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Keinen Kontakt mehr zur Familie

Keinen Kontakt mehr zur Familie
Guten Abend,

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Also zunächst einmal: ich hatte noch nie ein gutes Verhältnis zu meiner Familie (das sind meine Eltern und meine beiden Schwestern). Deswegen bin ich vor vielen Jahren auch direkt nach dem Abitur zu meinem damaligen Partner nach Ostdeutschland „abgehauen“.
In dieser Familie liefen viele Dinge schief und ich habe heute deswegen ein ordentliches Päckchen zu tragen. Angefangen von psychosomatischen Erkrankungen über Depressionen, einem mangelnden Selbstbewusstsein bis hin zu Angstattacken. Auch nachdem ich weg war, wurden die Dinge, die alles schiefgelaufen sind, eher totgeschwiegen. Parallel dazu habe ich Therapie gemacht und das alles versucht aufzuarbeiten. Während dieser Zeit war das Verhältnis Zu meiner Familie solala. Am Anfang war ich noch etwa einmal im Jahr für eine Woche dort zu Besuch (sind etwa 500 km), später dann seltener. Telefonate gab es unregelmäßig.

Vor sechseinhalb Jahren habe ich meinen jetzigen Mann kennen gelernt. Am Anfang haben wir noch versucht, wieder einen besseren Kontakt zu meiner Familie zu kriegen. Aber immer, wenn wir dort zu Besuch waren, wurden wir mit einer Herzenskälte empfangen, die nicht mehr normal ist. Dadurch war es für uns immer Stress, die Familie zu besuchen, weswegen wir es dann seit 1,5 Jahren eingestellt haben.
Nun haben wir im Juni diesen Jahres geheiratet und auch meine Familie eingeladen. Mein Neurologe und mein Therapeut meinten schon, ich solle aufpassen, dass ich mich von ihnen nicht runterziehen lasse und fragten auch, ob ich denke, dass diese Entscheidung gut durchdacht sei. Ich bin so aber schon immer traurig, dass ich keine richtige Familie habe und eine Hochzeit ohne Eltern und Schwestern, ich glaube, da hätte ich den Tag nicht genießen können. Doch anstatt sich für uns zu freuen, waren meine Eltern schon vor der Hochzeit am Telefon immer desinteressiert – ganz im Gegensatz zu meinen Schwiegereltern. Und bei der Hochzeit haben sie sich total seltsam verhalten – mit niemandem geredet, auch nicht mit meinen Schwiegereltern, die sie bis dato noch nie gesehen hatten und nicht kannten. Sie haben sich komplett abgekapselt, waren oft in ihrem Hotelzimmer oben (haben in einem Hotel gefeiert).

Im September ist dann meine Oma verstorben. Sie hatte Demenz und wir hatten sie in einer Hauruck – Aktion im August besucht, weil es nicht gut um sie stand. Nach einer fünfstündigen Fahrt haben wir bei meinen Eltern nicht mal wirklich was zu essen bekommen. Sind dann schnell ins Pflegeheim gefahren, auch danach wurde nicht wirklich darauf geachtet, dass wir irgendwo was richtiges zu essen kriegen und dann sind wir wieder 5 Stunden nach Hause gefahren. Am nächsten Tag mussten wir arbeiten. Ich habe das für meine Oma gerne gemacht, auch wenn wir jetzt kein Mega gutes Verhältnis hatten. Klar war man als Kind oft bei ihr, aber als ich erwachsen war, kam von ihr gar kein Interesse mehr.
Wie gesagt, ist sie im September verstorben und wurde dann im Oktober in einer Urne beigesetzt. Ich hatte die ganze Zeit schon gesagt, dass sie mir bitte Bescheid geben sollen, sobald sie wissen, wann die Beisetzung ist, damit wir auch da sein können. Außerdem hatte ich gesagt, dass es wegen der Arbeit schlecht ist, wenn es mitten in der Woche wäre. Vier Tage vorher erfahren wir dann, dass es an einem Mittwoch ist. Wir haben dann gesagt, dass wir leider nicht kommen können und sie bitte ein Gesteck für uns mitbesorgen sollen. Das haben sie auch getan, allerdings durften wir gar nichts mitentscheiden und danach haben wir nichts mehr von ihnen gehört. Meine Schwester hingegen hat mich beschimpft dass ich Nichtstun denken brauche ein Gesteck rechtfertige dass wir nicht zur Beisetzung kommen. Dabei sollten alle wissen dass ich selbst kein Auto fahren kann. Mein Mann bekommt nicht ohne weiteres frei und alleine mit dem Zug wollte ich nicht hin. Ich hätte dort in dem unherzlichen Umfeld übernachten müssen. Noch dazu habe ich 2 chronische Krankheiten, deren Symptome sich bei Stress verschlechtern.
Ich habe dann die Tage nach der Beerdigung immer versucht anzurufen, aber niemanden erreicht. Auch Fotos vom Gesteck oder der Trauerfeier habe ich nicht erhalten. Am vierten Tag ist meine Mutter dann rangegangen. Doch anstatt mir zu sagen, wie die Beerdigung war, hat sie mir nur vorwürfe gemacht, wie schlimm es doch sei, dass ich nicht da gewesen war, wie pietätlos ich sei, mich nicht von der Oma zu verabschieden, die immer für mich da gewesen sei. Sie hätte bis zuletzt gedacht ich würde noch kommen. Dann hat sie noch viele andere Sachen rausgehauen. unter anderem, dass sie mich hier in den ganzen zehn Jahren nur zweimal besucht haben, weil es immer so teuer gewesen sei (haben kein Gästezimmer und sie mussten dann eine Nacht in einem Hostel verbringen). Und noch lauter so Kleinigkeiten.
Das ganze hat mich so verletzt und mitgenommen, dass ich am Telefon vollkommen aufgelöst war und geheult habe. Da hat sie aber nicht aufgehört und nur noch weiter gemacht. Ich habe dann auch ein paar Takte gesagt und zum Schluss meinte sie, dass wir das mit dem Kontakt lassen und den einstellen.

