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Meine Motivation Mensch zu sein!

Meine Motivation Mensch zu sein!
Hallo,
dann fange ich doch für mich mal ganz untypisch mit einem Wort an, welches den Zwiespalt kaum besser ausdrücken könnte…

Eigentlich wollte ich nur eine kurze Antwort auf einen Beitrag in der Gruppe schreiben, doch bemerkte ich beim verfassen schnell, dass sich weitaus mehr ausdrücken möchte, als das ursprüngliche Thema umfasste.
Daher habe ich mich kurzer Hand dazu entschlossen, dass ganze in einem separaten Beitrag nieder zuschreiben. Wie ihr vielleicht bereits erahnt, wird es, wie so oft kein Oberflächlicher Text, den man mal eben so zwischen Tür und Angel in seiner gänzlichen Aussagekraft erfassen könnte.


Vorwort
Es geht um etwas, was so ziemlich jeden einzelnen Transmenschen innner- und außerhalb dieser Gruppe beschäftigt. Darum, dass wir in irgendeiner Form eine Art „Transformation“ durchleben, bei der wir oftmals gar nicht wissen wieso. Wie immer werde ich dazu auch Thesen in den Raum werfen, die man dann in aller Genüsslichkeit für sich selbst zerpflücken kann, darf und vielleicht sogar auch sollte, da es betroffene förmlich dazu zwingt, sich mit der vermutlich wichtigsten Frage ihres Lebens auseinander zu setzen, nämlich mit der Frage: „wer bin ich?“

Natürlich stellen sich auch „nicht betroffene“ Menschen diese Frage irgendwann in ihrem Leben, doch stehen diese selten im Konflikt mit ihrem biologischen Geschlecht. Hier möchte ich ganz bewusst niemanden ausgrenzen oder ausschließen, da ich glaube, dass ein jeder von uns, egal in welcher Erscheinungsform auch immer (DWT, TV, CD, TS, TG, uvm.) diesen Konflikt bereits in sich trägt.

Die Reise ins "ich"
Ich beschäftige mich zwecks Erneuerung der einengen Webseite gegenwärtig sehr intensiv mit meinem Lebenslauf, allerdings nicht wie man annehmen könnte in beruflicher Form, sondern damit was mir wann in meinem Leben passierte, anhand dessen man meinen bisherigen Weg hätte bereits erkennen können. Dies ist nicht nur ein simpler Rückblick, sondern vielmehr ein Beschäftigen mit den tiefen meiner Seele – doch dazu später mehr!

Zwar gab es weit vor meiner Pubertät bereits indizieren, dass ich mich einst so entwickelt könnte, doch wer hätte damals daran gedacht? Nur weil ein Kind die Farbe pink mag, ist es doch kein Mädchen!?
Naja, dies gewiss nicht, doch könnte man dort bereits ganz viel dazu sagen.

Durch das durchlaufen der Pubertät entwickelte sich in mir jedoch offenbar immer mehr der Wunsch anders zu sein. Nun könnte man bereitwillig annehmen, dass meine Transidentität also auf rein sexuellen Kontext beruht, doch wäre dies sicherlich zu vereinfacht betrachtet.

Was mich allerdings wirklich Erstaunte war, dass mir vor einigen Jahren eine Domina voraussagte, wie ich mich weiterentwickeln würde, was größtenteils zu traf. Allerdings unterscheide ich mich offenbar in einem Punkt wohl sehr stark von anderen transidenten Menschen. Auch darauf werde ich sicher noch eingehen, wobei diejenigen, die meine Beiträge verfolgen bereits ahnen was ich damit meine.


Nichtige Äußerlichkeiten
Wie man ebenfalls aus einigen meiner Beiträge entnehmen kann, entstehen die Ideen dazu oftmals aus Situationen, welche mir im täglichen Umgang mit dem „Transthema“ begegnen. Häufig interessiert mich in diesen Zusammenhängen, was andere dazu denken. Nicht zuletzt natürlich auch, weil ich mich manchmal wie der letzte Mohikaner fühle, der auf dem einsamen Hochsitz den Anmarsch der Hunnen verkündigt und ihm keiner so recht zu glauben scheint. Ja ich weiß... *ggg*

Doch was meine ich nun damit?

