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Einige Gedanken zu FFM

*******_nw Paar
71 Beiträge
Themenersteller 
Einige Gedanken zu FFM
FFM ist ein sehr vielfältiges Thema.

Beschäftigt man sich erstmalig damit, hat man am Anfang seine sehr persönliche Idee davon, obwohl hier sehr unterschiedliche Interessen vertreten sein können.

Daher möchten wir hier einige grundsätzliche Gedanken zu dem Thema schreiben und andere Mitglieder der Gruppe dazu auffordern, sich daran zu beteiligen.

FFM bedeutet, dass zwei Frauen und ein Mann ihre sexuellen Neigungen gemeinsam erleben / ausleben wollen.

Hier können sich drei Menschen unterschiedlicher Konstellation treffen. So gibt es Singelfrauen, Singelmänner, Frauenpaare und Mann/Frau Paare die an FFM Spaß haben.

Genauso unterschiedlich können die Interessen der Beteiligten sein. Für die einen bedeutet es, dass alle gleichverteilt miteinander agieren, andere mögen das Spiel der Frauen untereinander und der Mann schaut zu, wieder andere legen den Schwerpunkt darauf, dass ein Mann mit zwei Frauen Sex hat, bis hin, dass die Frau Spaß daran hat, zuzusehen, wie der eigene Partner sich mit der anderen Frau vergnügt (gibt es bei Männern [MMF] den Begriff Cuckold).

Ist es schon schwierig einen passenden Partner für eine Zweierbeziehung zu finden, so ist es um so schwerer, drei Menschen zu finden, die zusammen passen.

Eine Grundidee unserer heutigen Gesellschaft ist, dass wir alle freie selbstbestimmte Menschen sind. Daher hat jeder das Recht, für sich zu entscheiden, wie er sein Leben leben will und welche Vorlieben er hat, ohne dass ihm jemand anderes Vorschriften machen kann. Daher sind alle o.g. Varianten in unseren Augen legitime Interessen von selbsbestimmten Menschen.

Leider zeigt die Erfahrung, dass manche nur die eigenen Interessen sehen und sich Andersdenkenden gegenüber diskriminierend verhalten. Hier würden wir uns mehr Toleranz den anderen Interessen gegenüber wünschen.

Bei allem Verständnis für die eigenen Wünsche, hilft es nicht und führt letztendlich auch nicht zum Erfolg, an Andere Forderungen zu stellen. Hier hilft im Zweifelsfalle nur Geduld und das sich findet was zusammen passt.

Geschlechtsunabhängig gibt es Menschen die eine rein sexuelle Beziehung suchen, seien es ONS´s oder eine dauerhafte Sexbeziehung und Menschen die die freundschaftliche Ebene mit einbeziehen bis hin zum Gedanken der Polyamory.

Am unkompliziertesten erscheint uns hier noch der ONS. Für den, der mag, ist hier ein Swingerclub evtl. die erste Anlaufstelle, eine andere Möglichkeit bietet eine Plattform wie der JC, um Kontakte zu knüpfen. Um so mehr es aber in Richtung Polyamory geht, um so weniger ist dieser Weg nach unseren Erfahrungen geeignet. Hier ist in unseren Augen eine länger Kennenlernphase, evtl. eine über Jahre gewachsene Freundschaft, in der die sexuelle Komponente erst später hinzukommt, der erfolgversprechendere Weg. Eine Erotikplattform ist aber auch hier durchaus zum Kennenlernen geeignet, weil hier, im Gegensatz zu anderen Situationen, ein offenerer Umgang mit dem Austauch von sexuellen Interessen gegeben ist.

Wer den Schritt in Richtung FFM geht, macht sich, wenn er nicht unvorbereitet und zufällig in eine solche Situation gerät, vorher Gedanken darüber, was er will.

Neben der Tatsache, dass derjenige sich von dem in unserer Gesellschaft vorherschenden Modell der Monogamie verabschiedet, gehen einem je nach eigener Lebenssituation Gedanken wie Eifersucht und Regeln durch den Kopf, die bestimmen, wie man mit einer solchen Situation umgehen will.

