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TV oder kein Bock auf Emanzipation?

******_TV Mann
120 Beiträge
Themenersteller 
TV oder kein Bock auf Emanzipation?
Gehört zu einem „modernen“ passing nicht auch ein eher emanzipiertes Auftreten und dann wohl auch eher ein unisex Outfit für Zeugs und Accessoires? Unisex, heute so etabliert wie unifarben, war in den 90er Jahren eine Revolution. Es gibt seit damals auch ein bestimmtes Parfüm, dass meines Wissens als erstes Produkt mit dem Begriff unisex beworben wurde. Es war purer Zeitgeist. Man kann seinem flüchtigen und sanften Geruch Kantenlosigkeit vorwerfen, sollte ihn aber im Kontext der Entstehungszeit sehen: Er war gerade dazu da, Kanten und Begrenzungen jeder Art über Bord zu werfen und die neue Rollenidentität, unter der sich beide Geschlechter sehen konnten, unter einen Hut bzw. Duft zu bringen. Was heute schwach wirkt und keinen mehr vom Hocker reißt, hat damals in der Geschlechterdefinition ganz schön was bewegt. Heute gibt es, wenn man nach „unisex clothing“ sucht, über 181 Millionen Einträge. So weit, so gut und auch richtig. Wenn ich mich aber als Greta kleide, dann fehlt mir eindeutig, - ja was? - Es „kickt“ jedenfalls nicht… Liegt es daran, dass ich (und wohl auch viele andere von uns) noch einem alten, unemanzipierten Rollenbild verhaftet sind?
***ia Frau
751 Beiträge
Schade - ich verstehe nicht, was du genau sagen willst

Von mir kann ich sagen - ich bin eine emanzipierte Frau, bin beim Dykemarch dabei und auch bei BLM, setze mich für eine gendergerechte Sprache ein und stehe auch im Alltag meine Frau
*******opes Frau
246 Beiträge
Hi Greta😊
Ich habe einen Lieblingsduft und er ist in der Herrenecke zu finden😉
Ist mir egal...Ich finde Nylons und Co sollten auch für alle Geschlechter legitim sein...
Ich freue mich immer, wenn ich Menschen sehe, denen es egal ist, was „die Leute“ denken könnten...
Nur so gewöhnen sich „die Leute“ daran, dass es jenseits der klassischen Rollen und Cis- Geschlechter überhaupt jemanden gibt, der vielleicht ein Bisschen einzigartig (???) ist...
*******Cec Frau
75 Beiträge
@*****eta also ich habe mir dein Beitrag jetzt ein paar mal durchgelesen, aber so ganz folgen kann ich dir auch nicht wirklich. Ich meine das jetzt auch definitiv nicht böse, aber worauf willst du hinaus?

Zu einem passing gehört mehr als nur die Kleidung. Und da ist es egal, ob sie Unisex, feminin, nuttig oder gar maskulin ist. Es geht halt um das Gesamtbild, wo noch viele andere Faktoren wie make up, frisieren, der allgemeine Style und am wichtigsten: die Ausstrahlung mit einspielen.

Wenn das alles stimmt, passt du auch in einem maskulinen Blaumann. 🤷🏻‍♀️

Und was dir persönlich fehlt, kann man nur sehr schwer beantworten. Du sagst es „kickt“ nicht. Da ist halt die Frage, was dich „kickt“. Vielleicht hast du auch einfach nur irgendeine Erwartungshaltung, die du noch nicht selber für dich definiert hast. Das lässt sich schwer sagen.