Das ist jetzt knapp 1,5 Monate her und es tut noch immer weh. Klar waren sie nie die Eltern, die man sich wünscht. Doch gerade weil ich die ganzen Jahre versucht habe, den Kontakt trotz der vielen Dinge, die von ihrer Seite aus absolut unter der Gürtellinie waren, zu halten, verletzt mich das sehr. Und gerade jetzt, wo die Vorweihnachtszeit ist, schmerzt es mich und ich bin oft traurig.


Ich musste das alles einfach mal loswerden. Träume auch jede Nacht total schlecht, obwohl ich versuche, mir tagsüber keine Gedanken zu machen. Muss dazu sagen dass ich sehr empathisch und sensibel bin. Daran will ich mit meiner neuen Therapeutin auch arbeiten. Aber auf meine Träume habe ich leider keinen Einfluss. Ich möchte auch bald wieder Therapie machen und habe schon einen Platz im Januar. Aber vielleicht habt ihr ja noch einen Tipp, wie ich mit der Situation umgehen kann?

Danke an alle, die bis hierhin durchgehalten haben.
Mal ganz ehrlich, wenn das nicht Verwandtschaft wäre, hättest du zu solchen Leuten keinen Kontakt. Warum also tust du dir das an?
****nie Frau
542 Beiträge
Ich habe seit dreißig Jahren keinen Kontakt mehr zu dem Teil der Familie, der nicht gut für mich ist.
Und das ist gut für mich. In jeglicher Hinsicht.
Mein Rat: befreie dich.
Ohne wenn und aber. Wenn du magst, gönn dir einen Abschiedsbrief, einen kurzen, knappen und klärenden. Aber es geht auch ohne ganz hervorragend.
Trau dich.
Danke für deine Offenheit liebe TE!
Lass dich erstmal drücken *knuddel*

Eine sehr verfahrene Situation.
Du hast getan was du konntest. Mehr geht nicht.
Was mich besonders stutzig macht sind deine Schwestern.
War euer Verhältnis schon immer so schlecht? Gerade sie müssten es doch besser verstehen? Sie sind ja nicht anders aufgewachsen als du!

Wenn du unbedingt Konakt haben möchtest..
Erst die
Therapie machen. Um gestärkt und selbstbewusst ihnen gegenüber zu treten.
Später es zuerst bei deinen Schwestern zu versuchen ?

Einen Brief schreiben an deine Eltern und Schwestern.?
Sachlich und ohne Vorwürfe schreiben was dich bewegt ? Warum du nicht zur Beerdigung kommen konntest? Usw.