Dies trifft grundsätzlich für Singels wie Paare zu. Für Paare bedeutet es aber in der Regel, dass sie sich mit der eigenen Beziehung auseinandersetzen, wie auch mit der Situation zu dritt.

Eine hierbei immer wieder auftretende Frage ist, kann ich es ertragen, wenn der eigene Partner Sex mit einer anderen Person hat und wie gehe ich damit um, bzw. welche Regeln stelle ich auf, um Situationen zu vermeiden, mit denen ich meine nicht zurecht zu kommen.

In diesem Zusammenhang ist immer wieder von "eifersuchtsfrei" die Rede. Man sollte aber berücksichtigen, dass hier die persönliche Definition des Begriffes eine entscheidende Rolle spielt. Wir würden mal unterstellen, dass bei jedem Paar spätestens dann die Eifersuchtsgrenze überschritten ist, wenn ein Partner eine monogame Beziehung zu dem Dritten eingehen will. Hier hilft im Zweifelsfalle Reden.

Wer den Schritt zu FFM das erste mal wagen will, hat oft die Idee, dass wenn es nicht geht, es ja kein Problem ist, zur monogamen Beziehung zurückzukehren. Dies ist grundsätzlich nicht falsch. Man sollte aber nicht außer acht lassen, dass dies u.U. nur die Interessen eines Partners sind und der zweite Partner dieses zwar akzeptiert, aber eigentlich andere Wege gehen würde wollen. Hier ist möglicherweise ein Interesse geweckt, welches dann nicht befriedigt wird und die Beziehung auf Dauer belasten kann. Hinzu kommt, dass die Öffnung einer monogamen Beziehung dem Partner ein hohes Maß an Vertrauen zeigt, eine Rückkehr bedeutet hier ggf. ein zurückziehen dieses Vertrauens, dass dann entsprechend schmerzlich auch so vom Partner empfunden wird.

Beim Aufstellen von Regeln, sollte man sich nicht nur Gedanken darüber machen, was man selber will, sondern auch darüber, wie es von dem Gegenüber empfunden wird und welche evtl. auch negativen Auswirkungen Regeln haben können.

Auch hier ist wieder zu berücksichtigen, das "ohne Regeln" ein der persönlichen Definition unterlegener Begriff ist und zumindest die Nichtgefährdung der Paarbeziehung eine wenn auch unausgesprochene Regel ist.

Ansonsten sind, wie auch immer geartete Regeln eigentlich wenig Grenzen gesetzt, solange sich alle Beteiligten darin wiederfinden. In vielen Fällen wird es ohne Regeln nicht gehen, da die Eifersuchtsgrenzen individuell sehr verschieden sind. Dennoch ist der Spaß nur eingeschränkt und von kurzer Dauer, wenn diese Regeln nicht aus Überzeugung sondern kompromißmäßig eingegangen werden. Auch der Dritte im Bunde sollte sich nicht als drittes Rad am Wagen dabei sehen.

Wer Regeln aufstellt, sollte sich auch darüber im klaren sein, dass Regeln auch gebrochen werden können. Es gab hier schon den ein oder anderen Beitrag, wo dies vorgekommen ist. Hier sollte man abwägen, ob der Verzicht auf Regeln evtl. besser zu verkraften ist, als eine Regelverletzung, nach dem Motto, wo keine Regeln existieren, können auch keine gebrochen werden.

In unseren Augen ist die Variante "ohne Regeln" die Beste, unter der Voraussetzung, dass alle Beteiligten diesem kompromißlos zustimmen können.

Ein Thema, dass in Zusammenhang mit FFM eher selten betrachtet wird, ist der "Beziehungsaspekt", der bei Dreierkonstellationen die auf längere Zeit oder Dauer ausgelegt sind und auch Freundschaft beinhalten in unseren Augen in den Vordergrund tritt. Hier ist man gut beraten, wenn man von Vorneherein berücksichtigt, dass Beziehungsarbeit, Offenheit und Ehrlichkeit einen ähnlichen Stellenwert annehmen können, wie in einer Paarbeziehung. Wer hier nicht scheitern will, sollte auch diese Aspekte nicht außer acht lassen und Zeit in Beziehungsarbeit investieren, ähnlich wie es für eine Paarbeziehung erforderlich ist. Eine Sache, die sich in unseren Augen lohnt.