Nicht selten habe ich Kontakt mit Betroffenen, sei es hier über die Gruppe, in anderen Communities oder gar im realen Leben. Oftmals geht es dabei um die eigene Rolle in der Gesellschaft und den Umgang damit, wobei mir teils erschreckend die überwiegende Einstimmigkeit anderer auffällt. Nicht das ich generell gegen Einigkeit wäre, doch bin ich immer sehr vorsichtig, wenn viele einer Meinung sind, da es potentiell die Vielfältigkeit, sowie die Individualität zu bedrohen scheint.

Bewusst formuliere ich das recht zurückhaltend, möchte ich kein falsches Gefühl mit dieser These aufkommen lassen, sondern lediglich darauf hindeuten, dass man hier vielleicht genauer hinschauen könnte.

Es geht mir nämlich gewiss nicht darum voneinander Abzuspalten, sondern Menschen einander näher zu bringen, weshalb ich diese Situationen gerade zu mit einem unersättlichen Forschungsgeist zu analysieren scheine. Schließlich möchte ich doch verstehen, wieso sich Menschen, die die gleiche Situation durchleben, letztlich an Nichtigkeiten zerstreiten und dadurch von einender entfernen anstatt sich anzunähern!?


Stigmatisierungen, Annahmen, Vorurteile
Zugegeben würde kaum jemand von uns zugeben, dass er genau dies aktiv betreibt. Jeder von uns ist offen, tolerant und freiheitsliebend. Keiner würde nur auf die Idee kommen über andere schlecht zu reden, oder? Wer das glaubt...!

Wie oft bemerkte ich die fehlende Offenheit in Gesprächen mit Betroffenen!? Gerade dann, wenn es im Laufe eines geistigen Austausches darum geht, wie man sich selbst als Lebensform versteht. Man könnte also durchaus behaupten, dass sich bei der eigenen Definition die Geister sprichwörtlich scheiden.

So erfahre ich von Transmenschen nicht selten Ablehnung, Ausgrenzung und vor alle Intoleranz die sich im Laufe eines Gespräches nicht selten sogar zur richtigen Respektlosigkeit entwickelt.
Würde man diejenigen fragen, so würden sie natürlich das Gegenteil behaupten und Aussagen treffen wie: „der akzeptiert nicht, dass ich eine Frau bin“, „die behauptet, alleine zu wissen was los ist“, usw.

Naja, würde ich nicht glauben was ich sage oder schreibe, so könnte ich es natürlich auch gleich sein lassen oder nicht? Gehe ich nun also davon aus, alleine die Wahrheit zu kennen? Ganz bestimmt nicht!
Ich unterliege ebenso falschen Annahmen, wie jeder einzelne Mensch auf dieser Erde auch. Niemand weiß was die Wahrheit ist, da alleine der Glaube dazu führt, ob wir etwas für uns annehmen oder eben nicht.

Auch wenn die Bibel vielen vielleicht wie ein „rotes Tuch“ erscheint, so steht darin geschrieben „…alleine der Glaube kann Berge versetzen!“ Überprüft man diese Aussage, so wird man feststellen, dass sie zu zutreffen scheint, da nichts ohne Glaubenssatz funktionieren würde.

Dies bedeutet also, dass ich sobald ich als Mensch eine Aussage tätige immer nur den aktuellen Glaubenszustand ausdrücke. Nicht mehr und nicht weniger.


Fehleinschätzung Deluxe
Witzig irgendwie, dass ich diesem Abschnitt so einen Titel gebe, obwohl ich mit der vorherigen Aussage bereits alles relativiert haben sollte, doch soll es hier darum gehen, wie ich verstanden werden will.

Ich bin ein Mensch der versucht alle Zusammenhänge zu erkennen und möglicherweise zu verstehen. Dabei gibt es kein Sachgebiet vor dem ich halt machen würde, allerdings begleitet mich dabei immer die Logik meines Denkens.
Natürlich bin auch ich nicht vor Fehleinschätzungen gefeit, doch darf ich meine Meinung ebenso oft ändern oder anpassen, wie ich für richtig erachte. Getreu dem Motto: „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern…“.