Am wichtigsten ist erstmal für dich zu sorgen. Das es dir gut geht. *g*
Hallo an alle,
erstmal danke ich dir für deinen Beitrag, @*******IE86. Ich kann nur dazu sagen, dass du den Kontakt zu deiner Familie endgültig abbrechen solltest. Sie tut dir nicht gut. Du hast es versucht, aber es kommt weder ne Einsicht, noch irgendwas positives von denen, geschweige denn irgendwelche Annäherungsversuche, um selbst den inneren Frieden oder was auch immer herzustellen. Ich selbst habe ein sehr gestörtes Verhältnis zu meinem Vater. Grund dafür ist der größte Teil seiner Familie. Seine Tanten haben zB. meine Mutter, als ich noch ein Kind/Teenie war fertig gemacht psychisch und mit 16 hat mein Großcousin mir was schlimmes angetan. Ich habe es meinen Vater nach langem Zögern gesagt (Glaub mir, in unserer Familie haben wir nie richtig gelernt zu sprechen oder zu diskutieren... Also, was halt dazu gehört, um Probleme zu lösen. Hauptsache alles unterm Teppich kehren). Er hatte seiner Tante damit konfrontiert und was war ihre Antwort: Ich hätte das erfunden, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Seine Reaktion hat mich sehr enttäuscht. Ich fühlte mich allein gelassen, er hätte mich verteidigen sollen, denn ich bin seine Tochter, es war leider nicht so. Ich liebe meinen Vater, und ich helfe ihn, wenn ich es kann. Dennoch bin ich innerlich wütend. Jedesmal wenn wir telefonieren und er mich Prinzessin nennt, dann würde ich ihn anschreien, warum er mich nicht beschützt hat, wenn ich seine Prinzessin bin. Natürlich werde ich das wieder anprechen, bevor es zu spät ist, selbst wenn es bedeutet, dass ich mich von meinem Vater abwenden muss... Ich habe keinen Kontakt zu seiner Familie (größtenteils) , denn sie sind einfach böse, gemein und falsch. Und mir geht's gut dabei. Kein Stress oder Seelenschmerz. Es ist halt so, dass es halt nicht funktioniert mit der Familie, also wozu was erzwingen?! Du hast einen wunderbaren Mann und Schwiegereltern, eine neue Familie. Du hast auch Freunde, die auch deine dritte oder vierte Familie sind. Lebe dein Leben mit Menschen, die dir gut tun und die dir helfen, alles zu überwinden. Und besuch das Grab deiner Oma, wenn du Zeit hast und es auch willst (Ich finds auch ne Unverschämtheit, dass sie dir Vorwürfe machen und dieses Verhalten , selbst nach dem Tod deiner Oma. Das finde ich pietätlos!) Was nützt dir da der Spruch Blut ist dicker als Wasser, wenn das Blut vergiftet ist? So, das wars erstmal (Hehe sorry, wenn es zu viel wurde). Ich wünsche dir viel Kraft und das schaffst du schon!
LG, Sera
******011 Frau
3.083 Beiträge
Guten Abend,

*knuddel* liebe TE.

Ich kann dir nur raten den Kontakt radikal abzubrechen.

Habe ich mit 30 auch gemacht. Meine Mama mag ich total, aber der Rest der Familie *bye*.


Mir geht es so gut wie nie zuvor. Kontrollanrufe bis fast 30 braucht kein Mensch. Ich bin umgezogen und keiner weiß, wohin ich gezogen bin. Geht diesen Part der Familie nichts an.

Frei sein ist etwas wunderbares.

Du zerbrichst sonst daran.


