Spiel oder verantwortungsvoller Sex

öhm... naja, ein absturz kann im endeffekt doch durch alles mögliche passieren. also das in bezug speziell zum fisten zu sehen finde ich eher merkwürdig muss ich sagen...

Hast sicher nicht unrecht. Aber wenn man von der tiefen emotionalen Verbundenheit (die wohl einige als Voraussetzung fürs Fisten betrachten (mich eingeschlossen)) ausgeht, ist ein Absturz dann eher wahrscheinlich bzw. möglich, als wenn man"n" es schafft beim 08/15 Sex sie z.B.: mehrfach kommen zu lassen.

nuja, viell hab ich da als bdsm-ler auch nen anderen blick drauf. vertrauen und "sich einlassen können" auf den anderen sind da quasi die grundlagen, dass man überhaupt zusammen spielt.

und ein absturz würde vermutlich ja nicht so wahrscheinlich sein wenn das fisten an sich ein erfolg war. übertragen aufs vögeln passt dann der vergleich mit den multiplen orgasmen eher nicht, sondern vielmehr wenn er zwar seinen spaß hatte, sie aber nicht, bzw sie dabei quasi ignoriert wurde.

Na ich würde jetzt sagen, dass du es jetzt gerade nicht verstanden hast. Der Absturz ist doch keine Folge von erfolgreich oder nicht, sondern von einer überrollenden Woge der Sensibilität, Gefühl und was auch immer. Also ich denke dass ein Absturz nichts mit Erfolg oder nicht zu tun hat. Und der Vergleich mit dem Mehrfach-Orgasmus ist schwach dessen bin ich mir auch bewusst. Vor allem dachte ich dabei an Sie mit den mehreren Orgasmen nicht wie du an Ihn. Und wer sagt dass dem Absturz der "fehlende" Spass vorausgeht? Eher doch der erfüllende Spass mit dem man dann umgehen muss.

jetzt hast du mich aber nicht richtig verstanden:

ich habe nicht IHN gemeint mit den multiplen orgasmen sondern schon sie. und klar kann eine gefühlswoge einen übermannen, aber das alleine ist ja noch kein absturz. eine gefühlswoge kann ja durchaus auch positiv sein, dass man auf wolke 7 schwebt. insofern hat das indirekt schon mit dem "erfolgreich" zu tun, denn die wahrscheinlichkeit der "richtung" (ob positive oder negative gefühlswoge) hängt ja schon damit zusammen, wie das erlebnis vorher verlaufen war.

sicherlich KANN auch nach einem schönen erlebnis eine negative welle einen übermannen, ich spreche hier wie gesagt mehr von der wahrscheinlichkeit. und dass es eben mit dem fisten an sich nichts zu tun hat, sondern mehr die gesamtheit des gerade erlebten betrifft.

Wenn wir schon wieder bei dem Begriff "Spiel" beim Fisten sind:

Es als "Spiel" wird dem Wesen des Fistens nicht gerecht!
Definitiv nicht!
Fisten ist eine Passion, eine Leidenschaft - die das unbedingte Wollen beider Seiten vorausssetzt!
Auf der Grundlage totaler Hingabe und starker Emotionen. Der aktive Part wird dabei die komplette psychische und physische Hingabe erfahren und erleben dürfen - wie bei kaum einer anderen Praktik!

Absturz:

Wie könnte ein unbefriedigendes Fisten (oder evtl. ein "missglücktes") einen Absturz (wobei mir der Begriff nur bedingt gefällt) hervorrufen?
Never!
Die Gefahr besteht vielmehr darin, dass, je erfüllender dieses Highlight war, umso mehr Nähe und Intensität entsteht, umso mehr wird es zur Obsession, zur "Sucht".... und der "Entzug" kann dann sicherlich zum seelischen Absturz werden....

wie ist das denn zu verstehen?

war mir fast klar, dass es ein Mann nicht versteht...

Ist für Mann eh nicht immer nachvollziehbar...das Gefühlsleben der Frau. Nicht böse gemeint, so ist es eben.

eine kurze erklärung genügt mir in diesem fall völlig! sarkasmus habe ich selbst genügend!

oder kann "frau" das viell nicht...?

Ich habe es auch nicht sarkastisch gemeint. Wie auch immer DU es aufnimmst, da kann ich nix dran ändern.

