Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Laufen
2076 Mitglieder
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Generelle Frage zur Definition: schnelles Laufen vs. Rennen

****no Paar
72 Beiträge
Themenersteller 
Generelle Frage zur Definition: schnelles Laufen vs. Rennen
Hallo,

meine Frage dreht sich so gesehen auch um den Trainingsplan welchen ich mir auf einer Webseite eines Laufschuhherstellers erstellen lassen habe. Vorab noch: das Ziel des Plans ist es, dass ich ohne Probleme 10 km am Stück in weniger als einer Stunde laufen kann.
Dabei komme ich jetzt an den Punkt, dass ich den Plan in Bezug auf "Was ist schnelles Laufen" und "Was ist Rennen" nicht mehr verstehe.

Bis jetzt war es so, dass ich beim Intervalltraining schnell Laufen sollte. Die einzelnen Intervalle waren bis jetzt zwischen 1 min. bis 6 min. lang. Ich laufe dabei eine Geschwindigkeit von 11 bis 13 km/h, halt je nach Länge des Intervalls. Nun soll ich die nächsten Tage folgendes Intervall mit Rennen erledigen 4 min. - 6 min. - 8 min. - 6 min. mit je 2 min. Pause. Bei meinem Verständnis wäre Rennen deutlich schneller als schnelles Laufen. D.h. ich müsste dann ja 14 km/h (oder schneller) als Geschwindigkeit halten, oder? Mich wundert, dass ich in solchen "langen intervallen" das erste Mal Rennen soll. Diese Geschwindigkeit könnte ich mir bei meiner jetzigen Kondition eher bei einem 8X2min. Intervall vorstellen. Oder ist der Begriff Rennen von mir falsch interpretiert? Wozu soll dieses Rennen auf solchen langen Intervallen führen?

Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe.
******ash Mann
162 Beiträge
@kayano
Du hast ganz recht mit Deiner Fragestellung.

Die Belastungsform "4 min. - 6 min. - 8 min. - 6 min." bezeichnet man als Pyramide. Bei der Pyramide werden die kürzer andauernden Belastungen schneller, als die länger andauernden Belastungen, gelaufen.

Wenn Du ein Intervalltraining absolvierst, sagen wir mal, 8 x 4 min. Belastung, dann solltest Du hier genauso schnell laufen wie du die 4 min. in der Pyramide läufst.

Ich glaube Dein Laufschuhverkäufer wollte Dir eine nicht zu sportwissenschaftlich komplexe Trainingsmöglichkeit an die Hand geben, mit der Du recht leicht Dein Ziel erreichst.

Wenn Du bereits in etwa eine Stunde für die 10 Km-Strecke brauchst, wäre für die 6 min. Belastung ein Tempo von nur knapp mehr als 10 Km/h angebracht!

Das erscheint Dir vielleicht zu langsam, ist es aber nicht. Du sollst Deinen Körper ja an die Zielbelastung gewöhnen und nicht an ein Tempo, das Du ohnehin nur eine (viel) kürzere Strecke laufen könntest.

Grüße, Peter
Ziele
Hallo Kayano,
So wie es aussieht soll mit dem Training deine Schnelligkeit gesteigert werden. Die Frage die zu klären ist: was ist dein Ziel?
10km Zeit zu verbessern, Halbmarathon oder schnellen 5km Wettkampf
oder einfach nur so.
Dann noch eine kleine Sache, im Training wird das Tempo in min / km
angegeben z. B 6min / km = 10km / h.
Das Training was du hier beschreibst ist so gedacht das du deine Zielzeit dir aussuchst, und das Tempo dann in den abschnitten läufst.
Beispiel: Zielzeit 10 km 45min => 4 : 30 min / km
Traben wäre dann ~ 6:00 min / km


4 min x 4:30 = 888 m
2 min x 6:00 =333m
6min x 4:30 =1333m
2 min x 6:00 =333m
8min x 4:30 = 1777m
2 min x 6:00 =333m
6 min x 4:30 = 1333m
2 min x 6:00 = 333m
4min x 4:30 = 888m

Summe: 7551m + ein und auslaufen ~ 10km Training

Gruß Jargo

Gute Infoseite ist hier: 3x das W und dann: runnersworld.de/training
****no Paar
72 Beiträge
Themenersteller 
Zusammenfassend
hallo peter,

vielen dank für deine erläuterungen. deine antwort interpretiere ich so, dass mit dem rennen kann nicht so gemeint sein wie es sich anhört. werde für die oben genannten intervalle wieder so um die 11 km/h (5`27") ansetzen.