LG

Ebba
*********lfin Frau
194 Beiträge
Hallo, Ihr Lieben!!!
Da sind sie wieder:
die vielen verletzten Seelen (ich gehöre auch dazu).
Hab mir in letzter Zeit -als ich immer und immer wieder nach Gründen suchte- die These mit den "Kriegskindern" und "Kriegsenkeln" (der letzteren Generation gehöre ich auch an) zu eigen gemacht.
"Kriegskinder" können keine Gefühle zeigen-----das haben sie sich abgewöhnt, weil ihre Erlebnisse zu schrecklich waren!!!
Wir sind in diese Familien hineingeboren und wie jedes Kind unvoreingenommen auf die Eltern/Großeltern zugegangen.
Und wurden weggestoßen...ohne irgendeine Erklärung!!!
Wir geben und geben unser Leben lang....ohne Erfolg.
Meist wird dann auf der Flucht vor der Lieblosigkeit auch ein Partner gewählt, der unser unfreiwilliges Muster bedient.
Ich bewundere jede, die bei der Partnerwahl nicht dieser unbewussten "Vorgabe" gefolgt ist, sondern sich zumindest in der eigenen Generation davon befreien konnte.
Ich hab das leider nicht geschafft!!!
Auch ich war gegangen......mehrfach!!!
Und die Dramen haben sich immer wiederholt, scheinbar inszeniere ich meine Kindheitsdramen stets neu.....mit wechselnden Schauspielern.
Vor einem Jahr hatte ich beschlossen, hart zu bleiben.
Und siehe da: Der Familie hatte es offenbar "gut getan", dass ich Jahre weg war. Sie bemühte sich nun auffällig um den Kontakt zu mir (Auslöser war die Hochzeit eines meiner Kinder).
Mittlerweile habe ich gelernt, diese Bemühungen als große Anstrengung der Familie zu sehen.....besser können sie es einfach nicht.
Und mit den Männern???
Schau mer mal *nixweiss*
******att Frau
357 Beiträge
Ich kenne das Gefühl sehr sehr gut. Auch ich bin in keinem guten Elternhaus aufgewachsen und habe mich abgekapselt sobald mir wirklich bewusst wurde, dass meine Eltern mich kaputt machen. Ich bin 750km weit weggezogen, und trotz Therapie und 15 Jahren später belastet mich meine Vergangenheit noch immer. Auch ich habe versucht, zumindest den Kontakt mit meinen Eltern aufrecht zu erhalten, und genau wie bei dir, scheint es nichts zu bringen. Ich bin ihnen schlichtweg nicht wichtig.
Was mir über die Jahre geholfen hat waren meine Freunde, die mehr Familie waren, als meine Eltern es je versucht hätten und meine eigene Familie mit meinem Mann und meinem Kind. Es anders zu machen, nicht so sein zu wollen wie es die Eltern waren. Mein eigenes Leben zu haben mit Menschen und Dingen die mir gut tun. Und ICH entscheide was das ist. Natürlich sind meine Eltern, meine Eltern und werden es immer sein. Aber ich habe irgendwann gelernt (auch auf hartem Wege), dass das eben auch nur Menschen sind und Fehler in ihrem Leben gemacht haben. Ich nicht schuld bin (was sehr lange gedauert hat zu akzeptieren) aber auch nicht an sie gebunden sein muss. Sie leben ihr leben und ich meines.
Hallo Ihr Lieben,

Ich danke euch für eure netten, aufmunternden Worte. Es tut gut, zu wissen, dass es Menschen gibt, denen es ähnlich geht.
Als das mit meiner Traurigkeit stärker wurde, hat mich mein Mann gefragt, ob ich eine Karte zu Weihnachten an meine Familie schreiben möchte. Da wusste ich sofort, dass ich das nicht möchte. Einfach, weil ich definitiv von ihnen eine Entschuldigung erwarte und mich selbst nicht mehr bei ihnen melden möchte. Auch wenn es weh tut, glaube ich, dass es besser so ist.

Zu meinen Schwestern habe ich auch kein gutes Verhältnis. Meine ältere Schwester (ein Jahr älter) wurde von vorne bis hinten verwöhnt, ist Beamtin geworden und bekommt auch heute noch alles von meinen Eltern in den Hintern geschoben. Und meine kleine Schwester (sechs Jahre jünger) durfte sich immer alles erlauben, meine Mutter hat ihr die Hausaufgaben gemacht, ständig Entschuldigungen für die Schule geschrieben, wenn sie keine Lust hatte. Auch hat sie eine Zeit lang in der Jugend geklaut und meine Eltern haben das einfach so hingenommen. Mir haben sie hingegen von Anfang an das Gefühl gegeben, dass ich nichts wert bin und nichts kann – obwohl es dafür rational gesehen nie einen Grund gab. Ich musste mir erst mühsam erarbeiten, überhaupt eine Meinung zu haben und soweit zu kommen, dass ich mich manchmal ganz o. k. so finde, wie ich bin.
Da meine beiden Schwestern so erzogen wurden, sind sie ebenfalls wie meine Eltern mir gegenüber respektlos, null empathisch, über Gefühle wurde nie geredet und Verständnis darf man schon gar nicht erwarten. Bis heute verstehen sie meine chronische Schmerzkrankheit nicht (fibromyalgie) und obwohl meine Mutter vor zwei Jahren selbst mal eine Angstattacke hatte (der Grund dafür waren Probleme mit der Schilddrüse), ist das etwas, das sie null nachvollziehen kann. Alle vier finden, psychische und emotionale Krankheiten gibt es nicht.

Das krasse und traurige ist, dass sie das mit der Beerdigung zum Anlass genommen haben, den Kontakt abzubrechen und sich über mich zu erheben. Denn als mein Mann und ich gemeinsam mit meiner Mutter meiner Oma im Pflegeheim besucht hatten, ist meine Mutter mit ihrer Mutter gar nicht gut umgegangen. Ständig hat sie sie ausgefragt, nur um ihr dann vorzuhalten, dass das so und so doch gar nicht sein könne und ob sie sich überhaupt richtig erinnern würde. Zum damaligen Zeitpunkt war es bei meiner Oma mit der Vergesslichkeit und dem fehlenden Zeitempfinden schon sehr schlimm. Auch das typische: Sie wurde sehr selten besucht und niemand hat sich Gedanken darüber gemacht, wie man sie beschäftigen könnte, wo sie schon aus ihrem gewohnten Umfeld rausgerissen wurde. Dabei gibt es so viele Dinge, die man bei Demenz tun kann. Ich hatte meiner Mutter mal gesagt, ob sie nicht die Lieblingscreme meiner Oma kennt und ihr diese mitbringen kann, damit sie sich an einem ihr bekannten Duft erfreuen kann. Aber sowas kommt da eben null an.