Aber zurück zu Thema…

Was mir in den oben erwähnten Situationen (Gespräche mit Betroffenen) leider immer wieder begegnet sind Aussagen wie: „du bist ja keine TS und kannst das ja gar nicht nachvollziehen...“, „du bist ja nur TV und kannst ja eh nicht mitreden…“, usw.
Ich warte eigentlich nur noch darauf, dass man mir eines Tages sogar Homophobie unterstellt obwohl er mir tags zuvor mit einem Mann im Club gesehen hat. *lach*

Doch bei allem Humor, sollten wir auch mal ernsthaft über die Qualität dieser Aussagen nachdenken. Da schreibe ich mit einem Menschen, der zumindest vermutlich ähnliches durchlebt wie ich und dann geht es mangels Argumentationsgrundlage letztlich nur noch darum, wer die bessere Transe ist, ernsthaft?

Dazu versuchte ich neulich im Öffentlichen Forum von Joyclub verschiedene Meinungen zu efahren, als ich das Thema: „TV vs. TS – Was reizt euch mehr und wieso?“ erstellte.
Einige Stunden später erreichte mich folgende Antwort:„Gerne möchten wir das Thema freigeben. Um eine konstruktive Diskussion zu ermöglichen, überarbeite deinen Vorschlag bitte in folgenden Punk: Bitte verzichte in der Thematik auf den Wunsch nach einer Bewertung einzelner Gruppen. Die Nachfrage nach „besser“ oder „schlechter wird erfahrungsgemäß keine konstruktive Diskussion ermöglichen…“
Ein Offener Umgang damit sieht für mich jedenfalls irgendwie anders aus! *snief*


Bin ich also nur…!?
Schwer zu sagen irgendwie, vor allem wenn man sich die Frage bereits beim eigenen Spiegelbild stellt. Daher möchte ich hier einmal die Gelegenheit nutzen euch einen tiefen Einblick in meine Seele zu geben.

Ich weiß was es heißt, vor dem Spiegel zu stehen und sich zu wünschen man wäre anders!
Ich weiß wie verlockend es ist „einen anderen Körper“ haben zu wollen!
Ich weiß wie es sich anfühlt, falsch zu sein!
Ich weiß wie groß die Hoffnung ist, dass man endlich akzeptiert wird!

All diese Dinge sind mir nicht bewusst, weil ich "mal eben" so ein bisschen „TV“ bin, die sich gerne mal verkleidet!
Es gab Menschen die mir sagten, ich hätte mehr Weiblichkeit in meinem kleinen Finger, als manche perfekt gegenderte Transfrau in ihrem ganzen da sein. Allerdings haben diese Menschen sich nicht nur oberflächlich mit mir beschäftigt!
Und dennoch bin und bleibe ich eben genau das, als was ich hier auf diese Erde mit diesem Körper inkarniert bin, ein biologischer Mann, der kaum mehr Selbstzweifel an seinem Dasein haben könnte und sich dennoch ganz bewusst dagegen entschieden hat seinen Körper von Möchtegern Weltverbesserern umbasteln zu lassen, damit sich Big Pharma den Rest meines Lebens durch Hormonbehandlungen & Operationen die Taschen vollstopfen kann – Nein!
Genau diese sich dahinter befindliche Motivation finde ich nicht nur widerlich sondern grauenhaft zugleich!

*alarm*ACHTUNG: Damit meine ich nicht Menschen, die diesen Weg bewusst gehen und damit glücklich leben können! Diese Menschen sind, wenn überhaupt die Leidtragenden in dem ganzen Thema!

Fehler der Natur
Es gibt die verschiedensten Ansichten rund um das Thema „Trans“, wie man sich empfindet und vor allem wieso. Hier möchte ich nun tiefer eindringen und euch auf eine gemeinsame Forschungstour mitnehmen. Dabei handelt es sich um ein Gedankenexperiment bei dem es darum geht, alles zunächst einfach in Frage stellen zu können.
Da das biologische Geschlecht heutzutage durch die politische Genderisierung beinahe als überholt ins Eck gedrängt wird, soll es hier mal in die andere Richtung gehen.

