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Erschreckend oder Erfreulich - was haltet ihr davon?

****467 Mann
55 Beiträge
In den letzten 45 Jahren hat sich sehr viel verändert, aber das will dieses Online-Magazin anscheinend nicht akzeptieren.

So wie sich der Artikel liest und so wie die Seite aufgemacht ist, scheinen die Macher die 60er-Jahre wieder haben zu wollen, wo der HERR im Haus über alles bestimmte, die Frau zu Hause blieb bzw. nur arbeiten durfte, wenn der Ehemann einverstanden war und die Kinder nicht zu stören hatten, ansonsten setzte es auch mal Prügel.


In den letzten 45 Jahren haben sich erst die Frauen Freiräume erobert, dann die Schwulen und Lesben und inzwischen ist die Reihe auch bei der queeren Gemeinschaft angekommen.

Natürlich gibt es Menschen, die mit dem Spiel mit Geschlechtsrollen Kohle machen (im Beitrag erwähnt: Madonna und Lady Gaga; aber z.B. auch Conchita Wurst), aber das war auch schon früher so, sowohl bei Schwulen und Lesben, als auch noch früher z.B. bei Marilyn Monroe oder wer auch immer. Immer schon wussten Menschen: Sex sells.


Heute ist es halt leichter geworden, sich zu outen, auch weil das Fernsehen über ALLE möglichen Sexspielarten und über alle möglichen Geschlechterrollen berichtet, teilweise sogar in ernsthaften Talk-Runden und nicht nur im Schmuddel-TV.

Und das führt dazu, dass mehr Menschen sich mit ihrer Sexualität beschäftigen und dabei feststellen, dass sie vielleicht anders sind, als bisher gedacht.

Früher war ein Outing oft nicht möglich, weil es die Betroffenen gesellschaftlich vernichtet hätte.
Heute dagegen dürfen nicht nur Kreative (Künstler, Musiker, Friseure, Modeschöpfer ...) anders sein. Auch Spitzenpolitikern nimmt man es nicht mehr krumm, wenn sie sich als schwul outen.
Lediglich Mannschaftssportler haben hier immer noch Probleme.


Und was die Zahlen in dem Artikel angehen - diese sind nur relativ:

" Laut Statistischem Bundesamt hat sich die Zahl der Personen, die sich einer operativen Geschlechtsumwandlung unterziehen, zwischen 2005 und 2012 verdreifacht." -
Haben wir statt 5 Geschlechtsumwandlungen im Jahre 2005 7 Jahre später um die 15 gehabt oder statt 12000 nun 36000?

"In einem britischen Gender-Spezialzentrum beispielsweise ist die Zahl minderjähriger Patienten innerhalb von acht Jahren sogar um das 26-fache gestiegen." -
Auch hier die Frage: Stieg die Zahl von 2 auf 52 oder von 100 auf 2600?

Mit solchen relativen Angaben kann man toll Stimmung machen, als Grundlage für eine sachliche Diskussion taugen sie null-komma-nichts.


Letzte Tage kam in den Nachrichten, das über eine Änderung des Transsexuellengesetzes überlegt wird. Dass man nicht mehr zu mehreren Gutachtern und einem Richter muss, um sein Geschlecht zu ändern, sondern dass eine Erklärung beim Standesamt ausreichen soll.

Das wäre ein echter Fortschritt, während das "sogenannte" dritte Geschlecht "divers" eher wenig gebracht hat.
Dass es eine nennenswerte Zahl von Personen gibt, die früher männlich oder weiblich waren und nun "divers" sind, davon habe ich noch nirgends gelesen. Und Toiletten für "diverse" Menschen habe ich auch noch keine gesehen.


Kurz zusammengefasst:
Ich sehe es wie Marzipaner68 - der Artikel taugt für nichts, ausser um Stimmung zu machen bei erzkonservativen Menschen.
Wenn die Berichterstattung in den Medien (jeglicher Art) junge Menschen dazu veranlasst, sich offen Fragen zu ihrem Geschlecht zu stellen, dann ist das eine Gute Sache.Ich glaube, es gibt eine Analogie zu den 1990er/2000er Jahren, als verschiedene Medien und Promi-Berichte dazu beitrugen, dass sich junge Menschen Fragen zu ihrer sexuelle-Orientierung stellten. So wird Homo- und Bi-Sexualität heute bei Menschen dieser und jüngerer Generation offen akzeptiert und nicht als ungewöhnlich empfunden.

Das sehe ich gänzlich anders! Das eine hat mit dem anderen nichts zutun, weßhalb wir es ganz klar differenzieren sollte. Ist jemand beispielsweise Homosexuell, so konnte er dies ausleben. Wenngleich das ganze heute weitaus öffentlicher möglich ist als noch vor einigen Jahren. Ob dies nun positiv oder negativ ist, sollte sich an dieser Stelle jeder selbst beantworten.

