die welt nehmen wie sie ist-
oder sie leben, wie man sie selbst haben möchte.
Das ist zu meiner Prämisse geworden.
Ich weiß, dass es viel schlechtes hier auf diesem Planeten gibt, aber ich finde, wir hier in Deutschland sitzen auf der Sonnenseite des Lebens.
Mein Leben hat mich früh geprägt, ich hab mal Altenpflege gelernt (ganz am Anfang meines beruflichen Lebens, habe davor schon zu Schulzeiten nebenher gearbeitet) und das hat mich tief geprägt.
Ich fand und finde alte Menschen bewundernswert (im speziellen dann, wenn sie nicht vergessen haben, selbst mal jung gewesen zu sein und die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen zu haben) und habe in frühen Jahren viel von ihnen gelernt. Ich war Jahre meines Lebens mit dem Tod konfrontiert, mit dem Sterben und dem Weg dorthin und habe oft Dinge erlebt, gerade in Familienkreisen, wo ich dachte: das geht ja gar nicht.
Ich war in anderen Ländern und habe das Leben dort gesehen und auch das hat mich nachdrücklich geprägt. Die Lehre, welche ich daraus gezogen habe war, dass mich die Gesellschaft nicht sonderlich interessiert, auch wenn ich Teil von ihr bin.
Ich nehme nicht all ihre Werte, Normen, Rollen und Positionen ungefragt in mein Leben über.
Menschlichkeit definiert jeder anders- andere Länder, andere Sitten, aber der einfachste Weg ist wohl der, der da schon seit Jahrtausenden predigt: was du nicht willst, was man dir zufügt, das füge auch keinem anderen zu.
Ebenso finde ich die Weisheit: du mußt erst die Schuhe des andern getragen haben und darin gelaufen sein, um ihn zu verstehen, hilfreich.
Klar finde ich es schade, dass das "haben" mehr bedeutet als das "Sein", aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass man immer das zurück bekommt, was man ausstrahlt.
Wenn ich jemandem die Tür aufgehalten hab, hat das ein anderer Tage später für mich ebenfalls getan.
Faszinierend finde ich die Tatsache, dass wenn ich beim einkaufen bin und fremde Menschen anlächle, eben dieses Lächeln in 99% aller Fälle zurück erhalte.
Wenn ich einen älteren Menschen schwer an seiner Tasche schleppen sehe, frage ich immer noch, ob ich ihm helfen kann...und wenn er auch nein dazu sagt...aber wenn sich jeder nur beschweren würde, dass es niemand mehr macht, statt es zu tun, dann kann nichts besser werden.
Wenn ich mir um bestimmte Dineg ewig einen Kopf gemacht habe, ist ein Mensch in mein Leben getreten, der mir geholfen hat, aus meiner verkopften Sichtweise herauszukommen und einfach zu fühlen, was mich da bewegt.
Die Welt ist nicht schlechter, als wir sie machen. Ich habe mir das Klagen darüber abgewöhnt, denn es ändert nichts. Jeder weiß, dass es ist wie es ist.
Das was ich selber ändern kann, das ändere ich.
Und wenn andere über diese meine Meinung grinsen und es als hoffnungslos idealistisch sehen, dann lächel ich in mich hinein und denke: auch du wirst das irgendwann anders sehen..und wenn es dazu noch mehrere Leben braucht.
Wer sagt denn, dass die körperlich, geistig, seelische eingeschränkten Menschen in dieser Welt falsch sind..nur weil sie meistens in der Minderheit sind?
Vielleicht ist es andersrum und wir, die Masse sind eigentlich die "Falschen".
Warum nimmt man Kindern ihre eigene Entscheidungsfreiheit, nur weil sie jung sind und presst sie in eine Gesellschaftsform? Wenn kaum jemand sein darf, wer er wirklich ist, muss ich mich auch über nichts wundern...
Ich habe damit zu kämpfen, wenn Menschen sagen: das Leben ist eben so, daran läßt sich nichts ändern, schon gar nicht von mir allein...dann frage ich mich, woher diese Einstellung kommt...
Jeder kann etwas ändern, wenn er nur will...
Was im kleinen beginnt, weitet dich auf das Große aus, das ist ein Naturgesetz
LG Jessy