Ansichtssache....
Vielleicht sollte man doch noch mal das Thema an sich lesen, bevor man zu den jeweils letzten Beiträgen lospostet.
Das Thema war eine Frage
FKK-Verein oder ähnliches als Urlaubsersatz oder Erholung
von jemanden, die in der Hinsicht noch keine eigene Vorstellungen hat, was so alles möglich ist.
Besonders neben der Spur finde ich die pauschale Ablehnung von Clubs und/oder Vereinen ohne jede Differenzierung, dafür aber mit reichlich Vorurteilen!
Natürlich gibt es sie, die nahezu miletanten Nudistenvereine, Vereine wo so ziemlich alles reglementiert wird. Ob das aber heutzutage mehrheitlich noch der Normalfall ist, wage ich aber ganz massiv anzuzweifeln.
Ich kann da aber nur für Verine oder organisierte FKK-Bereiche im Osten sprechen.
Es ist ja kein Geheimnis, dass sich der Osten in Sachen FKK insgesamt etwas unkomplizierter entwickelt hatte.
An fast jedem See oder Teich gab es irgendwo einen wilden FKK-Strand und selbst auf Campingplätzen in der Tschechei oder Ungarn machte man beim Duschen nicht viel Federlesen und duschte nackt.
Schade, diese selbstverständlich Ungezwungenheit ist leider weitgehend abhanden gekommen. Vielerorts ist einerseits Prüderie eingezogen, andererseits hat sich aber auch da und dort eine Szene entwickelt, wo es in erster Linie um Sex geht, was ja mit FKK an sich nicht wirklich so viel zu tun hat.
Aber das ist ein Thema für sich...
Wir gehören seit fast 30 Jahren einem Verein an, der sich 1990 in unserer Stadt als Veriein m it der Nummer 1 ins neu entstandene Vereinsregister eintgane ließ. Wir FKK-Freund waren da wirklich nicht die Langsamsten.
Die Wurzeln des Vereins reichen aber immerhin schon gut 50 Jahre zurück.
Obwohl man wie schon geschrieben mehr oder weniger überall seine Stellen hatte wo man einfach nackt badete, wollten die Pioniere des heutigen Vereins einfach einen eigenen Bereich wo man in der Nähe campen konnte. Das wurde dann auch ganz offiziell genehmigt und die FKK-Freund errichteten mit viel Mühe, Kraft und Ausdauer ein Areal, das schlichtweg eine Perle mitten in der Natur ist.
Als Verein schützen wir uns lediglich dagegen, dass sich irgendwelche Geschäftemacher das Gelände unter den Nagel reißen konnten und wir womöglich bezahlende Gäste dort wären, was wir uns mühelvoll aufgebaut hatten.
Sicherlich hat jeder Verein eine Satzung, das ist gesetzlich vorgeschrieben und natürlich gibt es, wie in jeder Gemeinschaft bestimmte Regeln, die man einhalten sollt. Keine Gängelei oder Bevormundung, sondern eher Hinweis darauf, was eigentlich selbstverständlich ist, wenn mehrere Leute miteinender in friedlicher Nachbarschaft leben wollen.
Aber wo gibt es nicht irgendwelche Regeln? Die müssen ja gar nicht aufgeschrieben sein, sondern die ergeben sich oft ganz einfach von selbst. Und wer sich nicht dran hält hat meist so oder so schlechte Karten.
oder wie würdet Ihr am inoffizielle FKK Strand regaieren, wenn jemand mit der Kamera fotogrfierend herumstreift, oder den MP-3 Player über sein Autoboxen seinen Musikgeschmack anderen unausweichlich auf die Ohren drückt.
Will damit sagen, dass Freiheit immer auch Regeln mit sich bringt.
Wir fühlen uns in unserem Verein frei genug, um unsere Leidenschaft und unseren Lebenstil ausleben können, ganztätigig unbekleidet zu sein - und wenn es kühl wird, eben auch was drüber zu ziehen.
OK, wer sexeln will, wird sich auch im FKK Gelände diskret zurückziehen, sind doch auch Kinder anwesend und es ist auch kein Swingerclub. Um Spaß in einem Swingerklub zu haben fahren wir eben ein Stückchen und wenn uns nach Outoor-Sex ist, dann findet sich überall ein Plätzchen, wie das für jeden anderen auch üblich ist.
Keine Frage - wer möchte kann auch als Tagesgast zu uns kommen oder auch Wohnwagen- oder Zelt aufstellen, um Luft, Wasser und Sonne hüllenlos zu genießen.
Bislang waren alle Gäste ausahmslos zufrieden.
