Es gibt Abgeordnetenwatch und andere Infos !
Den Einwurf von Nacktschneck , daß das Thema hier doch her gehört finde ich in Ordnung, Frauen sagen auch „jedes Thema ist ein Frauenthema“. Ich halte dennoch eine Politische Plattform für passender, als eine Datingplattform (wo man so was nicht sucht und die Reichweite mit derzeit 11 Beobachtern entsprechend gering ist zu dem werden die Herzchen statt Bullets dem Thema auch nicht wirklich gerecht).
Es stimmt zwar, daß Politiker zu oft zu wenig Mum und zu oft auch mangelnde Sachkenntnis haben, was anders zu entscheiden, als Lobbys wünschen. Es stimmt auch, daß Lobbys Politiker auf Bestechlichkeit ausmessen und dann die bestechlichen fördern, aber der zitierte Satz von Seehofer trifft nicht zu. Ganz entscheidende Sachen sind durch Wahlen geändert worden:
- Konrad Adenauer – Die Hinwendung zu den Westmächten
- Willi Brand – die Öffnung nach Osten (auch wenn Kohl die Früchte geerntet hat)
- Die Wiedervereinigung war eine Wahlentscheidung
- Der erste Atomausstieg auch
- Die Rücknahme dessen wieder
- Den erneuten Atomausstieg nach Fukushima haben Politiker gegen den Willen der Atomlobby durchgesetzt, weil sie Angst vor dem Souverän (also den Wählern) hatten.
Die Liste ließe sich endlos fortsetzen.
Ohne freie, gleiche und geheime Wahlen steht der Korruption (auch durch Lobbys) Tür und Tor noch sperrangelweiter offen als jetzt. Wenn es zu korrupt wird, hat der Bürger die Möglichkeit einen Wechsel herbeizuführen und das ist gut so.
Zu dem ist der Krankenhaus Vergleich unzutreffend:
- nicht der Arzt entscheidet wie behandelt wird, das entscheidet der Patient selbst! Der Patient muß jeder Behandlung (solange er dazu in der Lage ist) aktiv zustimmen. Ich habe schon erlebt, daß es besser war, nicht zuzustimmen und so wurde es auch gemacht. Im Zweifel kann man zu einem anderen Arzt gehen, mündige Bürger machen das, ganz real!
- im Vergleich entscheiden andere über einen dritten, bei Wahlen entscheidet die Gemeinschaft wer sie selbst regiert, ein rieseer Unterschied!
- im Vergleich sind weder der Arzt noch Krankenschwester oder Mitpatienten von der Entscheidung in gleicher Weise betroffen wie der Patient.
- natürlich versuchen Lobbys (nicht nur Ärzten) das blaue vom Himmel einzureden. Wir alle erliegen dem, machen wir uns nichts vor! Was hat jeder von uns für Zeug gekauft, weil wir irreführende Informationen geglaubt haben (seid ehrlich)! Meine Erfahrung mit Ärzten ist, daß die meisten die Genesung des Patienten nach bestem Wissen und Gewissen versuchen, auch wenn das nicht immer gelingt.
Den Fraktionszwang gibt es tatsächlich
nicht, aber wer nicht mit seiner Partei stimmt riskiert natürlich, daß er bei der nächsten Wahl in"der Liste" nach hinten rutscht. Das diszipliniert ganz gut und hilft dem Bürger, der sich wenig mit Politik beschäftigt zu erfahren wie die Parteien abgestimmt haben.
Es gibt Internetseiten z.B.
http://www.abgeordnetenwatch.de die sehr genau auflisten wer wann was im Parlament gemacht hat. Andere z.B.
http://www.lobbycontrol.de decken den Einfluss von Lobbys auf. Es liegt an jedem einzelnen selbst sich zu informieren. Es gibt sogar Organisationen, die sich für Volksentscheide, auch mögliche Abwahl von Regierungen einsetzen z.B.
http://www.mehr-demokratie.de
Im Zahlenbeispiel nur 50 % Wähler und 8% schaffen die 5% die Hürde nicht reichen 21 % + eine Stimme für eine Mehrheit, ja das ist so (siehe weiter unten).
Zu den "die Leeren Stühle im Parlament" hab ich noch keine endgültige Meinung. Die Symbolik hat was, die Nebenwirkungen überblicke ich noch nicht.
Ein Wahlversprechen einklagbar zu machen ist so eine Sache:
- es würde die Kompromissfähigkeit in Koalitionen außer Kraft setzen
- im politischen Alltag sind ganz viele Entscheidungen zu treffen, die bei den Wahlen zuvor zumindest so noch nicht erahnbar waren und
- Gerichte entscheiden nach geltendem Recht und nicht nach Inhalten
Da ist es mir lieber wenn die Presse die Inhalte zum Thema macht und die Wähler das bei der nächsten Wahl abstrafen. Man kann ja auch die Opposition wählen nur weil ein Wahlversprechen nicht eingehalten wird. Das wirkt!
Es ist das Recht eines jeden einzelnen ist sein Stimmrecht nicht zu nutzen. Viele nutzen es nicht, weil es ihnen egal ist wer regiert. Es ist ihnen egal, weil sie zu faul sind sich zu informieren, wenn sie sich informieren würden, würden sie auch erkennen wo die Unterschiede liegen und auf was sie Einfluss nehmen.
Wie bereits gepostet:
Stimmrecht nutzen und sich trotzdem einbringen, davon lebt die Demokratie. Glücklicherweise geht das bei uns, und ich bin froh nicht in der Türkei, Russland oder sonst wo leben zu müssen. Ich gehe zu Parteiveranstaltungen und auch Bundespolitiker hören sich meine Meinung an. Ich schreibe Leserbriefe und die werden gedruckt.
Allerdings ist auch war, daß ich nur einer von ca. 75 Millionen Wahlberechtigten bei der Bundestagswahl am 24. Sept. sein werde. Daran gemessen ist mein Einfluss groß und mit jedem der nicht zur Wahl geht wird er größer.