LG b_und_b
also wir stimmen b und b voll und ganz zu

unsre persönliche meinung ist auch das man bei FFM vorher schon die Spielregeln festlegen sollte und auch immer offen und ehrlich ist.

Wobei wir eher eine feste Freundschaft suchen mit auch ein bischen mehr *G
Wir haben uns auch die Regel gesetzt das wir keine Dame aus dem vorhanden Bekanntenkreis ansprechen oder zu uns ins Bett holen da wir gesehen haben das das zu 99% in die Hose geht.

Auch haben wir uns gedanken gemacht wie das so in der öffentlichkeit mit der Freundschaft aussieht wenn zuhause im Bett doch ein bischen mehr ist und sind zu dem Ergebniss gekommen das wir nach aussen hin immer das Paar sind und es nicht umbedingt so aussehen soll als das wir uns ab und zu ne Frau ins Bett holen
Das hat den Grund das wir auch in einer Kleinstadt sind und das kommt da ned so gut

Wir haben uns noch viel mehr Gedanken gemacht aber die geben wir schon nach und nach preis *g*
Es ist gar nicht so einfach
alle Gesichtpunkte, das Für und Wider, usw. zu berücksichtigen, wenn man in einer dauerhaften Dreierbeziehung lebt.
Wir selbst sind ein Ehepaar mit einer Freundin, die seit etwas mehr als 3 Monaten auch bei uns lebt.
Am Anfang stand das rein sexuelle Erleben im Vordergrund, wobei wir das in jeder Beziehung ausleben. Das heißt, wir Frauen leben unsere Bi-Neigung aus ohne meinen Mann mit einzubeziehen, genauso hat unsere Freundin mit meinem Mann Sex und ich schau zu und umgekehrt oder wir spielen zu Dritt.
Nach und nach entwickelte sich daraus eine feste Beziehung zwischen uns Dreien. Das bedeutet aber auch viel Arbeit an der eigenen Beziehung und an der Beziehung zu dritt. Genau wie in einer Ehe gibt es Probleme zu bewältigen, Meinungsverschiedenheiten zu klären usw.
Wichtig ist hierbei, das man sich nicht gegenseitig aufreibt und die anderen gegeneinander ausspielt.
Bei uns gelingt das meistens( ab und zu gibt es auch mal dicke Luft), obwohl wir 3 sehr stark unterschiedliche Charaktere haben.
Sicher ist unsere Beziehung nicht für jeden das richtige, aber im Moment geniessen wir es so wie es ist. Schließlich leben wir jetzt und nicht irgendwann später.

lg

Danny Kristin und Ralf
Ja, die disneys....
.....sind auf der einen Seite in einer beneidenswerten Rolle, aber auf der anderen Seite auch in einer schwierigen Rolle. Ich bin mir gar nicht so ganz sicher, was mein Bestreben wäre, wenn ich das Angebot von einer Lady bekäme, daß sie bei uns einzieht.

Ich denke auch die ffm Stuation ist ständig ein sich bewegen und verändern. Keine Situation ist wie die andere, keine Konstellation ist genau gleich. Ich finde es äußerst interessant dies auszuleben.
Hallo ihr Lieben...
Zuerst einmal finden wir es grundsätzlich gut dass jeder lebt wie er gerne möchte zum Beispiel so wie die Disneys.
Wir streben für uns eher eine lockere Dauerfreundschaft und prickelnde Erotik mit einer Solofrau an (wobei wir netten Paaren auch nicht abgeneigt sind) *schleck*

Liebe Grüße
Tanja und Ralf *kuss*
so wie die Disneys
habe ich auch schon gelebt und es als sehr schön empfunden. Ich kenne auch die Gründe warum es damals nicht gutgegangen ist , aber ich würde es jederzeit wieder so wollen- wie eine grosse Familie eben mit einem ganz normalen Alltag.
LG Tali
Reizvoll
Kann und muss doch gar nicht so schlecht sein, wie die Disneys zu leben.
Da sehen wir so einiges was das für sich hätte. So eine ganz grosse Familie.