Und das Thema Emanzipation lasse ich besser mal außen vor. Nur so viel, und da muss ich mich jetzt schon sehr vorsichtig ausdrücken, um niemandem auf den Schlips zu treten: ich gehe mal davon aus, dass wir Frauen hier alle genug emanzipiert sind, wobei es allerdings einige Leute hier gibt, die ihrerseits ein sehr „eigenes“ Frauenbild haben, was die dann auszuleben gedenken.
******erz Mann
74 Beiträge
Ich finde es hat nicht immer was mit einem angestaubten Rollenbild zu tun wenn man(n) sich sexy Klamotten gönnt. Im Gegenteil, ein "gewagtes" Outfit signalisiert mir dann doch eher eine selbstbewusste Persönlichkeit - Straßenstrich ist natürlich ein anderes Thema ;). Für Frauen gibt es viel mehr tolle Kleidung und Schuhe als für Männer, das fand ich immer schon ungerecht. Ich bin eigentlich bei MissusBeasty, aber eine gute Portion Mut gehört für einen Mann schon dazu wenn er feminin zum Bäcker oder auf eine Party geht *zwinker*
**********dchen Frau
16.217 Beiträge
Ich Strebe an eine Frau zu sein, um mich dann Unisex zu kleiden und zu duften ??
Da hat jemand irgendwas am Genderwechsel dann aber nicht verstanden.

*lolli*
***ia Frau
751 Beiträge
Ich erlebe das cis Frauen, vor allem in meinem Alter sich unisex kleiden - oft in Jeans aber hauptsächlich Hosen tragend.
Ich denke Frau sein ist vielfältig und meist nicht klischeehaft
*****ona Frau
1.114 Beiträge
Unisex hat für mich während den Jahren die ich dabei bin keine Option dargestellt,
wenn nicht Beruflich unterwegs trage ich ausschliesslich Damenkleidung.
Wer so aussieht wie ich(maskulin) der muss sich nicht emanzipieren.
Die vielfalt der Frauen in meinem Umfeld geht von Feminin bis Maskulin
doch keine davon steht auf Unisex bei sich selber.
In der Zeit wo ich noch mit meiner Gattin in einem Haushalt lebte
hat sie sich nach meinen ersten öffentlichen Schritten deutlich
femininer gekleidet wie vor( wollte sie wetteifern wer Fraulicher ist ?)
Schön ist keins der Mädels muß sich emanzipieren
"Wir sind alle auf Augenhöhe" traurig wenn nicht.
*****_59 Mann
1.407 Beiträge
Eigendlich leben wir ja im 21 Jahrhundert. Das wird immer so kundgetan !
Mir ist neulich etwas passiert das hat mich schon sehr lange beschäftigt.
Ich musste beim Arzt in einer kleineren Stadt sehr lange warten und habe die
Zeit dann genutzt um mich ein bischen in verschiedenen Geschäften unzuschauen.
Ich war definitiv auch als Mann unterwegs. Dann ging ich in ein kleines Damengeschäft,
wo ich der einzige Kunde/in war. Habe dann ganz höflich gefragt, das ich mich für ein leichtes Sommerkleid interessiere und wurde auch nett+zuvorkommend bedient.
Leider gab es nichts in der passenden Grösse. Daraufhin bin ich weitergeschlendert
und stiess auf ein Geschäft für Übergrössen das um 10.00 Uhr öffnete.
die Inhaberin oder eben Verkäuferin schloss gerade auf und ich teilte Ihr mit, das ich
mich bitte ein wenig Umschauen möchte weil ich ein Kleid suche.
Daraufhin wurde ich des Ladens verwiesen mit der Bemerkung das mir hier nichts
verkauft werde. Habe mich auf dem Absatz umgedreht und bin verschwunden.
Ich bin mehr der Typ der nicht im Internet bestellt sondern spontan kauft.
Es war eine relativ kleine Stadt und da wollte ich mal Fragen, ob es euch auch schon
mal so passiert ist. In grösseren Städten wahrscheinlich nicht.
Kommt immer darauf an wo - mann - lebt. Toleranz + Offenheit anders denkenden
gegenüber. Dem Kleid ist es doch egal wer es kauft. Aber so ist das immer noch.
******_TV Mann
120 Beiträge
Themenersteller 
@***ia
Danke für deinen Beitrag.
Ich finde dein Engagement toll und finde es auch sehr gut, sich für gender-Themen gesellschaftlich einzusetzten. Ich würde gerne in diesem Forum mehr darüber erfahren und vielleicht hat ja jemand Lust (z.B. unter >Veranstaltungen<) was drüber zu schreiben. So hat zB auch bei mir in Münster/Westf am 23.2.2020 das Orgateam vom Dyke March sich getroffen. Erfahren hab ich davon aber erst viel später und dann auch nur zufällig.
Und, - du hast recht. Da habe ich mich ziemlich unklar und missverständlich ausgedrückt. Ich meinte natürlich, dass ich mich selber in unisex-Klamotten überhaupt nicht wohl fühle und eher betont weibliche Mode bevorzuge (…weil das „kickt“ ). Allerdings frage ich mich dann manchmal, inwieweit ich damit nur gesellschaftliche Rollenerwartungen bediene, - obwohl mir das eigentlich egal sein sollte…
***ia Frau
751 Beiträge
Moin @*****eta und alle Anderen,