Die Beschäftigung mit einer Identitätsfrage entwickelt sich von alleine, sofern es nötig ist und brauch keinen äußeren Impuls. Auch hier differenziere ich ganz klar Hilfe von Missionieren! Ich mit Baujahr 88 bin noch von der Generation, wo das ganze kaum ein öffentliches Thema war. Dennoch habe ich mich in diese Richtung entwickelt und den Weg gefunden damit umzugehen. Nun könnte man sich hinstellen und sagen "es wäre auch für dich so viel einfacher gewesen, wenn" - das mag zwar sein, aber dadurch kann ich mir nun auch sicher sein, weil ich mich tiefgründig mit diesem Thema auseinder setzen musste!

Hier fehlt mir eine bedachte und vorsichtige Herangehensweise. Bringt man damit Kinder dazu sich frühzeitig damit zu beschäftigen, kann (nicht muss) dies sicher erhebliche psyschiche Schäden verursachen, was ich meiner Auffassung nach zu vehindern und nicht zu befürworten gilt. Ich spreche hier nicht von 18 jährigen, sondern von Kindern die teilweise in der Grundschule bereits damit konfrontiert werden.


letztendlich die Gesellschaft entscheidet, nicht die Medien
Bei einer objektiven Berichtserstattung und einer mundigen Gesellschaft, sollte das im Idealfall so sein, korrekt. Ob das so ist, sollte an dieser stelle jeder für sich entscheiden.

Wie hier bereits öfter eingeworfen wurde, wird genau diese Objektivität bereits den Erstellern des von mir verlinkten Artikels abgesprochen. Soweit also dazu, aus meiner Sicht...


aber wenn sich eine Person nicht ausreichend befreit fühlt, um ihr Geschlecht offen in Frage zu stellen, bis sie z.B. 40 Jahre alt, dann muss dies mit einigem Bedauern einhergehen, dass sie es nicht früher getan haben - sie hätten ein völlig anderes Leben führen können und sie werden diese Jahre niemals zurückbekommen.

Das ganze ist natürlich dragisch und hätte im Bestfall auch anders laufen könen. Jedoch muss man hier auch ganz klar sagen, dass niemand von uns seine Entsheidungen rückwirkend ändern kann. Das ist halt nunmal so!

Wenn man mit 40 Jahren für sich empfindet, dass man anders leben möchte und dann etwas bereut, sollte auch die Frage erlaubt sein ob das ganze wirklich eine Indentifikationsproblematik ist oder eine psychische! Und hier gibt´s nun wieder Anlass sich das Maul zu zerreißen (wovon ich erbitte abzusehen), doch macht man es sich gerade auch in dieser Frage häufig viel zu einfach!

Weil die WHO der Meinung ist in ihrem übergreifenden Werk einen Aspelt als "gesund" oder "krank" einzustufen, gehen gleich alle davon aus, dass dies auch unanfechtbar so sein müsste. Auch ließe sich wieder die sogenannte "mündigkeit" der Gesellschaft ernsthat in Frage stellen.

Obwohl ich selbst Transe bin die u.a. ihre Bi-Neigung auslebt, kann ich dennoch nicht mit Sicherheit sagen ob das ganze nicht doch von einem psyschichen Leiden ausgelöst oder zumindest begünstigt wird. Es geht dabei nicht um stigmatisierung, sondern darum sich ernsthaft damit zu beschäftigen.

Früher sah man Homosxualität als Krankhaft an. Die Meinung war beinahe schon pathologisch! Heute ist das ganze um 180 grad gedreht und Homosexualität wird als total natürlich angesehen. Auch diese denkweise wird und pathologisch als alternativlos präsentiert.

Hier sehe ich einen ganz klaren Zusamenhang. Es ist die gleiche irrigie Annahme von "das ist jetzt so!" - was in meinen Augen (ob in die eine oder andere Richtung) extrem bedenklich ist.

Niemals sollte jemand wegen seiner Ausrichtung schlechter behandelt werden, doch muss auch weiter erlaubt sein das ganze zu Hinterfragen. Und gerade da bemerke ich bei vielen Betroffenen (Ob in der Geschlechter- oder Sexualfrage) eine teils erschreckende Verbissenheit andere damit missionieren zu wollen.

Alle müssen offen sein und keiner darf mehr kritisch hinterfragen. Diesen Einfluss sehe ich u.a. durch unsere alternativlosen Medien, die eben genau diese Konzeption mit ihrer gleichgeschalteten Berichtserstattung zu vermitteln scheinen.