LG
Sehen wir ganz genauso wie der Rest.

Lieber eine freundschaft, bei der es auch mal heiß werden kann, als ne Bettgeschichte, die nach dem ersten mal schnell endet.
Genau so
aber dazu gehört neben den Fähigkeiten eines guten Diplomaten auch eine gehörige Portion Mut um dem Umfeld die Stirn zu bieten, gerade in relativ kleinen Städten oder gar auf dem Dorf.
Tali
**pe Paar
1.027 Beiträge
hallo an alle
beziehung zu dritt ffm

da werden warscheinlich sehr viele paare davon träumen von einer beziehung zu dritt. wir für und suchen auch eine nette sie mit der man nicht nur im bett zusammen ist. sondern auch die freizeit zusammen verbringt.
das mit dem zusammenwohnen stellen wir uns schon etwas schwieriger vor. aber zusammenziehen wird man ja sowieso nicht gleich nach der ersten geilen nacht denken wir. da muss man ja zuerst mal sehen wie gemeinschaft harmoniert. da müssten viele gespräche geführt werden denken wir.
aber hut ab vor allen die das wirklich ausleben und bei denen es vor allem auch noch funktioniert.

liebe grüsse von den TOPE`s
*****sie Mann
86 Beiträge
Genau
Da können wir uns nur anschließen.
Dickes Lob
Erstmal ein dickes Lob an b_und_b für den wirklich toll geschriebenen Beitrag.

Ihr habt das Thema so umfassend beschrieben, da bleibt eigentlich kein Aspekt unberücksichtigt.

Nur ein paar Anmerkungen dazu.

Geraden den Punkt "Regelfreiheit" finde ich ganz wichtig, ich halte ihn nämlich in den meisten Fällen für eine Illusion. Durch unsere Erziehung/Sozialistaion sind wir mit inneren Regeln ausgestattet, die meisten von ihnen nehmen wir gar nicht bewusst war, bzw. erst wenn sie von anderen übertreten/verletzt werden.

Gerade in den Versuchen, (sexuelle) Beziehungen in Abgrenzung zu geltenden gesellschaftlichen Normen anders zu gestalten (z.B. in der Kommune 1) zeigte sich, dass die betroffenden Personen - die sich ja allesamt als frei, von Besitzdenken unabhängig bezeichneten - genauso mit Eifersucht zu kämpfen hatten, wenn "ihr" Partner sexuellen Kontakt zu anderen Personen pflegte.

Wenn disney_paar diese Form einer pluralen Beziehung lebt ist das toll, wie sie aber schreiben, bedeutet es ja aber auch ein großes Stück Arbeit (wahrscheinlich noch mehr als in einer Zweierbeziehung)

Widersprechen möchte ich jedoch talisman und Frauke_Torsten in der Aussage, das klinge doch "wie in einer großen Familie"
In meinen Augen trifft das nicht zu,weil in einer "normalen" Familie eben nur zwei Partner (also die Eltern, egal ab MW, MM oder WW) miteinander eine sexuelle Beziehung führen.

Es gibt eine tolle Dokumentation im WDR mit dem Ttel "Der Seitensprung" Sie begleitet mehrere Paare, die unterschiedliche Formen der sexuellen Polygamie praktizieren, u.a. ein Ehepaar, das eine offene Beziehung führt.

Es wird deutlich, dass bei aller Offenheit diese Beziehung die Partner immer wieder an ihre Grenzen führt.

Ich komme für mich zu dem Schluss, dass eine wirkliche Beziehung (in Abgrenzung zu einem sexuellen Abenteuer) zu einer dritten Person für mich eine Überforderung darstellen würde.