*alarm*Warnung: Es geht mir hierbei nicht darum jemanden mit meinen Aussagen zu kränken, zu verletzen, zu diskreditieren oder sonst in irgendeiner Form herabzuwürdigen. Es geht um Moral, Philosophie und Glaubenssätze, welche ich hinterfragen möchte. Ich stelle kritische Fragen, die man kaum von einem ebenfalls betroffenen Menschen gestellt bekommt. All diese Fragen, sind und waren für mich der Grund wieso ich mich letztlich gegen diesen alles verändernden Weg entschieden habe. Ich möchte hiermit auch nicht Missionieren, abraten oder sonst irgendwie Einfluss nehmen, sofern dieser nicht von einem betroffenen selbst gewünscht ist. Es soll nur aufzeigen, dass dieses Thema eben weitaus komplexer ist, als sich viele überhaupt bewusst sind, wie ich glaube.

Nun lade ich euch auf diese Reise ein und hoffe ihr könnt das ganze Wertfrei verfolgen. Ich nehme in diesem Experiment an es handelt sich um jemand, der sich auf dem Weg von Mann -> Frau befindet, da dies auch am offensivsten behandelt wird.

Betrachten wir zunähst häufige Aussagen betroffener:
  • Ich fühle mich wie eine Frau!
  • Ich fühle mich im falschen Körper!
  • Ich fühle mich anders, seitdem ich denken kann!

Agumente:
  • Ich möchte, dass mein Körper meinen Empfindungen angepasst wird
  • Ich möchte als das akzeptiert werden, das ich bin
  • Die Natur hat einen Fehler gemacht, den ich korrigieren will
  • Ich hätte ein Mädchen werden sollen
  • Ich fühle mich einfach wohler, wenn ich Damenkleidung trage
  • Das Geschlecht entsteht im Kopf und nicht am Geschlechtsteil

Stellen wir uns also mal kritische Fragen:
  • Wie fühlt sich denn eine Frau?
  • Was macht eine Frau aus?
  • Ist Weiblichkeit denn nur als Frau möglich?
  • Was ist Weiblichkeit?
  • Ab wann denkt man und woher glaubt man genau zu wissen seit wann es so ist?
  • Steckt nicht in jedem ein Teil der Mutter & des Vaters?
  • Wie viel Einfluss hat die Erziehung auf unser empfinden?
  • Was könnte noch Einfluss haben? z.B. schlechte Luft, pharmazeutische Mittel, hormonelle Belastung in Nahrung, Strahlung, Medien?
  • Wann müssten dies einwirken? Erst bei einem Neugeborenen oder hat die Lebensweise der Eltern vielleicht schon Auswirkungen?
  • Woher weiß man, dass es ein Fehler der Natur war?
  • Was sagt die DNA über ein Geschlecht aus?
  • Wieso sind gleichgeschlechtliche nicht miteinander Fruchtbar?
  • Könnte es andere Interessen geben, die das ganze beeinflussen? Z.B. Pharma, Politik, Wirtschaft

Dies sollte für den Anfang ausreichen um sich einmal mit dem Thema zu beschäftigen. Sicherlich könnte man hier und da noch einige Fragen genauer stellen, andere hingegen sofort als Verschwörungstheorie abtun, doch geht es nicht um Wertung, *genau*ondern darum einen Sachverhalt möglichst ganzheitlich erfassen zu können.

Vielleicht liege ich auch falsch, weil ich mich gegen diesen Weg entschieden habe und dessen Details daher nicht genau kenne, aber ich glaube, dass diese Fragen NICHT Teil einer Psychotherapie sind. Falls doch, möge man mich gerne berichtigen! Falls ich mit meiner These richtig liege, wieso ist es nicht ein Teil davon?

Alleine schon die politische Ausrichtung inkl. der medialen Unterstützung ist für mich ein Warnhinweis, dass hier etwas faul sein könnte. (Meine Meinung)

Kritiker der Kritiker
Man kennt das, es kommen Experten die etwas behaupten bis andere Experten das widerlegen und bis dahin geht man davon aus, dass die Sonne X Millionen Kilometer entfernt ist. Ein paar Jahre später, wirft man alles über den Haufen und behauptet was anderes. Dazu fällt mir gerade folgender Spruch ein: "Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Menschen ihnen allen glauben, solange sie behaupten, dass es Wissenschaftler herausgefunden haben."

