Sa., 10. Juni u.a. in Wien und Salzburg
feeling of joy liberation and freedom
so der offizielle Untertitel
http://www.asbarereasyoudare.com
so nackt wie du dich traust
..... und zwar in jeder Hinsicht!
Was ist denn das überhaupt?
Nackter globaler Sozialprotest für eine lebenswerte (urbane) Gesellschaft!
Muss ich mich dabei ausziehen?
Nein!
Dies ist der erste Teil der Botschaft: selbstverständlich ist die Nacktheit freiwillig
Ob ganz oder tw. nackt wie Oben Ohne oder komplett angezogen: alles ist möglich!
viele ziehen sich aus, viele andere aber auch nicht - so wie man sich eben traut
Optionalität nennen das die Veranstalter im Sinne eines uns sehr bekannten Mottos: alles kann, nichts muss ....
Achtsamkeit Die Rechte anderer zu achten, auch der Aussenstehenden, wie unter einander ist ein zentrales Prinzip!
Zieht man sich wegen der Medien-/ Öffentlichkeitswirkung nackt aus?
Nein!
Die Verletzlichkeit des Individuums in der vom Auto anonymisierten Gesellschaft ist die Botschaft.
Nacktheit steht für diese Verletzlichkeit.
Die individuelle Freiheit und Vielfalt im Ausdruck persönlicher Nacktheit ist die
weitere Botschaft.
Damit kehrt dieser anarchische Protest zurück zu den Anfängen der modernen Freikörperkulter!
Verbindet diese als zeitgenössischer Protest mit den Elementen der urbanen Spassgesellschaft
als eine wilde, bunte, klingelnde, kreative, fröhliche, unangepasste, spontane
um so weniger kontrollierbare Gemeinschaft
Die Verwundbarkeit des Einzelnen wird in Kontrast gesetzt zur Kraft der Motorisierung
Die nackten Körper als Zeichen lebensfroher Vielfalt in jenen der Monotonie der Massenmobilität
Das öffnende Freimachen zu einem immer stärker fortschreitenden Verlust an Freiräumen
Nachhaltige, humane Alternativen zu den Bedingungen ressourssenzerstörenden Verschleisses
Das Fahrrad
Der persönliche Takt zu den fremdbestimmten Zwängen und Vorgaben der Leistungsgesellschaft
Soziales und kommunikatives Miteinander zum stummen vorbei eilenden
Egoismus
Spass, Fantasie und Lebensqualität zu stereotyp verbreiteten Lebensbildern in verloren gegangenen Lebensräumen
Deswegen hat der World Naked Bike Ride bei aller grunsätzlichen Bedeutung seine Wurzeln in den städtischen Ballungsräumen wie eben London, Boston, Philadelphia, Mexiko Stadt, Melbourne, Manchester, Sydney, Wien, Barcelona oder Saragossa, wo er 2001 das erste Mal stattfand.
Worum geht es sonst noch:
Neben dem Sozial- ist es ein Umweltprotest!
Es geht um die ökölogischen Bedingungen sozialen Zusammenlebens.
Brauche ich ein Fahrrad?
Nein!
Das Rad steht stellvertretend für jede nicht motorisierte Fortbewegung wie auch
Inliner, Skateboards, zu Fuss und alles anderes
Diese individuelle Freiheit als Vielfalt ist ebenfalls mit dem Motto gemeint.
Warum findet er im Juni statt?
Weil er auf der Nordhalbkugel aus der Taufe gehoben wurde.
Als regelmässiger Termin wurde der 2. Samstag im Juni festgelegt.
Die Regelmässigkeit ist für wiederkehrende globale Proteste organisatorisch wichtig.
Juli und August sind schon Urlaubszeit, was die Teilnehmerzahl reduziert, zumal es
dann in Metropolen wie Barcelona oder Boston oft drückend heiss ist.
Wie sieht das mit Deutschland aus?
Zumindest für Hamburg und Berlin sind Aktionen geplant.
Das Problem ist, dass diverse Verwaltungsgerichte die Aktion nicht wie eine normale Demonstration behandeln, sondern wg. der öffentlichen Nacktheit immer wieder verbieten.
Dazu gibt es auch andere, aber eben nicht einheitliche Urteile.
Für viele Gerichte ein heikles Thema, für das Juristen nicht ihre Karriere riskieren.
Die Veranstalter sind eine finanzschwache Non-Profitorganisation, froh die Unkosten herein zu bekommen.
Als sozialer Protest wird die Veranstaltung nicht von den FKK-Organisationen unterstützt, was ihm viel der möglichen Wirkung, aber auch an Teilnehmerzahl, finanzieller und rechtlicher Unterstützung kostet.
Die politische Neutralität ist dabei nur vorgeschoben, ist die Verweigerungshaltung doch selbst eine politische Aussage.
Neben weiteren Aspekten wie der Soziostruktur der Mitglieder geht es vor allem um handfeste eigene Interessen; allen voran die Beibehaltung der Gemeinnützigkeit.
Die Nacktheit wie die konsumkritische Haltung und der fehlende Organisationsgrad der - insgesamt wenigen - Teilnehmer sowie das Damoklesschwert eines Verbots macht die Veranstaltung für Sozialsponsoring uninteressant.