hallo jargo,

das ziel des trainings soll wie geschrieben sein: 10 km in 1 h problemlos laufen zu können. wenn ich da wieder angekommen bin (ca. in kw2 2009) werde ich vielleicht beginnen die zeiten für die 10 km etwas weiter zu reduzieren.
ich selbst laufe weil es mir hilft mein gewicht im griff zu halten, mein herz-kreislauf-system und mein immunsystem stärken und vorallem weil ich dabei herrlich geistig entspannen kann und den kopf frei bekomme.
ich persönlich trete nur zu wettkämpfen an um sie zu gewinnen und auf einer 10 km distanz gewinne ich nicht mal nen blumentopf:-)

p.s. persönlich finde ich es etwas untertrieben eine geschwindigkeit von 10 km/h oder 6 min/km als traben zu bezeichnen.

beste grüße

kayano
@ kayano
für dein Ziel 10km in 1 Stunde kann ich dir folgendes Training empfehlen:
1x 5km (6:20min/km) und anschließend 3 Steigerungen (je 50m Sprint 150m traben)

1x langsam (6:40 min/km)

1x 40 -50 min locker laufen im angenehmen Tempo

dann klappt das mit den 10km in einer Stunde
****no Paar
72 Beiträge
Themenersteller 
meinst du das jetzt als wöchentlichen trainingsplan?

Ein Tag: 5 km mit anschließendem Sprints

Ein Tag: 5 km langsam laufen

Ein Tag: 40 - 50 min laufen

oder doch alles als ein training?

für mich wäre es auch interessant zu wissen wie ich die kondition aufrecht erhalte nach dem ich die 10 km wieder in einer stunde laufen kann.
früher (zu letzt regelmäßig vor ca. einem jahr, musste krankheits bedingt eine längere pause einlegen) bin ich meistens dann zweimal die woche 7 km in ca. 35 min - 38 min gelaufen (je nachdem wie ich drauf war) und einmal 10 km in 60 min.
im nachhinein bin ich mir nicht so sicher ob dies die richtige vorgehensweise war.

hast du bzw. auch alle anderen leser dazu gute ratschläge wie man das angeht?
Ja, dass..
sollte der Plan für eine Woche sein.
Wobei du darauf achten solltest das dazwischen Ruhe ist.
Der Tag wo du mit 6:40 läufst fängst du am besten erstmal mit 5-6 km an und steigerst die dann bis auf 10-12km
Wenn du 12km in 6:40 laufen kannst, schaffst du auch 10 in 6:00 => 1h

Um das hinterher zu halten wirst du dann auch mind. 2-3 mal/Woche lufen müssen. Mein Tip: Abwechslung !!!! Denn es gibt nix schlimmeres als jeden Tag die selbe Strecke im selben Tempo.

Gruß Jargo
******ash Mann
162 Beiträge
@kayano
Hallo Kayano,

es ist tatsächlich so, daß die Intervalle -für 10 Km typischerweise 8 x 1000m- im anvisierten Wettkampftempo zu laufen sind.

Dieses anvisierte Wettkampftempo muß realistisch (ich schreibe gleich noch mehr dazu) gewählt sein.

Wenn Du also, sagen wir mal, den Wk in 55 min. Laufen möchtest, wäre ein Tempo von 8 x 1000m in je 5min. und 30 Sekunden, kurz 5:30, die richtige Belastung.

Als Erholungszeit (Du kannst dazwischen locker traben oder ganz pausieren, sprich, stehenbleiben) würde ich Dir, ohne Dich und Deinen Fitnessstand näher zu kennen, mindestens 3 min. nicht länger aber als 4 min., empfehlen.

Jetzt etwas Sportwissenschaftliches zur Wahl des realistischen Tempos.

>>>

Bekommt der Körper im Wettkampf nicht soviel Sauerstoff, wie er zur Energiebereitstellung benötigt, so wird ein Teil der Energie anaerob, also in einem Sauerstoffdefizit, bereitgestellt. Dabei entsteht Laktat, das Salz der Milchsäure.

Du kannst einen 10 Km Wettkampf etwa mit 6 - 7 mmol (das ist die Einheit, in der das Laktat gemessen wird) Laktat komplett durchlaufen (wir Anfänger sind besser mit knapp 6 mmol beraten).

D.h., daß Du Deinen Körper möglichst genau unter Wahl dieses Tempos im Training dazu bringen solltest, sich an diese spezielle Stoffwechselsituation zu gewöhnen, die Vorgänge in dieser Situation zu ökonomisieren und Dich damit leistungsmäßig zu verbessern.

