Unser Vaterland (ich wähle dieses Wort bewusst, weil sich manchen die Nackenhaare sträuben und es dennoch nichts schlimmes ist) hat seit der Entstehung 1949 sehr viel geleistet. Natürlich verdanken wir sehr viel den Siegermächten. Aber der Staat den Trümmerfrauen aus Ruinen bauten sucht auf der Welt heute Seinesgleichen. Frieden und Freiheit, Wohlstand und soziale Gerechtigkeit zeichnen dieses Deutschland aus. In Teilen könnte es besser sein. Doch was auf der Welt ist schon perfekt? (Außer meiner Frau die für mich die perfekteste ist.
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Ich bin Bürger der Bundesrepublik Deutschland. Ich zahle meine Steuern, gehe wählen und arbeite passiv und aktiv an der Gestaltung meiner Kommune, meines Bundeslandes Hessen und der Föderation mit. Ich bin Europäer und niemals würde ich Bücher verbrennen, gegen Franzosen und Briten hetzen oder zulassen, das auch nur einem einzigen Ali, Marco oder Pierre auf deutschen Straßen etwas passiert.
Ich ärgere mich über das schlechte Straßennetz und weiss dennoch, das es in den meisten Ländern viel schlechter aussieht. Ich ärgere mich über die teure Krankenkasse und weiss dennoch, das es in den USA nicht mal eine Solche gibt. Wer da durchs Netz fällt, der fällt hart. Nicht so in diesem Staat. Und das ist gut so.
Jeder kann in diesem Staat in seine Kirche gehen. Zwar wäre es seltsam, wenn die Muezzine von den Zinnen rufen würden, und ich würde so etwas in diesem Kulturkreis nicht gutheißen, aber die Moschee gönne ich jedem Muselmanen. Auch wenn ich evangelisch bin und das Kreuz an der Wand eines Klassenraumes für den unerlässlichen Teil der deutschen Kultur halte, denn dieser Staat ist auf den Prinzipien der Bergpredigt und christlicher Werte aufgebaut.
Ja, ich bin stolz hier zu leben und freue mich, das Ali, Özgür und Giacomo, Sergej, Jean-Claude und Bill es ebenfalls tun. Ich sehe gerne hellhäutigen Frauen auf der Straße hinterher, freue mich aber auch an den bunten Tüchern in denen eine Drau aus Somalia gewickelt ist.
Nur: Die Tücher der somalischen Dame möchte ich nicht lüften da nichts erotisches für mich zum Vorschein käme.
Meiner Frau geht es mit Alis Klamotten ebenso. Schön das er da ist. Aber ins Bett mögen wir nicht mit ihm.