Ebenfalls eine beliebt Aussage betroffener ist diese: „Wenn es kein Fehler der Natur ist, wieso gibt es dann Zwitter“?
Mir stellt sich dann bereits eine weitere Frage: Woher nehmen wir die Gewissheit, dass wir als Menschen nicht erst durch unsere eigene Lebensweise dazu beigetragen haben, dass es überhaupt Zwittrigkeit gibt?

Dies sind keine Beweise für die antibinäre Geschlechtertheorie, sondern lediglich unbeantwortete Fragen.
Indizien sprechen sogar eher eine andere Sprache, wie zum Beispiel der Spruch aus der Bibel (inzwischen zumindest modern genug um es als Thema in den aktuellen Bad Boys Kinofilm zu schaffen): „Seid fruchtbar und mehret euch.“ 1:0 für die Bibel, denn zumindest biologisch gibts da keine weitere Diskussion!

Zwischendurch was Positives
Ich weiß, das ganze Thema ist für uns betroffene so unangenehm, dass wir es am liebsten komplett ignorieren würden. Doch wenn wir dies tun und uns all dem unterziehen würden, gäbe es keinen Weg mehr zurück. Diese Entscheidung zu treffen beeinflusst unser gesamtes restliches Leben.
Ganz ehrlich, in Gedanken bin ich den Weg schon mehrere 1000-mal gegangen, doch würde es mich wirklich glücklicher machen? Kann ich all diese Fragen einfach ignorieren? Wie viele sind nach einer Angleichung denn wirklich Glücklicher?

Hey, wo ist nun das positive!?

Ein jeder der dies nun liest, sollte künftig zumindest ansatzweise verstanden haben wie schwierig das ganze wirklich ist. Auch wenn man diesen Weg (wie ich) nicht als gut empfindet, so hat jeder Betroffene das Recht sich selbst zu entscheiden was er macht. Dies muss einfach respektiert werden!

Keiner wird dadurch besser oder schlechter! Wir sind und bleiben alle Menschen, bei denen es unterm strich egal sein sollte ob sie Weiblich oder Männlich sind. Dennoch sind diese Unterschiede eben vorhanden und sollten nicht egalisiert werden. Ich selbst respektiere jeden der diese Qualen durchleiden muss, denn es hat sich niemand von uns ausgesucht! Und genau das ist auch meine Motivation für euch ebenso da zu sein, wie man für „normale“ Menschen auch da ist. Jeder soll sich ausleben dürfen und im besten Fall auch offen dafür sein, das Ganze zu hinterfragen.

Arroganz trifft Emotion
Wir kennen es alle, oder? Fettnäpfchen oder zumindest die Angst davor, etwas falsches zu sagen. Doch was ist denn „das Falsche“ bei einem transidenten Mensch eigentlich? Und wieso legen viele soviel Wert darauf richtig betitelt zu werden obwohl sie doch eigentlich genau davon weg möchten? Die meisten Transmenschen können sich nicht in die binären Geschlechterrollen einordnen, bzw. identifizieren sich nicht mit ihrem biologischen Geschlecht. Doch gerade diese Menschen legen oft nach ihrer Umwandlung/ Angleichung extremen Wert darauf, dass man sie korrekt betitelt. Schlimmer noch, man muss teilweise regelrecht aufpassen nichts falsches zu sagen, so zumindest die Bedenken der meisten Menschen.

Muss man also als „Bio-Mann/ Frau“ darauf achten, dass seine Wahrnehmung also auch dem entspricht, wie sich sein Gegenüber empfindet? Woher soll man dies denn künftig erkennen? Muss ich jeden erst einmal Fragen, wie ich ihn ansprechen darf? Muss ich meine eigene Wahrnehmung ignorieren?

Alleine diese Gedankengänge lassen mich fast erzittern, wenn ich nur eine Sekunde darüber nachdenke, wohin uns diese verquerte Denkweise führen könnte, würde man sie ernsthaft verfolgen.

Machen betroffene ihr eigenes Empfinden (z.B. eine Frau zu sein) alleine an dem Titel fest? Falls ja, wie viel Frau bleibt denn da noch übrig, wenn man diese Menschen alleine mit einer falschen Ansprache bereits auf die Palme bringt?

Ihr merkt schon, dazu habe ich mehr als eine deutliche Meinung, die ich nur sehr schwer zurückhalten kann!

