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Lieb und nett oder ...?

In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.722 Beiträge
Natürlich muss ich mir auch darüber klar sein, wie ich mich zu verändern habe und dieses verlangt von mir, einen Lernprozess einzuleiten, der vielleicht am Anfang mit meinem eigentlichen Charakter nicht ganz übereinstimmt und ich muss an mir arbeiten, bis ich in dieser neue "Rolle" aufgehe und sie ein Teil von mir wird. Das würde ich "Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit" nennen. Authentizität ist ja schön und gut, aber was, wenn sie einem im Leben nicht weiterbringt...?

@**C

Dann versuche ich es auch einmal im Sinne von @****bo mit Definitionen, denn in diesem Absatz tauchen unterschiedliche Begriffe auf, die für das, was du als deine „Persönlichkeit“ beschreibst, wichtig sind.

Zum einen das, was du „Ich“ nennst.
Das ist zusammengesetzt daraus, wie du dich selber wahrnimmst und was du über dich weißt; deinem Unterbewusstsein, dem, was dir nicht bewusst ist; der Fremdwahrnehmung, wie andere dich sehen; und deinem „blinden Fleck“ (andere nehmen etwas wahr und reagieren auf etwas, was dir nicht bewusst ist.)

Charakter und Persönlichkeit kannst du kaum (oder nur bedingt verändern.)
Du kannst dein Leben damit verbringen, dich in deinem Verhalten den Erwartungen anderer anzupassen: lieb und nett zu sein, weil andere dich dann nett finden und mögen.
Hervorragend ist das bei vielen Frauen zu beobachten, die qua Rollenverständnis versuchen, für jeden Mann die Erfüllung seiner feuchten Träume zu sein.
(Das wird sehr eindrucksvoll personifiziert in der TV-Serie „Lucifer“, in deren letzter Staffel Eva auf die Erde zurückkehrt und am Ende feststellt, dass sie damit ihr Leben vergeudet!)

Was ist also an einem Leben erstrebenswert, in dem ich mich so verhalten habe, wie andere es erwarten, um meine Ziele zu erreichen?
Vordergründig hast du dann statt keiner plötzlich *100* Frauen, die mit Dir *popp* wollen und bekommst dein Bedürfnis nach Sex erfüllt.
Das erfüllt natürlich den Zweck dieser Plattform, und wer *dafuer* hier ist, wird damit zufrieden sein.

Wer die Mechanismen des Internets kennt und etwas über menschliche Kommunikation und Psychologie weiß, kann damit sehr viel Erfolg haben.
Ich kenne einen Mann, der sich damit durch halb D vögelt.

Ich selber kann diese Mechanismen auch hervorragend bedienen. Es ist denkbar einfach, und ich habe in 15 Jahren Internet auf diese Weise eine Menge Männer kennengelernt, die an mir Interesse hatten und haben.
Das fand ich irgendwann allerdings total langweilig!

Wenn es dir um das Ziel geht
Was wollen Frauen, was erwarten sie von dir und bist dabei nicht kongruent mit deinem inneren selbst, lebst du auf Dauer gegen deine persönlichen Bedürfnisse.
*********eeker Mann
1.581 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ich finde interessant, wie hier gleich über Charakterveränderung diskutiert wird. Niemand ist vom Charakter nett. Ich weiß, das ist eine steile These, die sich auch nur aus meiner Lebenserfahrung speist, gute Gegenargumente nehme ich aber gerne entgegen. Nette Personen haben bereits einen Gesellschaftsanpassungsmantel übergeworfen. Nette Menschen werden ja gerade so wahrgenommen, dass sie es jedem recht zu machen versuchen. Das ist keine Charaktereigenschaft, sondern bereits Anpassung. Ja, es gibt vom Charakter her altruistische Menschen. Das ist aber etwas anderes. Denn diese Menschen haben Ideale, die sie leben. Ein netter Mensch passt sich nur den Menschen in seiner Umgebung an.

