Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Trans Secretary & Slut
2237 Mitglieder
zum Thema
Swingen ohne Partnertausch? Wie überwindet man Grenzen?7
Wir sind ein paar Anfag vierzig und waren schon des öfteren in einem…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Achtung heftiges Thema: TS (stealth oder nicht)???

Achtung heftiges Thema: TS (stealth oder nicht)???
Hallo ihr lieben,

aus gegebenen Anlass, nämlich einem Chat (in einem anderen Portal) mit einer Transxuellen post OP Mann -> Frau stellt sich mir nun die Frage wie ihr das eigentlich seht oder vielleicht sogar handhabt?

Es ging u.a. darum, dass die betroffene einen "Verbesserungsvorschlag" zu meinem Profiltext machte. Dabei ist ihr aufgefallen dass ich die Meinung vertrete, dass man das Geschlecht quasi nicht änder kann.

Und ja, bevor man mich steinigt, hier erwähnt, ich meine das biologische Geschlecht und nicht das was man "Gender" nennt. Dies stellt auch lediglich meine eigene Ansicht dar und erhebt auch keinen Anspruch darauf angenommen werden zu müssen.

Eigentlich schon schlimm dass man sowas überhaupt erwähnen muss...

Nun sind wir hier ja hoffentlich alle mindestens doppelt so Respektvoll wie diejenigen die es nicht in diese Gruppe schaffen würden und freuen uns sicher darüber dass wir uns relativ frei bewegen können.

Doch gibt es ja auch immer wieder das Problem mit den Begrifflichkeiten... Und ja auch wir können uns darüber definieren und uns darin durchaus verlieren.

Mich würde aber interssieren was ihr so für Gedanken habt. Ich erstelle bewusst keine Umfrage, da ich dann die Antworten quasi vorgeben müsste, was mir fern liegt. Vielmehr bin ich gespannt auf einen vor allem respektvollen Austausch untereinander.

Tritt man mich in einem Club und wir kommen auf das Schubladentehma zu sprechen so verwednde ich öfter den Satz "ich möchte keine OP´s weil es für mich einfach eine schreckliche Vorstellung ist meinen körper verstümmeln zu lassen und den rest meines Lebens Tablettenabhänig zu sein" Okay ich weiß, das klingt hart... doch das ist es doch wohl auch oder?

Ungeachtet desses dass einige betroffene mir nun mit dem bekanntlich nackten Hintern ins Gesicht springen wollen - ich weiß, dass ihr euch im falschen körper fühlt. Und das ist schrecklich genug. Man könnte sich nun auch lange fragen wieso das so ist und die Antwort darauf wohl auch nie ganzheitlich erfassen... Doch soll es hier eher um etwas anderes gehen...

Folgendes Szenario:

Man stelle sich (nehem wir mal) einen biologischen Mann vor, welcher sich eben im falschen körper fühlt. Man spricht dabei von Transexuell, wobei mir das Wort Transident besser gefällt. ER empfindet sich also als Frau/ Mädchen.
Im laufe seines Lebens ändert er also auch alles was ihn optisch als Mann erkennen ließe. Macht OP´s, nimmt Östrogen, ändern seinen Namen usw.
Nun lebt er also als Frau... sieh so aus wie eine, verhält sich wie eine, fühlt sich auch wie eine Frau... ER ist also quasi nicht mehr von einer biologischen Frau zu unterscheiden (auch nicht im Genitalbereich).

Derjenige lebt nun also genau das was wie er sich entsprechend empfindet... doch nun die Frage...

Sollte er es Menschen erzählen, dass er man ein Mann war?
Wenn ja, ab wann sollten sie das wissen?
Wieso solle er es ihnen überhaupt erzählen?

Hierbei handelt es sich vor allem um moralische Fragen...

Was meint ihr dazu?
Welche Erfahrungen habt ihr vielleicht?
Was würdet ihr euch wünschen, wenn es vielleicht eurer Partner wäre?


