Lesenswert
Neulich im NZZ über FKK gelesen:"Nacktheit war lange ein Symbol der Freiheit, Nacktsein ein Akt der Befreiung. Seit der frühen Neuzeit – ausser in der Kunst – war es verpönt, sie öffentlich auszustellen.
...
Ausser einem Vater-Sohn-Gespann bin ich die Jüngste hier. Meine FKK-Nachbarn sind mindestens 40, grösstenteils jenseits davon.
...
Die meisten Nackten sind heute einfach nur nackt. Neutrum. Neutral. Keine Emanzipationskämpfe, keine Gesellschaftskritik, kein Körperkult. Sie wollen die Natur ohne Zusatzstoffe auf der Haut spüren. Oder gleich ihre gesamte Freizeit und möglichst auch ihren Alltag nackt im Einklang mit der Natur verbringen
....
Mal ehrlich, wie natürlich kann Nacktheit noch sein in einer immer unnatürlicheren Umgebung, die die Natur zur Um-Welt definiert hat. FKK ist heute ein Randphänomen, wohl bald Geschichte, sogar in Ostdeutschland. Die deutsche Wiedervereinigung hätte so gut laufen können, hätte die «Super!» nach der Wende nicht in dicken schwarzen Balken «Wessis vertreiben nackte Ossis» getitelt. Natürlich sind nicht alle nackten Menschen gleich, schon von aussen betrachtet nicht. Aber sich solidarisch die Blösse geben und alle Unvollkommenheit zu akzeptieren: Das ist das Prinzip und Erfolgsmenu von Selbsthilfegruppen.
Die Aussicht auf ein grünes Utopia haben wir uns mit Wohnsilos verbaut, aber es gibt ja noch Naherholungsgebiete! Nüchtern betrachtet, egal ob nackt oder nicht: Wir sollten uns schnellstens mit der Natur versöhnen, da sie uns gerade eindeutig loswerden will."
Stirbt FKK in Deutschland aus?
Wirklich ein Randphänomen?
Link:
https://nzzas.nzz.ch/magazin … klichere-menschen-ld.1639265