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Eine Fusion 2021 ist möglich!

****r80 Mann
1.289 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Eine Fusion 2021 ist möglich!
Jetzt gibt's mal einen Beitrag der etwas anderen Art der vielleicht so etwas wie einen kleinen Lichtblick nach den ganzen Absagen der letzten Wochen darstellt. Ich bin heute durch einen Artikel in der Onlineausgabe der "Zeit" auf ein Interview mit dem Veranstalter der Fusion gestoßen, bei dem er erklärt wie noch dieses Jahr eine Fusion (eigentlich sogar zwei: 24.06.-27.06. & 01.07.-04.07.) stattfinden kann/ soll. Und das Ganze sogar ohne Masken!

Ihr könnt ja mal kommentieren inwiefern ihr das für gut/ schlecht/ umsetzbar haltet. Würdet ihr unter den gegebenen Umständen auf ein Festival mit einer derartigen Strategie gehen oder wäre euch das zu heikel?
Es würde mich freuen wenn die Kommentare in einem freundlichen und konstruktiven Ton erfolgen würden und drauf verzichtet wird sich wegen verschiedenenr Ansichten direkt anzugehen. Danke dafür im Voraus!


1. Einleitung
1.1. Zusammenfassung

Wir schreiben dieses Konzept im Wissen, dass wir die Fusion 2021 nur unter Berücksichtigung und verantwortungsvoller Bewertung der pandemischen Gesamtsituation Ende Juni realisieren können.

Wir sagen aber auch deutlich, dass wenn zur Festivalzeit erneut Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern gestattet sein wird, wir auch Festival feiern werden.

Mit einer innovativen Strategie von PCR-Massentests für alle Fusionist:innen, Artists und Crews machen wir die Fusion 2021 auch unter Pandemiebedingungen möglich:

Alle Fusionist:innen werden am Tag der Anreise von uns und unseren Partner:innen vor dem Einlass PCR getestet.
Von Samstag auf Sonntag wird ein weiterer PCR-Test für alle auf dem Festival durchgeführt, um die Gefahr eines Infektionsgeschehens durchgehend und lückenlos zu vermeiden.

So erreichen wir, dass am Ende das Infektionsrisiko auf ein absolutes Minimum reduziert wird.

1.2 Begründung

Der Infektionsschutz und die damit einhergehende Maßnahmen basieren in Deutschland nicht nur auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, sondern sind zunehmend Spielball von Interessenskonflikten und politischer Abwägungen geworden. In Deutschland können während der Pandemie Waffen und Autos produziert werden, laufen Großraumbüros weiter als sei nichts passiert, werden auf Druck der Wirtschaft Lockerungen umgesetzt, auch wenn diese der Bekämpfung der Pandemie entgegenlaufen.
Grundrechte und Kultur verteidigen

Ganz im Gegensatz dazu war der Umgang mit Kultur von Anfang an restriktiv. Kultur wurde als verzichtbar betrachtet und einfach stillgelegt. Gleichzeitig lief die industrielle Produktion weiter, wurde das Weihnachtsgeschäft gegen alle Vernunft durchgepeitscht, haben viele Konzerne Rekordgewinne eingefahren und die Schere zwischen Arm und Reich durch die Pandemie noch einmal verschärft.

Der Gedanke, dass Kultur, soziale Interaktion oder gar Tanz grundrechtlich geschützt und wichtig für ein erfülltes und glückliches Leben sind, wird als verantwortungslos abgetan. "Auf Konzerte, Festivals, Theater, Kunst und Clubs können und müssen wir verzichten!" schallte es denjenigen entgegen, die etwas verschämt riefen: "Aber Kultur ist doch wichtig!"

Uns haben viele der Maßnahmen vor allem im Privaten getroffen. Wir durften uns nicht mehr mit anderen Menschen treffen, unsere Privatleben wurden runtergefahren, elementare Grundrechte eingeschränkt – und an Tanzen mit anderen war überhaupt nicht zu denken.

