Hallo!
Ich gebe zu, ich beteilige mich nicht viel in der Community, aber dieser Beitrag interessiert mich doch sehr!
Ich denke das ist ein leider sehr verbreitetes Phänomen in der BDSM Community.
Am einfachsten ist es meiner Meinung nach so zu erklären, das der dominante Part oft garnicht so sehr den Menschen sieht, sondern eine Art von Besitz, über den er frei verfügen möchte. Getreu dem Motto ich bin meinem Toaster keine Rechenschaft schuldig, wenn ich mir heute was in der Mikrowelle warm mache - ok etwas überspitzt dargestellt - aber das ganze hat auch einen Rattenschwanz, wie ich selbst feststellen musste. Denn warum passiert solch ein Gedankengang überhaupt? Sind es narzisstische Veranlagungen, eine Art gesellschaftlicher Druck? Bei letzterem hatte ich schon oft das Gefühl genau da zu stehen.
Es wird von dir erwartet alles im Griff zu haben, keine Schwäche zu zeigen und Emotionalität wird meiner Erfahrung nach oft als Schwäche empfunden, oder ausgelegt. Besonders auch von devoten Frauen. Wir alle haben diese Bilder im Kopf, wie sie uns in den Medien oder der Literatur gezeigt werden. Der starke souveräne Dominante Part und der/die hingebungsvolle Sub. Abweichende Vorstellungen werden auch in unseren eigenen Reihen schnell verurteilt. "Du bist ja gar nicht richtig dominant" oder "so kann ich mit dir einfach nicht spielen" durfte ich mir selbst schon viele Male anhören, wenn man zu viel Interesse, Aufmerksamkeit, oder Nachsicht dem gegenüber zeigt und die "Härte" und Distanz zurück genommen wird.
Natürlich möchte ich jetzt nicht jeden Top in diese Ecke stellen, es gibt sicher auch Ausnahmen davon. Nur ist dieses Phänomen doch schon erschreckend weit verbreitet in meinen Augen. Was denkt ihr darüber?