Liebe Grüße
Sebastian
@Sonnencremekuss
Ich weiss durchaus wovon ich hier schreibe. Eine solche Familie hatte ich ein gutes halbes Jahr lang. Es war völlig egal wer die Kinder geboren hatte alle haben sich um sie gekümmert. Ihre Kinder haben zu mir Mama B.... gesagt und mein Sohn hat sie Mama P... genannt. Jeder hatte feste Aufgaben im Alltag und wir drei haben (fast) immer zusammen geschlafen- in einem Bett. Wie eine ganz normale Familie eben. Zum Elternabend in der Schule hat das dann für Verwirrung gesorgt und in dem kleinen Nest wo wir gewohnt haben war es auch nicht leicht für uns ABER es ist machbar auch den Alltag zu teilen wenn man sich an bestimmte Regeln hält. So völlig REGELLOS wie in der K1 geht es selbstverständlich nicht. Aber es ist möglich.
LG Tali
*******3935 Paar
65 Beiträge
ppuhh
hallo erstmal,

also eine solche 3er beziehung könnte ich mir nicht vorstellen. ich liebe meinen partner under liebt mich, eine freundschaft ist vollkommen in ordnung ja aber nicht mehr. man hat spass zusammen und sex aber dann ist stop.

ok ich hatte so eine situtaion nie vielleicht denke ich so darüber aber wenn ich mir vorstelle das mein mann sex mit einer anderen frau hat (da es ja um eine richtige beziehung geht) und ich wäre nicht da, damit hätte ich ein problem ein sehr grosses sogar und umgekehrt wäre es auch so.

vielleicht fehlt uns das denken zu solch einer beziehung mag sein. meine familie ist MEINE familie und meine kinder sind auch MEINE kinder, würde es glaub nicht wollen das sie zu einer anderen frau Mama sagen.

man sieht es gibt so viele verschiedene möglichkeiten solch gefühle und wünsche zuleben, für uns steht "nur" der sex im fordergrund und gegebenenfalls eine freundschaft aber nicht mehr.
********rf83 Paar
72 Beiträge
Hallo also für uns würde so eine Beziehung auch nie in Frage kommen.Freundschaft und mehr gerne aber dann sollte e auch gut sein.Aber finde es beeindrukent das du das so gut hin bekommst.
lg
jessi
Das geht für mich nicht
also so eine Dreierbeziehung geht für mich gar nicht! Sex zu dritt und eine lockere Freundschaft ist ok ,denn ohne Vertauen geht guter Sex nicht. Aber zusammen leben da sage ich nein. Meine Vorstellung von einem Dreier ist Sex zu Dritt zu haben und und nicht mal mit dem Einen oder Anderen.Die Vorstellung das mein Schatz mit der Anderen schläft wenn ich nicht dabei bin ist unerträglich für mich,auch würde ich ohne ihn nichts machen.
Viel Spass hier noch tripiod (w)
*******_nw Paar
71 Beiträge
Themenersteller 
In der Diskusion sind zwei Themen angesprochen worden, auf die wir noch weiter eingehen möchten.

Zum einen ist das Thema Regeln ein Punkt der immer wieder mitbestimmend ist für die Situation, zum andern das Thema Beziehung und Lebensgemeinschaft zu Dritt.

Sebastian (sonnencremekuss) hat hier von inneren Regeln gesprochen. Geht es nicht auch darum, sich diese inneren Regeln bewust zu machen wenn man die Paarbeziehung erweitert?

Wenn man sich überlegt, unter welchen Bedingungen man es sich vorstellen kann, die Beziehung zu erweitern, schaut man doch auf diese bisher u.U. nicht ins Bewustsein vorgedrungenen inneren Regeln. Man versucht anhand von Erfahrungen aus der Vergangenheit oder durch Fantasieen herauszufinden, wie diese inneren Regeln sind, um daraus herzuleiten, wie man sich eine Öffnung der Beziehung vorstellen kann, was möglich ist und was nicht. Nach den ersten Erfahrungen macht man weitere Abgleiche, um das Verhalten für die Zukunft zu bestimmen.