Obwohl wir der Politik ein massives Versagen in der Pandemiebekämpfung vorwerfen, erachten wir einen Großteil der Schutzmaßnahmen als vernünftig und verstehen unseren Verzicht als Solidarität mit und gegenüber Allen. Wir haben uns schon frühzeitig klar und deutlich gegen Corona-Leugner:innen, Verschwörungsideolog:innen und ihre rechtsradikalen Verbündeten positioniert.

Nun läuft die Pandemie seit über einem Jahr und wir mussten mit ansehen, wie Deutschland in der Pandemiebekämpfung, beim Testen, beim Impfen und bei der Digitalisierung von Bildung und Gesundheitsämtern im großen Stil versagt. Während sich alle nach der ersten Welle auf die Schulter klopften, wurden die zweite und dritte Welle von der Bundesregierung verschlafen bzw. billigend in Kauf genommen. Diese Politik hat nicht nur Tausenden Menschen das Leben gekostet, sondern die massive Einschränkung unserer Grundrechte auf unbestimmte Zeit verlängert.
Neue Konzepte statt Stillstand

Flächendeckende Schnelltests und andere sinnvolle Konzepte zum sicheren und besseren Leben in der Pandemie versanden in ewigen Diskussionen, Kompetenzgerangel, Zauderei und Bürokratie. Innovative Wege, die uns gar aus der Pandemie führen könnten, sind Mangelware.

Wir sind diese Perspektivlosigkeit leid und wollen raus aus der defensiven Lethargie. Mit unserem ausgeklügelten Konzept von PCR-Massentests wollen wir eine Zukunftsperspektive für Festivals und Kultur unter Pandemiebedingungen aufzeigen. Wir fordern "Her mit dem schönen Leben!" und wollen die Fusion 2021 feiern.

Wir werden wohl nicht umhinkommen, mit gewissen Einschränkungen zu feiern, aber wir werden das Festival nur realisieren, wenn unter dem Strich eine Fusion steht, auf der wir auch wirklich so feiern können, wie wir es lieben.

Für uns ist klar: Wir gewährleisten das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit, weil unser Test-Konzept die Gefahr eines Infektionsgeschehens weitestgehend ausschließt. Deshalb können, wollen und werden wir mit vielen Menschen zusammen Konzerte hören und barfuß auf Wiesen tanzen.

Mit einem sicheren Konzept gibt es keinen Grund mehr, das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit – und damit den Genuss von Kunst und Kultur – weiter einzuschränken oder unserem Festival die Genehmigung zu versagen.

Im letzten Jahr haben wir die Fusion aus freien Stücken frühzeitig abgesagt. Damals war nicht absehbar, dass unsere Ministerpräsidentin im Sommer, dank niedriger Inzidenzen die ganze Republik einladen würde, an unseren Stränden und Seen ihren Urlaub zu verbringen. Wenn Massentourismus auch 2021 zur Festivalzeit wieder möglich ist, dann können und werden wir mit unserem richtungsweisenden Test- und Hygienekonzept auch die Fusion feiern.

Festivalkultur erhalten

Ein Festival lebt davon, dass Menschen sich begegnen, austauschen und auch nahekommen. Ohne diese Formen der sozialen Interaktion und mit Social Distancing ist ein Festival kein Festival und die Fusion nicht die Fusion. Durch unsere umfassende Test- und Hygienestrategie können wir uns diesen wichtigen Teil unseres Lebens zurückholen und trotz Pandemie unser Festival weitgehend so feiern, wie wir es kennen und lieben.

Massives Testen ist die Perspektive, wie Kultur auch in der Krise funktionieren und erhalten werden kann. Das Warten auf das Ende der Pandemie ist definitiv keine Perspektive.

Es geht darum, die Festivalkultur zu erhalten und die Netzwerke der Mitwirkenden zu stärken. Es geht auch darum, neue Wege aufzuzeigen und temporäre Auszeiten in dieser dystopischen Situation zu schaffen. Dafür sind wir bereit, einen großen Aufwand zu treiben.

