„Ich habe diesen Thread eröffnet, weil immer wieder Leute auftauchen die meinen, nur wer gemischte Bereiche propagiere, sei wirklich tolerant. D.h. das Bedürfnis nach abgegrenzten Bereichen für FKK und Textil sei bereits ein Zeichen für Intoleranz. Dies wollte ich zur Diskussion stellen.
Vielleicht wäre es dann besser gewesen, dieses Statement gleich im Eingangspost zu machen.
Ich propagiere definitiv gemischte Bereiche. Aus meiner Sicht dürften alle FKK-Bereiche als clothing optional verstanden werden und von meiner Einstellung handhabe ich das auch so, i.e. ich störe mich nicht daran, wenn jemand Klamotten an hat. Ich denk mir dann, dass er oder sie schon seine bzw. ihre Gründe dafür haben wird. Für mich ist die Hauptsache in dieser Situation, dass sich niemand darüber beschweren kann, dass ich selbst nackt bin.
Mir ist klar, dass das eine ziemlich männliche Sicht ist, weil ich annehme, dass sich die meisten Frauen nicht sehr wohlfühlen würden, wenn sie in einem clothing-optional-Bereich nackt sind, in dem sich viele Textilmänner tummeln.
In diesem Sinne halte ich die Aussage:
D.h. das Bedürfnis nach abgegrenzten Bereichen für FKK und Textil sei bereits ein Zeichen für Intoleranz.
für ziemlich unsinnig. Ich halte es für ein berechtigtes Interesse von FKK-Anhängern, dass es einen Bereiche gibt, in denen sie sich frei bewegen können, ohne dass sie Situationen ausgesetzt sind, in denen sie sich unwohlfühlen. Der geschützte Bereich entspringt also aus einem berechtigten Interesse und nicht aus Intoleranz. Das gleiche gilt natürlich dann im umgekehrten Sinn für Personen, die mit Nacktheit ein Problem haben. Auch das halte ich für ein berechtigtes Interesse, das ich nicht mit Intoleranz gleichsetze.
Die JC-Frauen können mir widersprechen, aber ich meine, dass sehr viele Männer eine ähnliche Einstellung haben, wie ich und sich nicht angezogenen Leuten stören, wenn sie selbst nackt sind, wobei ich nicht behaupte, dass alle Männer so ticken. Bei Frauen ist der Anteil aber denke ich größer, der FKK nur dort praktizieren will, wo sich alle dran halten.
Meine Meinung ist auf jeden Fall, dass die Trennung von FKK und Textil nicht auf Intoleranz zurück zu führen ist, sondern das Ergebnis der Bemühung ist, den jeweiligen Befindlichkeiten, die ich für berechtigt halte, weil sie nicht weg diskutiert werden können, Rechnung zu tragen.
Ich persönlich sehe aber die Trennung nicht so strikt. Öffentlich zugängliche Bereiche die explizit für FKK freigegeben sind, interpretiere ich als clothing optional, i.e. ich bewege mich nackt und weiß, dass sich da niemand drüber beschweren kann. Wie die anderen Anwesenden rum laufen bzw. rum liegen ist mir dabei herzlich egal ...