Bitte geht auch hier liebevoll miteinander um und respektiert die Grenzen anderer - denn es ist ein wahrlich hoch sensibeles Thema!

Danke fürs teilnehmen!
****fee Frau
1.778 Beiträge
Also... Das ist wirklich ein sehr sensibeles und sicher auch individuelles Thema...

Was mir vorab sofort aufstößt, ist Deine Formulierung "Er lebt also als Frau." was sicher einigen leser*innen weh tut, da es sehr an dieses "rassistische Missgendern" erinnert, welches recht viele von uns sicher schon schmerzhaft erdulden oder erfahren mussten.

Ich persönlich handhabe die ganze Situation inkl. ihrer Problematik für mich folgendermaßen:
Ich habe ebenfalls nicht vor mich operieren zu lassen und werde wohl für den Rest meines Lebens eine Transsexuelle - ich bevorzuge den Begriff Trans*Frau - bleiben und ich sehe mich auch so. Ich stehe auch absolut dazu und sehe hier in keinem Fall einen "Makel".
Einen Makel empfinde ich jedoch darin, dass ich "biologisch" leider als Mann geboren wurde, wobei ich hier vielleicht sogar "teilbiologisch" sagen möchte. Wo fängt sie denn an und wo hört sie auf die Biologie? Gefühlt und bzgl. meiner Denkweise (der hormonelle Status und das Gehirn gehören sicher auch zur körperlichen Biologie) bin ich eben überwiegend "weiblich gestrickt". Daher kann ich Deine Aussage "...dass man das Geschlecht Quasi nicht ändern kann." ebenfalls nicht unterschreiben und für gut heissen. Hier wäre die Differenzierung "...nicht zu 100% ändern kann." nach meinem Empfinden passender. Biologisch (ganzheitlich betrachtet) ist niemand zu 100% weiblich oder männlich.

Ich bin juristisch betrachtet eine Frau und möchte auch im Alltagsleben so behandelt und gegendert werden. Das ist mein Recht und im Alltag gehen ausserdem diese "unscheinbaren 30cm" (Achtung: maßlose *ironie*) niemanden etwas an.

Von meinen Partnern erwarte ich, dass sie mich so nehmen, wie ich bin, mich gebe und fühle, nämlich als "Frau mit Extra".
Ebenso bin ich auch bereit einen jeden Menschen so zu nehmen wie er/sie sich fühlt und sich wünscht behandelt zu werden. Ich bin da jeglicher Art der geschlechtlichen Kategorisierung etwas müde... Es gibt genug maskuline Frauen, feminine Männer und insgesamt zweideutige Menschen. Ich sehe die Grenzen da nicht so klar und denke es gibt auch genug Lebensraum innerhalb der Übergänge zwischen den Geschlechtern. Was mich absolut anwidert ist die Tatsache, dass manche Menschen uns die psychische Zurechnungsfähigkeit absprechen wollen, uns pathologisieren und abwerten, weil sie selbst in diesem zweidimensionalen geschlechterbild gefangen sind...

Für mich persönlich kommt ein "stealthes" Leben nicht in Betracht, da es sich in meinen Augen nicht ehrlich gegenüber meinen Partnern anfühlen würde, überlasse aber gerne und selbstverständlich jedem Trans-Menschen selbst die Entscheidung, ob er nun stealth leben möchte und mir gegenüber muss sich auch niemand diesbezüglich erklären... das steht mir nicht zu.

Ich hoffe, ich bin nicht zu sehr abgeschweifft und konnte meinen Standpunkt halbwegs verständlich darlegen... ist wirklich ein sensibeles und emotionales Thema mit reichlich "explosivem Potential... *liebguck*
******een Mann
123 Beiträge
Im Laufe einer sich anbahnenden Freundschaft erreiche ich irgendwann den Punkt, an dem es relevant ist, diese Information zu teilen, da sonst 30 Jahre meines Lebens umständlich angepasst werden müssen, um bei Erzählungen Sinn zu machen. Eine Freundschaft ist demnach ein wichtiges Kriterium für eine Offenbarung, da ich sonst nicht ich sein könnte.
Ärzten gegenüber bin ich offen, damit ich eine korrekte Diagnose bekomme.
Im beruflichen Alltag spielen weder mein Geschlecht noch meine Orientierung eine Rolle, ebenso wie bei meinen Kollegen.
Bei Tätigkeiten im Bereich der transgender Versorgung bin ich offen, weil es mir und den betroffenen hilft.