Wir sind heute in Sachen Testsstrategien viel weiter als noch vor wenigen Monaten. Nur deshalb können wir überhaupt ein so ambitioniertes Konzept aufstellen. Die Technologie, die Hard- und Software, das Personal und die Kapazitäten für PCR-Massentest gibt es – und sie stehen uns zur Verfügung. Das Konzept „PCR-Tests für alle“ ist im Prinzip simpel, auch wenn es in einer so großen Dimension für uns eine logistisch aufwändige und kostenintensive neue Herausforderung bedeutet.

2. Testkonzept und Abläufe

Alle an der Durchführung beteiligten Personen werden bereits beim Aufbau regelmäßig mittels einer vollwertigen, CE/IVD-zertifizierten RT- PCR Testung untersucht. Alle Festivalbesucher:innen werden am Tag der Anreise und im Verlauf des Festivals mittels eines ebenfalls CE/IVD- zertifizierten RT- PCR-Testverfahrens dezentral oder zentral vor Ort getestet. Dafür werden wir ab Mai eine eigene mobile, ärztlich supervidierte Teststation mit molekularbiologischem BSL2- Labor auf dem Kulturkosmosgelände in Lärz betreiben.
Mehrere Test-Stationen

Für die Anreise werden wir neben dem Labor in Lärz "Vorfeld-Teststationen" mit angeschlossenem molekularbiologischem PCR Labor an drei weiteren Orten (Berlin, Hamburg, Leipzig oder Jena) einrichten. Alle Teststationen und Labore werden IT-Schnittstellen zu unserem Ticket-System haben. Alle Ticketinhaber:innen werden an einer der Stationen getestet werden. Ein Probenbatch wird im jeweils direkt angeschlossenen Labor innerhalb von 70 - 90 Minuten ausgewertet. Die Ergebnisse werden direkt digital in unser Ticket-System übermittelt. Die an den Vorfeld-Stationen getesteten Personen können nach dem Test direkt mit ihrem Fahrzeug oder einem der Bassliner-Busse nach Lärz fahren. Während der Fahrtzeit werden die Proben im Labor ausgewertet. Bei der Ankunft liegt uns das Ergebnis dann bereits digital vor.
Die Tests sind für alle Fusionist:innen kostenlos.

Alle, die dort vor Ort in Lärz oder bereits an einer der Vorfeld-Stationen mittels PCR-Test Covid-19-negativ getestet wurden, erhalten in Lärz ihr Zugangsbändchen. Alle Zugangsbändchen haben einen Chip mit einer individuellen ID. Die Chips werden bei der Bändchenvergabe für das Gelände "freigeschaltet". Nur mit einem solchen Chip erhalten die Besucher:innen Zugang zu den Campingflächen und dem Veranstaltungsbereich.

Um eine Infektionsgefahr bereits bei der Anreise, in Autos und Bussen, an den Teststationen und Wartebereichen und beim Einlass zu minimieren, werden alle Besucher:innen aufgefordert, vor der Abfahrt einen Schnelltest machen. Darüber hinaus gilt bis zur Vergabe der freigeschalteten Eintrittsbändchen eine Maskenpflicht.
Sicherer als jede Alltagssituation

Mit dieser Gesamt-Strategie erreichen wir, dass das Infektionsrisiko auf dem Festival auf ein minimales Restrisiko reduziert wird. Darunter verstehen wir ein signifikant geringeres Infektionsrisiko als bei allen anderen Alltagssituationen. Wir streben eine Sicherheit an, die uns und unseren Besucher:innen freie Bewegung und Begegnungen ohne die tagtägliche Angst vor einer Infektion und ohne die Angst, andere zu infizieren, ermöglicht.

Alle können zu jedem Zeitpunkt des Festivals darauf vertrauen, dass auch alle anderen negativ getestet sind. Ein Maskenzwang oder strikte Abstandsregeln sehen wir daher auch nicht als obligatorisch. Wir gehen aber davon aus, dass unsere Besucher:innen, die sich erfahrungsgemäß durch ein hohes Maß an Verantwortlichkeit auszeichnen, sich individuell und situationsbedingt für oder gegen das Tragen einer Maske oder das Abstandhalten entscheiden können. Die bereits im letzten Sommer getroffene Entscheidung, das Festival auf zwei Wochenenden und je halb so viele Besucher:innen zu teilen, wird allen ausreichend Raum geben, um sich so zu bewegen, wie es individuell gefühlt und gewünscht wird.