Das Problem ist, dass ausreichende Unterstützung und Beratung vorhanden sein muss, um geschlechtsspezifische Themen zu normalisieren

Ja und Nein. Wieso?

Nun, ja natürlich sollte im Idealfall die entsprehende Hilfe und auch die Akzeptanz in der bereiten Öffentlichkeit vorhanden sein. Allerdings sind wir eine Minderheit, die sich niemals einer Mehrheit überstellen sollte - was wie oben erwähnt aber gerade zu vorangebrügelt wird, wenn man Kindern in der Grundschule bereits solche Gedanken förmlich einpflanzt.

Es gibt deutliche Anzeichen an denen man eine Identifikations"störung" erkennen kann. Sollten diese gegeben sein, so kann man sich gezielt um genau das kümmern. Die Eltern darauf ansprechen und dann gemeinsam versuchen zu helfen und sich heranzutasten. Alles weitere ist dann deren Aufgabe.

Andererseits können wir uns heute relativ frei bwegen was garantiert kein Effekt davon ist, dass man uns in der Schule so offen erzogen hätte.

Wir (Menschen) versuchen alles zu regeln und in richtlininen festzulegen, doch ist auch dies vermutlich ein großer Fehler. Alleine die vielfältigen Meinungen und Erfahrungen zeigen, dass es hier keinen Königsweg gibt, daher wäre es vielleicht besser Individuallösungen anzustreben und nicht wieder allen etwas überzustülpen von denen die Mehrheit nicht betroffen ist.

Gleichwohl verliert sich hier bereits auch der Gedanke der bestimmenden Mehrheit - das nur als Warnung am Rande.

Das Thema ist so umfassend dass man es nicht einfach isoliert betrachten sollte, weil man selbst vielleicht nicht den besten Weg für sich gefunden hat. Dies sind, so blöd das auch immer klingen mag, die sogenannten Einzelfälle die man meiner Meinung nach gerade zur Generalsache zu erklären versucht. Das empfinde ich als Fehler!

So, nun aber wieder etwas durchatmen und nicht vergessen, dass ihr alle (egal wie ihr euch fühlt, wie ihr aussieht oder sein wollt) einzigartig und wunderbar seid! Selbst ich muss mir das immer wieder sagen, da gerade solche Diskussionen doch stark die Tendenz haben voneinander zu trennen, anstatt zu verbinden. Wir sollten nicht vergessen, dass gerade wir eine gemeinsame Verbindung haben und wir vor allem das nicht verlieren sollten - denn so habe wir uns im Zweifel zumindest gegenseitg um uns zu helfen, falls es sonst keinen gibt! *g*

alles liebe
Kim
********ssen
180 Beiträge
@**m - Du schreibst immer sooooooo viel ! Manchmal denke ich, statt eines Internetforums könnte einigen Fällen ein echtes Gespräch besser sein *zwinker*

Zitat von ****awo:
Das sehe ich gänzlich anders! ... Hier fehlt mir eine bedachte und vorsichtige Herangehensweise. Bringt man damit Kinder dazu sich frühzeitig damit zu beschäftigen, kann (nicht muss) dies sicher erhebliche psyschiche Schäden verursachen, was ich meiner Auffassung nach zu vehindern und nicht zu befürworten gilt. Ich spreche hier nicht von 18 jährigen, sondern von Kindern die teilweise in der Grundschule bereits damit konfrontiert werden.
Stimme voll zu. Aus diesem Grund habe ich ausdrücklich geschrieben, dass Geschlecht und Sexualität meines Erachtens erst ab "Teenager-jahren" offen diskutiert werden sollten. Sicher nicht in der Grundschule. Es ist klar, dass ein Kind in der Grundschule psychisch verwundbar und nicht in der Lage ist, rationale Einschätzungen zu solchen lebensbeeinflussenden Themen vorzunehmen.

Zitat von ****awo:
Bei einer objektiven Berichtserstattung und einer mundigen Gesellschaft, sollte das im Idealfall so sein, korrekt. Ob das so ist, sollte an dieser stelle jeder für sich entscheiden.
Wie hier bereits öfter eingeworfen wurde, wird genau diese Objektivität bereits den Erstellern des von mir verlinkten Artikels abgesprochen. Soweit also dazu, aus meiner Sicht...
Wir leben in einem freien Land und dein verlinkter Artikel war für ein erwachsenes Publikum (im politischen Wahlalter!) bestimmt. Ich glaube, dass die Berücksichtigung aller Standpunkte (auch "extremer" und "nicht objektiver" Standpunkte, die ich nicht mag) letztendlich die Beständigkeit der breiteren sozialen moralischen Schlussfolgerung stärkt. Wenn hingegen versucht wird (z.B. den Behörden, oder Medien), solche "unerwünschte/extreme" Standpunkte zu unterdrücken, schwächt dies die berechtigte Argumentation und schafft eine Plattform für die "nicht-objektive" Gruppe.