Die meiste Zeit lebe ich aber einfach nur wie jeder andere auch und das Transthema ist in der Wichtigkeit weit nach hinten gerückt hinter Arbeit, Familie und Sparen für die Rente. Cismenschen denken selten über ihr Geschlecht und ob sie darüber reden sollten nach und so halte ich es auch. Und wenn ich mich jedesmal darüber aufregen soll, wenn jemand etwas anders formuliert, als ich das persönlich richtig finde, dann darf ich nicht Mal morgens in den Bus einsteigen.
*********_kix Frau
112 Beiträge
ich denke, die Frage ob man das anspricht stellt sich eigentlich ja nur dann, wenn man wirklich ein so gutes Pasing nach allen Angleichung Operationen hat, dass es niemandem auffallen würde, wenn man es nicht selbst anspricht. Das war ja auch die Vorgabe in deinem Beispiel. Wenn es so ist, würde ich es wahrscheinlich nur dann ansprechen, wenn es wirklich so relevant wird, dass es eben Einfluss auf die Zukunft haben kann, sprich bei einer festen Beziehung die ebenso gefestigt ist dass man über eine Ehe nachdenkt oder andere extreme feste Bindungen. Spätestens in dem Fall, wenn es sich um junge Menschen handelt und eventuell noch ein kinderwunsch im Raume steht beim Partner, wäre es nur fair darauf hinzuweisen dass das eben aufgrund der Vergangenheit nicht möglich ist. In allen anderen Fällen muss man sicherlich nicht durch den Alltag laufen und es jedem Kollegen oder flüchtigen Bekannten auf die Nase binden
*****man Mann
100 Beiträge
Junge, Kim. Interessante Fragestellung, aber ich denke, es gibt hier kein richtig oder falsch. Und genauso wenig eine Vorgehensweise, die für relevante Zielgruppen als Empfehlung taugen könnte.

Wir sind alles Menschen. Und wenn wir uns nicht als komplett verstrahlte, verbohrte und rücksichtslose Vollpfosten benehmen, verdienen wir grundsätzlich den Respekt des Gegenübers. Und genauso kann es jedem passieren, dass ein Mensch tiefe emotionale Gefühle für einen anderen Menschen entwickelt. Ob dieser die Gefühle reflektiert und erwidert kannst Du nicht vorhersagen. Sollte er Dinge aus seiner Vergangenheit mitteilen? Nun, wenn er es für relevant erachtet, wird er es tun auch ohne, dass es einer unterstellten Verpflichtung bedarf.

Ich gebe meinen Vorpostern Recht: an irgendeiner Stelle im Zuge einer solchen Beziehung wird es vermutlich schwierig, das Thema zu verheimlichen. Aber: es ist das Leben desjenigen, der es führt. Und jeden Tag trifft jeder Mensch Entscheidungen, die den Rest seines Lebens tangieren. Und jeden Tag stellt man sich die Frage, ob das so richtig war oder nicht.

Also: nur, weil die gesellschaftliche Entwicklung hetero unterstellt, muss das nicht bedeuten, dass jeder andersfühlende Mensch sich automatisch als solcher "vorstellen" muss.
Ihr entscheidet. Und ich bin sicher, dass Ihr das richtige für Euch entscheiden werdet. Denn nur Ihr wisst, was gut für Euch ist. *g*
*******t75 Frau
8.760 Beiträge
Ich erlebe, dass Menschen, die sich ihrem angeboreren Geschlecht zugehörig fühlen, sich schon oft genug schwer damit tun, sich und ihren Körper und ihre Sexualität anzunehmen...
wie viele schwerer mag es dann sein, wenn es eine Differenz gibt zwischen biologischer Erscheinung und Empfinden?