Die hoffentlich fortschreitende Impfung der Bevölkerung und damit auch der Besucher:innen behalten wir in den nächsten Monaten im Auge. Wir werden anerkannte Impfnachweise beim Einlass berücksichtigen, sofern wissenschaftlich erwiesen und offiziell anerkannt ist, dass von Geimpften keine Ansteckungsgefahr ausgeht. Dies kann unsere PCR-Test-Strukturen entlasten. Die Infrastruktur für eine Impfpass-Kontrolle lässt sich an das Ticket-System anbinden und wurde schon bei der Entwicklung der neuen Schnittstellen berücksichtigt.

Im Folgenden skizzieren wir die Teststrategien für die unterschiedlichen Gruppen wie Besucher:innen, Artists und Crews bei der Anreise, beim Einlass und während des Aufenthalts auf dem Festivalgelände.

2.1 Aufbauphase

Schon seit Anfang März werden in Lärz alle Mitarbeiter:innen, anreisenden Crews- und Aufbauhelfer:innen regelmäßig per Schnelltest getestet.

Anfang Mai wird ein Testcenter mit mobilem PCR-Labor vor Ort in Lärz errichtet. Mit diesem werden in regelmäßigen Abständen alle am Aufbau beteiligten Personen getestet. Die regelmäßige Testung wird durch elektronische Registrierung nachvollzogen. Über die Kopplung an die digitale Zugangsberechtigung zum Essen wird sichergestellt, dass die Testzyklen eingehalten werden.

Supporter:innen, die im Vorfeld anreisen, werden wie alle anderen Mitarbeiter:innen ab ihrer Ankunft getestet. Supporter:innen, die erst zum Festival anreisen, werden wie alle Besucher:innen getestet.

Beim Umgang mit Lieferant:innen und Dienstleister:innen besteht Maskenpflicht für diese und alle Personen, die mit ihnen zu tun haben.

Während der Aufbauphase werden im Infektionsfall darüber hinaus die Testintervalle in betroffenen Arbeitsbereichen erhöht. Sowohl vor als auch während des Festivals organisieren wir im Infektionsfall den Umzug in die (häusliche) Quarantäne. Bei Bedarf haben wir separate Unterbringungsmöglichkeiten in der Region zur Verfügung.

2.2 Teststationen für Besucher:innen
2.2.1 Vorfeld Test- und Laborstationen in Berlin, Hamburg und Leipzig/Jena

Alle aus dem Süden oder Westen Anreisenden, haben die Möglichkeit in Hamburg, Leipzig/Jena (genauer Standort steht noch nicht fest) ein von uns eingerichtetes Testzentrum zu nutzen. Dort werden die Tickets gescannt und ein PCR-Test durchgeführt. Die Getesteten können weiterfahren, ihre Tests werden bis zu ihrer Ankunft in Lärz ausgewertet und die Ergebnisse an unser Ticket-System übermittelt.

2.2.2 Test- und Laborstation in Lärz

Die Zufahrt für alle Fahrzeuge und Busse erfolgt über die B198. Die Teststation wird auf einer von uns dafür angemieteten Logistikfläche im südöstlichen Bereich des Flugplatzes errichtet. Das Testzentrum wird in einer 250 Quadratmeter großen temporären Leichtbauhalle betrieben. Die Kapazitäten der Teststation sind darauf ausgelegt, bis zu 15.000 Besucher:innen innerhalb von zwölf Stunden zu testen. Die dabei für die Wartezeit von bis zu 90 Minuten benötigten Parkplätze können vor Ort eingerichtet werden. Auch ausreichend Warteflächen für die Anreisenden ohne Fahrzeug stehen zur Verfügung. Die Wartenden werden nach Auswertung beispielsweise per SMS über das Ergebnis informiert und/oder können anderweitig jederzeit den Fortschritt ihres Testverlaufs ablesen.