Manchmal denke ich mir auch, die vier haben sich schon alle so verdient. Denn wenn als einem von Ihnen mal schlecht geht und er Hilfe braucht, wird von den anderen dreien niemand da sein.
*********lfin Frau
194 Beiträge
sehe gerade, Du hast Schwestern, liebe TE.
Ich hatte immer gedacht, ich sei zurückgesetzt worden, weil in meiner family nun mal die Jungs einen anderen Stellenwert haben als die Mädels.
Seit ich auf der Welt bin, hab ich versucht, zu beweisen, dass ich genauso gut bin, alles kann und noch viel mehr, etc.......vergeblich!!!
********eams Frau
740 Beiträge
Ich kann dich da verstehen... Ich hatte ein paar Jahre keinen Kontakt zu meiner Mama. Jetzt seit einigen Jahren wieder, weil sie sich etwas Mühe gegeben hat. Man kann vergeben aber nicht vergessen. Sie verfällt auch wieder in alte Muster und ich hab für mich entschieden, dass ich mich dadurch ihr Gegenüber wieder etwas zurückziehe. Es gibt Dinge die wir in letzter Zeit gemeinsam gemacht haben und die vernachlässigt sie wieder für andere. Wie gesagt ich bin mittlerweile alt genug um darüber zu stehen.
******011 Frau
3.083 Beiträge
*ja*, das kann ich bestätigen.

Man ist nie gut genug.

Ich habe mein Leben umgekrempelt. Ich mache jetzt den Beruf den ich schon immer machen wollte *g*.

Übrigens wohne ich auch 600km entfernt. Je weiter desto besser *g*.

Ich Reise unheimlich gern.

Genießt das Leben und steht zu euch selbst.

Krone zurecht rücken *g*
**********hen70 Frau
14.390 Beiträge
An dem, was die @*********lfin geschrieben hat, ist viel Wahres dran.

Bei mir ist es nur ein Teil der Familie. Und mir geht es erst gut, seitdem ich den Kontakt abgebrochen habe. Oder noch anders: Erst seitdem geht es mir gut.

Irgendjemand schrieb erst Therapie, dann versuchen den Kontakt herzustellen.

Meine Erkenntnis:
Der einzige Mensch, den du ändern kannst, bist du selbst.
Man kann andere Menschen nicht ändern und vermutlich werden sie sich weder ändern noch ändern wollen. Weil aus ihrer Sicht alles okay und sie im Recht sind.

Einzig uns obliegt es für uns selbst eine andere Einstellung zu solchen Menschen zu finden und für uns zu verarbeiten, aber auch einen Schlussstrich zu ziehen, wenn uns etwas auf Dauer nicht gut tut.

Liebe TE, beschäftige dich doch einfach mal mit vergifteten/toxischen Beziehungen. Es gibt einfach Beziehungen und Menschen, die einem so gar nicht gut tun. Und es schwer, aus solchen Konstellationen raus zu kommen.
Ich wünsch dir ganz viel Kraft - lass dich nicht unterkriegen!
**11 Frau
2.793 Beiträge
Hallo devote Sie....Du erwartest eine Entschuldigung...?...Hm...wer erwartet wird enttäuscht....!
Jetzt kennst deine Familie schon ein Leben lang....und erwartest immer noch....warum ?

Nun meine Eltern sind beide schon verstorben...habe beiden ...mir zuliebe...und ...weil ich viel nachgedacht habe... verziehen...
Mit meiner Schwester.....sie ist 6 Jahre älter... werde ich den Kontakt einstellen....weil...ich kann Ihre Art nicht ab....kann auch nicht mehr verzeihen...mag ihre Anwesenheit nicht....kann auch ihren Umgang mit Ihrer Familie nicht akzeptieren...
Ich hab Sie nicht mehr ,, lieb"...
Ohne Sie ..wird es mir besser gehen...

