𝗙𝗞𝗞 - 𝘃𝗼𝗺 𝗡𝘂𝗱𝗶𝘀𝗺𝘂𝘀 𝘇𝘂𝗺 𝗡𝗮𝘁𝘂𝗿𝗶𝘀𝗺𝘂𝘀
Im Alter von 15, Sommer 1980, fuhren zwei Freunde und ich mit den Mofas an den Atlantik. An den Meeresstränden dort erlebten wir erstmalig, wie selbstverständlich sich nackte Menschen begegneten. Der Nudist in mir war geboren! Ab diesem Zeitpunkt suchte ich in Urlauben, Freizeiten usw. immer mal wieder FKK-Bereiche auf. Mit 18 erweiterte ich mein Nudismus-Leben unter anderem mit Saunieren.
𝗜𝗺 𝗔𝗹𝘁𝗲𝗿 𝘃𝗼𝗻 𝗰𝗮. 20 𝗯𝗶𝘀 26 lebte ich mit einer Frau zusammen, deren Eltern, Bruder und sie mehr Naturisten als Nudisten waren. In gemeinsamen Urlauben mit der Familie waren auch Strand- und Dünenspaziergänge sowie nackt Beach Ball, Pétanque etc. an der Tagesordnung. Das Leben und Bewegen nackt, mit und in der Natur, den Wind, die Sonne, das Wasser direkt mit dem grössten Organ des Menschen zu erfassen, wurde Lebensinhalt - so 𝘄𝘂𝗿𝗱𝗲 𝗶𝗰𝗵 𝗡𝗮𝘁𝘂𝗿𝗶𝘀𝘁. Seit diesem Zeitraum nahmen in ganz Europa, daheim, in Wald und Flur, unter anderem meine Nacktspaziergänge zu. Diese natürliche Einheit mit den Elementen genoss ich mehr und mehr. Probleme gab es bis kurz vor der Jahrtausendwende nie und auch später ganz selten.
1999 gründete ich eine Familie. Der Naturist blieb, die „Nacktivitäten“ wurden weniger. Sich nackt zu Hause begegnen war in der Familie normal, doch keine Doktrin. FKK-Strände wurden in Urlauben als Familie ab und zu besucht, doch wer nackt war und wer nicht, entschied jede/r für sich. Es gab in der Familie keinen sozialen, unterschwelligen Zwang. Nach der friedlichen Trennung von meiner damaligen Frau blühte der Naturist in mir wieder auf. Ich durfte eine langjährige Partnerin kennenlernen, für welche Nudismus und Naturismus bisher nicht präsent waren. Sie lies sich von mir anstecken und genoss über mehrere Jahre diese neue Freiheit. Nach 7 Jahren endete die Beziehung, doch ich bin mir ganz sicher, dass Sie Natursitin geblieben ist.
„𝗛𝗲𝘂𝘁𝗲“ 𝘂𝗻𝗱 𝗭𝘂𝗸𝘂𝗻𝗳𝘁: Seit ungefähr 2010 und immer stärker seit ca. 2015 nehme ich leider zunehmend subjektiv wahr, dass Nacktheit in der Halböffentlichkeit mehr und mehr von aussen sexualisiert und pervertiert wird. Die Sexanbieter verwenden die Abkürzung „FKK“ seither auch für den ein oder anderen Bordellbetrieb. Dies ist sehr, sehr bedauerlich, dass 𝗙rei𝗞örper𝗞ultur derart missbraucht und dadurch mit in Verruf gezogen wird. Auch an einigen FKK-Bereichen tauchen leider immer mal wieder aus meiner Sicht „kranke“ Männer auf (Frauen habe ich diesbzgl. so noch nicht wahrgenommen), welche bewusst ihr Geschlechtsteil zur Schau stellen. Wenige suchen sogar an solchen Örtlichkeiten bzw. in deren Peripherie gezielt die Möglichkeit für sexuelle Handlungen an sich oder mit gleichgesinnten anderen. Das nimmt nicht überhand, doch ist hier und da zu beobachten. Da verwundert es nicht, dass solche Typen in sozialen Netzwerken FKK mit Sex verknüpfen. Damit kann man Aussenstehenden auch keinen Vorwurf daraus machen, dass deren Vorurteile zu Nackten und/oder dem Begriff FKK wachsen.
𝗠𝗲𝗶𝗻𝗲 𝗽𝗲𝗿𝘀ö𝗻𝗹𝗶𝗰𝗵𝗲 𝗘𝗿𝗳𝗮𝗵𝗿𝘂𝗻𝗴 𝘀𝗼𝘄𝗶𝗲 𝗘𝗿𝗸𝗲𝗻𝗻𝘁𝗻𝗶𝘀𝘀𝗲 𝗮𝘂𝘀 𝗚𝗲𝘀𝗽𝗿ä𝗰𝗵𝗲𝗻 𝗺𝗶𝘁 𝗮𝗻𝗱𝗲𝗿𝗲𝗻 𝗡𝗮𝘁𝘂𝗿𝗶𝘀𝘁𝗲𝗻 𝘀𝗼𝘄𝗶𝗲 𝗡𝗮𝗰𝗸𝘁𝗸ü𝗻𝘀𝘁𝗹𝗲𝗿𝗶𝗻𝗻𝗲𝗻 𝘂𝗻𝗱 -𝗸ü𝗻𝘀𝘁𝗹𝗲𝗿𝗻: Verstärkt wird eine aus meiner Sicht steigende Intoleranz zu natürlicher Nacktheit insbesondere aus drei Gesellschaftsschichten.