Um nicht mehr als nett wahrgenommen zu werden, muss ich also nicht meinen Charakter ändern, sondern ich muss mich selbst erkennen. Ich muss erkennen wer ich bin und was ich will. Das ist alles nicht einfach, hat aber nichts mit dem eigenen Wesen zu tun. Der zweite Schritt ist zu lernen für dieses eigene Ich auch einzustehen. Grenzen zu vertreten. Auch das ist mitnichten einfach, hat aber auch nichts mit dem Charakter zu tun.
**C Mann
12.731 Beiträge
Zitat von *********eeker:
Niemand ist vom Charakter nett. Ich weiß, das ist eine steile These, die sich auch nur aus meiner Lebenserfahrung speist, gute Gegenargumente nehme ich aber gerne entgegen.

...für mich ist Nettigkeit gegenüber den Mitmenschen doch eine Charaktereigenschaft. Man hat einen offenen Charakter oder nicht. Es gibt auf den ersten Blick sympathische und unsympathische Menschen, um mal vom Begriff "Nett" wegzukommen. Meine Definition von "Nettigkeit" ist nicht der Anspruch, "everybodys Darling" zu sein, mich jedem anbiedern zu wollen, sondern als Jemand wahrgenommen zu werden, mit dem man gerne zusammen ist, Daß das nicht immer und bei Allen gelingt und ich von manchen Menschen abgelehnt werde, empfinde ich als natürlich und auch nicht für weiter schlimm. Wenn ich an meine Jugend zurückdenke, so war ich bei den Mädchen und in den Cliquen immer gerne gesehen. Ich habe mich nur irgendwann gefragt, wieso bekommen Andere den ganzen Spaß ab und ich nur den Seelenmüll. Für mich begann dann ein Lernprozess. Ich habe gelernt, meine Grundhaltung zu bewahren, aber eben auf eine etwas andere Art und Weise, um auch meine eigenen Bedürfnisse erfüllt zu bekommen. Dass mich dadurch einige Menschen, die sich gerne meiner bedient haben, vielleicht etwas weniger nett fanden, war dann aber weniger mein Problem....
Zitat von *********eeker:
Niemand ist vom Charakter nett.
Diese Behauptung erklärt so einige Missverständnisse, die wir hatten. Legt man deine eigene Definition / Verständnis von "Nett" zugrunde ergibt der Erstellungspost durchaus Sinn.

Nette Menschen werden ja gerade so wahrgenommen, dass sie es jedem recht zu machen versuchen. Das ist keine Charaktereigenschaft, sondern bereits Anpassung.
Ich glaube, auch dein Verständnis von "Charakter" unterscheidet sich von der offiziellen Bedeutung:
"individuelles Gepräge eines Menschen durch ererbte und erworbene Eigenschaften, wie es in seinem Wollen und Handeln zum Ausdruck kommt."
*pfeil* Auch durch Anpassung erworbene Eigenschaften sind Charaktereigenschaften. Genau wie Anpassung an sich.

Dasselbe Missverständnis zieht sich durch den Rest deines Posts.

Ich denke, auf jeden Fall wir können uns auf eins einigen:
Egal ob "nett" nun eine Charaktereigenschaft ist oder nicht, in jedem Fall ist es eine GEWOHNHEIT geworden. Und auch als solche nur sehr schwer zu ändern.
********live Mann
212 Beiträge
Also ich lese das hier mit großer Freude.

Besonders @**C :
Du sprichst genau meine Zeit bis ca. 25 an, da lernte ich ein bisschen Arsch, muss man sein, um aus der Friendzone zu kommen. Doch mir persönlich fällt es immer noch nicht leicht, dass in mein harmonisches Wesen zu integrieren. Die Gratwanderung zu eigener Persönlichkeit und dem Ziel, das man hat. Optimal funktioniert meiner Meinung, die Ecken Variante und wenn Frau sagt es passt, dann trage ich sie durch meine alte Persönlichkeit auf Händen, was nach dem Erobern dann gut ankam, aber leider erst danach.