Überhaupt welche Macht sprechen betroffene also nicht nur einem Titel zu, sondern übertragen diese auch an andere Menschen, wenn sie sich alleine durch eine "falsche Anrede“ bereits diskriminiert fühlen?

Ich denke hier sollte man sehr genau hinterfragen! Ist sowas noch Gesund oder wird erwartet dass sich die Mehrheit dem unterwirft? Und wieder sind wir im Gedankenexperiment…

Letzte Rolle
Hoffentlich lässt sich hier erkennen wie schwierig dieses Thema ist und das gewiss nicht nur für außenstehende. Wir als betroffene sollten uns allerdings auch ernsthaft die Frage stellen, wieso wir unser Problem zu einem Problem der Mehrheit machen sollten, die nicht ansatzweise in der Lage zu sein scheint, das verstehen zu können!?

Da wir nicht nur thematisch sondern vor allem auch sehr emotional damit verbunden sind ist dieses Gebiet potentiell Brandgefährlich ist, weswegen man es meiner Meinung nach politisch keinesfalls weiter vorantreiben sollte.

Vor allem nicht so, dass selbst betroffene nicht mehr verstehen um was es geht!

Es gibt zu viele die sich zu wenig Gedanken darüber machen und nur ihre eigene Agenda verfolgen ohne sich nur im Ansatz darüber im Klaren zu sein, was man damit in den kommenden Jahrzehnten anrichten könnte.

Doch soll es hier nicht um Politik gehen, sondern maximal darum sich möglichst kritisch und sachlich damit zu beschäftigen. Mag es dem einen ein Dorn im Auge sein, dem anderen auf seinem steinigen Weg helfen und wiederum anderen vielleicht etwas mehr Verständnis vermitteln.

Im Endeffekt sind wir alle Menschen und sollten uns immer auch als genau das erkennen können. Jeder Mensch verdient Respekt und Anerkennung, egal wie er aussieht, was er isst, wo er lebt, was er macht!

Daher freue ich mich über jeden einzelnen der hier in der Gruppe ist, über jeden der all die Texte liest, über jeden der sich traut er selbst zu sein, über jeden der sich loslöst von zwängen und dogmen, über jeden der endlich anfängt Mensch zu sein!

So hoffe ich eines Tages die Herzen derer zu erreichen, die Augen haben aber nicht sehen, die Ohren haben aber nicht hören, die ein Finger haben aber nicht begreifen, die ein Gehirn haben aber nicht verstehen, sodass all das Leid welches auch dieses Thema verursacht reduziert wird.

Danke!
Kim
*kuss2*

**********n6424 Mann
246 Beiträge
Die Antworr auf Deine (zahlreichen ) Fragen steckt doch schon im Titel Deines Beitrags.
Du bist Mensch.....
Mit allen Facetten...
Wenn Du Frau sein möchtest, dann sei es!
Wenn mal nicht, dann eben nicht.
Deinen Text vollständig zu lesen war mir am Dienstagnacht ehrlich zu viel - werde das nachholen...
Du bist Du und nur Du kannst entscheiden, in welcher Form Du das bist.
Geschätzte 11 Mrd Individuen auf diesem Planeten. Da ist auch Raumhofe für Dich, mich und alle...hope so.
Hoffenlich quatschen wir noch viel..
Würde Dich auch gerne für mein 2t und drittalbum freischalten, komme aber selbst nicht dran...Wusste gar nicht, daß es noch exestiert..
Bleib Du. Bleib Mensch..! *kuss2*
Jackie
Logo
****_8
3.525 Beiträge
Liebe Kim ein toller Beitrag *top* *top*
**********audia
4.889 Beiträge
Ich schließe mich an. Ein toller Bericht.
Streng genommen benötigt man ja keine Motivation "Mensch" zu sein, DENN, man ist Mensch, eben mit allem was ein Individuum als Mensch ausmacht.

Wenn wir alle "uniform" wären, also gleich wären, na ja, das wär ja kein gesellschaftlicher Fortschritt. Es würde wohl von Menschen, welche eben nicht so in der Tiefe nachdenken einfacher, aber eben nicht vorteilhafter.

