Dazu muss ich nun doch auch mal etwas schreiben, das ich aber auch schon in anderen ähnlichen threads geschrieben hatte:
wenn man für alle Befindlichkeiten (damit meine ich die persönlichen Einstellungen, religiöse und kulturelle Vorgaben und Gewohnheiten) eigene Strandbereiche schaffen wollte, bräuchte man einen riesigen Strand, denn dann müsste es Bereiche geben für (z.B.):
• ganz nackt (FKK)
- mit Hunden
- ohne Hunde
- Raucher
- Nichtraucher
• oben ohne, aber mit Höschen
- mit Hunden
- ohne Hunde
- Raucher
- Nichtraucher
• Textil im Sinne von Badekleidung (mitteleuropäisch, also normaler Badeanzug, Badehose, Bikini)
- mit Hunden
- ohne Hunde
- Raucher
- Nichtraucher
• Textil mit mehr Bedeckung (Kopftuch, Burka, Ganzkörperbadeanzug,...)
- mit Hunden
- ohne Hunde
- Raucher
- Nichtraucher
Dazu kommen dann noch weitere "Bedürfnisse" wie z.B.:
• mit Kindern oder ohne
• mit sexuellen Interessen oder ohne
• usw.
Nehmen wir mal an, es gäbe für alle diese "Bedürfnisse/ Ansichten tatsächlich eigene abgegrenzte Bereiche, was ist dann mit gemischten Paaren oder gar Gruppen? Wo können diese dann hin?
Nur mal einige Beispiele:
• Paar, wo einer von beiden keine Lust hat, Badekleidung anzuziehen, der andere sich aber geniert
• Gruppen, wo die meisten Nichtraucher sind, aber ein Raucher dabei und vielleicht einer einen sehr braven Hund dabei hat, andere aber Angst vor (fremden) Hunden haben, manche aus religiösen/kulturellen Gründen mehr oder weniger bedeckt sein müssen, andere aber keine Lust auf nasse Badekleidung oder überhaupt Badekleidung haben
Wo sollen die dann bitte hingehen?
Ich bin für Toleranz in jeder Hinsicht und daher für gemischte Strände, wo aber auch alle Rücksicht nehmen müssen, d.h. dann:
• wer was anzieht, können alle selbst entscheiden, keiner muss ja hinschauen
• Hunde können dabei sein, müssen aber an der Leine sein und gehorsam, damit sich niemand in deren Gegenwart unwohl fühlt (weil er einfach Angst hat - begründet (z.B. negative Erfahrung) oder nicht)
• Raucher müssen auf Nichtraucher Rücksicht nehmen (also genügend Abstand zu anderen und den Qualm weg von den anderen blasen, ggf. auch mal zum Rauchen an eine Stelle gehen, wo der Wind den Rauch in eine Richtung bläst, wo es niemanden stören kann) und ihre Kippen fachgerecht entsorgen, also nicht am Strand liegen lassen, wo sie dann ggf. Kinder finden oder Hunde essen.
• Hinterlassenschaften von Hunden natürlich ebenfalls von den Besitzern eingesammelt werden
• usw. (dazu gehört auch, dass alle ihren Abfall jeglicher Art wieder mitnehmen, was eigentlich eh selbstverständlich sein sollte und mit FKK eigentlich nichts zu tun hat, aber leider zu oft nicht passiert)
Ich kenne durchaus Stellen (an Seen bei uns in der Gegend, aber auch bei Stränden in anderen Ländern (z.B. Barcelona), wo es zwar ausgewiesene FKK-Bereiche gibt, aber auch an anderen Stellen alles (bekleidet bis nackt) akzeptiert wird, und da ist es einfach schönsten, weil jeder so sein kann, wie er sein will.
Das strenge Trennen kann gerade für junge Menschen durchaus ein KO-Kriterium für FKK sein. Das kenne ich von mir selbst:
Als Jugendliche/ junge Erwachsene hatte ich auch meine Hemmungen, wobei das auf das Umfeld ankam. In der Öffentlichkeit war ich sehr scheu, im Freundeskreis (katholische Jugend) waren wir eher sehr locker, ebenso im Sport (alles nur im Bezug auf Nacktsein, nicht Sex).
So waren wir durchaus nachts nackt im Meer baden, haben gemeinsam geduscht, aber da waren wir eben unter uns (als Freunde).
In der Öffentlichkeit war das ein Tabu.
Das hatte aber gar nichts damit zu tun, ob ein Bereich FKK war oder Textil, das hat eher etwas mit der Pubertät bzw. der Entwicklung zu tun.
Es gibt sicherlich einige Jugendliche, die in jedem Alter locker sind, aber die meisten haben eine Zeit, in der sie eher prüde sind, da sie sich zunächst erstmal selbst finden müssen, mit sich selbst klar kommen.
Daher ist das Durchschnittsalter der "FKKler" eher Ü30, aber das war es schon immer mit Ausnahme der "60er-Bewegung", die gegen die Konventionen aufstand.