2.3 Anreise mit dem Bus

Bei der Anreise mit dem Bus werden zwei Varianten unterschieden: Vorfeld-Teststationen ermöglichen den Test schon vor der Anfahrt. Die Teststation Lärz ermöglicht den Test vor dem Einlass.

2.3.1 Vorfeld-Teststation

Alle aus Hamburg und Berlin mit dem Bassliner Anreisenden werden vor Beginn der Reise an von uns gestellten Vorfeld-Teststationen und Laboren mittels PCR getestet. Von dort aus fahren die Busse nach Lärz.

Alle Busreisenden müssen zur Absicherung der Busfahrt im Zuge ihres PCR-Tests zusätzlich einen Schnelltest machen. Während der Fahrt herrscht Maskenpflicht. In Lärz können bereits PCR-getestete Personen direkt zum Einlass auf das Veranstaltungsgelände geleitet werden; ihre Testergebnisse wurden, im Regelfall, bereits vor ihrer Ankunft ans Ticketsystem übermittelt.

2.3.2 Teststation Lärz

Alle Bassliner-Busse aus Städten ohne Vorfeld-Teststation bringen die Besucher:innen zur Teststation Lärz. Auch diese Busreisenden müssen zur Absicherung der Busfahrt vor der Fahrt einen Schnelltest machen

2.4 Individuelle Anreise

In Lärz müssen alle individuell mit Bahn oder eigenem Auto Angereisten einen PCR-Test machen, und bis zu dessen Auswertung 70-90 Minuten warten. Dafür stehen ausgedehnte Wartebereiche außerhalb des Festivalgeländes mit ausreichend Parkmöglichkeiten zu Verfügung. Alle Insassen eines Autos werden gemeinsam erfasst, um im Falle eines positiven Testergebnisses der gesamten Gruppe als potenzielles Cluster die Zufahrt zum Festival zu versagen.

2.4.1 Individuelle Anreise mit der Bahn

Alle, die mit der Bahn über Neustrelitz anreisen, fordern wir zu einem Antigen-Schnelltest vor der Anreise auf. Den negativen Teststreifen müssen die Besucher:innen zusammen mit ihrem Ticket fotografieren. Dieser Beweis ist Voraussetzung zur Nutzung des Shuttles vom Bahnhof zum Festivalgelände. Wer keinen Test vorweisen kann, muss in Neustrelitz (erneut) einen Schnelltest machen. Die Shuttlebusse bringen die Bahnreisenden zur PCR-Teststation in Lärz.

Die Anzahl der per Zug Anreisenden soll so weit wie möglich verringert werden. Potenziellen Bahnreisenden aus Berlin und Hamburg werden Direktverbindungen mit dem Bassliner angeboten. Diese haben entschiedene Vorteile: Sie sind günstiger, erfordern kein Umsteigen und PCR-Tests können bereits vor der Abfahrt absolviert werden. Dadurch entfällt auch die Wartezeit in Lärz.

2.4.2 Individuelle Anreise mit eigenem Fahrzeug

Bei Ankunft in Lärz werden die Tickets der Fahrzeuginsassen zuerst gescannt und die Zugehörigkeit zum Fahrzeug festgehalten. Danach geht es zum PCR-Test. Wer noch keinen PCR-Test an einer der Vorfeld-Stationen absolviert hat, wird auf dem Flugplatzgelände in Lärz getestet.

2.5 Zweiter Test während des Festivals

Mit einem weiteren PCR-Test aller Besucher:innen am Samstag/Sonntag werden Personen, die sich vor, bei, oder auf der Anreise zum Festival potenziell angesteckt haben, könnten frühzeitig identifiziert, bevor sie selbst ansteckend werden und andere anstecken können. Hierzu wird ein PCR-Test mittels Pooling-Verfahren durchgeführt.

2.5.1 Besucherinnen

Das Festivalgelände und die Campingflächen sind durch eine Zaunabsperrung getrennt. Alle, die am Sonntag noch feiern wollen, müssen ab Samstagabend eine Gurgelprobe an einer von sieben Schleusen zwischen Festival- und Campingfläche abgeben.