Zitat von ****awo:
Weil die WHO der Meinung ist in ihrem übergreifenden Werk einen Aspelt als "gesund" oder "krank" einzustufen, gehen gleich alle davon aus, dass dies auch unanfechtbar so sein müsste. Auch ließe sich wieder die sogenannte "mündigkeit" der Gesellschaft ernsthat in Frage stellen.
Obwohl ich selbst Transe bin die u.a. ihre Bi-Neigung auslebt, kann ich dennoch nicht mit Sicherheit sagen ob das ganze nicht doch von einem psyschichen Leiden ausgelöst oder zumindest begünstigt wird. Es geht dabei nicht um stigmatisierung, sondern darum sich ernsthaft damit zu beschäftigen.
Ich denke, das ist ein sehr interessantes Diskussionsthema, aber ein ganz anderes Thema *zwinker* Als Philosophiestudent denke ich, dass hier die Definition oder Grenze dessen, was "psyschichen Leiden" ausmacht und was der natürliche "menschliche Zustand" ist, sehr unscharf wird.

Zitat von ****awo:
Niemals sollte jemand wegen seiner Ausrichtung schlechter behandelt werden, doch muss auch weiter erlaubt sein das ganze zu Hinterfragen. Und gerade da bemerke ich bei vielen Betroffenen (Ob in der Geschlechter- oder Sexualfrage) eine teils erschreckende Verbissenheit andere damit missionieren zu wollen.
Ich gebe zu, dass ich mich immer sehr geärgert habe, wenn ich auf Trans-Leute gestoßen bin, die versucht haben, andere zu "missionierenden" oder andere in eine bestimmte Richtung zu drängen. Aber ich erkannte, dass mein Ärger derselbe ist, den ich mit religiösen Menschen oder politischen Gruppen usw. habe, die versuchen, andere zu "missionieren" - mit anderen Worten, solche "Verbissenen missionierenden" Menschen gibt es in allen Lebensbereichen, es hat nichts zu tun mit ihnen oder mir als "Trans".

Zitat von ****awo:
So, nun aber wieder etwas durchatmen und nicht vergessen, dass ihr alle (egal wie ihr euch fühlt, wie ihr aussieht oder sein wollt) einzigartig und wunderbar seid! Selbst ich muss mir das immer wieder sagen, da gerade solche Diskussionen doch stark die Tendenz haben voneinander zu trennen, anstatt zu verbinden. Wir sollten nicht vergessen, dass gerade wir eine gemeinsame Verbindung haben und wir vor allem das nicht verlieren sollten - denn so habe wir uns im Zweifel zumindest gegenseitg um uns zu helfen, falls es sonst keinen gibt
Ich verstehe, was du meinst. Aber ich persönlich empfinde das "gemeinsame Verbindung" für alle Menschen, unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, Rasse, sozialem Hintergrund usw. Ich behandle alle Menschen als Individuen. Die "gemeinsame Verbindung", die ich mit Menschen habe, ist, dass wir alle "Menschen" sind, ich fühle keine stärkere Verbindung mit Menschen, die "Trans" sind (na ja, abgesehen von sexueller Anziehung, aber das ist doch etwas ganz anderes). Ich stimme zu und verstehe vollkommen, dass das Teilen einer solchen gemeinsamen Bindung eine zuverlässige und gegenseitige Quelle der Unterstützung darstellt, insbesondere für Menschen in Minderheitengruppen, die von Isolation bedroht sind. Ich respektiere und bewundere solche Menschen und Selbsthilfegruppen. Aber die persönliche Entscheidung, die ich für mich als Trans selbst treffe, ist, mein Leben in einer größeren Welt zu leben, in der 99,7% der Menschen keine Transen sind ... Irgendwie fühlt sich das in meiner DNA eher nach der Art der Wikinger(in) an.

Kisses, Nica
@**m - Du schreibst immer sooooooo viel ! Manchmal denke ich, statt eines Internetforums könnte einigen Fällen ein echtes Gespräch besser sein *zwinker*

Hmm naja wie sagte man da seiner zweit? zwei D.... in Gedanke? *ggg*

Schau mal hier:

https://www.joyclub.de/groups/fetisch_trans_friends/forum/t2320393.wie_waere_es_mit_einer_talkrunde.html

Dazu werde ich vermutlich kommende Wochen entsprechend Feedback geben. *g*
Also wenn ich mich vorstellen darf ..Yasmine Weber 1. Vorsitzende des dgti Arbeitskreis Bayern und Intersexualität und Leiterin der Beratungsstelle 1 in Bayern .