• Da wären manche Männer, eingewandert aus der ehemaligen UDSSR, allerdings dann immer nur in Begleitung ihrer Partnerinnen. Deren Testosteronspiegel schwillt mit der Partnerin an der Hand offensichtlich hier und da mal an, wenn sie so einem natürlich nackten Mensch begegnen. Anmachsprüche sind von diesen dann nicht selten, mit der Androhung von Handgreiflichkeiten.
• Offene Ablehnung gibt es dazu von einigen Mitgliedern aus den ebenfalls immer stärker werdenden pietistischen Glaubensgemeinschaften und in diesem Zuge auch solchen, welche mit der AfD sympathisieren.
• Dazu kommt der zunehmende Teil an moslemischen Gesellschaftsgruppen. Wobei; hier nehme ich vor allem wahr, dass einige Menschen ihr eigens Unvermögen natürliche Nacktheit zu tolerieren, Muslime als Argument benutzen, dass man diesen Menschen sowas ja nicht zumuten könne. Direkt angesprochen - trotz Nackt-Begegnungen - wurde ich von Muslimen noch nie.
𝗔𝘂𝘀 𝗺𝗲𝗶𝗻𝗲𝗿 𝗦𝗶𝗰𝗵𝘁 𝗴𝗶𝗹𝘁 𝗲𝘀 𝘀𝗶𝗰𝗵 𝘂𝗻𝗯𝗲𝗱𝗶𝗻𝗴𝘁 𝗳ü𝗿 𝗱𝗲𝗻 𝗘𝗿𝗵𝗮𝗹𝘁 𝗲𝗶𝗻𝗲𝗿 𝗳𝗿𝗲𝗶𝗵𝗲𝗶𝘁𝗹𝗶𝗰𝗵𝗲𝗻, 𝗿𝗲𝘀𝗽𝗲𝗸𝘁𝘃𝗼𝗹𝗹𝗲𝗻 𝘂𝗻𝗱 𝘁𝗼𝗹𝗲𝗿𝗮𝗻𝘁𝗲𝗻 𝗚𝗲𝘀𝗲𝗹𝗹𝘀𝗰𝗵𝗮𝗳𝘁 𝗲𝗶𝗻𝘇𝘂𝘀𝗲𝘁𝘇𝗲𝗻. 𝗗𝗶𝗲𝘀𝗲 𝗩𝗲𝗿𝗮𝗻𝘁𝘄𝗼𝗿𝘁𝘂𝗻𝗴 𝗱𝗮𝗳ü𝗿, 𝗱𝗶𝗲 𝘄𝗶𝗿 𝗮𝗹𝗹𝗲 𝗵𝗮𝗯𝗲𝗻, 𝗶𝘀𝘁 𝘀𝗼 𝘄𝗶𝗰𝗵𝘁𝗶𝗴 𝘄𝗶𝗲 𝗿𝗶𝗰𝗵𝘁𝗶𝗴! 𝗗𝗮𝘀 𝗶𝘀𝘁 𝗱𝗲𝗿 𝗚𝗿𝘂𝗻𝗱, 𝘄𝗮𝗿𝘂𝗺 𝗶𝗰𝗵 𝗲𝗶𝗻𝗲𝗻 𝗧𝗲𝗶𝗹 𝗺𝗲𝗶𝗻𝗲𝘀 𝗻𝗮𝘁𝘂𝗿𝗶𝘀𝘁𝗶𝘀𝗰𝗵𝗲𝗻 𝗟𝗲𝗯𝗲𝗻𝘀 ö𝗳𝗳𝗲𝗻𝘁𝗹𝗶𝗰𝗵𝗲𝗿 𝗺𝗮𝗰𝗵𝗲, 𝗮𝗹𝘀 𝗲𝘀 𝗱𝗶𝗲 𝗹𝗲𝘁𝘇𝘁𝗲𝗻 ü𝗯𝗲𝗿 𝘃𝗶𝗲𝗿 𝗝𝗮𝗵𝗿𝘇𝗲𝗵𝗻𝘁𝗲 𝘄𝗮𝗿. 𝗨𝗻𝗱, 𝗱𝗮𝗺𝗶𝘁 𝗯𝗶𝗻 𝗶𝗰𝗵 𝗮𝗹𝗹𝗲𝘀 𝗮𝗻𝗱𝗲𝗿𝗲 𝗮𝗹𝘀 𝗮𝗹𝗹𝗲𝗶𝗻.
Ein gutes Beispiel ist Dänemark. Dort ist nackt spazieren im Bereich von Waldgebieten und Gewässern ausdrücklich erlaubt. An allen Stränden darf grundsätzlich nackt gebadet werden, es sei denn, es ist an wenigen Stellen gut beschildert ausdrücklich verboten. Das führt dazu, dass Badende in Badekleidung aller Art, Frauen im Burkini und FKKler an ein und denselben Stellen zusammen verweilen und baden - ganz selbstverständlich! Das würde ich mir für ganz Deutschland, Europa und die ganze Welt wünschen. Ich arbeite daran mit!