Dabei wird der Chip am Bändchen eingelesen und mit der Auswertung des Tests verbunden. Die Proben werden in Pools gesammelt (präanalytischer pooling) und dann in unserem Labor getestet. Im Falle eines positiven Pools, werden alle Personen dieses Pools zum individuellen PCR-Test gerufen. Um diesen Massentest zu entzerren, gibt es ab Samstag 18 Uhr an allen Schleusen zwischen Camping- und Festivalflächen die Möglichkeit zur Abgabe einer PCR-Probe.

Zur effektiven Kontrolle der Maßnahme wird es Sonntagfrüh ab 8 Uhr auf dem gesamten Gelände eine Feierpause geben. Dazu müssen alle Besucher:innen das Festivalgelände auf die Campingflächen verlassen. Spätestens jetzt müssen alle, die am Sonntag weiterfeiern wollen, beim Verlassen des Festivalgeländes ihre Gurgel- oder Spuckprobe abgeben. Alle abgegebenen Proben werden bis 12:00 Uhr in unserem Labor ausgewertet. Entsprechend werden ab 12:00h alle negativ getesteten Besucher:innen erneut freigeschaltet und wieder aufs Festivalgelände gelassen.

Da es sich um ein Poolingverfahren handelt, kommt es im Falle eines positiv getesteten Pools für alle aus dem Pool zu einer individuellen Nachtestung. Bei Nachweis einer Infektion wird den Betroffenen der Wiedereintritt verwehrt. Sie werden ärztlich aufgeklärt, müssen das Festival verlassen und werden gem. InfSG dem Gesundheitsamt gemeldet. Ihren Nachhauseweg werden wir infektionsschutzgerecht organisieren.

2.5.2 Crew

Alle Crews und Mitarbeiter:innen werden vor und während des Festivals alle drei Tage mittels PCR getestet. Um eine abschließende Auswertung und Bewertung zu gewährleisen, werden alle in der Woche nach dem Festival noch verbliebenen Mitarbeiter:innen noch ein letztes Mal getestet. Die Proben können in Zusammenhang mit der Essensversorgung oder des Backstagezugangs genommen werden.

2.5.3. Artists

Artists müssen vor dem Einstieg ins Shuttle, bei individueller Anreise spätestens am Artist-Welcome, einen Schnelltest machen. Artists, die mehrtägig auf dem Festival bleiben, müssen sich wie Besucher:innen einem PCR-Test unterziehen.

2.5.4. Sonntagsgäste

Am zweiten Wochenende wird es Sonntagstickets für Anwohner:innen geben. Alle Sonntaggäste müssen am Ticketschalter einen Antigen-Schnelltest machen.
2.6. Digitale Kontaktverfolgung

Da alle Anwesenden regelmäßig PCR-getestet werden, werden alle Infektionsfälle frühzeitig erkannt und an das Gesundheitsamt gemeldet. Die zeitnahe und direkte Kontaktnachverfolgung ist dadurch stark vereinfacht. Die Notwendigkeit und Nützlichkeit eines digitalen Contact-Tracingsystems wurden ausführlich evaluiert. Grundsätzlich können solche Systeme nur als ergänzender Baustein nützlich sein.

In der Systemarchitektur lassen sich hierbei zwei Systemtypen unterschieden:

Dauer- und Abstandsbezogene automatische Systeme (z.B. "Corona-Warn-App")
Ortsbezogene manuelle Systeme, die einen aktiven Check-in (und Check-out) an verschiedenen Orten erfordern.

Die übliche Fusion-Besucher:in bewegt sich in einer Gruppe über das Gelände und hält an unterschiedlichen Open-Air-Bühnen für unbestimmte Dauer an. Die beschallten Aufenthalts- und Tanzbereiche sind dabei besonders weitläufig. Manuelle Check-in-Systeme werden der Dynamik eines Open-Air-Festivalverlaufs grundsätzlich nicht gerecht: Nicht nur sind die ortsbezogenen Daten schwer zu erfassen, sie sind aufgrund der Größe der Bereiche für die Alarmierung von Personen wenig sinnvoll.