Letztendlich scheitert der, der die inneren Regeln nicht mit den Aufgestellten in Einklang gebracht hat, sei es, dass er sie so eng gefasst hat, dass sie den erhoften Erfolg nicht zulassen, sei es, dass sie zu weit gefaßt wurden, so dass einer der Beteiligten mit der Situation überfordert ist.

Schaut man in sich hinein, wird man feststellen, dass sich oft dann ein ungutes Gefühl, das bis zur Eifersucht gehen kann, einstellt, wenn ich vom Partner etwas möchte, was ich nicht bekomme, oder was ich exclusiv von meinem Partner in Anspruch nehme und dieses evtl. der Dritte von meinem Partner bekommt.

Und dies ist nicht auf sexuelle Praktiken beschränkt, sondern läßt sich in allen Beziehungsaspekten beobachten. So ist es für den einen der Kuß, für den anderen der GV und für den dritten das Teilen von Gefühlen. Ein anderer kann es nicht ertragen, wenn der Partner einer dritten Person mehr Aufmerksamkeit schenkt oder der Dritte einen in etwas übertrifft.

Eifersucht ist nicht auf Sex oder Gefühle beschränkt, sonder kann sich auch in ganz anderen Bereichen zeigen.

Aber liegt alle dem nicht zu Grunde, dass ich etwas nicht teilen kann, weil ich selber dies nicht in für mich ausreichendem Umfang habe, bzw. Sorge habe, durch eine dritte Person nicht mehr genug zu bekommen? Brauche ich für verschiedene Teilbereiche diese Exclusivität auf den Partner bezogen?

In unseren Augen macht es Sinn, sich der inneren Regeln bewußt zu werden, sie zu hinterfragen und die Ursachen zu klären, um den für sich richtigen Weg zu finden mit den Dingen umzugehen. Wir denken hier ist viel möglich, solange die Loyalität zu dem eigenen Partner nicht verletzt wird.

Das Zusammenleben in einer Dreierbeziehung unter einem Dach können wir uns im Moment auch nicht vorstellen.

Zum einen sind wir derzeit nicht bereit, die Nachteile, die dadurch durch die Gesellschat auf uns zu kommen würden (Beispiele dafür sind hier schon genannt worden) in Kauf zu nehmen, zum anderen lebt unsere Freundin auch in einer Zweierbeziehung, die genausowenig zur Disposition steht.

Trozdem erleben wir Situationen, wo wir gerne mit unserer Freundin zusammen wären und dieses Bedürfnis nur über ein Zusammenleben zu erfüllen wäre.

Natülich ist ein Leben zu dritt nicht einfach. Und wir gehen auch davon aus, dass es schwieriger ist, als eine Zweierbeziehung, da es auf der einen Seite schwerer ist, die Interessen von drei Menschen zu vereinen, zum anderen es Zweierkoalitonen geben kann, was bei einer Paarbeziehung nicht möglich ist. Der Altag ist halt weit mehr, als ein gemeinsamer Urlaub.

Trozdem halten wir es nicht für ein unüberwindbares Hindernis. Vorrausgesetzt, die Interessen aller Beteiligten sind ausreichend vertreten, die Partner sind Konfliktfähig und können Konflikte auch für alle zufiedenstellend lösen, könnte die Bilanz positiv ausgehen und sich eine solche Konstellation für alle Beteiligten als Gewinnsituation darstellen. Hier könnte es von Vorteil sein, wenn ein Paar schon eine gefestigte und bewährte Beziehung hat, deren Erfahrungen zum Gelingen beitragen können.

Prinzipiell ist es unterschiedlich zu bewerten, ob sich eine solche Dreierbeziehung aus drei Einzelpersonen bildet, oder aus einem Paar und einer dritten Person. Während bei drei Einzelpersonen ein gleichberechtigtes Miteinander noch am ehesten gegeben ist, ist dies im anderen Fall eher nicht gegeben.