Leider ist die menschliche Welt eben "visuell oberflächlich" veranlagt. Das bedeutet eben, das viele Menschen sehr auf die "Optik", den "Habitus" der Mitmenschen einen gewissen "Wert" legen, welcher ja immer persönlich begründet wird, im Positiven wie im Negativen. Die Augen sind des Menschen wichtigstes Sinnes-Wahrnehmungsorgan, daran lässt sich auch nix rütteln, so rein evolutionsbiologisch und nüchtern gesprochen.

Die Oberflächlichkeit in der Gesellschaft entsteht eben durch ein pausenloses "Hinnehmen" von durchaus auch falschen Fakten und Tatsachen, was eben die Mitmenschen betrifft.
Jeder kennt das ja irgendwie aus einer Lebensphase: Heinrich sagt zu Jupp: "Schau dir den Franz-Jossef an, wie der wieder herumläuft". Das kann sich mündlich im negativen Sinne immer weiterverbreiten und viele andere Menschen denken nun folglich daraus, das Franz-Jossef IMMER "nicht adäquat herumläuft".
Ist mal ein kleines Gedankenspiel meinerseits. Was andere Menschen so sagen, glauben viele Menschen gern, ohne selbst zu hinterfragen, ob eine solche Aussage überhaupt tragbar für die Person ist oder nicht. Was ist Recht was ist Unrecht.???

So sehe ich das eben auch mit der Sexualität und eben mit den Formen der Erotik und Sexualität, welche eben nicht dem "Mainstream" entsprechen.
Ein aufgeklärter und wissender Mensch würde sich, m.E. nicht diskriminierend, belächelnd oder anderweitig negativ verhalten. Vielfach sind es eben jene Menschen, welche irgendwann, irgendwie, irgendwo und von irgendwem mal was tendenziell negatives gehört haben, diese Information dann glauben, also für allgemeingültig und legitim erachten, es in deren Bewusstsein auch so speichern, um sich eben dann auch "negativ" zu verhalten bzw. zu äussern. So ein Verhalten ist auch eine Form der "Tradition".

Sich anders auslebende Menschen würden es doch einfacher haben, wenn schon viel früher explizit Aufklärung dahingehend gemacht wurde. Es gab in den 1970er Jahren eben schon Filme über homosexuelle Menschen von Rosa von Praunheim. Ich denke da an einen ganz bestimmten Film mit dem doch sehr treffenden Titel: Nicht der Schwule ist pervers, sondern die Situation in der er lebt." oder ähnlich.

Ja, warum leben sich manche Menschen eben im anderen Geschlecht aus ?? Es gibt ja viele verschiedene Gründe und Motivationen, das ist ja auch gut so und sollte auch bekannt sein, zwecks Aufklärung und besserem Verständnis in der Gesellschaft.
Warum hört jemand lieber Metallica als Bruce Springsteen, lieber Helene Fischer als BAP, oder lieber Beethoven als Schubert?? Darüber wird kein so grosses Fass aufgemacht, da es eben in der Gesellschaft legitim ist, verschiedene Musikgeschmäcker zu haben. Punkt. So einfach kann es gehen.

Du fragtest ja nach der positiven Komponente der ganzen Sache. Eigene Zufriedenheit wär mein Positivismus. Ich drücke es mal so aus. Jeder kann es für sich selbst ja beantworten.