Ich schlíeße mich an, es gibt kein richtig und kein falsch, nur den eigenen Weg, der sich für den Einzelnen gut anfühlen muss.
und die Hoffnung, dass die Gesellschaft toleranter und offener wird, dass solche "nicht normativen" Wege einfacher werden...

Cismenschen denken selten über ihr Geschlecht und ob sie darüber reden sollten nach und so halte ich es auch.
naja, was soll ich da auch reden?
ich finde es aber schon gut, zu wissen, dass mein/e gute/r Freund/in oder Partner/in eine Vergangenheit hat, in dem Falle mit einem anderen biologischen Geschlecht oder einer anderen Rolle ...
das ist schon wichtig in meinen Augen
*******ell Paar
370 Beiträge
Für mich ist das alles relativ einfach. Nehmt doch die Leute einfach so wie sie sein möchten. Ohne Vorurteile Wertung oder sonst was. Wenn jemand Transident sein möchte dann ist er oder sie es. Wenn jemand davon spricht dass sie bzw natürlich er im falschen Körper geboren ist und schon immer Frau (im Männlichen Körper)oder Mann (im weiblichen Körper) dann ist es so. Und man sollte einfach unabhängig von seiner persönlichen Meinung und Sicht einfach ganz offen Vorurteilsfrei fragen wie man es ihr/ihm gegenüber handhaben soll. Bevorzugt die Person es zum Beispiel (obwohl die op noch nicht da war ) von der Vergangenheit das gefühlte Geschlecht zu verwenden dann tu ich das einfach.
Das schützt mich natürlich nicht vor verbalen ausrutschern,aber ich versuche schon zu zeigen dass ich es richtig versuche zu machen und man möge mir meine Fehler verzeihen.
Indem man denke ich von beiden Seiten ganz offen damit umgeht ist das Thema für alle Beteiligten ganz einfach... hier gibt es kein richtig oder falsch sondern einfach ein mit einer sprechen und die gegenseitige Einstellung akzeptieren
Hallo ihr lieben,

erst einmal danke für die bereits tollen Beiträge.

Ich hatte ganz bewusst versucht meine eigene Ansicht dazu etwas zurückzuhalten, da mir eure Meinung wichtig ist.

Natürlich hab ich da auch eine, die ich vielleicht auch noch kundtun werde. Allerdings weiß ich auch dass diese sehr einfach missverstanden werden wird, daher überlege ich mir das ganze eventuell als Podcast zu machen, da mir das ganze als Text deutlich missverständlicher erscheint...

Da mir oft betroffene begegnen mit denen ich auch dieses Thema durchaus bespreche, weiß ich auch dass es manchmal einem sogar übel genommen wird. Zwar kann ich damit durchaus leben doch bemerke ich auch immer wieder dass wir als "transen" (wie immer überbegriffflich gemeint) dadurch auch in Misskredit geraten.
Oft haben unbeteiligte schlicht Angst etwas falsches zu tun oder zu sagen und meiden daher den Kontakt.

Dies nur mal so als kleiner Ausblick wohin die Reise gehen könnte...

Auf eure Beiträge werde ich auch evtl. hier und da eingehen *g*

Egal was jemand denkt, glaubt oder Meint, für mich hat JEDER (genetisches Maskulinum - gelle Kira, Stefan, Andrea) das Recht dazu es zu äußern und auch das recht so zu leben wie er möchte.

Das ist für mich das wichtigste - egal was jemand meint! Dennoch kann man doch drüber sprechen!? *g*

Liebe Grüße
Kim
****us Frau
12 Beiträge
Zitat von *******cial:
Also... Das ist wirklich ein sehr sensibeles und sicher auch individuelles Thema...