Also es ist wahrhaftig so das wir einen sprunghaften Anstieg der Fälle bemerken. Vor allem die Zahl der jungen Transmänner ist deutlich gewachsen. Dies ist aber kein Hype oder ähnliches. Sondern ganz einfach der verärkten medialen Präsenz des Themas geschuldet. Die jungen Menschen sehen das das Thema trans nicht mehr tabuisiert wird sondern in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Dadurch trauen sich diese Menschen das Coming Out zu wagen und den für sie vorbestimmten Weg einzuschlagen. Was früher im Wohnzimmer stattfand, nämlich die Findungsphase, findet nun in der Öffentlichkeit statt. Die sog. "Wohnzimmertransen" sterben aus und werden durch tageslichttaugliche alltagserproberinnen und erprober ersetzt ..dies spiegelt sich natürlich unmittelbar in den Fallzahlen nieder. Denn traut man oder Frau sich erst mal in die Öffentlichkeit, will er oder sie natürlich auch psychotherapeutische Behandlung und eine Hormonersatztherapie.. und das möglichst schnell.

Die Anzahl und Verteilung der Ergänzungsausweise hat sich im Vergleich zum letzten Jahr verdoppelt ... der beratungsaufwand in der Beratungsstelle ist höher geworden weil die jungen transmänner vermeintlich aufgeklärt bei mir anrufen und nur sehr schwer von den abzubringen sind was ihnen Facebook und Co. so alles eingebläut hat von den sog. selbsternannten Experten die sich so in den Gruppen tummeln und teilweise gefährliches Halbwissen weiterverbreiten...
Danke @*******_Muc für deine Einschätzung.

Obgleich ich vieles ähnlich sehe, machen mir einige Formulierungen schon ein paar Sorgen. Doch es soll nicht den Anschein haben, dass ich alles auf die Goldwaage legen möchte, dennoch möchte ich auf das mit aufgefallene hinweisen ohne deine Aussage abzuwerten!

Also es ist wahrhaftig so das wir einen sprunghaften Anstieg der Fälle bemerken. Vor allem die Zahl der jungen Transmänner ist deutlich gewachsen.

Dies ist etwas was wir vermutlich beinahe zweifelsfrei zumindest in Zählbarer Form (ich nenne es bewusst nicht Statistik) erfassen können. Vor allem diejenigen die damit näher zutun haben.

Sondern ganz einfach der verstärkten medialen Präsenz des Themas geschuldet.

Ohne dies generell schlecht machen zu wollen, doch ist es vermutlich Fluch und Seegen zugleich und sollte wenn überhaupt bemerkt werden.

Was früher im Wohnzimmer stattfand, nämlich die Findungsphase, findet nun in der Öffentlichkeit statt.

Und genau hier fängt die Sorge an. Nicht dass ich dafür bin dass jeder alleine daheim bleibt, sonst hätte ich auch diese Gruppe nicht gegründet. Allerdings sehe ich in dem "versteckten" ausleben auch eine Art zeitlicher Puffer, anhand dessen man eben erst einmal damit lernen kann umzugehen. Und zwar ungeachtet der Umwelt, sondern alleine mit sich selbst.

Denn traut man oder Frau sich erst mal in die Öffentlichkeit, will er oder sie natürlich auch psychotherapeutische Behandlung und eine Hormonersatztherapie.. und das möglichst schnell.

Hiermit schlussfolgerst du natürlich genau dies daraus, dem ich eben extrem nachdenklich zustimmen muss. Wir sollten hier sicher auch nicht unterschätzen, dass gerade durch Schulische und Mediale, generell also Öffentliche Einflussnahme zwar die Tabuisierung weniger wird, andererseits aber auch die Gesellschaftliche Erwartung an diese Menschen deutlich gesteigert wird!

Wie oft begegnen mir Menschen, die mir die Frage stellen: "seit wann fühlst du dich falsch in deinem Körper?" Genau hier drückt es sich aus. Viele setzten es beinahe schon voraus und begünstigen somit für mein empfinden einen Weg, welcher vielleicht nicht immer der richtige wäre. Hier fehlt es mir ein einem nicht nur kritischen sondern auch vorsichtigen Umgang mit den Spätfolgen die ein solcher Weg bedeuten könnten.

Ebenfalls der Wegfall der ICD.11 Schlüssel tagen zumindest Medizinisch nicht zu einer kritischen Anschauung an. Oder anders gesagt, hier wird etwas als "normal" deklariert von dem wir nicht umfänglich wissen ob es das in wahrheit auch wirklich ist.