@***et:
unsere antworten hatten sich überschnitten, ich hatte levicorpus gemeint.

was aber nichts daran ändert, dass ihr es doch zumindest versuchen könntet zu erklären. ich habe nämlich den eindruck, dass der begriff "absturz" hier ziemlich grundlegend anders verstanden wird.

Ich weiss, dass Du mich gemeint hast - werde Dir die Antwort nicht schuldig bleiben!
...und die ganz ohne Sarkasmus!

trigger fuer einen absturz sind leider oft nicht wirklich ergruendlich

und koennen definitiv unabhaengig von erfolg oder misserfolg sein.

und dass fisten eine seeeehr intensive erfahrung ist, weisst du ja selber

Genau das war es was ich meinte:
Ist es nicht viel wichtiger, auf die physisch und psychisch Risiken aufmerksam zum machen und über sie aufzuklären ?

Das Physische ist uns praktizierenden sicherlich bewusst oder besser ,sollte es sein.

Doch das es sich dabei nicht nur um ein körperliche Erlebnis der extreme Empfindungen handelt, sondern auch um eines der emotionalsten , ob sich dessen alle so bewusst sind,
frage ich mich gerade?

Ein lieber Freund hat mal gesagt …

*Fisting ist wie, lass mich deine Seele fischen*.

Wie recht er damit hat!

Die Emotionalität des fistens ist es, was es in meinen Augen ausmacht; sie beginnt im Kopf .
Das Ganze ist doch wohl eh etwas, was mit dem Kopf steht und fällt.

Nur mal so eine Kleinigkeit zum nachdenken.

Mitten in einem Spiel … die Hand ganz versenkt, der Emotionale Höhenflug über Wolke 7 hinaus, der Körper forder mehr.

Im selben Augenblick ist es geistig zu viel, man will nur weg, der Körper und der Geist ist zwei geteilt.
Die böse Maschinerie im Kopf beginnt zu arbeiten.
In diesem Moment kann alles zu Spät sein.
Eine sichere Landung fast unmöglich.

Ja wenn die Landung zur Bruchlandung wird, ist sie unaufhaltsam.

Die Nerven spielen einfach nicht mit, von himmelhoch jauchzten, ab in den Keller.
Von allen glücklichen Gefühlen in diesem Moment, bleibt nur noch ein Gefühlschaos im Keller … den Tränen nah … dem Partner entfliehen … alles ist zu viel.

Ist es deshalb Misslungen?.

Ich denke Nein .
Doch es ist entscheidend mit dem Partner darüber im nachhinein zu sprechen.

Damit dieser es auch ansatzweise verstehen kann.

Es ist wichtig, das man sich auch dieser emotionalen Tragweite der Leidenschaft des Fisting bewusst ist.

Jedes schöne Plus, hat auch ein Minus.

Ach ja, so schön multiple Orgasmen bei der Fickööörei sind , doch emotional sicherlich nicht mit fisten und dessen Emotionen zu vergleichen.

@******nig: achso - ok. Sorry, dann war es ein Missverständnis. Aber Dat_Sexy_69 hat es wunderbar beschrieben. Wenn Frau eben komplett den Kopf abschaltet, ist sie in einer ganz anderen Welt. Und da auch offen und verletzlich. Aber wenn sie sich so öffnet, vertraut sie ihrem Partner auch voll und ganz. Also macht er alles richtig.

danke sexy für die ausführliche beschreibung! das kann ich tatsächlich nicht komplett verstehen, aber doch in ansätzen nachvollziehen.

Ich muss gestehen das es nur einen ansatzweise Beschreibung ist , da Gefühle und Emotion in die in so einem Moment entstehen schlecht in Wort zufassen sind.

Es ist auch klar das der Partner und erst recht nicht andere es nur ansatzweise verstehen können , des halb habe habe ich ja auch von den psychisch Risiken gesprochen.

Da diese ja nun mal auch bestehen finde ich es wichtig das man auch darüber spricht und sich dessen bewusst ist.

Aber ich möchte ja nicht freshnsmall sein Thema dafür missbrauchen,
deshalb bestimmt an einer anderen stelle zu diesem Thema die Tage mehr.

Vielen Dank für die Rücksicht. Ist ja eher selten.