Meine Frage...hast deine Familie , Mutter lieb ?
Grüßle Martina
*****una Frau
181 Beiträge
Mir kommt beim Lesen eurer Beiträge spontan ein Buch von Peter Christian Dogs, einem Psychiater, in den Sinn: "Gefühle sind keine Krankheit". Darin beschreibt er unter anderem, wie übel ihm seine Eltern und vor allem sein Vater mitgespielt haben in Kindheit und Jugend. Sein Fazit war glaube ich: Wenn du erfahren hast und weisst, dass von deinen Eltern (oder sonst jemandem) nichts kommt an Liebe an Zuwendung, dann höre auf, immer wieder zu versuchen, dies trotzdem zu bekommen und dem nachzurennen. Lass es einfach.

Eine gute Einsicht, finde ich.

Ich habe auch so einen Bruder, der mir nicht gut tut. Ich habe schon vor Jahren aufgehört, Kontakt zu ihm halten zu wollen. Und bin dadurch im Bereich Familie unbelastet und frei.
Ich danke euch für eure Nachrichten. Leider war mein Komplimente-Limit bereits aufgebraucht, so dass einige leer ausgegangen sind. *snief* Trotzdem war jede einzelne Nachricht von euch hilfreich für mich. Manchmal muss man über solche Sachen einfach reden, es rauslassen und sehen, dass man nicht der einzige ist, der das Ganze so sieht.

@****zh7 Danke für den Buchtipp. Das ist wirklich eine gute Erkenntnis.

ich freue mich schon ein wenig, wenn meine neue Therapie (bei einer neuen Therapeutin, vorher war ich viele Jahre bei einem anderen Therapeuten) im Januar beginnt. Aber ich habe auch ein wenig Angst, weil dann ja wieder vieles Unschönes besprochen wird und einen beschäftigt. Außerdem weiß ich nicht, wie meine neue Therapeutin ist. Ich hatte zwar eine erste Probesitzung, in der sie ganz sympathisch rüberkam, aber wie man zusammen arbeiten kann, merkt man ja dann erst. Bei meinem alten Therapeuten wusste ich zwar woran ich bin, aber er konnte mir zuletzt nicht mehr helfen. Das lag sicherlich daran, dass sich meine Probleme bzw. meine Schwerpunkte stark verlagert haben. Bei meinen anfänglichen Problemen hat er mir sehr geholfen, konnte mich dann aber wohl nicht mehr "anders" sehen.
*******017 Frau
596 Beiträge
Hallo, ein Thema was mich ebenfalls betrifft wie euch hier. Erstmal freue ich mich, dass ich hier in Joy solche Chats finde wo ernsthafte Themen besprochen werden können. Ich möchte euch gerne Einblicke geben in meine verkorksten Familienverhältnisse.
Ich bin in Dresden geboren und habe eine ostdeutsche Strenge Erziehung genossen. Meine Mutter hat mich mit 17 Jahren bekommen und musste damals heiraten. Mit 20 ist sie wieder geschieden worden weil sie sich für einen 25 Jahre älteren Mann entschieden hat der mir dann als „meine neuer Vater“ vor die Nase gesetzt wurde. Ich war damals 3 Jahre alt und habe nach der Scheidung nie wieder etwas von meinem leiblichen Vater gehört. Mir wurde mein richtiger Vater fast verheimlicht, er hat sie auch nie bei mir gemeldet. Ich wollte ihn mit 16 kennenlernen was unheimlich schwierig war und innerhalb meiner Familie zu Schwierigkeiten führte. Leider hat sich das ganze Thema von Veleugnung, Verdeckung, Falschheit mir gegenüber und Konfliktscheue immer wie ein roter Faden durch mein Leben gezogen. Ich habe dauerhaft nach Bestätigung im Außen gesucht, immer auf Männerjagt, Männer verschlissen und Rache ausgeübt. Mit meiner Mutter bin ich nie warm geworden. Sie hatte nur Augen für meinen Stiefvater und mich an meine Oma abgeschoben.
2013 hat’s dann einen gesundheitlichen Knall gegeben. Aufgrund meiner erfolgreichen Karriere (ging steil nach oben), mein erfolgreich Abendstudium und die Tatsache dass ich alles hinbekommen habe, hat mein Körper gestreikt. Es ging nix mehr. Schlußendlich ist mein Kartenhaus zusammen gebrochen und meine Familie stand da und sagte zu mir: „Naja da bist du schon selber schuld dran, wenn du dir soviel zumutest und nicht nein sagst!“ Das war dann der Anlass dass ich den Kontakt endlich abgebrochen habe. Parallel dazu ging meine Ehe krachen und ich habe 2 Suizidversuche hinter mir.

