Wissen, worauf man sich einläßt...
Ob sich eine Freundschaft entwickelt, ist doch immer schwer abzusehen – und je älter wir werden, umso genauer wissen wir, was eine Freundschaft ausmacht, umso schwieriger mag es sein, neue zu finden. Oder aber wir wissen dann, auf welche Bereiche wir uns bei Freunden jeweils verlassen können, welche Vorteile und auch Grenzen jeweils bestehen.
Teil der Definition einer „Hausfreundschaft“ ist ja nun mal sicher, daß der sexuelle Bereich nicht ausgeklammert ist. Und sicher ist der sexuelle Bereich allein für manche Soloherren der eigentlich treibende Teil, wenn sie vorgeblich eine Hausfreundschaft suchen. Für die meisten hier ist es doch nicht so, daß sie das Verlangen nach Sex zu dritt jederzeit mit einer kurzen Suche hier stillen können. Da ist es dann ja zum einen verlockend, vielleicht „etwas festes“ für diese Lust zu finden, oder aber es wird einfach jeden sich bietende Gelegenheit ergriffen, auch unter Vorspiegelung von gar nicht wirklich vorhandenen Interessen.
Für meinen Teil weiß ich, daß das, was ich am Sex zu dritt schätze, eigentlich nur dann wirklich klappt, wenn auch tatsächlich Sympathie vorhanden ist (Treffen in Swingerclubs oder Pornokinos dürften da nach einem anderen Schema ablaufen; da fehlt mir die Erfahrung. Und wenn es so ein klar als ONS- intendiertes privates Treffen ist, das eher allerseits der reinen Triebabfuhr dient, bleibt danach ein etwas einsames Gefühl – gerade, wenn man nicht von Treffen zu Treffen eilt…). Somit besteht dann prinzipiell eigentlich immer die Möglichkeit einer Entwicklung von einer besseren Bekanntschaft oder gar Freundschaft.
In jener liegen aber ja nicht nur sexuelle Vorzüge (wissen, was jeder mag; Vertrauen, was auch für gesundheitlich Abwägungen von Belang sein kann; Spontanität; Verläßlichkeit auch im Umgang mit persönlichen Informationen und intimen Details, auch Photos etc…) , sondern auch gewisse emotionale Herausforderung (um den Begriff „Gefahren“ zu vermeiden
). Paare mit dem Wunsch nach einem Hausfreund sind ja nicht unbedingt auf der Suche nach einer polyamourösen Beziehung. Aber gibt es nicht solche Situationen in Partnerschaften, wo der eine oder andere Partner sich bei einem Freund emotional von Problemen in der Partnerschaft entlasten kann? Wo der beste Freund, die beste Freundin einen „besser versteht“ als der Partner? Was nun, wenn der Hausfreund in solch eine Situation gerät? Auch bei ansonsten eifersuchtsfreien Paaren kann das dann schon zu emotionalen Konflikten führen, wenn dann diese beiden in solch einer Situation oder gar Phasen Sex haben… Oder aber die Hausfreundschaft wird dann auf „sexlos“ umgestellt, was auch nicht im ursprünglichen Sinne der ganzen Sache war.
Dieser Dinge sollte man sich immer bewußt bleiben. Das mag etwas vor diesen Problemen schützen. Wenn man denn erstmal jemanden gefunden hat, mit dem oder denen man eine Hausfreundschaft ins Auge fassen kann…