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Hier ein Artikel aus der Zeitung "Speyerer Tagespost" von Werner Schilling
Menschen mit sonderbarem oder abartigem Verlangen sind offenbar im
Binsfeld an der richtigen Adresse: Rund um den Kuhuntersee, unmittelbar
unterhalb der A 61 gelegen, floriert nach Angaben mehrerer Zeugen ein
Verkehr der besonderen Art. Dieser Tage soll sogar ein Kind missbraucht
worden sein. Der Binsfeldsee werde seit geraumer Zeit im Internet als
Sexkontaktstelle bekannt gemacht. Deshalb sei der Autobahn-Parkplatz
Binsfeld Tag und Nacht hoffnungslos überfüllt, da viele den Treff in
Büschen und Baumgebieten gezielt ansteuerten.
Um den Vorkommnissen auf den Grund zu gehen, haben sich Mitglieder des
Kinderschutzvereins MUT e.v. direkt vor Ort ein Bild gemacht. Eine größere
Gruppe von Kindern im Alter zwischen 10 und 13 Jahren habe sich nahe dem
rund ein Kilometer langen Uferstreifen aufgehalten, der sich als
FKK-Bereich etabliert habe. Ein Junge habe dem Vereinsmitglied erzählt,
dass Homosexuelle immer mehr Platz am See für sich in Anspruch nähmen
und dass viele von ihnen aufdringlich werden würden. So habe sich am
Dienstag ein Mann einem etwa 12-jährigen Jungen genähert und vor diesem
onaniert. Ein Mädchen, nach eigenen Angabe elf Jahre alt, habe von einem
Mann 20 Euro hingehalten bekommen, die es sich verdienen könne, wenn es
bereit sei, es ihm zu besorgen.
Die Kinder seien schockiert gewesen und bedauerten, dass die Stadt hier
nichts unternehmen würde. MUT e.v.-Mitglied Michael Brenner habe kurz
darauf einen Polizisten auf dem Autobahn-Parkplatz zu dieser Sex-Adresse
angesprochen. Er habe erklärt, dass das Thema bekannt sei, er sich aber
nur um ein falsch parkendes Auto, das die Fahrbahn blockiere, zu kümmern habe. Beim Anruf bei der Polizei Speyer sei Brenner bestätigt worden, das die Autobahnpolizei der See nichts angehe. Eine Absperrung werde es daher nicht geben. Aber dürfen Stadt und Polizei es sich so einfach
machen und nur zusehen?, fragen sich die Mitglieder des seit elf Jahren im Kinderschutzbund aktiven Vereins zu Recht.
Reihenweise stünden Männer, überwiegend im Alter zwischen 40 und 50
Jahren, in dem Uferstreifen Richtung Rhein entlang der Autobahn im
Gebüsch, schilderte ein Augenzeuge im Gespräch mit der Tagespost die
seit Jahren unter Fernfahrern und anderen unerwünschten Kurzzeitgästen
florierende Männer-Prostitution. Es werde immer schlimmer, geht der
Zeuge auch davon aus, dass in diesem Bereich von jüngeren Besuchern
angeschafft werde. Er selbst habe vor kurzem beobachtet, wie sich ein
junges Pärchen am Silbersee geliebt habe und sich drei Spanner beim
Beobachten selbstbefriedigt hätten.
Bei der Polizei Speyer waren die Verantwortlichen gestern für eine
Stellungnahme zu diesen Sexkontakt-Vorwürfen nicht zu erreichen. Werner
Schilling