Dabei sollten einem nicht sofort an Stigmatisierung denken, sondern viel mehr an das damit inkludierte Denkverbot welches sich sofort zu Gegenargumentation manifestiert. Dies erstickt eine Sachliche auseinandersetzen nämlich bereits im Keim. Genau da sehe ich die Schwächen der derzeitigen Entwicklung im Umgang damit.

weil die jungen transmänner vermeintlich aufgeklärt bei mir anrufen und nur sehr schwer von den abzubringen sind was ihnen Facebook und Co. so alles eingebläut hat

Und genau hier wird es offensichtlich! Dabei spielt für mich das halbwissen eine eher untergeordnete Rolle, sondern eher die Instrumentalisierung bzw. Mainstreamisierung des Themas.

Zu den Ergänzungsausweisen sollte man erwähnen, dass es sie dabei um eine rein rechtliche Thematik handelt und es dabei vor allem nicht um die Empfindung eines Menschen geht. Ebenso hat eine Personenstandänderung, Hochzeit, etc. nichts mit Menschen zutun! Dies an dieser Stelle nur erwähnt. Wer dazu mehr wissen möchte, sollte sich damit beschäftigen! Oftmals wird dies allerdings in einem Topf geworfen, was juristisch aber nicht korrekt ist. (Siehe z.B. juristischen Wörterbuch: Person; Mensch; Name)

Auch ein spannendes Feld aber zu dem Thema eher als off Topic zu verstehen *ggg*
Man sollte schon den Männern mit Wunsch zur Angleichung zur Frau klar machen dass zwischen Geilheitsfetisch bzw. Fetischgeilheit und Unwohlsein in Form bis zur suizidgefährdende psychische Depressionen unterschieden werden muss, da die Angleichung sich meistens nicht rückgängig machen lässt und vielleicht auch auf die Möglichkeiten des Crossdressings hinweisen.

Ähm, wieso soll man im urkatholischen Bayern jetzt immer noch im Wohnzimmer sich versteckt erproben und nicht in der Öffentlichkeit?

Ich bin selber Christ und denke es mir so: Wir bekamen diese Fähigkeiten. Alles ist erlaubt gemäß Apostelbriefe nur nicht alles ist gut für den einzelnen Menschen. Alles unterliegt einer genauen Überdenken des oder der jeweiligen betroffenen Person. - So auch bei diesem Thema.

Dann steht auch in bayrischen urkatholischen Bibeln, dass Gott den Menschen im Mutterleib formt. Es ist allgemein juritisch anerkannt, dass Transgender - also Männer und Frauen im jeweils controversen Körper - also im Körper des anderen Geschlechtes der eigenen Identitätswahrnehmung - deren Empfindungen schon mit der Geburt haben. - Somit ist es kein Eingriff in göttliche Schöpfung sich angleichen zu lassen. - Nicht wirklich!

Und ja, meine Kirchengemeinde nimmt gerade die erste Transexuelle bei sich auf...
Auch ein spannendes Thema, doch ebenfalls sehr kontrovers. Ich interessiere mich nämlich auch für die Bibel, allerdings losgelöst von Religionszugehörigkeit... By the way^^
********ssen
180 Beiträge
@****ine - Ich respektiere die Arbeit von Ihnen und Ihrer Organisation sehr, aber es gibt eine Sache, die Sie geschrieben haben und die ich wirklich ablehne, d.H. ...
Zitat von *******_Muc:
Denn traut man oder Frau sich erst mal in die Öffentlichkeit, will er oder sie natürlich auch psychotherapeutische Behandlung und eine Hormonersatztherapie.. und das möglichst schnell.
Eigentlich nein, ich will nicht. Und ich habe jede Menge Trans-Freundinnen (TG), die auch nicht wollen. Ich will keine Hormonsatztherapie, ich will keine Psychotherapie, ich will keine medizinischen Operationen. Ich mag meinen Körper. Ich trainiere jeden Tag mindestens 1-2 Stunde, um zu versuchen, meine Figur auf natürliche Weise zu feminisieren. Aus ähnlichen Gründen esse ich kein Fleisch, Zucker usw. Ich sage nicht, dass ich großartig aussehe, aber niemand kann an meinem Engagement für das was ich bin zweifeln, oder meinem Engagement für das Leben in der Öffentlichkeit zweifeln. Mein Geschlecht ist definitiv nicht männlich, und ich bin sicher, dass ich mich für verschiedene Trans-Behandlungen "qualifizieren" könnte, aber das möchte ich nicht - Ich bin stolz und zuversichtlich, wer ich bin.

Die Sache ist, Yasmine, wenn die Gesellschaft es toleriert, dass die Menschen leben, die Kleidung u. das Make-up usw. tragen, die sie mögen, unabhängig davon, ob ihr "Passing" perfekt ist oder nicht, dann vermute ich, dass viele der Leute, die Ihr Büro besuchen, dies nicht tun würden Sie fühlen sich unter Druck gesetzt, die von Ihnen genannten medizinischen Behandlungen in Anspruch zu nehmen (die weder physisch noch psychisch risikofrei sind).

