss ja noch zurück. Der Ausflug entwickelt sich zu einer Art Tunnelspiel. Einige km vor dem Ziel schmerzt der Hintern so doll, dass ich mir Gedanken um einen Abbruch mache und tue das wie mir beigebracht wurde mit Safewords im Ampelsystem kund. Mein leises "Gelb! Gelb!" sorgt bei anderen Verkehrsteilnehmern allerdings nur für fragende Gesichter. Könnte daran gelegen haben, dass wir zusammen an einer roten Ampel standen, wird mir im Nachhinein klar. Irgendwie schaffe ich es nach Hause. Endlich ausruhen. Doch nur kurze Zeit später erinnert mich mein Handy an meinen Nebenjob: Einkäufe von Online-Bestellern ausliefern. Dienstbeginn in einer halben Stunde. Ohje..das wird knapp, schnell los. Immerhin hat das Botenfahrrad einen weicheren Sattel. Was allerdings Farbe des Rades und der Dienstkleidung angeht...ich weiß wirklich nicht, wer sich das ausgedacht hat. Nunja, irgendwie muss ich halt auch mal den Einstieg in public disgrace finden.

Montag früh. Der Wecker klingelt etwas zeitiger, es gibt ein Meeting mit Anwesenheitspflicht. Pünktlich und gut gelaunt mache ich mich auf den Weg in die Firma. Mit Menschen die mir sagen, wann ich zu kommen habe, kann ich gut arbeiten. Im Hausflur begegnet mir die Nachbarin. Sie ist ja immer sehr freundlich aber ihr Hund bellt mich jedes Mal auffordernd-dominant an. Ich schaue ihn dann immer etwas entschuldigend an und schleiche mich vorbei, ich stehe nunmal nicht auf Petplay.

Der Tag im Büro verläuft recht ereignislos, bis in einem Meeting am Flipchart der Teamleitung ein Bein abknickt. Pflichtbewusst stehe ich auf und fungiere den Rest des Meetings als auf Kommando umblätternder Halter. Der Teamleitung gefällt das so gut, dass sie überlegt, das jetzt dauerhaft einzuführen. Also, das Halten und Umblättern, nicht das Flipchart. Dazu wäre es dann wohl doch auch zu groß.

Bei weiteren spannenden Ereignissen, werde ich dieses Tagebuch dann natürlich gern fortsetzen.