Würdest Du bei Deinem Intervalltraining ein Tempo wählen, das mit einer sehr viel höheren Laktatansammlung einhergeht, würde Dir dies nicht nur im Wettkampf nichts bringen, sondern die Verletzungsgefahr würde zunehmen und die Regenerationszeit würde deutlich länger werden (ab etwa 8 mmol Laktat werden die Mitochondrien, die Zellkraftwerke, in großer Zahl zerstört; damit verlängert sich die Regenerationszeit des Körpers erheblich)

<<<

So, da nicht jeder ein Laktatmeßgerät zu Hause hat, würde ich eher dazu tendieren, Dir ein 5:30er Tempo anzuraten. Vielleicht bist Du ein Anfänger mit noch recht viel Potential. Dann könntest Du auch ein 5:00er Tempo riskieren, aber das ist aus meiner Sicht fast schon riskant. Auf keinen Fall aber würde ich Dir empfehlen schneller zu trainieren.

Viele Anfänger machen den Fehler und trainieren möglichst schnell, >>weil man nur so schneller werden kann<<, und wundern sich dann, wenn sie im Wettkampf gnadenlos eingehen.

Probier's einfach mal aus.

Viele Grüße
Peter
****no Paar
72 Beiträge
Themenersteller 
@peter
auch noch mal danke für deine ausführliche antwort. brauchst dich mit medizinischen tiefen auch nicht zurückhalten...das liegt mir kann gut vom verständnis her.

ich werde es also bei den schon von mir gefühlsmäßig angedachten 11 km/h bzw. ca. 5:30/km belassen.

da du das laufen ja sehr intensiv betreibst habe ich noch eine spezielle frage:

Macht es deiner meinung nach sinn durch einen sportmedizinischen test VO2 - Max (maximale Sauerstoffaufnahme) bestimmen zu lassen? da ich ja mit diesem wert einige Randbedingungen für mein training bestimmen bwz. eingrenzen kann.
weißt du wieviel dies etwa kostet?

lg
Moin,

bin echte gerade etwas faul mit dem Schreiben, deshalb habe ich mir erst kurz überlegt ob ich überhaupt noch in dieses Thema einsteigen soll...aber wenigstens etwas wollt eihc dazu los werden..

ein klassisches Pyramidensystemim Trainigsaufbau beschränkt sich nur auf die Belastungsphasen. Was Peter schreibt stimmt also nicht ganz(sorry Peter):

Ein Intervalltraining wird immer mit Belastungs und Erholungsphase geplant, das hat nichts mit Pyramide zu tun. Eine Pyramide wäre es wenn Deine Belastungsphasen in Form von Zeit ansteigen und danach wieder absteigen würden. Wobei man hier eine ansteigende, absteigende oder komplette pyraide unterscheiden muss..

ansteigende wäre:
2 min Belastung
2 min Erholung
4 min Belastung
2 min Erholung
6 min Belastung
2 min Erholung
8 min Belastung
2 min Erholung

komplette wäre:
2 min Belastung
2 min Erholung
4 min Belastung
2 min Erholung
6 min Belastung
2 min Erholung
4 min Belastung
2 min Erholung
2 min Belastung
2 min Erholung

eine absteigende:
2 min Erholung
8 min Belastung
2 min Erholung
6 min Belastung
2 min Erholung
4 min Belastung
2 min Erholung
2 min Belastung
2 min Erholung

für alles weitere bin ich jetzt zu faul, sorry, vielleicht klinke ich später nochmal ein..
lg
FRECHDAXS
******ash Mann
162 Beiträge
@Kayano
Hallo Kayano,

nee Du, da muß ich passen. Ich weiß zwar vom Hörensagen, daß ein Laktattest zusammen mit einer Spiroergometrie ein vollständigeres Bild der momentanen Leistungsfähigkeit abgibt, habe aber selber in diesem Bereich keine Erfahrung.

Ich möchte aber noch eine Geschichte ansprechen, die beim Trainieren oft nicht bedacht wird. Gib Deinem Körper Zeit sich an die Belastung zu gewöhnen. Lt. meinem Orthopäden benötigen die Gelenkknorpel, knapp bemessen, sieben Monate bis sie ihre Stoßfestigkeit voll aufgebaut haben. Ich hatte nachgefragt, da mir nach genauso langer Verletzungspause (zum Glück kein Knorpel sondern nur eine Sehne) wichtig war, meinen Bewegungsapparat entsprechend langsam wieder hochzufahren.