Aus moralischer Sicht sollte sich die Anstrengung mehr darauf konzentrieren, "Trans" als sichtbare Trans-Personen in der Öffentlichkeit zu normalisieren, anstatt einseitig Menschen auf einem medizinischen Weg zu helfen, dass einige nicht gewählt hätten, wenn die Gesellschaft tolerant gewesen wäre - was letztendlich nur dazu führt, dass ihr Aussehen den Normen dieser traditionellen intoleranten Gesellschaft entspricht.

Oooh, ich bin heute ziemlich temperamentvoll ... Ich denke, ich gehe jetzt besser und trinke etwas beruhigenden Kamillentee *zwinker*

P.S. @****ine - Ich respektiere Ihre Organisation und Ihre Arbeit absolut und aufrichtig.

Kisses, Nica
*******506 Frau
45 Beiträge
Hallo,
die Webseite ist extrem AFD-nah (siehe Impressum ein Herr von Storch....)

Doch nun zur Sache, ich bin TS und zugleich Beraterin bei der dgti für transidente Personen.
Mir und anderen fällt auf, dass eine Häufung von jungen Transmännern zu verzeichnen ist wogegen Transfrauen eher so ab 25 aufwärts im normalen Mass den dgti-Ergänzungsausweis beantragen.
Dies muss nichts bedeuten, allerdings bin ich "Vater" einer Tochter und auch von meiner jüngeren Schwester weiß ich, dass gerade junge Frauen sich sehr schnell hypen lassen.

Deswegen sollte man ganz junge TS mit einer guten Begleittherapie auffange und sich ihren Platz im Leben suchen lassen. Da Operationen eh nicht vor dem 18 LJ möglich sind, reicht es aus diesen Personen Pubertätsblocker zu geben, damit diese sich wie gesagt finden können.
Dies ist der einzige Punkt, den ich in den Aussagen von Dr. Korte nachvollziehen kann alles andere in diesem Artikel ist AFD-Geschwurbel.
Die Selbstmordrate von TS sinkt nach dem Outing eklatant und die Quote derer, die Ihren Schritt bereuen, liegt bei knapp 0,5%. Also sind diese Fallzahlen die im Artikel genannt werden vollkommen haltlos.
Kim P. ist meines Wissens nach heute in den USA eine erfolgreiche Sängerin, wäre sie nicht gewesen (TV-Bericht bei RTL Stern-TV so ca. 2010) hätte ich vermutlich noch Jahre gebraucht um mich selbst zu finden und mich vermutlich irgendwann umgebracht. Exakt habe ich mich knapp 7 Jahre nach dem Bericht geoutet und würde es um nichts in dieser Welt umkehren wollen.
Wer möchte kann mich gerne zu diesem Thema anschreiben zwecks weiterem Austausch.
Hallo, danke für deinen Beitrag.

Ich denke dass gerade die Pubertät eine extrem wichtige Rolle in der Entwicklung eines jeden Menschen spielt, was alleine die Körperlichen Veränderungen angeht. Gerade darum macht es mich Fassungslos, dass du hier die Aussage verwendest, dass man diese durch Hemmer oder Blocker beeinflussen kann/soll damit sich der Mensch finden kann. Wie soll sich jemand finden können in dessen Hormonhaushalt eklatant eingegriffen wird?

Die Selbstmordrate von TS sinkt nach dem Outing eklatant und die Quote derer, die Ihren Schritt bereuen, liegt bei knapp 0,5%. Also sind diese Fallzahlen die im Artikel genannt werden vollkommen haltlos.


Hier frage ich in welchen Zeiträumen diese Beobachtungen gemacht wurden? Zwar ist das Thema schon deutlich älter, doch glaube ich nicht, dass es hierzu langzeit Erfahrungen gibt.
Daher erscheinen mir die Zahlen eher wie ein Versuch etwas zu schönen.

Wieso ich das behaupte?
Ich denke, dass die Mehrzahl derjenigen die bisher angleichende Anwendungen vornahmen, nicht bereits in der Pubertät durch hormonelle Veränderung entsprechend beeinflusst wurden, sondern sich selbst entwickeln konnten. Wir können die Spätfolgen der jetzigen Verfahrensweise noch gar nicht abschätzen.

Beispielsweise warst du selbst vor 10 Jahren nach Profil angaben Mitte 40, hast also deine Pubertät, wie ich vermute auch hormonell unbeeinflusst durchlebt. Nicht dass ich etwas dagegen habe Menschen zu helfen! Ganz im Gegenteil, ich denke nur sollten die Beeinflussungen so gering wie nur möglich ausfallen. Dies sehe ich heute alles andere als gegeben.