es geht mir wie dir, ich trage gern Kleider und Röcke. Lieber als Hosen. Darin fühle ich mich sehr wohl. so wie ich es auf Stammtischen sehe, geht es vielen trans* Frauen auch so - wir mögen feminine Kleidung sehr. für mich spielen auch Farbigkeit und Muster eine Rolle.
Lange genug hatte ich die langweile oft grauschwarze Männerkleidung getragen und dabei immer nach einem farbigen Kontrast gesucht.

Und - ein luftiger Rock oder Kleid ist doch gerade in der Sommerzeit sooo angenehm zu tragen .
Praktisch sind sie auch. Sagt die Schwester bei der urologischen Untersuchung zu mir " Den Rock können sie anlassen. Ziehen sie den nur hoch und den Slip aus"
*****al6 Frau
561 Beiträge
Wenn ich als bioloischer Mann als Frau auftrete, versuche ich möglichst stimmig aufzutreten. Dem Anlass, dem Umfeld und natürlich auch dem Wetter sowie den herrschenden Temperaturen angemessen.
Das darf, wenn es kalt und windig ist, auch gerne eine Hose sein. Ansonsten bevorzuge ich Kleider oder Rücke mit Blusen oder Pullis. Letzteres besonders im Sommer, da sind Röcke, Tops oder Kleider eindeutig angenehmer und luftiger. Wobei meine Kleidung nie nuttig oder billig aussieht - denn ich möchte nicht allzu sehr auffallen. Außer das ich, besonders als Frau, farbenfrohe, Kleidung bevorzuge. Wobei frabenfroh nicht schrill bedeutet. Ich möchte, soweit es mir aufgrund meiner Statur überhaupt möglich ist, etwas in der Masse untergehen - aber mit Chic.
Huhu,

soweit ich es verstanden habe, ging es um TV und da muss man halt mal konstatieren: „Tragen gegengeschlechtlicher Kleidung, um die zeitweilige Erfahrung der Zugehörigkeit zum anderen Geschlecht zu erleben.“
Das steht zumindest im ICD und mal Hand aufs Herz ... von eine Rollenschublade in eine andere zu springen ist ziemlich binär und hat wenig mit der Auflösung von Geschlechtergrenzen zu tun. Insofern glaube ich nicht, dass sich TV als Frau emanzipieren wollen. Die rechtliche Gleichstellung mit der Männergesellschaft ist ja auch nicht erforderlich, man lebt ja im Alltag als Mann.
Auch sind die Probleme von TV in der Öffentlichkeit andere als von CIS-Frauen. Ich glaube, dass Emanzipation hier einfach nicht Fokus steht. AnderS ist es bei TransFrauen, Transsexuellen oder meinetwegen auch Frauen mit transsexuellem Hintergrund. Hier geht es ja nicht (mehr) um einen zeitweisen Rollenwechsel, sondern um eine dauerhafte Positionierung in der Gesellschaft.
Für mich als TransFrau ist das Tragen von Frauenkleidung Alltag, ich ziehe mich nicht um, um eine Frau zu sein und ich kann mir mittlerweile sogar erlauben Herrensachen als Frau zu tragen ... wenn es mir denn überhaupt gefällt ... aber das ist ja eine andere Sache (über Geschmach lässt sich ja streiten)
Geschlecht beginnt im Kopf und nicht bei der Kleidung ... aber natürlich ...
ich mag es sehr, schön hergerichtete TV zu sehen und bewundere deren zum Teil kunstvollen Schminkfähigkeiten. Auch ich habe das einige Zeit so gemacht, aber festgestellt, dass ich einfach ein ganz anderer Typ Frau bin .....
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