Sollte es zu unlösbaren Konflikten kommen, könnte hier die/der Dritte im Bunde die schwächste Position haben und die Beziehung verlassen müßen. Sie/er steht auf einmal wieder alleine da, während das Paar noch sich selbst hat. Auch andere Dinge sind nur schwer bis gar nicht gleichberechtigt lösbar. So bietet z.B. die Ehe eine gewisse soziale Absicherung, die es für Dreierbeziehungen nicht gibt. Ebenso kennt das Erbrecht nicht die Möglichkeiten die eine Zweierbeziehung bieten.

Sowohl Staat als auch Gesellschaft sind auf eine solche Konstellation nicht ausgelegt, was im Grunde genommen für alle Formen von polyamoren Beziehungen gilt.

LG b&b
Bitte nicht falsch verstehen
Um Missverständnissen vorzubeugen möchte ich noch kurz folgendes anmerken:

Ich hatte zu keiner Zeit beabsichtigt, das Funktionieren oder die Qualität von 3er-Beziehungen in Abrede zu stellen. Ich kann das schon deshalb nicht, weil ich noch nie in einer solchen Beziehung gelebt habe, von daher wäre es anmaßend sich hierüber ein Urteil zu bilden (mit ganz liebem Gruß an talisman - lebe deinen Traum!)

Worum es mir einzig ging war die Anmerkung, dass der Begriff "Familie" i.d.R. eine soziologisches Konstrukt beschreibt (den biologischen Aspekt lasse ich jetzt mal beiseite). Dieses Konstrukt ist mit einer gewissen Verständnisnorm versehen. In unserer Kultur bedeutet dies: 2 Personen einer Generation haben 1 bis x Nachkommen (dass diese beiden Personen nicht unbedingt verschiedenen Geschlechts sein müssen ist der große gesellschaftliche Lernprozess den wir gerade durchlaufen)

Der Begriff "eine große Familie" (so wie ihn die meisten wohl verstehen) beinhaltet daher nicht das Verständnis, dass es Dreiecksbeziehungen gibt, sondern dass verschiende Generationen (Großeltern, Eltern, Kinder) oder mehrere Vertreter einer Generation (4 Großeltern, 2 Eltern und 1 Kind) in häuslicher Gemeinschaft leben.

Wie an der gewachsenen Akzeptanz gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften gesehen werden kann, ist ein soziolgisches Konstrukt wie "Familie" nicht auf ewig festgelegt, sondern unterliegt (möglicherweise) einem Wandel. Von daher ist natürlich nicht auszuschließen, dass eines Tages mit dem Begriff "Familie" auch das Verständnis eines Zusammenlebens zu dritt verknüpft wird. So weit sind wir aber noch nicht (vielleicht wird es sich auch niemals dahin entwickeln).

Liebe Grüße
Sebastian
*****oop Paar
8 Beiträge
N´Abend...wirklich dickes Lob an b & b für diesen Artikel, der meine Gedanken (Für´s und Wider´s) z.T. voll auf den Punkt bringt.
Dass bei FFM aus Sex Freundschaft oder umgekehrt werden kann, ist klar...deshalb sind wir zwei auch hier (als absolute Frischlinge), aber dass eine richtige Dreierbeziehung funktionieren kann, hätte ich nie gedacht. Käme für uns partout nicht in Frage, doch ich staune & ziehe den Hut, dass so etwas möglich ist. Schließlich geht es hier ja zu einem grossen Teil auch darum, eingefahrene gesellschaftliche Normen zu durchbrechen, was mitunter sehr kräftezehrend ist. Nicht selten habe ich Situationen erlebt, bei denen es zu gewollt oder ungewollt selektiver Grüppchenbildung kam, bei der Dritte letztendlich ausgegrenzt wurden. In einer Beziehung extrem schmerzhaft, weil diese Entwicklung ein schleichender Prozess ist, dessen Nuancierungen vom "Ausgegrenzten" in allen Facetten wahrgenommen wird...ob er/sie will oder nicht.

LG
Uli
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