Was mir vorab sofort aufstößt, ist Deine Formulierung "Er lebt also als Frau." was sicher einigen leser*innen weh tut, da es sehr an dieses "rassistische Missgendern" erinnert, welches recht viele von uns sicher schon schmerzhaft erdulden oder erfahren mussten.

Ich empfinde die gewählen Formulierungen leider auch als intensives und leider auch der interessanten Fragestellung vorgreifendes Missgendern.

Ich lebe im Prinzip so ähnlich wie beschrieben, also im Alltag auf jeden Fall so super-stealth. Aber weder ich selbst, noch irgendwer sonst in meinem Freundeskreis empfindet mich als Mann welcher als Frau lebt.

Von daher kann ich aus der beschriebenen Perspektive eines Mannes auch nicht sinnvoll mitreden.

Bei angemessenerer Frageformulierung das nächste Mal gerne.
*zwinker*


Damit dürfte nun auch künftig jeder mal richtig Gendern, oder? *zwinker*


geht auch ohne Politik^^
******hts Paar
474 Beiträge
Zitat von *******ell:
Für mich ist das alles relativ einfach. Nehmt doch die Leute einfach so wie sie sein möchten. Ohne Vorurteile Wertung oder sonst was. Wenn jemand Transident sein möchte dann ist er oder sie es. hier gibt es kein richtig oder falsch sondern einfach ein mit einer sprechen und die gegenseitige Einstellung akzeptieren

Das war auch unsere erste Reaktion .... weil genau so wie Mrs_MrHell es schreiben sollte es sein .... Wir haben zunächst auch gar ned verstanden, wo da jetzt irgendwo ein Problem sein sollte ....

Aber Aber Aber ..... Die Realitäten sind oft äußerst spießig und engstirnig .... Ja Ja Ja .... Da genügt es ja schon nur mal im Sex-Umfeld von Bi bei Männern zu reden .... Und schon sind viele ganz schnell weg ..... Alles was über NormalNull hinaus geht ist vor allem im Sex-Bereich schnell ein Problem .... Was wir einfach völlig hirnrissig finden

DAHER .... Bei bloßer Bekanntschaft/Freundschaft würden wir Gender-Änderliches nie erwähnen ..... Bei sehr guter und intensiverer Sex-Freundschaft kann das nach einiger Zeit mal vielleicht ..... In einer Beziehung sollte es wohl erklärt werden, weil man kann ja die Zeit vor der Änderung nicht irgendwie auslöschen

Ist jetzt mal nur ne Meinung ....
Keine Beschreibung angegeben.
**********amour Frau
38 Beiträge
Wenn man es verheimlicht, befürchte ich fühlt man sich nicht wirklich geliebt.
Ich bin gerne als Frau und als Mann unterwegs. Wenn ich mit jemand im Bett bin fühle ich mich nur dann wirklich frei mit jemand wenn er beide Seiten von mir mag. Also wenn ich auch als junge begehrenswert bin.
Nur so jemand käme als Beziehung in frage, wobei ich mir eine Beziehung mit Mann Frau Trans vorstellen kann.
********mira Frau
2.815 Beiträge
Ich habe zwei Freundinnen, die als Männer auf die Welt kamen und inzwischen vollständige Frauen sind.
Wir reden offen und oft über das Thema.
Beide sind unterschiedlich.