Grüße
Peter
10 km unter einer stunde?
das ist doch gerade mal schnelleres gehen? oder sehe ich das falsch?
@peter
meinst du nicht, dass für einen anfänger, der 10km in unter einer stunde schaffen will nicht 5.00 pro km etwas zu schnell ist?
vielleicht sollte sich das training und dann auch die geschwindigkeit besser nach seiner maximalen herzfrequenz richten !?
******ash Mann
162 Beiträge
@Lukas
Hallo Lukas,

da kannst Du durchaus recht haben. Muskulär wird er es sicherlich laufen können, es kann aber gut sein, daß der Bewegungsapparat noch übermäßig gefordert ist und das Tempo vielleicht auch ein Treppchen zu hoch angesetzt ist, um zu einer Leistungsanpassung zu führen.

Besser fände ich auch das Tempo moderater anzusetzen, etwa 5:30/Km, wenn schon keine Angaben über seinen genauen Trainingszustand vorliegen.

Nach Puls zu trainieren ist immer so eine Sache. Der Puls ist sehr störgrößenanfällig. Zunehmende oder bereits bestehende Dehydrierung treiben den Puls ordentlich hoch (das Herz muß das zähflüssigere Blut mit mehr Pulsschlägen dorthin treiben, wo es den Körper mit Sauerstoff und sonstigen Nährstoffen versorgen soll). Dann haben Streß oder auch ein verkrampfter/entspannter Körper einen großen Einfluß auf den Puls.

Für einen Anfänger aber ist der Puls zur groben Orientierung gar nicht so schlecht. Da der Puls bei gleichbleibendem Tempo mit zunehmender Laufdauer steigt, wird man ergo bei gleichbleibendem Puls zunehmend langsamer. Damit ist die Gefahr sich zu überlasten geringer. Der Trainingseffekt nimmt aber ebenfalls ab oder bleibt sogar aus (Letzteres hängt auch wieder vom Trainingszustand ab. Ein Einsteiger wird alleine durch langsames Laufen schneller und ausdauernder. Ein Läufer, der schon etwas länger läuft, braucht gezieltere Reize um leistungsfähiger zu werden).

Laufeinsteiger oder Anfänger sind ganz gut beraten, wenn sie die immer wiederkehrenden Trainingspläne aus der einschlägigen Literatur (Runner's World und Andere) befolgen. Martin Grüning, einer der Macher der Runner's World hat immerhin eine 2:13 auf dem Marathon stehen und weiß, was er da in seinen TP's empfiehlt.

Grüße,
Peter
****no Paar
72 Beiträge
Themenersteller 
hatte gestern meinen "langen lauf"
als erstes noch mals danke an alle die sich hier mit vernünftigen ratschlägen und diskussionen beteiligen.

eines noch vorweg, ich bin kein völiger anfänger, vor meiner erkrankung bin ich schon aktiv gelaufen und bis zu einer schweren verletzung beim training vor nun schon zehn jahren habe ich geld dafür bekommen, dass ich einer mannschaftssportart nachgegangen bin. also meine körperlichen vorraussetzungen sind nicht so schlecht.

meine erfahrungen mit dem puls, spiegeln in etwa das wieder was peter beschreibt. er ist sehr stör anfällig. ich überwache ihn trotzdem während des laufens und reguliere das tempo etwa ein für den fall, dass er einfach zu hohe werte erreicht. aber generell verlasse ich mich auf mein körpergefühl und das klappte bis jetzt immer gut.

gestern stand nun in meinem trainingsplan (welcher für völlige laufanfänger konfiguriert ist) "Langer Lauf" über 15 min. die einzige anforderung die ich an mich hatte war es die 15 min. durch zu laufen. d.h. ich habe auch nicht versucht geschwindigkeit zu überwachen oder zu halten und bin so gelaufen wie es für mich angenehm war. die längeren bergaufetappen (500m - 1000m) halt langsamer (pulswerte unten halten). um es kurz zu machen, im gegensatz zu vor drei wochen konnte ich deutlich spüren, dass das pyramidentraining wirkung gezeigt hatte. mir viel das laufen mit weniger geschwindigkeit viel leichter. das ergebnis des laufes: 7,5 km in 42 min. --> 5:36min/km...mein durchschnittspuls lag dabei bei 166. für mich nach 8 monaten pause und zwei operationen ein sehr gutes ergebnis.

d.h. ich werde eure ratschläge auch weiterhin berücksichtigen und habe für mich auch mitgenommen das "rennen" in meinem trainingsplan ist ein fehler (um noch mal kurz auf die ausgangsfrage zurück zu kommen) und ich werde es bei schnellem laufen belassen in den pyramiden.

beste grüße

kayano
******ash Mann
162 Beiträge
@Kayano
Hallo Kayano,

darf ich fragen welche Verletzung Du hattest?

Grüße,
Peter
****no Paar
72 Beiträge
Themenersteller 
@peter
ja darfst du, die antwort sende ich dir aber direkt an dein postfach.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.