Meine Argumente aus Deinen Gedanken wären folgende:
Die Aussagen:(Meine Motivation mich im erotischen Sinne in eine Frau zu wandeln)
Ich fühle mich wie eine Frau - Teilweise
Ich fühle mich im falschen Körper - Nein, nur manchmal war ich mit meiner Identität als Junge, heranwachsender Bursche nicht immer zufrieden.
Ich fühle mich anders seit ich denken kann - Definitiv ja, aber nicht unbedingt auf mein Geburtsgeschlecht bezogen, sondern eben auf meine Interessen, meine Denke, meinen Way of Life.
Ich möchte, das mein Körper meinen Empfindungen angepasst wird - Nicht auf Dauer, sondern eben nur als "Frau auf Zeit". Ich möchte noch die Kontrolle über den "Rollenwechsel" haben.
Ich möchte als das akzeptiert werden, was ich bin - Logisch, denn das möchte jeder Mensch.
Die Natur hat einen Fehler gemacht, den ich korrigieren will - Eigentlich nicht, denn ich lebe als Mann ja nicht unbedingt benachteiligt, aber in beziehungs- und erotischtechnischer Sicht schon.
Ich hätte ein Mädchen werden sollen - Nein. Meinen Eltern waren die Geschlechter zweitrangig, wichtig war und ist ihnen eben das Familienglück.
Ich fühle mich wohler, wenn ich Damenkleidung trage - Durchaus, aber es muss bei mir nicht jeden Tag sein. Ich sehe es als eine für mich wichtige sexuelle und erotische Ergänzung, wenn nicht sogar Verbesserung in meinem Sexualleben.
Das Geschlecht entsteht im Kopf und nicht am Geschlechtsteil - Völlig Richtig. Alles Erotische beginnt im Kopf. Danach setzt sich der Stoffwechsel in Bewegung. GRINS. LACH.
Ja, ich hoffe meine persönliche Sichtweise auf ein paar Eckpunkte konnten zum besseren Verständnis beitragen. *kuss3*
********ssen
180 Beiträge
Zitat von ****ART:
Meine Motivation Mensch zu sein!
...
Fehleinschätzung Deluxe
Was mir in den oben erwähnten Situationen (Gespräche mit Betroffenen) leider immer wieder begegnet sind Aussagen wie: „du bist ja keine TS und kannst das ja gar nicht nachvollziehen...“, „du bist ja nur TV und kannst ja eh nicht mitreden…“, usw.
...
Nun, deine lange Abschlussarbeit hier zu lesen war auf jeden Fall eine gute Übung für mein Deutschlernen *zwinker*
• Bezüglich deiner Schublade / TV, TS / "richtig betiteltes" usw. Punkte ...
Vielleicht habe ich als Ausländer hier eine etwas andere Perspektive. Mit meinen Trans-freunden in London oder Barcelona ist die "Unterkategorie" eigentlich kein wichtiger Faktor, sogar necken wir uns oft auf humorvolle Weise über Menschen oder unseren neuesten "Look", indem wir uns mit unseren echten "männlichen" Namen aufeinander beziehen und "er" verwenden. Und ich finde das sehr gesund und egalitär. Während ich mich manchmal frage, ob es hier in Deutschland eine höhere Tendenz gibt, andere Leute lieber in Schubladen abzulegen (im Allgemeinen in allen sozialen Situationen) ? In vielerlei Hinsicht ist das sehr charmant, aber wenn diese Schubladen/Titel subjektiv sind und jede Person darauf besteht, dass ihre eigene Definition und Hierarchie korrekt sind, führt dies zu Vorurteilen und/oder verletzten Gefühlen. z.B. Wenn mich jemand in UK oder Spanien fragt, sage ich ihm, dass ich "TG" bin, aber hier in Deutschland antworte ich mit dem allgemeineren Begriff "Transe". Ich mache das nur, um solche möglichen kleinen Streitereien zu vermeiden.
Ehrlich gesagt, die Art von Menschen, die solchen Schubladen Bedeutung oder sogar Hierarchien beimessen, sind engstirnige und selbstgerechte. Das Leben ist kurz und es gibt viel interessantere Leute, mit denen man sich treffen und Zeit verbringen kann. Und wir haben das große Glück, in Ländern zu leben, in denen wir uns dafür entscheiden können, genau das in der Öffentlichkeit zu tun. Ich nehme andere nur als "Menschen" wahr, und ich denke, dass wir manchmal zu viele detaillierte Analysen/Theorien machen - weil wie in den meisten Fällen von Minderheiten/Falschdarstellung besteht die einzig lohnende und dauerhafte Lösung für den Einzelnen darin, sich in die breiten Öffentlichkeit zu sozialisieren und nicht in kleineren engeren Gruppen zu theoretisieren.

P.S. und ja, ich weiß ich gehöre in die "super schlechte deutsche grammatik" schublade.

Zitat von ****ART:

Fehler der Natur
  • Ist Weiblichkeit denn nur als Frau möglich?
  • Wenn mich jemand öffentlich als "Fehler der Natur" bezeichnen würde, würde ich ihn definitiv schlagen. Aber ich bin eine Wikingerin und so wird das immer noch als weibliches Verhalten angesehen.
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