Viel Therapiestunden und Selbstreflexion haben mich dazu veranlasst mein Leben für mich zu gestalten wie es mir gut tut. Ich studiere Psychologie und bin fast fertig.
Leider wiederholt sich mein Muster insbesondere in Männerneziehungen. Ich ziehe immer die Problemmänner an und kann mich emotional kaum von denen lösen, auch wenn Ich weiß dass mir diese Beziehungen nicht gut tun.
Mittlerweile weiß ich auch nicht, ob ich nicht Beziehungsunfähig bin🙈

Alles nicht so einfach.

Zum Glück habe ich keine Kinder weil ich meine Muster nicht weitergeben möchte.

Ich liebe das Leben und bin gerne unterwegs. Seit 4 Jahren habe ich komplett keinen Kontakt mehr zu meiner Familie. Seit dem lebe ich ruhiger aber auch Einsamer. Freunde können nur bedingt dieses Loch auffangen aus meiner Sicht. So wiedersprüchlich es ist, der Halt (meine Sehnsucht nach der Liebe und eigener Familie) fehlt mir ohne Ende. Gerade an Weihnachten bekomme ich das zu spüren.
*****y_I Frau
7.646 Beiträge
Auch ich kann aus eigener Erfahrung sprechen... wenn dir eine "Verletzung" geschah,mit der du dich auseinander setzen musstest, du alles getan hast was dir möglich ist.... und dir in keinster Weise entgegengekommen wird sondern du zum Buhmann abgestempelt......lass fallen was nicht wert ist aufgehoben zu werden.
Ich zum Beispiel hatte ein schlimmes Erlebnis in der Familie und habe vor 20 Jahren meinen Vater aus der Wohnung verwiesen weil er meinte im Recht zu sein.
Man hatte mir geraten den Kontakt abzubrechen ... und ich habe es getan.Wir entfremdeten uns dadurch aber mir ging es gut denn ich wusste ja ich War im Recht bei dem Streitfall. Als er vor 4 Jahren dement wurde plus Schlaganfall besuchte ich ihn
öfter bis zu seinem Tod dieses Jahr.Trotz allem kann ich was damals war nicht vergessen bin aber ein starker Mensch der damit umgehen konnte ohne daran zu "zerbrechen".Ich drück dich mal virtuell. .. liebe deine nächsten Mitmenschen... deinen Partner und seine Eltern sie können dir nicht alles ersetzen dich aber unterstützen.
****nie Frau
542 Beiträge
Ist es nicht erstaunlich, wie viele von uns ein ähnliches Schicksal teilen?
Wie viele nicht um ihrer selbst willen geliebt werden
akzeptiert
toleriert
gemocht
oder gar geliebt?
Ist es nicht erstaunlich, wie destruktiv Familie sein kann und immer wieder ist?
Und noch ne Frage:
Ist es nicht erstaunlich, wie sehr wir immer noch am Ideal der liebenden, fürsorglichen Familie hängen?
Warum also stellen wir uns die Frage, was wir tun sollen, anstatt einfach das zu tun, von dem wir in Wahrheit schon lange wissen, dass es besser für uns ist, - uns zu trennen?
Ok, das war jetzt eine Frage mehr, aber, - mal ehrlich - warum trauen wir uns nicht uns einfach umzudrehen und zu gehen, was wir mit jedem anderen tun würden....
**11 Frau
2.793 Beiträge
Weil Blut dicker ist als Wasser....und weil in jedem schlechten ein bisschen gutes ist....weil keiner einen so gut kennt wie Familie....und ohne Familie ..ist auch Scheisse
*****nym Frau
142 Beiträge
....hm..... *gruebel* .... Blut ist dicker als Wasser, schon klar,

aber ich denke, dass es schwierig ist aus alten, jahrzehntelang eingeübten

Muster herauszufinden.

Auch wenns nicht gut tut, sind es doch Verhaltensweisen, die wir gut kennen

und das gibt Sicherheit, ist berechenbar und vertraut.

Unbekannte Muster verunsichern uns, machen Angst, sind anstrengend und

müssen erarbeitet werden.