Automatisierte Systeme, die ortsunabhängig Abstand und Dauer der Kontakte erfassen, sind hingegen sehr gut geeignet, Risiko-Kontakte zu identifizieren und trennscharf von epidemiologisch nicht relevanten Kontakten zu unterscheiden.

Wir werden daher unseren Besucher:innen die Nutzung der offiziellen "Corona-Warn–App" des Robert-Koch-Institutes empfehlen.


Quelle und weitere FQA's zum Konzept: https://www.fusion-festival.de/de/x/testkonzept
Zeit-Artikel: https://www.zeit.de/campus/2 … test-strategie-mobile-labore
**********derHB Mann
2.671 Beiträge
Also ich würde ohne Impfung auf kein Festival gehen .Und wenn ich an mögliche Mutationen denke, gegen die der Impfstoff schlecht oder nicht wirkt, dann sind für mich Festivals in 2021 eher undenkbar.
*********chen Frau
2.616 Beiträge
Wow, da hat sich jemand wirklich viele Gedanken gemacht, das finde ich top!!!!!!

Für mich wäre das ein Konzept für 2022, wenn der Großteil der Besucher hoffentlich geimpft sind und eine gewisse Herdenimmunität sich eingestellt hat.

Erst heute habe ich gelesen dass Ärzte trotz Impfung in Speyer Corona bekommen haben. Der Verlauf ist dann schwächer, Gott sei Dank....Dank der Impfung.

Für mich ein Top Konzept für 2022

Grüssle
Stahlwittchen
*****abe Frau
41 Beiträge
*top*
Tolles Konzept das hoffentlich umgesetzt werden kann in 2021!
Ich wäre dabei 😍🙏
**********cOrva Paar
445 Beiträge
Moin,
super Konzept was aber (leider) an den gesetzlichen Corona Regelungen scheitern wird. Blos weil ein ziviler Veranstalter ein supertolles Konzept vorlegt, wird keine Landesregierung zulassen das eine Massenveranstaltung stattfindet. Unsere arme Angie würde ja im Dreick springen und der Herr Lauterbach bekäme einen Herzinfarkt.
Außerdem ist ja hier noch eine rechtliche Frage offen: Wer haftet wenn sich jemand trotz der vielen Schutzmaßnahmen, Tests, etc. nachweislich auf der Veranstaltung infiziert und womöglich mit Langzeitfolgen erkrankt oder gar stirbt?
Bitte nicht falsch verstehen auch ich bin für solche Konzepte und mehr "Versuche" wagen, denn wir können icht die nächsten 2-3 Jahre von einem Lockdown in den nächsten gehen.....und das sowas funktionieren kann, hat ja erst diese Woche Barcelona gezeigt.

Wünschenswert jedoch wären mehr solch mutiger Vorstösse, z.B. als Gesamtkonzept auch von der DeHoGa.
****c_o Frau
3 Beiträge
Hallo!
Ich freue mich erstmal, dass der Kulturkosmos konstruktiv versucht, dem Irrsinn hier etwas entgegenzusetzen. Meine Haltung generell ist, dass wir niemals alles, das ganze Leben komplett kontrollieren können. Mit den Testungen wird eine gewisse Sicherheit geschaffen, das ist ein Anfang. Ob das dem Einzelnen dann ausreicht, um das Festival zu besuchen, muss jede(r) für sich entscheiden. Ja, es gibt eine gewisse Versntwortung auch in einem größeren Zusammenhang, der aber mit einer gewissen Quarantäne oder Trstungen in Eigenverantwortung (!) hinterher mMn ausreichend begegnet werden kann. Ich meine, dieses Bewusstsein besteht mittlerweile bei den meisten.