Natürlich freue ich mich für dich, dass du jeden Tag genießen kannst und wünsche dir vor allem, dass du niemals nur ansatzweise Zweifel bekommen magst. Doch hattest du auch eine lange Zeit in deinem Leben die Zeit dich zu finden, was ich bei unter (sagen wir mal) 20 jährigen eher nicht glaube.

Ein einfaches Beispiel hierfür ist die Fahrweise von jungen Männern. Es gibt gute Gründe wieso eine Versicherung einen Aufschlag berechnet, wenn ein Auto von einem Fahrer unter 25 gefahren wird. Auch ich muss mir eingestehen, dass ich in Laufe meines bisherigen Lebens deutlich ruhiger und bedachter wurde - von Jahr zu Jahr.

Nun stünden wir vor der Frage ab wann es jemand entscheiden könnte, doch da man hierzulande ab 18 Jahre zumindest für so mündig gehalten wird um wählen zu gehen etc. erledigt sich dies im Endeffekt schon...

Jeder soll machen was immer er möchte, doch bleibt es für mich nun mal ein Thema mit dem man eher defensiver umgehen sollte, als zu offensiv.

Menschen die Hilfe suchen, sollten welche finden können. Aber man sollte ihnen nicht ein Problem einreden, welches sie vielleicht gar nicht haben. Mir kommt es aber so vor als wollte man hier diese Einzelfälle zum Generalthema erklären.

Auch findet damit oft unbemerkt eine geistige Umerziehung statt, bei dem sich die Mehrheit schon einmal daran gewöhnen darf, sich einer Minderheit zu unterwerfen. Dies halte ich für äußerst Gefährlich!!!

Dies schlussfolgere ich nicht nur daraus, dass es bereits Menschen gibt die sich 3x entschuldigen bevor sie mich ansprechen aus Angst etwas falsches zu sagen. So sieht kein mündiger Bürger aus. So sieht keiner aus, der eine Meinung haben darf! So sehen Fähnchen im Wind aus, die es jedem auf jede nur erdenkliche Art recht machen wollen. Zitat: "ich will ja nichts falsches sagen!". Welche Macht würde ich einem Menschen geben, wenn ich mich durch seine Fehleinschätzung direkt verletzt fühlen würde?

Auch diese Gespräche hatte ich gerade mit TS schon öfter. Neulich wurde ich sogar blockiert weil ich jemanden einen Einladung zu dieser Gruppe schickte. Vielleicht war der Begriff "Fetisch" einfach zu Diskriminierend!?

Hier kann ich keine erkennen, lediglich ein mangelndes Selbstwertgefühl des betroffenen. Und genau sowas halte ich dann für gefährlich, denn das hat nichts mit Geschlecht zutun, sondern ist bereits ein gesellschaftliches Problem geworden.

Hui... wiedermal viel, oder? *ggg*

Aufdass ein jeder Glücklich und vor allem in Frieden miteinander zu leben vermag. *g*

liebe grüße
kim
**********audia
4.889 Beiträge
Ich denke, das junge Menschen, noch Kinder wahrscheinlich durch das "gehyped werden", eher ein nachahmendes Verhalten an den Tag legen, ohne wirklich zu wissen, wie komplex diese Sache eigentlich ist.
Klar ist wohl auch, das in einem heranwachsenden Menschen, einem Teenager, biologische UND seelische Veränderungen und Prozesse vonstatten gehen. Bewusstseinserweiterung, so z.B. in Hinblick auf die sexuelle Veranlagung und die damit einhergehende Orientierung.
Um mit einem bestimmten Zustand nicht zufrieden zu sein, seelisches Unglück zu erfahren, so glaube ich zumindest, müssen bestimmt noch einige Lebens- und Erlebensjahre vergehen.
Klar, man weiß es ja auch aus dem täglichen Leben, das man mal mit bestimmten Dingen, welche das Leben so bietet, unzufrieden, frustriert oder unglücklich ist. Aber das sind ja meist Phasen.
OK, wenn in einem schon eher gereiften jungen Individuum eben von innen heraus die Unzufriedenheit "Macht" über das alltägliche Leben nimmt, ja, dann sollte man genauer hinschauen.
Will damit sagen, das ich mir nicht vorstellen kann, das ein 5-8-jähriges Kind das dahingehend schon so explizit reflektieren kann, als beispielsweise ein 14-16-jähriger Teenager. Ist aber nur eine Vermutung meinerseits in bezug auf die persönliche Entwicklung eines jungen Menschen. Korrigiert mich bitte, wenn ich doch total falsch liegen sollte.
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