Aber wunderbar, wie du es in Worte fassen konntest @*******y_69

Das geht übrigens nicht nur Frauen so mit dem Kopf abschalten und voll und ganz hingeben
Aber dass der Partner damit automatisch alles "richtig" macht finde ich so nicht ganz zutreffend. Ist es denn nicht eher so dass du als passiver Part auf dem Weg zum "Loslassen" alles richtig gemacht machst? Ich sehe das sogar als den aktiveren Part an beim fisten als den dem die Hand gehört. Rein vom Ablauf her ist es natürlich so dass der Partner aktiv ist und fistet. Ich bin der passive Part und werde gefistet aber eigentlich bin ich doch der aktive Part der sich meinem Partner hingibt. Ich öffne mich bei diesem Spiel, wenn man es so nennen mag um mal wenigstens etwas beim Thema zu bleiben, doch meinem Partner. Sowohl physisch als auch psychisch. Ich bin es der seinen Partner auf eine so extrem intime Art an mich ranlässt.
Deshalb sehe ich das Fisten auch nicht als Spiel sondern als eine sehr intime Form von Sex mit absoluter Hingabe. Für mich ist das nichts von wegen ich will jetzt einfach viel in mir haben und mich ausgefüllt fühlen sondern ein Erlebnis das seinesgleichen sucht und das ich mit meinem Partner zusammen erlebe.
Ich habe mit meinem letzten Partner überhaupt erst das Fisting für mich entdeckt aber leider ist diese Beziehung zu Ende gegangen. Muss ich denn jetzt erst eine Beziehung anfangen um wieder in den Genuss einer Hand zu kommen? Wenn ich mir so manche Kommentare durchlese würde ich fast meinen dass das manche so sehen.
Auch ich suche im Prinzip nach einem Partner mit dem ich gerade sowas wieder erleben kann aber das heißt nicht dass ich es als Spiel sehe und Inserate verfasse als würde ich nen Quickie suchen. Ebenso wenig suche ich jetzt nach meiner Traumfrau mit der blauäugigen Hoffnung dass sie in dem Bereich genauso begeistert sein wird wie ich es bin.
Stattdessen versuche ich den Mittelweg zu gehen und es weder als lapidares Spiel zu sehen noch es als etwas zu sehen was nur in einer ernsthaften Partnerschaft möglich ist.

...dir Leute die kein Verständnis fürs fisten haben, sind hier eh falsch.
Das ist so ähnlich wie wenn du einen Vegetarier oder die schlimmere Version, hinter die Ladentheke stellst. Fisten ist durchaus gefuehlvoll und durchaus mit stärkeren Orgasmen verbunden, als beim ,,normalsex,,

„Wenn die Landung zur Bruchlandung wird...“

Verstehe ich dich richtig, dass eine psychische Stresssituation entsteht, hervorgerufen durch das plötzliche Bewusstwerden der völligen Hingabe, durch das totale öffnen des Selbst, mit Geist und Körper, eventuell die Realisierung der Aufgabe über die Eigenkontrolle?

Dadurch die Emotionen dermaßen durcheinanderwirbelt werden, und dieses von dir beschriebene Gefühlschaos auslöst? Verstärkt nach Orgasmen?

Um nach einem solchen „emotionalen Absturz“ wieder aufgefangen zu werden, ist die sogenannte „aftercare“ des Aktiven, also dem Passiven die Kommunikation über das Erlebnis zu gewähren, die Gefühle in einer Geborgenheit aussprechen zu dürfen, und ihn im Gefühl der Sicherheit, behutsam in die Realität zurückkehren lassen, nicht unabdinglich?

Eine Ursache für einen Absturz, aus meiner persönlichen Erfahrung, kann auch sein, dass ein zu abruptes Beenden des Aktes extreme Emotionen auslöst. Das Entfernen der Faust sollte nicht weniger Zeit in Anspruch nehmen, als der gesamte Akt der Faustbildung.

Das Gleiche gilt für die „aftercare“, die auch nicht weniger zeitintensiv sein sollte, als der gesamte Ablauf des Fistings.

(Ich hoffe mein Beitrag passt noch in diesen Thread)

Mit richtig gemacht, meine ich nicht nur das Fisten. Sondern die ganze Partnerschaft an sich. Für mich gehört weitaus mehr dazu, als nur der Akt an sich. Wenn ich auch sonst -ausserhalb der Bettkante- das Gefühl habe, voll und ganz vertrauen zu können, fällt es mir natürlich im Schlafzimmer auch sehr viel leichter.
Danke für dein Feedback.