Sorry, aber ich bin ein wenig überrascht, wenn hier wohl mehrere Ärzte anderes sagen, als das RKI und die meisten Aids-Aufklärungen sagen.
OK. Dass "Abspritzen im Mund" ein Risiko ist, wird sicher jetzt keiner bestreiten. Warum sollte es aber jetzt ein Problem sein, den Penis in den Mund zu stecken?
Denn, dann hätte ich ja auch ein Problem, wenn ich an Haut lutsche (also auch "Nuckeln am Busen" oder beim Lutschen am dicken Zeh) oder bei Zungenküssen. Sorry, das wird deutlich bestritten. Genauso das Übertragungsrisiko durch Mücken(stiche).
Und, mag die Scheidenflüssigkeit auch HIV-Viren in höherer Konzentration tragen (wie Sperma), Scheidenflüssigkeit hat ein sehr saures Millieu und tötet diese Viren recht schnell ab (im Gegenteil zu Sperma, wo die HIV-Viren recht gut weiterleben können). Dazu kommt, dass HIV-Viren bei Sauerstoff auch recht schnell absterben. Lecken, selbst, wenn eine Muschi recht feucht ist, ist unbedenklich.
Nicht eindeutig gilt lecken selbst dann nicht als sehr ansteckend, wenn die Frau ihre Tage hat. Es gibt hier Aufklärungshefte, die das kritisch sehen, wobei, wenn direkter Blutkontakt vermieden werden soll. Ist kein Blut zu sehen (trotz Tage der Frau) wird die Konzentration aber auch als zu gering eingeschätzt.
Ich habe den den RKI-Berichten doch Einiges in der Richtung gelesen. In meinem Bekanntenkreis sind auch eine Ärztin, eine angehende, mehrere Krankenschwestern bzw. Arzthelferinnen, die das so nicht sehen und auch das vertraten, was "offizielle" Meinung ist.
Auch Ala bestätigt ja dies in ihrem Posting.
Dazu kommt:
In Deutschland stecken sich seit Jahren ca. 3.000 Menschen an HIV an. 2007 waren es ca. 2.700. Davon waren keine 500 Frauen und grob 1.800 Männer, die sich zur homosexuellen Kontakten bekannten.
Als Gegenrechnung ca. 2004 hatten wir 5.000 Menschen, die bei Verkehrsunfällen starben. Davon waren sicher ca. die Hälfte weiblich. Allgemein gesprochen war es für Frauen ca. 5 mal wahrscheinlicher, im Straßenverkehr zu sterben, als sich an HIV zu infizieren.
Ich möchte damit nicht HIV verallgemeinern, aber mal in eine Relation zu setzen, denn, wer keinen Sex hat bzw. Sex mit Kondom hat, trägt in dem Sinne kein Risiko und wer ohne Gummi rumpoppt, wird ein entsprechend größeres Risiko tragen. Relativ gesehen ist HIV nur sehr gering ansteckend, was aber bei gewissen Praktiken sicher den Schutz rechtfertigt.
Ich kann es nur noch mal wiederholen: Es gibt umfangreiche Untersuchungen, die speziell vom Robert-Koch-Institut gesammelt werden und die als Quelle der Aufklärungsbrochüren stehen. Und seit Jahren gilt, dass es bei oralem Sex ohne Abspritzen bzw. beim Lecken kein wirkliches Risiko gilt. Seit Jahren sind die HIV-Zahlen stabil.
Warum sollte jetzt auf einmal etwas anderes gelten, entgegen dem RKI bzw. den Aufklärungsbroschüren bzw. den Aussagen des Bundesgesundheitsministeriums, wo die HIV-Infektionsrate in Deutschland konstant niedrig ist?