Und - ach! - ich fänds einfach so wunderbar, barfuß zu tanzen mit einem Sekt in der Hand und strahlenden friedlichen Menschen aussenrum...
Also: Dabei, wenn sie stattfindet!
****r80 Mann
1.289 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Eine Fusion 2021 ist möglich ... oder eben auch nicht ...
Seit dem 12.05. ist es nun offiziell: Es wird auch 2021 keine Fusion geben.
Den Newsletter der Veranstalter zur Absage gibt es hier oder auf der offiziellen Homepage (https://www.fusion-festival. … cht/logbuch-msy-kulturkosmos)


Absage Fusion Festival - Newsletter Mai 2021

Dies sind Auszüge aus dem Logbuch einer Mission, die mit großer Hoffnung aber offenem Ausgang vor Monaten begann. Es dokumentiert die Geschichte und den von der MSY Kulturkosmos gefahrenen Kurs bei dem Versuch, einen temporären Fluchtpunkt aus der pandemischen Dystopie des Winters 2020/21 zu erkunden. Das Ziel der Mission ist die Ermöglichung von Festivals und kulturellen Veranstaltungen trotz fortlaufenden Pandemiegeschehens im Sommer 2021. Vorrangiges Ziel war natürlich die Realisierung des Fusion-Festivals Ende Juni Anfang Juli, mit 2 x 35.000 Besucher:innen.

Wir schreiben an dieser Stelle „das Ziel war…“, weil dessen Erreichung am heutigen Tag, dem 12.Mai 2021, immer noch in so weiter Ferne liegt, dass wir nicht sehen können, wie es in dem verbleibenden Zeitfenster von sechs Wochen zu erreichen wäre.

Wir schreiben diesen Logbuch-Eintrag in trauriger Verbundenheit mit Allen, die bis zuletzt gehofft und sich auf die Fusion gefreut haben. Mit großer Enttäuschung müssen wir heute bekannt geben:

Wir werden unser Ziel „Fusion 2021“ leider nicht rechtzeitig erreichen und müssen unser heiß ersehntes Festival zum zweiten Mal in Folge um ein Jahr verschieben. Die Tickets behalten ihre Gültigkeit für 2022 oder können storniert werden.Alle die ein Fusion-Ticket haben, können hier lesen wie es weitergeht.

Wir schreiben diesen heutigen Logbuch-Eintrag mit Zorn auf die Politik, die die auflaufende dritte Welle der Pandemie sehenden Auges ignoriert und der Wirtschaft zuliebe über Monate konsequentes Handeln unterlassen hat. Neben allem anderen Versagen in der Pandemiebekämpfung wie z.B. dem monatelangen Impfdesaster liegen hier die Hauptgründe, warum wir immer noch unter krassen Einschränkungen und unter dem Entzug unserer Freiheitsrechte leben müssen. Nach dem Motto „Hauptsache die Wirtschaft brummt“ wurde hier über Leichen gegangen und wurden wir von einem Lockdown light in den nächsten geschickt. Die Fusion 2021 wäre möglich gewesen, wenn die Politik rechtzeitig konsequent gehandelt hätte!

Wir schreiben diesen Eintrag aber auch mit Hoffnung darauf, dass wir mit euch zusammen diesen Sommer trotz Pandemie barfuß auf grünen Wiesen tanzen, Konzerte hören und gemeinsam feiern werden. Unsere Mission hatte sich von Anfang an nicht allein auf die Fusion Ende Juni beschränkt. Wir arbeiten trotz dieses herben Rückschlages weiter an dem Ziel, in diesem Sommer Kultur, Festival und Party zu ermöglichen. Wir sind davon überzeugt, dass spätestens im August in Lärz und an anderen Orten der Bass zurückkehren wird, die Kultur zu neuen Ufern aufbrechen und wir uns unsere Feierräume zurückerobern werden.

Hier in unserem ausführlichen Logbuch-Einträgen ( https://www.fusion-festival.de/logbuch/ ) könnt ihr herauslesen, wie schwierig diese letzten Monate für uns waren, von der Zweiteilung des Festivals, über die hoffnungsvolle Erarbeitung unseres Hygiene- und Testkonzeptes, bis zu der an den Realitäten gescheiterte Vision der Realisierung des Festivals.

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