@missYou_K
Ich kann es echt nicht mehr leiden. Als ich mich vor neun Jahren erstmalig hier angemeldet hatte, hatten die Foren eine andere Bedeutung. Heute mag ich kaum noch etwas Posten, außer vielleicht in verschlossenen Gruppen, denn irgendeiner wird sicher daher kommen und entweder für sich postulieren, die Weißheit mit dem Löffel gefressen zu haben, um dem Rest der Welt zu erklären wie etwas funktioniert oder mindestens aber zu funktionieren hat.
Deine Sichtweise und Schilderung ist wirklich romantisch und der vielleicht etwas unerfahrene Leser mag sich dem Gedanken gerne anschließen, er ist ja auch nicht grundsätzlich falsch, aber Fisting ist zunächst erst einmal eine Handlung bei der eine Hand bzw. Faust vaginal oder anal in den Körper, den eigenen oder einen fremden, eingeführt wird. Dabei erfährt der gefistete Körper einen Dehnungsschmerz, der wiederum vom Gehirn über die selben Synapsen empfangen und verarbeitet wird, wie die Lust. Die Wissenschaft spricht hier vom Belohnungszentrum.
Um auf die etwas romantische Sichtweise von Dir zurück zu kommen, es spielt eigentlich kaum eine Rolle, ob eine Person Leidenschaft empfindet und sich fallen lassen kann, wenn sie trainiert ist.
Tatsächlich gibt es ja Frauen, deren Geburtskanal etwas enger ist als bei anderen und teilweise behindert die Beckenform eine unproblematische Geburt. Da die Natur diesen Weg aber grundsätzlich für ein mehr oder minder kleines Dickköpfchen vorsieht, sollte eine Durchschnittshand nach ein wenig Übung in jede Muschi und auch in jeden Anus passen, der ist nämlich ein Muskel und damit, wie jeder Muskel dehnfähig!
Ergo ist Training durchaus sinnvoll, sollte Fisting das Ziel sein. Gerade im Berich des BDSM spielt ja das Zufühgen von Schmerzen eine nicht unerhebliche Rolle und auch Fisting kann hier ein probates Mittel sein, um sein Gegenüber, egal ob männlich oder weiblich, an den Rand des Aushaltbaren zu bringen.
Ich teile also deine romantische Sichtweise nicht, wenn du schreibst
Fisten kann man sich nicht aneignen oder mit einem "ab heute will ich mal fisten" beginnen.
. Natürlich kann man sagen, ab heute mache ich das, ob es gleich am ersten Tag funktioniert, hängt natürlich von der Konstitution jedes Einzelnen ab und für anales Fisting, also für die Dehnung des Ringmuskels am Anus braucht man sicher mehr Zeit als für eine Vagina, die eher dafür "ausgelegt" ist, aber auch das ist möglich. Ich mag fisten. Ich fiste seit Jahren mal zart mal hart und empfinde große Lust dabei. Dabei habe ich viele Unterschiede feststellen dürfen, sowohl in der Biologie, bzw. Anatomie, als auch in der Vorgehensweise. Jedem Tierchen sein Pläsierchen.
Und aus meiner Erfahrung sage ich ganz deutlich, es gibt nicht(!) den einen einzig richtigen Weg. Jeder muss seinen Weg gehen und finden und wenn die Dame Lust darauf hat und geil ist, der Schmerz sie noch geiler macht, aber es gerade nicht so recht funktioniert, dann hilft ihr doch verdammt nochmal nicht weiter, ihr geradezu vorwurfsvoll zu schreiben, dass ihre Lust nicht groß genug sei und ihr Partner wohlmöglich nicht vertrauenswürdig genug.
Zwar glaube ich nicht, dass du das damit sagen wolltest, aber du gibst bereits im ersten Absatz zu bedenken, dass alles bislang geschriebene eigentlich bedeutungslos, weil nicht ausschlaggebend ist.
Zurück zum Thema...
Schön, dass du und dein Partner so offen miteinander umgehen könnt und über Eure Bedürfnisse redet. Das ihr diese, für Euch neue Spielart, ausprobiert ist auch ein Vertrauensbeweis füreinenander. Wenn du also Schmerzen hast, die eher an das Wund sein der Maschine erinnern, dann ist eine schöpferische Pause einfach mal sinnvoll. Wenn es aber einfach das Gefühl ist, er würde dir gerade das knöcherne Gestänge entzweien, dann ist das der Lustschmerz, der erregt und geil macht, genieße es!
Einen Tipp möchte ich aber noch los werden. Der Fistende sollte ein Auge darauf haben, wie stark die Haut gedehnt ist, denn die kann durchaus mal reißen. Ist sie also gespannt und geradezu weiß gefärbt vor Dehnung, kann es sinnvoll sein zunächst nicht die ganze Hand hinein zu schieben, sondern vorsichtig die vier Finger. Sind die bis zum Daumen drinn, spannt man die Hand indem man die Handfläche ganz öffnet und somit die zu fistende Stelle dehnt, aber bitte vorsichtig und den Anblick der geliebten im Angesicht. Erstens kann man den Anblick ja genießen und zweitens sieht man ihr oder eben ihm an, wie weit man noch gehen kann.
Genug rumgedoktert und rumgemosert, ich nehme jetzt brav meine Pillen und rege mich ab...