Die eine Freundin ist etwa um die 50 (sie möchte mir ihr Alter nicht verraten *zwinker* ) - sie hat sich erst spät zu dem finalen Schritt entschlossen und hat heute noch Probleme damit. Sie hat ständig Angst "erkannt" zu werden. Sagt aber auch, dass sie Jahrzehnte lang als Mann gelebt hat und sich zwar immer als "falsch" gefühlt habe, aber erst spät darauf kam, dass sie eine Frau ist. Gerade weil sie so lange "Mann" war, sagt sie, dass sie nun im Grunde beide Denkweisen und Gefühle in sich trägt. Auch wenn sie vom Charakter und vom Körper total Frau ist.
Als ich sie kennenlernte, dachte ich erst, dass sie sich bloß weiblich kleidet, schminkt, etc. Als Mann. Erst als ich mich länger mit ihr unterhielt, merkte ich, dass ich eindeutig mit einer Frau spreche. Mein erster Gedanke war deswegen so, weil sie noch sehr männliche Züge an sich hat (Gesicht, Schultern, schmales Becken, etc). Sie leidet sehr darunter und ich wünschte, ich könnte ihr ihre Last nehmen. *traurig*
Mir hat sie sich erst spät anvertraut. Es schmerzt, dass sie damit nicht offen umgehen kann. Einfach aus Angst vor Ablehnung, Gewalt und Unverständnis. Mit ihrer Familie war es schon schwierig bis desaströs. Details möchte ich darüber hier aber nicht verraten - ich denke nicht, dass ihr das Recht wäre.

Die andere Freundin ist noch sehr jung, Mitte 20. Sie ist so überglücklich "dieses Ding" endlich los zu sein. Sie hat mir beim ersten Treffen (wir haben uns auf einem Stammtisch kennengelernt) direkt von ihrer befreienden OP erzählt und den Schwierigkeiten, die sie damit hatte. Ihre Schwierigkeiten waren aber eher die Umgewöhnung. Wie man sich nun auf Toilette verhält, warum Strumpfhosen für Anfänger eher ungeeignet sind (können rutschen, sich aufrollen, etc) und andere "Kleinigkeiten", die einem so nicht bewusst sind, wenn man von klein auf als Frau aufwächst. Sie geht generell sehr offen damit um.

Ich verstehe beide.
Ich würde mir aber wünschen, dass es gesellschaftlich anerkannter wäre, damit es ihnen leichter fällt damit zu leben. Denn wenn man hinter die Kulissen schaut, dann ist es schon ein hartes Stück, nicht offen und frei leben zu können. Sie können ja nichts dafür im falschen Körper geboren zu sein. Genauso wie jeder akzeptiert werden sollte, der sich einfach geschlechtsneutral oder anders kleiden und geben möchte, ohne sich umoperieren zu lassen. Mensch ist Mensch.

Mir zumindest ist es egal, welches Geschlecht, Neigung, Herkunft, Religion, etc jemand hat. Der Mensch ist es, der mich interessiert. Alles andere ist bloß der Rahmen.
****us Frau
12 Beiträge
Zitat von ********mira:

...
Ich verstehe beide.
Ich würde mir aber wünschen, dass es gesellschaftlich anerkannter wäre, damit es ihnen leichter fällt damit zu leben. Denn wenn man hinter die Kulissen schaut, dann ist es schon ein hartes Stück, nicht offen und frei leben zu können. Sie können ja nichts dafür im falschen Körper geboren zu sein. ...

Meinen großen Respekt für diesen tollen Beitrag! Vielen Dank!
*guterbeitrag*
Keine Beschreibung angegeben.
**********amour Frau
38 Beiträge
Zitat von ********mira:


Ich verstehe beide.
Ich würde mir aber wünschen, dass es gesellschaftlich anerkannter wäre, damit es ihnen leichter fällt damit zu leben..... Mensch ist Mensch.
.
Kompliment für Deinen Beitrag. Es ist wahrscheinlich kein Trost für Deine Freundin, aber ich kenne transsexuelle Freundinnen, die aussehen wie ein Supermodel und tatsächlich auch als Model arbeiten in Paris, die sich für fehlerhaft und hässlich halten. Es hat nichts mit dem Aussehen zu tun.
die Vergangenheit als Mann ist kein Makel, ich finde es ein Geschenk das Leben von so verschiedenen Seiten zu kennen. finde mal eine cis- Frau mit dem Einfühlungsvermögen.
ich empfinde mich tatsächlich als jemand, der eine ganze Menge bietet, besonders sexuell 😀
die Menschen die nicht damit klarkommen, verpassen was, tut mir leid für sie.
ich wollte zuvor auch was anderes schreiben aber die Worte von @**********amour zeigen genau das, was ich meine... Ob hübsch oder vielleicht nicht so hübsch, dick oder dünn, alt oder jung... jede(r) von "uns" sollte versuchen sich so zu akzeptieren, wie er ist bzw. auch war. Das verleugnen der "Vergangenheit" ist für mein empfinden eben kein Schutz sondern die Achillessene...