Ein Problem haben wir natürlich -im wahrsten Sinne des Wortes natürlich. Die Pioniere des FKK-Vereins waren damals, als es begann so zwischen 20 und 40
Jetzt nach knapp 50 Jahren sind die natürlich um diese Jahre älter geworden und nicht wenige sind in die ewigen FKK Gründe eingezogen.
Auf die Füße fällt uns jetzt, dass wir uns, um Ruhe zu haben, ziemlich gut von der Außenwelt abgeschottet hatten. Der Alktersdurchschnitt steigt rasant und viele Mitglieder der 2. und 3. Generation haben die inwzischen wirtschaftlich nicht ganz so interessante Gegend verlassen, weil sie dorthin gingen wo Arbeit auch vernünftig bezahlt wird.
Aber langsam wendet sich das Blatt und wir haben wieder Zulauf aus der jüngeren Generation. Sicher - besonders interessiert ist der Verein natürlich an jungen Familien - gern mit Kindern.
Etwas skeptisch stehen wir Singleherren gegenüber, aber chancenlos sind sie nicht. Frauen haben es da leichter - wie überall. Im Gegensatz zu den Herren, kommen Frauen meist nicht in erster Linie um zu gucken.... auch wenn sie keineswegs blind sind
Unser Verein hat die Besonderheit, dass nahezu alle Mitglieder ihre eigene Eigentumsparzelle haben. 200 bis 400 m² grundbuchmäßiges Eigentum bietet auch eingebettet im Vereingelände eine Menge Platz für Individualität und man hat eigentlich auch ausreichend Platz und hockt sich nicht direkt auf der Pelle.
Selbst wenn unsere Freunde zu Besuch kommen -natürlich sollten sie schon keine Aversionen gegen FKK haben, bleibt die Privatspäre hinreichend geschützt, weil ja nicht zu wenig Platz ist.
Und Pflichten?
Sicherlich gibt es auch Pflichten. Eine Pflicht ist einen wirklich humanen Jahresbeitrag zu zahlen. Verwendet wird der aber ausschließlich zur Erhaltung und zum Ausbau und Modernisierung des Vereinsgeländes, also wirklich ausschließlich auch im eigenen Interesse. Denn weder Straßen und Wege erhalten sich kostenlos und gleich gar nicht von selbst. Und irgendwann kommt auch die E-Anlage in die Jahre und Wasserleitungen halten auch nicht ewig.
Insofern sind diese Pflichten nichts anders als Selbstzweck, denen man selbst als Mieter einer Wohnung ausgesetzt ist. Wenn man es gemütlich haben will muss man eben auch aml malern.
Aja 6 Arbeitsstunden für Vereinszwecke muss man leisten. Pro Parzelle. Als Paar also 3 Stunden. Wie schrieb ich oben? Straßen und Wege halten sich nicht von allein instand.... Gängelei? Mitnichten.
Wer nicht selbst arbeiten will (oder kann) zahlt 15 EUR die Stunde oder lässt jemanden anders maluchen.....
Aber was haben wir davon?
Wir haben von Mai bis September sozusagen unseren 2. Wohnsitz und fahren vorn dort aus auch zur Arbeit.
Nach Feierabend machen wir hinter uns das Tor zu und sind in unsere Welt.
Raus aus den Klamotten und ins Wasser. Abends am Feuer, wenn man will. Zum Schlafengehen zieht man sich was an, falls es zu kühl wird und früh springt man natürlich hüllenlos ins Wasser.
Um zur Arbeit zu gehen ziehen wir uns an und freuen uns auf den hüllenlsoen Feierabend.
Wenn das keine Erholung pur ist, was denn?
Für uns ist es eigentlich auch Ersatz für einen Sommerurlaub, denn eigentlich haben wir den von Mai bis September, auch wenn er eben durch die Arbeitstunden im Job unterbrochen wird.
Dafür lieben wir aber den Urlaub im Winter und treiben uns dann in den Alpen rum und bügeln dort die Pisten mit Leidenschaft und auch ein klein wenig Talent.
Und wenn wir von der Piste kommen, dann genießen wir es nackt zu saunieren, obwohl das z.B.ind Südtirol keineswegs so absolut selbstverständlich ist, denn vor allem die Italiener aus südlicheren Gefilden haben damit sehr wohl ein Problem.....
Was also spricht gegen einen FKK-Verein?
Wenn er so ist wie unserer eigentlich nichts, weil wir im Sinne der Eingansgfrage alles haben, was wir wollen.
Obwohl - Urlaubsersatz? Nee, eigentlich ist das falsch.
Es ist kein Ersatz! Es ist einem Urlaub viel näher, als es ein Ersatz sein könnte.