Darum fällt es schwer sich zu lösen, neue Wege zu gehen, Ungutes hinter sich zu lassen.
****e7 Frau
35 Beiträge
Liebe Themenerstellerin,
mir ist aufgefallen, dass du das mittlere Kind in der Familie bist, du hast eine ältere und eine jüngere Schwester.
Wie dir deine Therapeutin hoffentlich auch schon mitgeteilt hat, ist das mittlere Kind oft in einer schwierigen Lage in der Familie. Genau wie du es beschreibst, bekommt sowohl die ältere Schwester als auch die jüngere Schwester mehr Aufmerksamkeit und das mittlere Kind ist oft der Mitläufer, der am wenigsten beachtet wird.
Diese Kinder neigen deswegen verstärkt zu Neid und Eifersucht, ohne zu wissen,warum ...
Auch ich habe mich übrigens enttäuscht von meiner Familie zurückgezogen. Ich habe eine chronische Krankheit, die in der Öffentlichkeit gerne als psychisch verursacht und damit abgetan wird ...
Gruß von Lucie
****ni Frau
849 Beiträge
Ich finde es sehr erschreckend zu lesen, dass scheinbar so viele Frauen hier so starke familiäre Probleme hatten/ haben (reihe mich da leider auch gern ein). Viel mehr erschreckt mich aber noch, dass hier aufgrund der jeweils eigenen Geschichte der TE so eindeutig zu einem Kontaktabbruch geraten wird. Ein Kontaktabbruch kann so weitreichende Folgen haben, die nicht unbedingt positv sein müssen, dass diese Entscheidung doch nur aus einem selbst herauskommen sollte. Und ich denke, wir alle wissen, wie verflochten und kompliziert Familienkonstrukte und Geschichten oftmals sind. Das lässt sich nicht in 3 Absätzen klar und vollständig wiedergeben und es gibt meist immer noch eine Geschichte hinter der Geschichte. Nicht umsonst bringt es Menschen mit ungewöhnlicher Familiengeschichte so gern in Therapie.

Bei mir mag es nicht so schlimm wie bei Anderen gewesen sein, aber auch ich war nach Jahren des Leidens in Therapie. Das ist gut 10 Jahre her und ich verstehe mich mit meinen Eltern so viel besser. Es ist mittlerweile ein ganz tolles Verhältnis, dabei war es speziell mit meiner Mutter immer sehr schwer und sehr verletzend und abwertend. Ich hatte insgesamt vll so gut 5-6 Jahre meines Lebens keinen Kontakt zu meinen Eltern, aufgeteilt auf 3 Phasen. Es war NICHT befreiend, es war ganz schrecklich!! Und ich bin froh, dass es mir dank Therapie möglich war, gewisse Dinge loszulassen und zu verzeihen. Das hat mich so verändert, dass ein normaler Umgang wieder möglich wurde, was auch dazu führte, dass meine Eltern sich verändert haben. Ich weiß, dass dieses Glück nicht Jedem widerfahren kann. Dennoch war es mir wichtig davon zu berichten, denn es gibt eben auch solche Fälle. Ich finde es jedenfalls schlimm, einer Person, die man nichtmal persönlich kennt, so etwas gravierendes wie einen Kontaktabbruch ans Herz zu legen. Und zwar so, als wäre es die letzte und einzige Lösung. Das KANN so sein, aber muss es eben auch nicht.

Liebe TE, ich wünsche Dir wirklich alles erdenklich Gute und hoffe, Du wirst eine Entscheidung für dich finden, die Dir Frieden bringt! Den meisten Menschen tut es gut, sich zumindest klar abzugrenzen. Wenn schon nicht emotional nicht immer möglich, so zumindest verbal und auch räumlich. Abgrenzung kann man lernen und üben. Und es macht einen selbstsicherer. Gerade Selbstsicherheit und Selbstvertrauen ist etwas, was Menschen mit Therapieerfahrung oft fehlt oder sie erst durch die Therapie lernen mussten/konnten.

Meine mich früher dominierende Mutter mag keine Katzen. Ich habe mir seinerzeit eine Katze zugelegt, hauptsächlich der Abgrenzung wegen und um ihr zu zeigen, dass es mir egal ist, was sie davon hält und dass ich tue, was ich will. Klingt vll lächerlich, aber so war es. Jahrelang hatte ich mich das nicht getraut, nur ihretwegen. So habe ich mich von einer Sache zur nächsten "gehangelt" und ich habe mich sachlich und klar ihr gegenüber geäußert (mit Therapieunterstützung). Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es gut funktioniert, wenn man die Emotionen (zumindest nach außen) nicht einfach so herauslässt, sondern "in der Sache" bleibt. Auch das kann man üben und so halte ich es auch heute noch. Man fetzt sich mal, aber es geht nie mehr so "unter die Haut" und in die Vergangenheit. Mein Therapieziel war damals: "meinen Eltern meine Kindheit verzeihen" Dieser Gedanke hatte für mich von Anfang an etwas positives, weil die Dinge ja nun mal eh geschehen sind und nicht rückgängig gemacht werden können. Mir war es wichtig, es so zu formulieren, dass ich es selbst in der Hand habe, wie ich mein Leben als Erwachsene lebe.

Meine Gedanken hierzu.

LG
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