Es ging mir nicht darum dass jemand Mann ist und ich das wem absprechen möchte. Es gibt so wundervolle Transfrauen, doch würde ich mir wirklich wünschen, dass sie damit auch offen ungehen könnten und nicht dinge behaupten die defacto falsch sind - auch wenn das als "Schutz" passiert...

Diejenigen die mich etwas besser kennen, wissen dass ich kein Transvestit, kein Crossdresser, keine Damenwäscheträger bin, sondern alles und nichts davon... Vor allem sagt man mir nach, dass ich recht feminin sei - obwohl ich sage, dass ich 100% biologisch männlich bin... Es kommt eben nicht auf die Optik an, oder darauf ob man gerne Kleider trägt...

Ganz ehrlich ich liebe Kleider, bunte lange Nägel und Glitzer Glitzer usw... Doch macht mich das noch lange nicht zu einer Frau. Würde ich gerne Brüste haben? JAAAA natürlich, und lange Haare und kleinere Füße und nen knackigen Po usw... DOCH ich bin nicht bereit dafür all diese (wie ich finde) schrecklichen Dinge mit meinem nunmal Männlichen Köprer anzustellen. Ich akzeptiere es nunmal genau so wie es ist, genieße es dennoch auch als "Mann" kleider zu tragen und ertrage die komischen Reaktionen anderer Menschen eben einfach. Jeder sieht mir meinen Widerspruch an, doch ich habe noch nie ernsthaft deswegen Probleme gehabt!

Ich finde ehrlichkeit ist das wichtigste, vor allem wenn es um Partnerschaften geht. Wie sehr kann ein Mensch jemand anderen lieben, wenn er sich selbst nichtmal so akzeptieren kann wie er ist? Und ich weiß genau dass alle diese "Mädels" (aber auch "Herren) auf der teils verzweifelten Suche nach Liebe und vor allem Nähe sind - denn ich bin bereits seit 9 Jahren ebenfalls auf genau der gleichen Suche und weiß wie schwierig das ist.

Zugegeben sollte man es als "hübsche Frau" evtl. etwas einfacher haben - denken viele... ABER das is quatsch. Die Männer sexualisieren einen dann nur noch mehr!

Naja, jedenfalls danke und kompliment an alle, dass ihr euch so stark an diesem doch krassen Thema beteiligt. Ich denke dies spiegelt auch die Qualität dieser Gruppe wieder. SUPER und DANKE!

*top2*
******irl Frau
30 Beiträge
Ich mag auch mal mein senf dazu geben^^

Ich renn seit über 10 jahren nun 24/7 als Frau rum.

Manchmal kommt es vor dass jemand aber mich als männlich warnimmt und "er" oder so sagt, aber das stört stört mich dann nicht.
Offenbar habe ich dann eben so auf die Person gewirkt, oder in den Augen der Person kann jemand nicht die Seiten wechseln, und im letzteren Fall werde ich die Person auch nicht überzeugen wenn ich auf irgendein Pronom bestehe.