Es besteht dann die Frage, wann verrate ich mich?! Das ist sehr schwer zu beantworten.

Als der Nice Guy hatte ich meist nur Chancen bei Frauen mit denen ich nach einer gewissen Zeit unglücklich wurde... Deshalb, seine wirklichen Kanten rausstellen, nicht verstecken, das wäre nett. Zur Schau stellen ist authentisch, das vielleicht etwas deutlich zeigen. Das ist für mich der Mittelweg.
Halb Dtl. werde ich nicht vögeln können, doch hey muss auch mal was arbeiten🤣
****az Mann
4.490 Beiträge
Lieb und nett bedeutet meist leider auch, dass derjenige als Objekt (Kummerkasten, Notnagel, usw.) wahrgenommen wird. Diese Person wird nicht mit einem eigenen Standpunkt wahr genommen. Sie ist uninteressant.
Also zumindest in meinem Fall muss ich dem widersprechen. Man kann durchaus als lieb und nett und idR als Kummerkasten (ich sehe das eher als guten Zuhörer) wahrgenommen werden, aber trotzdem seinen eigenen Standpunkt haben und interessant sein. Nur sagen diese Art Zuhörer ihre eigene Meinung zu selten um so wahrgenommen zu werden.

Oft wird als Alternative benannt ein Arsch zu sein, ein egoistischer Idiot. Das ist aber gar nicht das Gegenteil.
Um mal einen ähnlichen Vergleich zu nennen: Meine damalige Deutsch Lehrerin hat mal gesagt, dass das Gegenteil von Liebe nicht Hass ist, sondern Gleichgültigkeit. Und diese Meinung teile ich seit jeher.

Folglich richtet deine pauschalisierende, vereinfachende Behauptung viel Schaden ohne Nutzen an.
Finde ich nicht. Denn wie du es ein paar Zeilen weiter oben selbst sagst, findet diese Entwicklung individuell statt. Deshalb finde ich es fragwürdig, wenn man sich von allgemeinen Ratschlägen so unter Druck setzen lässt. Denn: es sind nur allgemeine Ratschläge, was bedeutet, dass man diese individuell auf sich anpassen kann und sich auch nur die raus picken kann, die einem zusagen. Ich gebe zu, dass ich da in manchen Bereichen ähnliche Tendenzen habe, das aber primär deswegen weil es in meinem Hirn noch nicht "Klick" macht und ich das Thema voll umfänglich verstehen will.

Ich denke der größte Knackpunkt bei Menschen, die "nur" als lieb und nett angesehen werden ist, dass diese Leute sich vor der Ablehnung fürchten, die auftreten kann, wenn dadurch eine Meinungsverschiedenheit entsteht. Und diese Meinungsverschiedenheit kann im Grunde alles bedeuten. Ob man eine andere Meinung zum Wetter hat, ob man einen anderen Standpunkt in sozialen Themen hat oder ob man der Meinung ist, dass man für die andere Person der perfekte Partner zu sein scheint, aber diese Person das nicht so sieht.
Auch wollen diese Leute lieber die Harmonie wahren und verzichten deswegen auf ihre Ansprüche an Personen. Jemand, der für eine Person sexuelles Interesse empfindet, aber bisher nur als Kummerkasten galt, hat sein Interesse bisher nie zum Thema gemacht oder darauf hingewiesen. Dieser Selbstverzicht wird früher oder später zu Problemen führen. Meistens. Und sowas passiert in allen zwischenmenschlichen Konstellationen.

Die Quintessenz (ich liebe dieses Wort) dieser Entwicklung sollte mMn sein: Mut zum Konflikt; Fehler machen um daraus zu lernen; seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse so gut wie immer ein bisschen über die der anderen zu stellen und sich selbst für seine eigenen Probleme verantwortlich zu fühlen.
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