Muskeln sind natürlich nicht alles - aber manchmal können sie durchaus einiges ausmachen...
Als Jugendlicher war ich klein UND schmächtig.
Ich hätte mich selbst zwar so akzeptiert - nur die Frauenwelt in überwältigender Mehrheit jedoch nicht.
Das ist NATÜRLICH OKAY!!!!!!
Denn jedem/r stehen ihre/seine Vorlieben oder auch Abneigungen zu - und ausdrücklich auch äußerliche!
Ich möchte also nicht (an-)klagend oder jammernd verstanden werden. Nur war es halt subjektiv einfach blöd für mich.
Denn ich fühlte - und es wurde mir teils auch offen gesagt - dass ich so niemals als "Mann" sondern als "Männlein" wahrgenommen würde.
Die nettere Version: "bei dir schaltet mein Hirn gleich in kleiner-Bruder-Modus". So oder so war das hart!
Zwar redeten mir Freunde gut zu, es ließe sich bestimmt irgendwann auch die Frau finden, die einfach nicht auf äußerliche Attribute schaut. Aber mal ganz ehrlich - klingt das irgendwie schmeichelhaft?
Ich erkannte daher für mich die Notwendigkeit für irgendeine Art von "Ausgleich" und begann mit figurorientiertem Sport - um einfach "etwas Substanz drauf zu packen".
Zwar würde ich klein bleiben - aber halt wenigstens etwas athletisch dabei.
Die Hoffnung war, dass mich dies ein wenig anders wirken lassen würde.
Und ja:
seit ich es mit viel hartem und ehrlichem (also ohne 'Substanzen') Training geschafft hatte, wenigstens in die Breite zu wachsen, wurde ich überhaupt von Frauen "(an)erkannt".
Letztlich weiß ich natürlich nicht, ob es wirklich die neue Physis gewesen ist, oder die Ausstrahlung (m)einer über die Zeit entwickelten Entschlossenheit, mein eigenes Los nicht einfach nur hinzunehmen - sondern aktiv zu werden und etwas zu tun.
Ich würde mich daher an dieser Stelle freuen, wenn nicht so verstanden werde, als würde ich "den Frauen" einfach nur eine gewisse Oberflächlichkeit unterstellen...
Eine Ergänzung zur Wahrnehmung anderer von mir:
Seither stellte ich öfters fest, dass manche Menschen mich im realen Leben gar nicht mehr als soooo klein wahrnehmen und dann sagen, wenn man dicht an dicht steht: "huch - du bist ja kleiner als ich".
Oder: "wenigstens bist du ja nicht so klein wie der Typ da vorne" - wenn ich an diesem vorbei gehe, stellte sich heraus, dass er tatsächlich größer ist als ich...
Ich halte es tatsächlich schlicht für möglich, dass Menschen manchmal vllt auch eher "Präsenz" (auch äußerliche) wahrnehmen - und dies zunächst mit der Größe assoziieren.
So hat ein hochgewachsener Mann technisch gesehen nun mal mehr "sichtbare" Fläche als ein kleiner Mann mit gleichen Statur-Relationen.
Wenn nun der kleine Kerl "mehr Fläche schafft, weil er breiter wird, könnte (= Konjunktiv - also keine Garantie; aber halt Möglichkeit) das die wahrnehmbare Präsenz erhöhen...
Anders kann ich mir nicht erklären, dass manchmal Leuten im Alltag nicht gleich sofort auffällt, dass ich "so klein bin wie ich bin".
Fazit:
in meinem individuellen Fall brachten Muskeln eine gewisse Beachtung von weiblicher Seite und durchaus Anerkennung im Allgemeinen.
Obwohl mich natürlich sooo viele andere Dinge letztlich ausmachen - nur wäre ohne die sportliche Figur sonst kaum jemand daran interessiert gewesen..