Solange die Person mich Trotzdem weiterhin normal behandelt ist mir das vollkommen wurst, schöner ist es natürlich als Frau wahr genommen zu werden, was so zu 90% sag ich mal funktioniert.
Wobei ich hier schlecht sagen kann welche Leute es vielleicht erkannt haben das ich TS bin und welche nicht.

von den (geschätzt) 10% die mich nicht als Frau wahrnehmen sind manche sehr feindselig, dies sind es meist Leute mit einem gewissen religiösen Hintergrund, wenn man das anspricht bekommt man aber meistens gerade in den Linken/Queeren Umfeldern direkt die Nazikeule zu spüren.
Leider sind diese Leute auch sehr schnell dabei aggresiv und Handgreiflich zu werden, in den über 10 Jahren die ich in Berlin nun so unterwegs bin hab ich da so einiges an Erfahrungen gesammelt, und wechsle daher öfters mal die Straßenseite oder lasse eine U-bahn fahren wenn ich mit einem rudel "junger männer" allein im wagon sitzen würde.

Wer mich kennt Weis das ich offen damit umgehe das ich TS bin, oft bezeichne ich mich aus spaß sogar als "Shemale" weil da halt jeder irgendwie in etwa eine idee hat wie es in meinem höschen aussieht.

oh, bin ein bischen vom thema weg, was ich sagen wollte eigentlich:

Stealth leute mag ich meistens nicht,
denn ich habe schon sehr viele TS-Frauen in gruppen oder organsiationen kommen und gehen sehen, ich finde das sehr schade das diese leute oftmals anfangs als schüchterne jungs in gruppen oder treffpunkte gehen und sich an infos alles holen was es gibt (erfahrungsberichte, wie is das mit HRT und GA und so weiter) und dann wenn sie dann nach schicke frauen sind, und "Fertig" sind sieht man sie nie wieder, und sie brechen den Kontakt zu den Leuten ab.
Das finde ich Unfair gegenüber der Gemeinschaft die sie Wilkommen und an ihren Erfahrungen hat teilhaben lassen, dann zu gehen ohne etwas zurückzugeben, so als wären diese Leute die einst geholfen waren nun eine Lasst.

Das finde ich ziemlich Unfair.

Bei den TS-Männern sehe ich das komischerweise seltener, die kommen auch wenn sie längst ihren vollbart und ggf. aufbau haben immernoch in die Gruppen, und sind für neulinge als ansprechspartner da.
Erstmal danke für dein Beitrag @******irl,

wir sind uns ja erst kürzlich begegnet und ich habe dich zumindest in dem Augenblick nicht als Mann wahrgenommen *ggg*

Mit dem was du schreibst, sprichst du mir aus der Seele, auch wenn ich glücklicherweise bisher keine Anfeindungen erleben musste...


Zitat von ******irl:
Stealth leute mag ich meistens nicht,
denn ich habe schon sehr viele TS-Frauen in gruppen oder organsiationen kommen und gehen sehen, ich finde das sehr schade das diese leute oftmals anfangs als schüchterne jungs in gruppen oder treffpunkte gehen und sich an infos alles holen was es gibt (erfahrungsberichte, wie is das mit HRT und GA und so weiter) und dann wenn sie dann nach schicke frauen sind, und "Fertig" sind sieht man sie nie wieder, und sie brechen den Kontakt zu den Leuten ab.
Das finde ich Unfair gegenüber der Gemeinschaft die sie Wilkommen und an ihren Erfahrungen hat teilhaben lassen, dann zu gehen ohne etwas zurückzugeben, so als wären diese Leute die einst geholfen waren nun eine Lasst.

Genaus das meine ich mit verleugnen... Die Vergangenheit ist vorbei und wird vor allem vor sich selbst "verschwiegen" - das halte ich für sehr gefährlich und zwar für die betroffenen selbst, denn ich denke sowas ist eher ein davonlaufen... Gut beschrieben, finde ich...

Auch mit TS Männern habe ich inwzischen schon die ein oder andere Berührung gehabt und in der Tat kam es mir auch so vor, als würden diese insgesamt weniger "flüchten" sondern eben einfach ihr Leben leben ohne die Vergangenheit vergessen zu wollen...

Komisch irgendwie - was da wohl Frau Ver F. Birkenbihl dazu sagen würde... schade dass wir sie nicht mehr fragen können...


lg kim
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.